Formenbau Frage Blasenbildung nach Tempern

hallo, ich hätte da diverse fragen zum formenbau.
meine formen bau ich in dieser reihenfolge auf.

1. eine schicht ca.2mm schwarzes formenharz eph 161 von r und g
2. über das formenharz glasschnitzel streuen

3. nach der 4stündigen Gelierzeit eine dünne schicht harz danach angedicktes Harz mit Talkum, um die kanten , ecken und passstifte rum.

4.danach kommen die glaslagen

4x 105g glas
4x 280g glas
2x Glasgelege 430 g/m² biaxial

5. zum schluß wird die form hinterfühlt mit poraver und eine lage 430 g/m² biaxial Glasgelege

so nun zu meiner frage:
nach der entkernung des urmodells und darauf folgendem 8stündigem tempern bei 60°C, enstehen immer blasen auf der oberfläche auch wenn ich das urmodell dabei in der form lasse;( ( die temperatur wird langsam bis auf 60°c gesteigert )


mit besten dank Marcus
 
hallo uwe,

mmh.. dass kann sein! da ich das formenharz immer mit eine qwirl anrühre und dadurch vieleicht blasen enstehen.
aber manchmal entstehen ganz schön große blasen die bis zu 1 bis 2 cm breite sind, nach dem tempervorgang?
kann es vielleicht auch an der glassfaserschnitzelschicht liegen? sind die glassfaserschnitzel überhaupt von nöten?
gruß und danke für deine antwort
 

pfeiferl

User
Hallo Markus.

der Fehler ist die 1. Lage Formenharz in 2mm DIcke aufzubringen!

die 1. Formenharz so dünn wie möglich einstreichen, auch wenn ein paar "Fahrer" bleiben.
Nach dem Anziehen, wenn die Schicht noch etwas klebrig ist eine 2. Lage Formenharz aufbringen. Die kann auch etwas dicker sein, aber nie 2mm auf einmal!

und immer mit dem Pinsel die aufgetragene Schicht "durchtupfen" dann glatt streichen.

Als 3. Lage dann Harz mit Glasschnitzel.......

Auf diese Weise wirst Du kaum mehr Blasen in der Form-Oberfläche haben.

Viele Grüße, Georg
 

ogar

User
Ich empfehle außerdem ein Tempern mit Urmodell.
 

Arne

User
Hi,

zum Formenbau geistern hier viele Methoden, leider auch viele schlechte rum. Für Forenleser die noch nicht ganz so viel Ahnung haben ist es dann oft schwierig die Antworten zu bewerten.

Wer mal aus erster Hand und live lernen will wie man echte Topformen baut, der sollte mal drüber nachdenken, beim Simon Wahl http://www.sw-composite.de ein Formenbauseminar zu besuchen.
Es gibt viele Dinge, sie sich nur live wirklich gut zeigen lassen.

Bevor es zu Spekulationen kommt, Simon ist ein guter Freund und halbtägiger Arbeitskollege von mir und wer meint dies als Werbung sehen zu wollen, ok. Ich denke es ist einfach mal eine gute Information da es in der Richtung hier immer wieder Nachfragen gibt.

Gruß Arne
 
Eine gute Form zu bauen ist wirklich nicht einfach....aber wenn man es öfters gemacht hat...dann kommt man drauf...wie es besser geht.

Hier mal mein Geheimtipp.....als erste schicht kein Formenbauharz aufstreichen...sondern einen Vinylester gelcoat spritzen....wenn der klebrig ausgehärtet ist eine schicht formenbauharz aufbringen und dann so weiter machen, wie du es sowieso immer tust.

Das ist nach sher vielen Versuchen die beste Lösung umd eine hochglänzende homogene oberfläche zu bekommen....in der man sich spiegeln kann.

Bezugsquellen kann und will ich aber nicht nennen...da soll jeder selber seine Erfahrungen machen.

