Bau- und Erfahrungsbericht zu Gernots YAK 55 M 1.4

Moin !

... können wir uns wohl darauf verständigen alle Einzelfragen in diesem Thread hier zu stellen und den Gerhard in Ruhe erstmal hier die Vorstellung und den Baubericht machen zu lassen !



Ich finde es langsam unübersichtlich - für späteres Nachlesen auch sinnvoll, wenn man dann alles in einem Thread ab.
Ich bin mir auch sicher, dass nach Gerhards Bericht nicht mehr ganz so viele offene Fragen aufkommen sollten !

Danke !!!

Gruß

Matthias

Edit: Pat, war schneller ! ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MichaS

User
Hallo Zusammen!

Ich bin auch schon echt gespannt wie Die Yak 55 geht, aber müssen es denn gleich ganze 3 verschiedene Beiträge sein?? Wie auch immer mein Setup wird aus einem Scorpion 4020-12/Yge 80 an 5S 2500 und einer 15x8 Metts Holzluftschraube bestehen.

So Gerhard und nun bin Ich wie immer auf deinen Bericht gespannt.


LG Micha
 
4 Die einzelnen Bauschritte

4 Die einzelnen Bauschritte

4.1 Montage der Querruder, -Servos, und Anlenkungen

Das Anscharnieren der Querruder

Die Mitte der Vließscharniere wird angezeichnet. Sie werden ohne Klebstoff bis zu ihrer Mitte in die Schlitze der Querruder geschoben, ausgerichtet und mit Sekundenkleber von beiden Seiten verklebt. Dazu ist ein kleiner Tropfen auf der Klinge eines Schraubendrehers gut geeignet. Die Verklebung der Scharniere muss mit dünnflüssigem Sekundenkleber durchgeführt werden, denn nur er kann die langen und engen Schlitze verkleben und zwischen Holz und Gewebescharnieren durch Kapillarwirkung weit hineinkriechen und für eine sichere Verklebung sorgen. Weißleim und Epoxydharz sind hierzu ungeeignet. Warten, bis der Sekundenkleber wirklich trocken ist. Keinesfalls Aktivator verwenden, weil dadurch das Vließscharnier sehr spröde wird und reissen kann. Das Querruder mit den Vließscharnieren in die Schlitze der Tragfläche schieben. Darauf achten, dass alle Vließscharniere in den Schlitzen sind und der Abstand des Querruders zur Flächenendleiste ca. 0,8 mm beträgt. Der gleichmäßige Abstand wird mit einem 0,8 mm dicken Holzstück kontrolliert. Dieser Abstand ist wichtig, denn nur so bewegen sich die Scharniere leichtgängig und der Ausschlag wird groß genug. Der seitliche Abstand des Querruders zur Tragläche mus für große Ausschläge ca. 2 mm betragen.Auf der Flächenseite werden die Vließscharniere nun von beiden Seiten verklebt (Sekundenklebertropfen auf Schraubendreherklinge). Nicht zuviel Sekundenkleber verwenden, nur soviel, wie durch die Kapillarwirkung in die Scharniere einzieht. Nach dem Trocknen, kontrollieren, ob alle Verklebungen sicher halten. Eventuelle Ausblühungen des Sekundenklebers lassen sich mit Aceton entfernen. Auch Abkleben mit Klebeband rund um die Scharnierklebestellen hilft Ausblühungen von der Folie fern zu halten. Die Querruder werden einige Male hin-und herbewegt, um die Scharniere leichtgängig zu machen.
YAK 55 M 044.jpg

YAK 55 M 056.jpg

Alle im Baukasten beiliegenden GFK-Ruderhörner haben dieselbe Form. Das GFK-Ruderhorn wird im Bereich der Klebestelle angeschliffen und mit dünnflüssigem Sekundenkleber in der sehr gut passenden Aussparung mit dem Querruder verklebt.

Tuningteile

Von >>KD<< gibt es ein sehr edles CFK-Rudernhornset mit CFK-Servoarmverlängerungen, passend für die YAK 55 M.

