Ich bin mal wieder erstaunt. Man hinterfragt eine Behauptung die einem etwas zu vereinfacht erscheint und wird mit dem Vorwurf des theoretisierens Mundtot gemacht.
Finde ich ziemlich mies, aber sei's drum.
@Reto:
lass Dich nicht davon verrückt machen. Ein Flatterzerleger hat nicht wirklich mit dem Getriebe eines Servos zu tun, Wenn man mal voraussetzt, dass man in der gleichen Servoklasse unterwegs ist.
Flattern kann vom Servo nur begünstigt werden, wenn es ein deutlich weiches Getriebe besitzt. Und das ist bei den Hitec/Graupner/Conrad-Servos sicherlich nicht so.
Ein Servo, dem nicht das Getriebe bricht, wenn man es gegen sein Haltemoment belastet, kann auch nicht durch statische Ruderkräfte zerstört werden (in der Theorie wie in der Praxis)
Zwischen den zur Diskussion stehenden Servos entscheiden tendentiell Preis und Bauchgefühl.
Vorteile kann ein deutlich festeres Getriebe bringen, wenn harte Landungen und sonstige Stöße sonst das Getriebe zerstören. Auch ein fester Einbau im Flügel, der nicht einfach zur Wartung zu lösen ist, ist ein wichtiger Grund für eine besseres Servo.
Wichtig gegen Flattern ist eine steife Anlenkung inklusive des Servogetriebes. Wie gesagt ist das Servo darin aber untergeordnet anzusehen, wenn man nicht gerade Billgstkram nimmt.
Wenn es erst mal flattert ist die Festigkeit des Servos nahezu ohne Bedeutung, wenn man auch dann nicht Servos deutlichst unterschiedlicher Klassen vergleicht und das ist bei Deiner Liste ja nicht so.
Ich würde es so entscheiden:
Die Entscheidung zum besseren Servo (Volz wegen der höheren Getriebefestigkeiten) wird begünstigt durch:
-schlechten Zugang zum Servo (in der geschlossenen Schale und nur durch aufsägen zu erreicehn?)
-extrem ruppige Landebedingungen
-hoher Bedarf an Ausfallsischerheit (Wettbewerbe, teure Urlaube in Gegenden in denen man auf keinem Fall ien Modellausfall akzeptieren kann)
-Wert des dran hängenden Modelles.
Aber wirklich abnehmen kann Dir wohl keiner die Entschediung, musst Du selbst machen
@waliser: die Sturzhöhe ist recht einfach abzuschätzen, wenn es Dich interessiert kann ich den Weg mal auflisten.
Wie Du schon schreibst kann das Servo aus der Flatterneigung nahezu ausgekoppelt werden. Rudersteifigkeit, Rudermasse und Restmoment (Massenausgleich) sind von um Klassen höherer Bedeutung. Die Mischeffekte sind aber extrem schwierig abzuschätzen.
Ein Beispiel (praktich, nicht theoretisch): Bei einem Flattergutachten kam für ein Segelflugzeug raus, dass entweder im Querruder 90 g Rudergewicht gespart werden müssen um den Flatternachweis zu erfüllen, oder ca. 1,5 kg Ausgleichsgewicht reinzupacken sind. Das lag dran, dass Ausgleichsgewichte zwar das Restmoment der Ruder reduzieren, aber leider auch das Massenträgheitsmoment erhöhen.
Nebenbei wird durch das Ausgleichsgewicht auch noch die Biegefrequenz des Flügels beeinflusst, was einen dann an anderer Stelle kalt erwischen kann.
Alles recht kompliziert, daher kann man im Modellflug mit vertretbarem Aufwand nur möglichst steife Anlenkungen, leichte und steife Ruder planen und dann die Erfahrungswerte einhalten.
Wenn dann doch etwas abmontiert, muss man das ganz klar unter Entwicklungskosten abbuchen.
Ruderkräfte zu bestimmen ist nicht sehr einfach, wenn es nicht um anliegende Strömung geht.
Im allgemeinen kannst Du aber davon ausgehen, dass eine abgelöste Strömung am Ruder eher erheblichst größere Lasten auf das Ruder ergibt, als ein anliegende Strömung. Dies gilt natürlich bei hjeweils gleicher Geschwindigkeit.
Ob aber Butterfly bei 100km/h mehr Last produziert als ein Sturz mit 300km/h ist damit nicht wirklich zu klären.
Ciao, Steffen