Gruß Sven
 
Nach allem, was ich von Stefan (Gideon) hier über die Wirkung von Lösungsmitteln auf die Vernetzungsreaktion gelernt habe, würde ich davon ganz entschieden abraten. Formenharz soll schliesslich dauerhaft standfest sein.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hier mal mein Geheimtipp.....als erste schicht kein Formenbauharz aufstreichen...sondern einen Vinylester gelcoat spritzen....
Bezugsquellen kann und will ich aber nicht nennen...da soll jeder selber seine Erfahrungen machen

Der Tipp ist wohl so geheim, dass Du nicht einmal die Möglichkeit siehst, uns die verwendeten Materialien zu nennen?

Schade drum!
 
Zuletzt bearbeitet:

Gideon

Vereinsmitglied
ist es möglich Formenbauharz zu Spritzen?
Wenn ja mit was verdünnen und wie viel ?

Vergiss es ganz schnell wieder, das wird bei Epoxy nur zu weiteren Problemen führen. Blasen werden logischerweise immer mit eingerührt, das ist nicht vermeidbar

Ich würde hier den homogenisierten Ansatz einfach etwas länger stehen lassen (womöglich sogar noch in einen neuen Becher umtopfen), bis die Blasen sich von selbst nach oben bewegen, und diesen dann erst mit einem kurzborstigen Pinsel auf das Urmodell auftragen. Hierbei nur in eine Richtung arbeiten, um keine Luft versehentlich einzuschliessen. Zusätzlich kann das bereits aufgebrachte Formenharz mittels Heißluftföhn kurzzeitig niedrigviskoser gemacht und mit einem trockenen Pinsel sauber verschlichtet werden. Das aber nur bei Systemen mit ausreichend langer Topfzeit machen, sonst wird das Harz zu schnell!

Wichtig: Bitte nicht einfach nur 4 h warten und dann hoffen, dass der Rest noch eine chemische Anbindung bekommt. Die Gelierzeit wird einzig und allein mittels Fingerprobe (Handschuhe!) geprüft. Dabei sollte die Oberfläche noch klebrig sein, aber keine Fäden mehr ziehen
 
Ich habe es ja hier schon einmal geschrieben....ja man kann spritzen...aber eben kein Formenbauharz....sondern einen speziellen Vinylester-Gelcoat als erste Schicht. Dieses spezielle GEbinde wird hochglänzend und besitzt die selben guten mechanischen Eigenschaften.
 

Tofo

User
um welches spezielle Gebinde handelt es sich denn dabei? Oder möchtest du uns nur den Mund wässrig machen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute jetzt daraufhin anfangen ein x-beliebiges Gelcoat auf ihre Urmodelle zu sprühen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Sven,

das habe ich schon verstanden. Ich schneide mich nur etwas daran, hier nicht mal Konkretes zu hören. Das finde ich ehrlich gesagt etwas albern. Um was für ein geheimnisvolles System handelt es sich denn hier? Ich verrate es auch keinem weiter, Ehrenwort!

Mir fällt da spontan das GC 3130 von Axson ein


Apropos Gebinde: was meinst Du denn damit?
 

Eisvogel

User
kurz mal wieder zurück zu ursprünglichen Problem.

Ich glaub nicht, daß die Luftblasen im Formenharz sind. Die kleinen Bläschen die dort verbleiben merkt man höchstens, wenn man nachschleift und wieder aufpoliert.
Ich glaube, die Luftblasen entstehen hinter dem Formenharz, unter der ersten Lage Gewebe, wenn diese nicht genügend entlüftet wird. In solchen relativ großen Blasen entsteht durch das tempern Druck, der dann nach vorn, durch die dünne Formenharzschicht drückt und diese ausbeult.

Um das zu analysieren ists vermutlich unumgänglich mal so eine Beule aufzufräsen, dann sieht man genau in welcher Schicht die Blase liegt.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ich glaube, die Luftblasen entstehen hinter dem Formenharz, unter der ersten Lage Gewebe, wenn diese nicht genügend entlüftet wird

Dann ist das aber grundsätzlich ein systematischer Fehler beim Laminieren

Nochmal zum Mitschreiben und an die Wand pinnen: zuerst Harz drauf, dann das vorgeschnittene Gewebe (trocken) auflegen und mit einem trockenen Pinsel / einer Walze von oben verdichten. Das Harz tränkt sich dabei von unten in das Gewebe und verdrängt die Luft nach oben. Da ist kein Platz für Luftblasen. Gerade bei dichten Geweben (ITG 91111) hier etwas länger warten! Bitte hier nur Gewebe mit anständigem Finish (FK 144 / 800) einsetzen, sonst gibt´s hinterher nur Ärger

Die Glasschnitzel würde ich auch getrost weglassen. Ein mechanischer Verbund zum Formenharz ist nicht notwendig. Mumpe aus Thixotropiermittel und Baumwollflocken reicht hier völlig aus


die temperatur wird langsam bis auf 60°c gesteigert

Wie groß war denn überhaupt die Aufheizrate?
 

Eisvogel

User
Die Glasschnitzel würde ich auch getrost weglassen

Dazu würde ich sogar dringend raten! Ich bin der Meinung, das gerade die Glasschnitzel schuld sind, weil diese in alle Richtungen stehen und damit die erste Gewebelage wieder hochdrücken und so Luft unter das bereits getränkte Gewebe gelangt, die man dann nicht mehr rausbringt.

Aber wie bereits geschrieben, ich würde eine Beule vorsichtig auffräsen, dann sieht man evtl. was los ist.
 
Glasschnipsel weglassen ?????????????????????????
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Gerade das war letztens mein Problem. Die erste Lage nach dem Formenharz hatte keine Kontakt gebildet zum Formenharz. Beim Ausformen bröckelte das Formenharz ab. Nach Rücksprache mit R&G sagten man mir, das zwischen Formenharz und erster Lage ein Gemisch aus Baumwollflocken und Glasfaserschnipsel aufgebracht werden soll.
 

b2spirit

User
Was nun...

Was nun...

Der Gideon hat eigentlich alles gesagt was zu tun ist. Verständlicherweise bist du verunsichert.
Jetzt will ich nicht sagen das R-G falsch liegt aber das Kernproblem ist die Verklebung Formenharz mit der Kupplungsschicht.Ich sag nur Nass in Nass verklebung. Bei FH muss man von einer wesentlich kürzeren Topfzeit ausgehen.Also dabei bleiben und alle 5 min mit dem Finger prüfen ob sich da was tut. Klebt es nicht mehr bei der Fingerprobe( siehe Gideon) ist höchste Eile geboten.Ich hab sogar schon alles wieder mit Aceton eingestrichen um die zu harte Schicht anzulösen damit es richtig Verbindung bekommt.Trägt man auf diese zu harte FH Schicht jetzt eine zu trockene Kupplungsschicht auf leidet hier schon die Verklebung. Ich bin dazu übergegangen wenn sich nur eine Verfestigung des FH zeigt, dann schon die Kupplungsschicht aufzutragen.Das hatte noch nie irgenwelche Problem aufgeworfen.Vor allen Dingen das folgende Gewebe mit viel Harz durchtränken, das muss ruhig ein bischen Schwimmen, wir brauchen da eine harzreiche und luftblasenfreie Tränkung. Auch kann man direkt nach der Kupplungschicht vor dem Gewebe alles nochmals mit Harz einstreichen. Da sollte aber das nachfolgende Gewebe(163 Köper oder 80er Leinen mit Finish) nicht zu dicht sein, ist aber etwas tricky es genau aufzulegen weil das Gewebe nur schwer von der Kupplungsschicht wieder abgeht falls es nicht richtig liegt.
Um eine schlechte Verklebung FH zur Kupplungsschicht zu verhindern kann man auch für die Kupplungsschicht ein anderes Harz ( z.b. Klebeharz von HP Textiles) verwenden. Das ist von der Klebekraft wesentlich höher als normales dünnflüssiges Laminierharz.Da kann man auch etwas vorbeugen.
Danach kann man wieder zu Laminierharz wechseln, kein Problem.
Es führen viele Wege nach Rom......;)
Ist bei mir das Formenharz drauf, denk ich garnicht drüber nach was anderes zu machen, als auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Heute FH und morgen Kupplungsschicht, kommt garnicht in Frage.Wäre mir zu unsicher.

Gruss Bernd
 
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