KD-BY1400RH.jpg


Abdichten der Ruderspalte


Da die Querruder von beiden Seiten angephast sind, ergibt sich zwischen Tragflächenunterseite und Querruder eine v-förmige Aussparung, die sehr große Querruderausschläge ermöglicht.
Diese v-förmige Aussparung sollte abgedichtet werden, damit die Luftmoleküle nicht durch diesen Spalt auf die andere Seite der Tragfläche gelangen können und so die Impulsänderung und damit die Ruderwirkung veringern und die Strömung am Tragflächenende verwirbeln.
Durch abgedichtete Ruderspalte wird die Ruderwirkung größer und die Luftströmung weniger gestört. Für die gleiche Wirkung sind geringere Ausschläge notwendig und damit entstehen weniger Verluste.
Bei Harrier - und Sackflugzuständen können abgedichtete Ruderspalte zu ruhigerem "Flugverhalten" führen. Ein Abdichten des Seitenruderspalts vergrößert die Seitenruderwirkung, so dass Flugzustände, die ohne Abdichten noch nicht oder schlecht möglich waren, nun möglich sind. Das Abdichten hilft i.b. beim Hovern, beim Messerfluglooping und bei allen gerissenen Figuren.
Die Abdichtung kann mit Tesa oder farblos transparenter Oracoverfolie durchgeführt werden. Teas hat den Nachteil, dass Rückstände auf der offenen Klebeschicht haften können. Das Anbringen eines längeren Tesastreifens in der v-förmigen Öffnung ist auch nicht ganz einfach.
>>Zur Demonstration wird hier<< ein 1 cm breiter Abdichtungsstreifen aufgebügelt. Es wird immer von unten abgedichtet. Den Abdichtungsstreifen mittig auf den v-Spalt ausrichten.
 
Queruderservoeinbau

Auf allen Rudern wird das Digitalservo >>Hyperion Atlas DS 13 TMB<< mit Metallgetriebe und Kugellager eingesetzt. Die Masse beträgt 19g. Das Servo hat ein hohes Drehmoment, wenig Spiel und ist stellgenau. Als schwächste Stelle hat ein Metallgetriebeservo ein Kunstoffzahnrad. Dieses Kunstoffzahnrad ist als >>Ersatzteil<< im 4er Beutel für weniger als 1 € pro Stück erhältlich.

attachment.php


Das Servozubehör ist reichhaltig und gut. Die Servos haben Futabaanschlüsse, der Servohebel Futabaverzahnung. Die nutzbare maximale Hebellänge beträgt 20 mm. Der Hebel ist recht robust.
Mit den >>Servoeinbaurahmen von KD<< ist der Einbau der Atlas DS 13 in der Servoschächte sehr einfach.

YAK 55 M 053.jpg

Ebenfalls gute und leichte Servos sind: MPX Polo Digi, Futaba S3150, HS 5085MG
In der Bauanleitung werden HS 5245 oder HS 225 MG empfohlen.
Die HS 5245 bzw. HS 225 passen ohne Servoeinbaurahmen saugend in den Servoschacht.


*********

Achtung:
Die Flugerfahrung mit dem kraftvollen Axiantrieb in der YAK 55 zeigt, dass auf allen Rudern ca. 30 g Servos eingesetzt werden sollten. Die anfangs eingebauten Hyperionservos Atlas DS 13 sind zu grenzwertig ausgelegt.
Empfehlenswert sind die in der Bauanleitung aufgezählten Servos: HS 5245 MG, HS 225 MG, Graupner DES 678 BB MG.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
so eine kleine schönheit mit 6s zu versehen finde ich scho richtig "krank"


6s sind ideal für die 1,8er version



übertreien kann man es scheinbar immer


Bei um 40 A Stromaufnahme mit 6s ist das sehr schonend für alle Antriebskomponenten, bei bestem Wirkungsgrad und geringem Gewicht mit 2 x 3s 2200 mAh seriell. Da diese Akkugröße weit verbreitet ist, erübrigt sich sogar die Anschaffung neuer Akkus. Die YAK mit 6s zu fliegen, ist also eher genial.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
... mmmh - wohin jetzt posten bei drei Threads, hier passt es?!

Erfahrung und Überlegungen zu kleineren Servos in derartigen Fliegern.

Sind wie meist gemischter Natur. Auch ich bin bestrebt zu knausern, hier am Gewicht UND Zuverlässigkeit!

... aber, wir mussten leider feststellen, dass die kleinen Hyp-Servos (beim ähnlichen Modell) alle nach harten Einsatz ein
größeres Spiel bekamen. ... ganz klar - UNSERE SCHULD! Das geschah nicht mehr, nach dem wir die "richtig vorgesehenen"
Servos einsetzten!;) ... um Missverständnisse vorzubeugen: die Hyp.-Servos halte ich für gut!

Einzige Ausnahme stellt die Angel 50E dar (bei mir). Die habe ich entgegen sämtliche Empfehlungen mit (viel zu kleinen) PoloDigis
von MPX ausgerüstet. Bis auf das viel geschundene HR, das meines Erachtens höheren Kräften ausgesetzt ist, kam ein HS 5245
zum Einsatz. Das SR entkopple ich IMMER mit einem Gummmiband zum mitlaufenden SR!

