Bakterien/Pilze im Kerosin

elwood

User
Hoppla war ja klar das der eine oder ander sich auf den Fuss getreten fühlt. Macht nix ist ja Demokratie, gell!

neee! so war´s nicht gemeint - nur kommen manchmal themen die einem schon bekannt sind nicht mehr wichtig vor, weil man denkt es sei inzwischen allgemeingut! dem ist aber meistens nicht so!

nix für ungut
servus
thomas
 

Nikola Gelius-Dietrich

Moderator
Teammitglied
Hallo Leute,

etwas zu dem Thema habe ich im Internet gefunden. Es sthe zu dem Thema übrigends jede Menge im Netz. Man muß nur mal Google mit den wörtern Kerosin und Bakterien füttern.

http://www.unibw-muenchen.de/campus/MB/we6/zeman/kraftstoffe/zeman_kraftstoffe_4.htm

und das hier:

6.12. Kohlenwasserstoff
Der mikrobielle Abbau von Kohlenwasserstoff findet immer in wässriger Phase statt. Der Befall ist so auf die Grenzfläche zu Wasser hin beschränkt. So kann z.B. Cladosporium resinae das Kerosin im Flugzeugtank bei Anwesenheit von Wasser (Kondenswasser) auftreten. Die Pilze wachsen dann an der Grenzfläche Wasser/Kerosin und können mit ihrem Mycel Leitungen und Filter verstopfen.
Auf Beschichtungen aus Asphalt und aus Bitumen auf Papier konnten Schimmelpilze gefunden werden.

Ich denke schon, daß dies ein Thema für Modellpiloten ist, grade im Winter, wo unsere Flieger eh frößtenteils rumstehen und fast ein halbes Jahr nicht bewegt werden.
Interessant wäre in dem Zusammenhang festzustellen, ob die Absteller eher am Anfang, während oder am Ende der Saison auftreten.
Am Anfang der Saison würde ja einleuchten, da die Maschinen mit ihren nicht restlos geleerten Tanks ja rumgestanden haben und somit die Pilze Zeit hatten sich zu vermehren.
Gruß Niko
 

elwood

User
deswegen mein reden ...

die flugsaison ist nie zu ende! :D :D :D

(es gibt kein falsches wetter - nur falsche kleidung! gell..)

servus
thomas
 
Hallo Niko,
danke für den schönen link, da ist einiges wirklich schön beschrieben.

Hi Thomas,

gibt schon falsches Wetter, bei uns säft der Platz dies Jahr schon im Herbst ab, aber ich soll dann wohl im Taucheranzug fliegen gehen.

Also Petroleum, hat wenn mans richtig auswählt recht genaue Spezifikationen, man muss sich halt nur ein bischen mit dem Thema Siedebeginn, Siedeende, Aromatengehalt Flammpunkt und Parafingehalt befassen und die Produktdatenblätter lesen.
Das Problem beim Petroleum ist halt das die Leute nicht wissen, das alles was aus Rohöl als Destilat gewonnen wird als Petroleum bezeichnet wird. Erdöl selber wird ja auch als Petroleum bezeichnet. Die Auswahl machts halt.
Beispiel, du kannst ein Petroleum im Siedebereich 100 Grad +- 10 Grad bekommen oder eines von 250 bis 350 oder eben im Siedebereich vom Kerosin.

Ich hab meines so gewählt, das ichs zB. selbst mit Exxon 2380 ohne Parafinausfällung mischen kann und der Aromatengehalt ist kleiner 15 %

Hast schon recht, meine Bine hatte damals ein Brennkammerproblem, zusammen mit dem hohen Luftdruck lief sie halt nur noch mit Petroleum. nachdem die Brennkammer geändert wurde, läuft sie selbst mit Heizöl. Ist trotzdem komisch wie das Zeug sich so in der Praxis verhält. Der Unterschied war damals schon recht krass.

Gruß
Eberhard

[ 04. November 2002, 17:35: Beitrag editiert von: Eberhard Mauk ]
 
Bei uns in der Gegend fliegen welche mit Erfolg Diesel mit 10% Benzin darin und nur 5% Öl.Sie dürften auch schon knapp 100 l durchgespült haben. Wie ist die Erfahrung bei Euch damit??
 
