Alles übers Flitschen: Pro und Contra

hbe

User
Hallo Ihr Tieftemperaturflieger,

unsere Betriebsanleitung ist nicht ohne Grund so formuliert. Der Extremfall besagt, dass örtlich, also nicht über die gesamte Länge, eine Einschnürung eintreten kann. Ursachen hierfür sind Vorschäden (Kleine Risse, äußerlich nicht erkannbare Ozonschädigung der Struktur) und örtliche Abkühlung gegen Minusgrade. Alles dies kann der Hersteller und Vertrieb nicht kontrollieren aber davor warnen. Wer also beim Auszeihen des Gummis ein wenig auf den Zugkraftzuwachs achtet und Nichts mehr kommt, dann ist irgendwo der Extremfall im Werdegang und ein Abbruch die beste Sicherheit. Ein Einsatz bei Schnee und Sonnenschein und Temperaturen bei Null Grad kann also durchaus problemlos funktionieren. Beim Einsatz bis zu 3-4 facher Dehnung kann man also mit etwas Feingefühl starten. Die Zugkraftverluste können aber bis zu 30% ausmachen. Wer also nicht brutal durchzieht und rechtzeitig aufhört, braucht keine Schäden zu befürchten. "Aufgewärmte" Einschnürungen verschwinden und sind nachher wieder vollbelastbar, wenn dort keine äußerlichen Schäden wie z.B. Feinrisse oder eine "braune" Verfärbung der Oberfläche erkennbar werden.
Silikon ist unempfindlicher hat aber ähnliche Effekte wie Zugkraftverluste.
Außerdem ist im Winter ein Einreiben mit Vaseline von Vorteil.
Vom Extremflitschen mit 5-6facher Dehnung würde ich bei niedrigen Temperaturen abraten, auch wenn ich damit mein Geschäft schädige.
Also schöne Weihnachten und einen guten Rutsch mit den Megarubbern.

Ciao HB
 
Eisflitschen

Eisflitschen

danke Heinz Bernd,

werde meinen Gummi über die Festtage mal "entjungfern".
An den Orten wo ich fliege, kann es aber problemlos auch mal -10 bis -20°C
werden...
ob er dann auch noch Hält (ca. 400% Zug) werde ich berichten.:D

Gruss Martin
 
Flitschen mit Umlenkrolle

Flitschen mit Umlenkrolle

Hallo Leute,

will mit 1S2P mit Umlenkrolle flitschen.
Welche Seilstärke/Seiltyp empfehlen mir die Experten.
Ist 4mm generell zu schwer?

Besten Dank für Eure Hinweise!

PS: Die Megarubbers gehen bei 4°C sehr gut... mehr als 400% habe
ich aber nicht ausgezogen...
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hi Dude,

bei 1S2P wirst Du keine nennenswerte Steigerung der erzielbaren höhe durch einsatz einer Umlenkrolle erreichen.

Das von den Just-Brüdern mir zur verfügung gestellte Seil hatte meines wissens nach 4mm und funktionierte wunderbar.
Wichtig beim arbeiten mit Umlenkrolle (speziell, wenn man nicht auf einem frisch gemähten Golfplatz flitschen kann) ist, daß die Führung auf der Umlenkrolle leichtes Untermaß zum Seil hat, da sie sonst das Gras "frisst" und sich nicht mehr dreht.

Viel Erfolg.
Tobi
 
Umlenkrolle

Umlenkrolle

danke Tobi.

Die Rolle soll auch eingesetzt werden, um den Abstand Weichteile-Gummi
und die Geschwindigkeit etwas zu erhöhen.
Ich weiss, dass dafür Kraft geopfert werden muss, aber der Auszug sollte so auch etwas einfacher machbar sein.

Ab welcher Konfiguration denkst Du kann ich mit einer nennenswerten Steigerung der Höhe rechnen? 2S2P?

PS: 150-200m reichen mir vollkommen aus (Blade 1.9, 1.67kg)

Gruss Martin
 

Tobias Reik

Moderator
Teammitglied
Hi Martin,

ich habe mal Sicherheitshinweise gepostet: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?p=973971#post973971

Hält man sich an diese sollten die Weichteile in sichheit sein.
Natürlich sollten die 2 Gummistränge auf verschiedene Erdanker gehen.