Resümee: es funktioniert 100% und das nach knapp 2Jahren!

... und es kann auch hier funktionieren!

Es hängt vermutlich vom persönlichen 3D Einsatz (bolzen) ab und wie meist - grenzwertig.
Hierbei zehren dann mehr oder weniger heftigst die Kräfte am Servos, gerade wegen der großen Ausschläge.
Einige bevorzugen Ausschläge jenseits der 45°, bis zu 60° (!!!) und höher, damit so was gezielt ein Abriss am Ruder ermöglicht.

Mein Resümee daraus: wer hier spart MUSS wissen wofür, wie stark er das Modell ran nimmt und wie schnell und stark 3D vorrangig sind!

Ich werde aus genannten Gründen auf allen Rudern die, wie Gerhard schrieb, HS 5245-Klasse einsetzen.
Wir sind gezwungen höheren Grundspeed zu fliegen weil sonst die Modelle zu sehr dem Wind und nicht dem Piloten folgen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lukas N.

User
Hallo Gerry:), Hallo Gerd, Hallo Welt!
Ich würde auf jeden Fall HS 5245 MG einsetzen(=die digitalen 225 MG), bzw gleichwertige Alternativen! Zumindest auf Höhen und Seitenruder. Auf den Querrudern würde ich evtl. HS-5085MG, also die Digitalen HS 85 einsetzen. Schwache Servos können einem echt die Laune verderben, da flieg ich lieber paar Gramm mehr durch die Luft.
Überlege mir auch die Yak zu holen.
Grüße aus Stuttgart,
Lukas
 

MichaS

User
Hallo Zusammen!

Ich habe gerade meine Yak fertig gestellt! Das Gewicht liegt mit 4 Hitec 225MG und einer 4020-12 Scorpion-Yge80 Kombi ( ohne Accu ) bei 1870g.

Wenn das Wetter passt werde Ich morgen mal sehen wie die Neue geht;).

LG Micha
 
Mit dem CFK-Servorahmen lassen sich die kleinen Servos einfach montieren.
Das Querruder wird über eine Stahlschubstange mit Kugelkopfanschlüssen angelenkt. Die Servohebelverlängerung ist mit kleinen Schräubchen und Sekundenkleber gesichert. Die Muttern bei den Kugelkopfanschlüssen müssen mit Schraubensicherungslack gesichert werden. Die Anlenkung ist leichtgängig und spielfrei.

YAK 55 M 063.jpg

YAK 55 M 067.jpg

YAK 55 M 070.jpg

Die Servohebelverlängerung wird auf der Unterseite des Servohebels montiert, dadurch wird das Abtriebslager des Servos geringer belastet. Dazu muss des große Loch des Verlängerungshebels etwas angephast werden. Da der Servoverlängerungshebel die Rundung des Kunststoffservohebels umfasst, ist er so zusätlich in der Mitte gelagert und sicherer montiert.
 
Selbststeckende Servokabelverbindung zum Empfänger

>>Klick<<

attachment.php



YAK 55 M 062.jpg

Eine fachmännisch ausgeführte Steckverbindung erhöht die Sicherheit beim Betrieb unserer Elektroflugmodelle, da das Einstecken des Servokabels beim Empfängeranschluss nicht vergessen werden kann.
 

MichaS

User
Hallo!

So heute war nun der Erstflug! Soweit ist alles glatt gegangen, allerdings bin Ich mit dem Flieger noch so garnicht warm geworden. Ich komme mit meiner Extra 300 EF. noch deutlich besser klar, obwohl sie ca. 200g schwerer ist;). Ein paar kleinere Probleme ( Motorabsteller :confused:) werde Ich noch ausmerzen und dann noch einmal in Ruhe testen.

Das Gewicht ohne Akku liegt bei 1870g dazu kommen bei mir noch 440g für den Diamond 5s Z3300.


LG Micha
 

Anhänge

  • yak 55 1,4.jpg
    yak 55 1,4.jpg
    172,7 KB · Aufrufe: 150
Die Buchsen für die selbststeckende Servokabelverbindung sind an den Rumpfseitenwänden in 3 mm Balsasperrholz eingeklebt.

YAK 55 M 073.jpg


YAK 55 M 072.jpg


Der Empänger wird am besten auf der linken Seite auf dem Akkubrett hinter dem Steckungsrohr angebracht. Dann hat man für das Höhenruderservo bei Seilzuganlenkung auf der rechten Seite des Akkubretts noch genügend Platz. Die drei Sperrholzteile, die den Rahmen für die Befestigung des Höhenruderservos bilden, sind auf dem Bild schon einmal zur Kontrolle platziert.