Hallo Holger,
bei mir fehlt dann 1 Kg Schub...
funzt bei ner starken Bine nimmer gut.
stinkt außerdem wie die Sa.. und verdunstet nimmer. Teurer isses auch noch.

Eberhard
 
Hi
also so viel Lustiges hab ich schon lange nicht mehr gelesen. :D :D Bevor ich dazu was schreibe, möchte ich mir das Ganze noch etwas anschauen, ist eh sonst nix in der Klotze.
Bescheidene Frage: Steigt ihr überhaupt noch in einen Flieger ein :confused: , geschäftlich oder zu Urlaubszwecken? Also bei dem ,was ihr so schreibt würde ich mir das echt 2 mal überlegen.
Übrigens: Petroleum ist ein Putzmittel, der Siedebereich von Kerosin liegt weit unterhalb von Heizöl, Heizöl und Diesel sind, zumindest im Sommer, ziemlich identisch, bis auf Schwefelgehalt. Winterdiesel ist als Kero-Ersatz besser geeignet, weil es zum Teil hohe Keroanteile enthält usw.etc pp
und Tschüß
Ernie
(der morgen früh wieder in die Raffinerie muß...)
 
@Eberhard
ja gerne, wenn eine konkrete Frage gestellt wird, die in ihrem Niveau etwas über den hier angestellten Vermutungen liegt (...die im Busch haben verdrecktes Jet A1....).
Ernie
 

Spunki

User
Hallo Ernie

Wir reden hier nicht über "Dreck" und "Busch" sondern über Keime mit denen anscheinend schon einige Probleme hatten bzw. haben ... das hat auch nichts mit "Sauberkeit" zu tun - selbst in Intensivstationen stellen resistente Keime ein großes Problem dar ...

In der Großfliegerei ist das anscheinend ein Thema - also warum nicht auch bei uns?

Grüße Spunki
 
@elektroernie
Hi, freu mich wenn hier jemand vom Fach auch was zur Diskussion beitragen kann!!!
Ich denke auch das hier eine Menge geballtes Halbwissen verbreitet wird. Was, denke ich die meisten nicht wissen ist, das Kerosin "minederwertiges Diesel " ist und vom Raffinat her so ziemlich das letzte ist was gewonnen wird. Ich hab irgendwie aus dem Physikuntericht da noch so nen Raffinat Turm im Gedächtniss und meine mich daran zu erinnern das Kerosin so ziemlich als letztes gewonnen wird.

Stimmt das ?

Andreas
 

Spunki

User
Ich kann mich auch dunkel erinnern das Kerosin "das Letzte" sei - und in Folge daher das billigste Zeugs das sich für Turbinen eignet ... nicht umsonst haben sich die Turbinenhersteller in der Großfliegerei auf Kerosin spezialisiert, kein Wunder bei den Mengen die so ein Triebwerk schluckt ...

Trotzdem hat es als organische Verbindung noch immer einen enormen Energiegehalt - und die Vermutung liegt nahe das es Mikroorganismen gibt die diesen Energiegehalt nützen - zwar nicht direkt im Kerosin sondern in "ökologischen Nischen" - also in Bereichen wo auch Luft und Wasser vorhanden sind ... nur mal so um wieder zum Thema zurückzukehren ;)

Grüße Spunki
 
Beim Kerosin sind alle (fast) Produkte raus, die in irgend einer Weise die Materialien eines Triebwerks,der Leitungen,usw. schädingen können.
Nur, warum ist dann bei Diesel weniger Schub bei unseren Bienen??
 
Hallo Holger,
ganz einfach weil Diesel einen wesentlich höheren Siedebereich hat als Kerosin und damit in den Stiks/Brennkammer schlechter verdampft und durchmischt wird. Dadurch wird keine so gute und gleichmässige Verbrennung erreicht.
Desshalb ist auch die Abgastemperatur mit Diesel deutlich höher als mit Kerosin und die Leistung schlechter.