Durch die Umlenkung verliert man nicht so viel - man tascht halt Kraft gegen weg.

1S2P sollte man solo voll ausziehen können und damit knappe 200m erreichen (mit deinem Blade).

Bei 1S4P dann mit Umlenkrolle arbeiten, da sonst die Beschleunigungsstecke nicht ausreicht die gespeicherte Energie in das Modell zu bekommen.

Tobi
 
Flitscheninfos

Flitscheninfos

@Tobi: danke für Deine Tipps!:)

@andreas: das probieren wir dann mal in Davos;) . Momentan würden mir 200m ausreichen...


Gruss Martin
 

jogi1

User
Hallo Allerseits,
da ich auf S. 25 die wildesten Diskussionen über die erreichbare Höhe gelesen habe, gebe ich hier auch noch meinen Senf dazu.

Also: Laut der Physik ist die Lageenergie im Erdschwerefeld nahe der Oberfläche gleich

E = m*g*h.

Vernachlässigt man den Luftwiderstand, so sieht man, daß die erreichbare Höhe absolut nichts mit der Geschwindigkeit zu tun hat, sondern nur mit der zur Verfügung stehenden Energie.

Diese kommt allein aus dem gespannten Gummi.
Da h = E/(m*g) kommt also ein doppelt schwerer Flieger ganz einfach nur halb so hoch, womit Tobias Reik Recht hat.

Das ist auch klar, wenn man sich überlegt, wenn eine Eisenkugel mit 1KG Masse aus einem Meter Höhe einem auf den Kopf fällt, ist das nur halb so schlimm, wie wenn sie 2KG hat.

Über E = 1/2 * m * v*v kommt allerdings die Geschwindigkeit und damit der Luftwiderstand ins Spiel. Deshalb kommt ein doppelt so schwerer Flieger etwas höher, als die Hälfte, weil durch die geringere Geschwindigkeit der Luftwiderstand nicht so stark zuschlägt.

Warum eine ganz leichte Styroporkugel nicht weit kommt, liegt nur am Luftwiderstand, der mit steigender Geschwindigkeit alles andere übertrifft. Bei einem leichten Gegenstand geht aber die Energie zum größten Teil in die Geschwindigkeit und wird deshalb über den Luftwiderstand wieder vernichtet.

Viele Grüße jogi
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Na prima, es geht weiter.

Na prima, es geht weiter.

Alles richtig, jedoch:

Das Verhältnis von Luftwiderstand zu Masse ist wichtig. Denken wir hier an das Durchzugsvermögen von Seglern.

Ich kann den Gummistrang immer weiter verstärken. Die Karft steigt linear an, der Luftwiderstand aber quadratisch.
Wir kommen an einen Punkt, an dem trotz hoch verstärkten Gummis, die erzielte Höhe nicht im Verhältnis steigt, weil
das Verhältnis von Luftwiderstand zu Masse ungünstig ist (Durchzug).

Bei höherer Masse ist bei einem gegebenen Gummistrang die erzielte Höhe zunächst kleiner. Richtig. Ich muss
jetzt die Kraft, die den Flieger nach oben befördert, vergrößern (mehr Gummi) um höher zu kommen. Je höher ich
die Gummikraft steigere, umso größer wird jetzt meine Höhe, weil der Durchzug besser wird. Das Verhältnis von
Luftwiderstad zu Masse wird günstiger.

Also: Auf die Dauer hilft nur Power!
 
wir nähern uns einer "Unendlichkeits-rechnung"

wenn wir unendlich viel Gummizug haben könnten, würde mehr Masse zu mehhr Höhe führen.

Am Ende ziehen dann nicht 3 Leute sondern 5 oder 15 ...

Nächster Schritt: wir vergrößern unseren Flieger: dadurch wird das Medium Luft gleichsam dünner, bezogen auf das modell: der Luftwiderstand in den Gleichungen sinkt.

Am Ende schießen wir eine F104 mit einem Dampfkatapult in den Himmel ....
 