YAK 55 M 075.jpg
 
Ein nützliches Utensil zum Transport und zur Aufbewahrung der Tragflächen sind Flächenschutztaschen. Beide Tragflächen haben in der großen Flächenschutztasche Platz, sie sind durch eine Einlage voneinander getrennt. Die Ruderhebel schaune jeweils zur Aussenseite. Für das Steckungsrohr ist extra ein kleines Einschubfach angelegt. Über einen Klettverschluss läßt sich die Flächenschutztasche verschließen und mit dem Handgriff bequem transportieren.


YAK 55 M 085.jpg


YAK 55 M 083.jpg


YAK 55 M 096.jpg
 
Hinweis: Durch die Öffnungen in der Rumpfseitenwand für die Querruderservokabel und die Flächensicherungsschraube, hat man Zugang zu den Servobefestigungsschrauben für das liegend montierte Höhenruderservo bei Seilzuganlenkung des Höhenruders.

attachment.php



attachment.php
 
4.2 Seitenruder und Heckfahrwerk

4.2 Seitenruder und Heckfahrwerk

Die GFK-Ruderhörner werden auf die geometrischen Gegebenheiten des Seitenruders angepasst. Die große Klebefläche des Ruderhorns wird aufgerauht, sie sorgt trotz des zweigeteilten Hebels für einen sicheren Halt im Seitenruder.

YAK 55 M 097.jpg

Die 3 Vließscharniere werden mit dünnflüssigem Sekundenkleber in der üblichen Weise mit dem Seitenruder verklebt. Für die Aufnahme des Heckfahrwerks wird in das Seitenruder ein 2 mm Loch gebohrt und eine kleine Rille für den Fahrwerksdraht geschnitten. Vor dem Verkleben des Heckfahrwerks mit Sekundenkleber nicht vergessen, das Aluwiderlager aufzufädeln. Die Drehachse für das Heckfahrwerk muss genau in die von den Scharnieren gebildete Drehachse des Seitenruders einmünden, nur so kann sich das Seitenruder leichtgängig bewegen.

YAK 55 M 101.jpg

YAK 55 M 105.jpg
 
Die Vließscharniere werden in die Schlitze der Dämpfungsflosse des Seitenleitwerks eingeführt. Das Seitenruder wird ausgerichtet, der Spalt sollte ca. 1 mm betragen. Die Scharniere werden mit dünnflüssigem Sekundenkleber verklebt. Anschließend wird das Widerlager des Heckfahrwerks mit dem Rumpf verschraubt, dazu im Rumpf mit 2,5 mm vorbohren und die Schraubenlöcher mit Sekundenkleber härtenKreuzschlitzschrauben 3 x 10 mm.

YAK 55 M 108.jpg

Der Ruderspalt wird mit transparenter Folie abgedichtet. Der Seitenruderwirkung erhöht sich dadurch merklich.
 
4.3 Seitenruderanlenkung

4.3 Seitenruderanlenkung

Die Seilzüge für die Seitenruderanlenkung werden beim Durchbruch durch die Rumpfseitenwand in kurzen Bowdenzugröhrchen geführt. Um Gewicht zu sparen, wird das Seitenruderhorn mit einer Seilschlaufe angelenkt. Im Baukasten liegt aber auch ein Ruderanschluss mit Spannschloss für die Seitenruderhörner bei. Das Quetschen der Sicherungshülse geht mit einer Krimpzange am einfachsten. Sie ist im Baumarkt oder dem Werkzeughandel erhältlich. Die Seilzüge verlaufen im Rumpf über kreuz.
Die Spannung der Seilzüge wird über eine Klemmschraube am Spannschloss beim Seitenruderservohebel eingestellt. Die Spannung darf nicht zu hoch sein, dies schadet den Servoabriebslagern.


YAK 55 M 116.jpg
 

MichaS

User
Hallo!

@ Osmosis:Nachdem Ich nun 2 Tage mit dem Flieger geflogen bin, ist es schon viel besser geworden. Ich habe für Messerflug etwas Quer aufs Seitenruder gemischt sowie ca. 3mm Höhenruder auf Seite. Ich werde aber auch noch versuchen den Flieger etwas leichter ( ca.180g ) zu bekommen.
Gefühlsmässig trägt der Rumpf der Yak55 schon weniger als zb. bei der EF. Extra 300 58".

Troz allem finde Ich die Quallität und Optik der Yak55 sehr gut.

LG Micha
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten