Hmm, also ohne erhobenen Zeigefinger!
Aber trotzdem liegt es mir auf der Zunge zu sagen das es dem einen oder anderen an fundamentalem Verständnis fehlt wie und was FDM Druck ist. Vorweg so ein Drucker kann keine Drucke auf 1/10mm. Egal wie teuer. Man kann es mit viel Mühe schaffen (immer das gleiche Filament/immer dieselbe Feuchtigkeit/Wassergehalt im Filament/geschwindiigkeit/Temperatur) auf ca. 2/10 mm genau zu werden. Alles andere ist Glückssache. Das liegt grundsätzlich am Funktionsprinzip. Die verwendeten Kunststoffe an sich sind scho.n einmal der limitierende Faktor Sowohl PLA als auch PETG schrumpfen nach dem Druck. Das liegt gerne im Bereich von 1/10mm. Dafür gibt es eine Kompensation in den meisten Slicern. Dazu kommt die Flussrate/K-Value und das Volumen das in einer Zeit "x" durch die Düse gepresst wird. Hier wirds besonders tricky. Ist dieser Wert falsch eingestellt dann ist zuviel Druck in der Düse und egal was man beim Flow einstellt, es wird nicht funktionieren, denn irgendwo muß das Material ja hin.
Dann darf man nicht vegessen, keiner der mir bekannten am Markt befindlichen Consumer Drucker hat eine aktive Stepper Steuerung. Also einen inkrementalgeber der die soll/ist Position meldet. Insofern sind Schrittfehler möglich was zu einer zusätzlichen Ungenauigkeit führen kann.
Die Aussage " mein Drucker xyz hat das besser wie der teurerer xyz" hinbekommen, ist also käse. Das wäre so als wenn ich sage Eine Cessna 172 fliegt schlechter wie eine Boing 747... In welcher Höhe/mit welcher Belastung bei welcher Geschwindigkeit. Die Aerodynamik ist für beide Gleich geltend....Der eine Drucker mußte halt in einer Zeit "x" weniger Material durch die Düse bekommen da er schlicht langsamer ist, der andere Drucker "y" eben mehr in gleicher Zeit. Man darf auch nicht vergessen das es Filamente im Markt gibt die z.B. für den Speed des Bambulab schlicht ungeeignet sind (einige günstige PLA Varianten und speziell auch PETG, CF Materialien, TPU) Da muß man dann teilweise an der Geschwindigkeit schrauben und eben langsamer Drucken. Und siehe da, dann ists mit der Ungenauigkeit auch nicht mehr so schlimm.
Dazu gibt es auch Filamente die schlicht Schrott sind.
Da bekommt man von Charge zu Charge unterschiedliches Material was dazu führt das die Profile die vorher gut funktioniert haben dann auf einmal katastrophale Ergebnisse erzielen.
Generell bleibt festzuhalten. Wer erwartet mit einem FDM Drucker in der Consumer Klasse Kugellagerpassungen H7 drucken zu können, der hat falsche Vorstellungen. Das wird nix, Herstellerunabhängig. Innerhalb 1/10 wäre schon super, 2/10 Toleranz empfinde ich als normal.
Bambulab hat den Markt geöffnet für User die sich vorher nie für den 3D Drucker als Hobby interessiert haben oder denen es zu komplex war (ich gehöre dazu, mich hat die rumfrickelei an den ganzen Bettschubsern genervt, kein reproduzierbares Ergebnis etc.) Das führt dazu das in 98% aller Fälle der Drucker tut wie er soll aber in den 2% eben nicht und dann fehlt das nötige Wissen warum und wie es zu verbessern ist.
Die Aussage "Bambulab verbaut auch nicht die besten Komponenten" lässt mich schmunzeln. In Vergleich zu welchmen Hersteller der bessere komponenten verbaut? Wer ist das denn? Die <400EUR Bettschubser wohl kaum :-)
Was einerseits Glück ist, ist somit andererseits Fluch. Ich für meinen Tel bin super happy den X1C zu haben. Seitdem ist der Drucker ei Produktivelement im Modellbau für mich geworden und nicht eine weitere Baustelle die ich immer wieder beackern muß.
98% aller Fälle haue ich da nen Druckjob durch, arbeite ganz normal und irgendwann ist das Bauteil fertig. Nix mit Layerhaftungsproblemen etc.
Habe ich mit meinem Artillery Sidewinder X2 auch geschafft, irgendwann und nachdem ich ne Stunde gebraucht habe ihn zu kalibrieren.....
Ich warte sehnsüchtig auf eine grössere X1 Variante (350x350mm oder mehr) und das wird dann mein 2 Bambu.