Gummi Einschnürung bei ca. 1°C

Gummi Einschnürung bei ca. 1°C

Hallo hbe,

Dein Post (19.12.2008 16:20) ist sehr hilfreich - die Aussage stimmt 100% mit der Realität überein.

Habe gestern den Blade weiter eingeflogen und diverse Einstellungen optimiert.
Nach 12 Starts (1S1P Alllround-Gummi, ca. 450% Auszug, Temp. ca. 3-4°C) wollte ich noch einen letzten Start machen.
Die Sonne war unterdessen untergegangen... es war also eine Spur kälter geworden.
Beim ausziehen habe ich dann zu wenig auf den Aufbau der Zugkraft geachtet... bei ca. 420% ging irgendwie nichts mehr.
Dachte zuerst dass es wohl an den fehlenden Muckis liegt...:D
Glücklicherweise habe ich nicht weiter gezogen...
Nach der Landung war dann der Bereich um den einen Endverbinder immer noch eingeschnürt (ca. 15-20 cm, fast so dünn wie ne Spaghetti..., glücklicherweise nicht auf der Ankerseite).
Schäden habe ich von blossem Auge keine erkannt, werde heute noch mit dem Mikroskop schauen.
Nach kurzem aufwärmen des Gummis in der Hand hat er sich wieder zusammengezogen.
Werde ihn vor dem nächsten Einsatz prüfen.
Hoffentlich ist dann auch der 2. Gummi geliefert... dann hätte ich ein deutlich besseres Gefühl.
Darum: Aufmerksam den Zugkraftzuwachs beobachten, resp. "erspüren" und wenn möglich nicht mit nur einem Strang flitschen.

In dem Sinne,
ciao tutti ragazzi
 

migi

User
Materialstärke

Materialstärke

Hallo Zusammen

Habe versucht via Suche die Materialstärke für einschraubbare (in den Rumpf versenkbare) Flitschenhacken raus zu finden.... :(
Natürlich keinen Erfolg gehabt. Könnt ihr mir auf die Sprünge helfen? Ich meinte mal irgendwo in einem Thread etwas von M4 oder M5 Chromstahl gelesen zu haben.

Es handelt sich um folgende Konstruktion:
- Gewindehülse in den Rumpf eingeharzt
- Madenschraube mit 5-10mm plan gedrehtem Schaft
- Pace F4H mit ca. 2,5 -3,2 Kg (je nach Aufbalastierung)

Kommt das hin mit M4 oder ist das zu mager ausgelegt?

Gruss Mirko
 

Peer

User
Wenn Du 3 mm Vollmaterial am schnurberührten Teil
der Schraube hast und diese nicht mehr als 5 mm aus dem Rumpf rausschaut, ist das OK !

Peer
 
hallo Mirko

Ich habe gerade gestern bei einer B4 mit 3.75m und ca 5-5.5kg einen "Spichhacken" eingebaut. Habe ebenfalls eine Gewindehülse eingeharzt.

Ich habe für den Hacken (ist je nur ein gerader Stift der ca 20° nach hinten schaut) eine M5 Schraube verwendet.

Habe den Tread auch gelesen, wenn ich mich nicht irre war das der Tread über den Blade 150cm.

Soweit ich mich erinnern kann war die Empfehlung dort:
M5 - M6 für Scale ab 4m
M3 - M4 für F3b und F3J

Du bist also mit deiner M4 auf dem richtigen Weg.

mfg Rico
 
Hi Mirko,

habe bei meinem Lynx ein Messinghülse im Modell (mit viele Kohlerovings) schräg nach hinten eingeharzt und eine M4x20 Madenschraube komplett eingeschraubt. Beim Flitschen schraube ich diese um ca 5 mm heraus.
Ich habe die Gewindegänge an den oberen 5mm abgeschliffen (nicht mal ganz plan - sonder nur soweit, dass der Ring an der Flitsche leichtgängig rutscht).
Einen Belastungstest habe ich mit geschätzten 40 kg Zugkraft problemlos durchgeführt (meine Zugwaage zeigt nur bis ca. 26kg an)

LG Gert
 
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