Gruß
Eberhard
 
Lets talk about..
Kerosin oder besser JET A1
Kerosin ist ein Rohöldestillat mit einem Siedebereich zwischen 150 und 250°C. Es liegt damit zwischen Naphtha (Benzin) und Gasoil (Heizöl), d.h. Naphtha hat einen tieferen Siedebereich und Gasoil einen höheren. Zwischen den Siedebereichen gibt es jedoch immer eine gewisse Überlappung. Hieraus folgt jedoch:
Eine Mischung zwischen Benzin und Heizöl ist kein Jet!!!!!!!!!
Im unteren Bereich hat zwar Jet geringe Benzinanteile (verbessert die Zündung) und im oberen geringe Heizölanteile (verschlechtert die Verbrennung), aber alles was dazwischen ist- das eigentliche Jet- fehlt.
Jet wird weltweit nach gleichen Spezifikationen hergestellt, deshalb tanken die Fluggesellschaften auch dort, wo es am billigsten ist.
Die herausragende Eigenschaft von Jet ist sein Gefrierpunkt von –47°C. Und der ist in 10000 m Höhe auch dringend nötig. Diese besondere Eigenschaft wird bei Modellturbinen üblicherweise nicht benötigt! Wenn der Modellbine Hersteller auch Heizöl als Brennstoff erlaubt, so würde ich (allerdings ohne Berücksichtigung der Kosten) folgendes empfehlen:
im Sommer Heizöl oder Diesel (nicht für Temperaturen in Gefrierpunktsnähe)
in der Übergangszeit Winterdiesel (ab Oktober erhältlich)
in Spezialfällen Kerosin
Warum? Und jetzt zum eigentlichen Thema.
Da Kerosin weder steril gehandhabt, transportiert oder gelagert wird, sind biologische Vorgänge möglich. Hierzu ist jedoch die Anwesenheit von Wasser erforderlich. Das Problem ensteht also in den Lagergefäßen bzw. Tanks, wenn nicht entsprechend sorgfältiges „Tankmanagement“ (z.B. regelmäßiges Entwässern) betrieben wird. Auf großen Flughäfen sind die entsprechenden Einrichtungen und Personal vorhanden . Aber kauft ihr euer Jet in Ffm oder Muc Airport? Ich denke kaum, dass man euch dort mit dem 20 l Kanister aufs Rollfeld lässt. Also besorgt ihr euch den Stoff bei lokalen oder regionalen Flugplätzen. Und dort wird sich eventuell weniger um die Lagerung gekümmert, außerdem ist die umgeschlagene Menge viel geringer. Alle Mineralölprodukte verändern ihre Eigenschaften, wenn sie zu lange gelagert werden. Trotzdem sollte man diese Problematik nicht überbewerten. Turbinen sind recht robuste Teile und wenn mal eine ausfällt, gibt es bestimmt noch 100 andere mögliche Gründe (warum bleiben moderne Autos liegen, wegen mangelhafter Benzinqualität oder wegen elektronischer Probleme??)
Also: Das frischeste Produkt bekommt man als Privatperson als Diesel bei der Tankstelle. Bei Heizöl aus dem Keller ist auch wieder die Lagerungsproblematik gegeben, aber oben aus dem Tank abgesaugt und gefiltert sollte es funktionieren. Achtung: Sommerdiesel und Heizöl bei Temperaturen von kleiner 5°C nicht mehr verwenden, Versulzungsgefahr. Generell keine größeren Vorräte lagern, dicht verschlossen und kühl in geeigneten Gefäßen (nicht transparent) lagern und schaut ab und zu in euren Blechkanister, ob er nicht doch innen rostet oder sich vielleicht die Farbe löst :confused: .
So, ich hoffe dass ich nicht zu kompliziert erklärt habe, weiterhin habe ich einige Sachen etwas vereinfacht dargestellt. Dies ist aber nur die Theorie, jetzt müsst ihr die Praxis erproben . Meine Turbine saugt nämlich aus NiCd und ist von Kontronik :D .
CU
Ernie
(Mein Traum: Der Jet schaut von hinten in den Propellerstrahl meines E-Modells)
 
Hallo Ernie,
du hast das wirklich schön beschrieben. So weit alles klar, was ich aber nicht genau kenne, ist der Unterschied im Siedebereich min/max bzw mittlerer Siedebereich. von Sommer zu Winterdiesel.

Gruß
Eberhard
 
Hallo Eberhard
Winterdiesel hat einen wesentlich tieferen Cloupoint, das ist der Punkt wo der Stoff trüb wird. Um das zu erreichen, muß man das Diesel kürzer schneiden (Fachchinesisch), das heißt, das Siedeende wird zu tieferen Temperaturen hin verschoben, z.B. von 350°C zu 325°C. Damit hat man weniger schwere Bestandteile drin. Andere Methode: mit Kerosin mischen, je nach Marktlage.
Gruß
Ernie
 
Wenn ich aber 10-15% Benzin zumische, müsste das doch auch funktionieren. Kommt da nicht der Siedepunkt runter???
 
Hallo Ernie,
ich dachte der Siedebeginn wird ebenfalls nach unten verlegt, ist aber logisch, so geht man also den wirtschaftlich einfacheren Weg, und kräckt die Langketter und schwereren Moleküle einfach, das bewirkt dann eine genau so gute Ausbeute, sonst bliebe ein Rest an schwereren Rohöl-Bestandteilen dessen Verwertung dann eher schwieriger wäre.

Dann bleibt aber unser Problem beim Betrieb mit Diesel leider bestehen, der Winterdiesel müsste für den Sommerbetrieb eingelagert werden, dann würde sich der etwas geringere Siedebereich positiv auswirken, so wird der Vorteil/Unterschied im Siedebereich genau so wie beim Otto-Motor, durch die geringere Ansauglufttemperatur im Winter, in der Brennkammer/Brennraum ausgeglichen. Das Problem Vergasbarkeit in der Turbine wird dadurch leider nur unwesentlich besser.
Wenn eine Turbine für Diesel oder Heizölbetrieb geeignet ist, und der Nutzer hat ein leichtes Modell bei dem er wenig Durchschnittsleistung braucht geht das mit dem Diesel als Kraftstoff recht gut, Wenn aber das Modell wie bei mir recht groß ist, und die Bine meist an der oberen Leistungsgrenze bei sowiso hoher Brennkamertemperatur arbeitet leidet diese durch die dann noch deutlich höheren Temparaturen.
Mischen mit Benzin ist durch den sehr niederen Siedebeginn/Siedebereich vom Benzin auch nicht der Weisheit letzter Schluss, dadurch entsteht in den hellrot glühenden Sticks ein Abperlen der Kraftstofftropfen und kein sauberes Vergasen mehr. desshalb laufen mit der Benzin Diesel/ Heizöl Mischung viele Binen nicht oder nur schlecht.

Wie unterscheidet sich eigentlich Diesel und Heizöl, auch in Bezug auf Aschebilder bzw. Phosphor und Schwefelgehalt.
Wenn ich an den Dreck und den erforderlichen Atemschutz wegen des ätzenden Staubes denke den ich jedes Jahr aus meiner Ölheizung entfernen muss, müßte der Unterschied schon deutlich sein.

Hi, noch ne Frage zum Schluss, wie verändern sich Kohlenwasserstoffmischungen (Sprit und Öle) durch längeres Lagern mit und ohne Lichteinfluss eigentlich generell, wenn man mal von den kleine grünen Männchen die durch Verunreinigungen entstehen absieht. Das Thema hat uns in Sachen Turbinenöl und dessen Lagerung und Ablaufdatum, bzw. dessen 5% Mischung mit dem Sprit hier schon öfters interessiert, genaue Infos gibts darüber eigentlich von keiner Seite.

Gruß und Danke für deine Beteiligung
Eberhard

[ 06. November 2002, 23:19: Beitrag editiert von: Eberhard Mauk ]
 
Hi Goldi
jetzt bringst du mich aber ins Schwitzen. Als alter Dieselfahrer hab ich früher natürlich im Winter auch Benzin ins Diesel gekippt...
Ich denke, man erreicht damit zwei Dinge:
die Zündwilligkeit wird verbessert und eventuell werden Paraffinausscheidungen durch das Benzin gelöst. Beim letzten Punkt bin ich mir nicht sicher, muß mal nen Chemiker fragen. Aber die höher siedenden Anteile bleiben trotzdem erhalten.
Ernie
 
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