Fragen zum Thema Thermik

Moin


Ich glaube ich muss mir das Buch und die Videos auch mal anschauen – denn, wenn die Thermik nicht mindestens so stark ist, dass sie den Segler beim Aufbau im Vorbereitungsraum oder auf dem Aufbautisch von alleine in den Himmel zieht finde ich keine Thermik. Ich kann kreisen bis mir schwindelig wird, aber ich hab’s noch nie geschafft nach oben weg zu steigen…Gut ich fliege auch nicht viel (vielleicht viermal im Jahr, früher mal öfter, mittlerweile bin ich meistens zu faul, um die 35km zum Platz zu fahren) und mir fehlt die Übung. Buch wird auf jeden Fall bestellt…Danke für den Tipp!!



Beste Grüße

Norbert
 

Tucanova

User
Alle Modelle können Thermik. Es soll sich auch schon eine Topsy von Graupner mit laufendem Cox Motor in eine Blase verirrt haben. Allerdings tut man sich deutlich leichter mit einem speziell dafür konstruierten Flieger. Ein F5J Gerät mit 1500gr. ist in der Thermik ein Genuss. Eklatant ist der Unterschied z.B. zu eeinem stabilen F3J ler mit 2000gr. - und die sind ja auch wirklich gut in der Thermik.
Karl-Heinz.
 
Hallo @hellsgate ,

das Lesen eines Buches (egal wie gut es ist), ist bestenfalls der Einstieg. Du kannst ja zum Beispiel auch ein Buch eines Sternekochs lesen, aber dadurch kommst du noch lang nicht auf Sterne-Niveau ;-)

Meine Empfehlungen sind einfach (auch wenn ich ihnen selber nicht immer folgen kann):
  1. Fliegen, fliegen und dann nochmal fliegen.
  2. Vor dem Start hilft ein Plan ungemein. Wo könnte denn überhaupt Thermik sein, wo ist vermutlich eher keine, wo fliegen die kleinen und die großen Geier, ...
  3. Such dir am Platz jemand der auch Lust auf thermisches Segelfliegen hat und tut euch zusammen. 2 finden einfacher Thermik als einer, vor allem wenn der andere schon etwas weiter fortgeschritten ist.
    Ich hatte beim F5J in Kulmbach @Karl Hinsch als Coach/Ansager und hatte dank seines Coachings zwei unglaubliche Flüge. Und seine Tipps fürs "bessere Fliegen" werde ich dann zu Pfingsten am Platz ausgiebig trainieren, falls es die Zeit und das Wetter zulassen.
  4. Kauf dir ein Vario, dass hilft erst mal ungemein schwache Thermik zu erkennen. Wenn man dann in der Thermik drin ist, sollte man es am Anfang vielleicht ausschalten, es kann einen nämlich ganz schön ablenken.
  5. Les das Buch, besonders der Teil in dem was über die Beobachtung der Natur steht. Es gibt sehr viele "natürliche Thermikanzeiger" und wenn man die mal verstehen kann ...
    Den Part über das Zentrieren (Bessere Ausnutzend er Thermik) würde ich auch lesen, aber am Anfang geht es ja darum die Thermik erst mal zu erkennen/zu finden. Drinbleiben ist dann das nächste Ziel.
  6. Und ganz wichtig, geh fliegen! Vielleicht gibt es bei euch ja im Umkreis irgendwelche Segelflugwettbewerbe ...
Viel Spaß in der Thermik
Peter
 

Nobby_segelflieger

Vereinsmitglied
@ Hellsgate
4 -5 mal fliegen gehen bringt überhaupt nichts. Wie mein Vorschreiben schon erwähnt hat, Fliegen, fliegen, fliegen......usw.
Das Modell gut einstellen. Ein Schwerpunkt der in einer "Bauanleitung" angegeben ist, ist immer ein Kompromiss. Die meisten Thermikpiloten fliegen den Schwerpunkt meist hinter dem angegebenen SP.
Dieser muss aber auch erflogen werden.
Dann sollten die Ruder zum Normalflug Differenziert werden. Das Kurven-äußere Ruder immer weniger Ruderweg als das Kurveninnere.

Dann BEOBACHTEN was so um einen herum sich tut mit Wind oder nicht Wind. Bäume, Gras oder Büsche die sich bewegen, während sich das Gras darum herum nicht bewegt, ist ein guter Anzeiger dafür das sich da gerade eine Blase / Bart ablöst oder kurz davor ist. Die Gefiederten Freunde sind die besten Thermik / Aufwindanzeiger.

Von mal schnell auf den Platz für ne Stunde und wild herumzukreisen und hoffen das irgendwo mal hoch geht, bekommt man keinen Blick oder kein Gefühl dafür. Fliegen bis der Arzt kommt :cool:
Dann das Modell während des Fluges genau beobachten. Fliegt es plötzlich langsamer, hebt das Heck, bist du in einer Ablösung drin. Hebt sich während des Geradeausfluges plötzlich eine Fläche, hast du mit eben diesem Flügel eine Ablösung durchflogen (mit diesem Flügel). Dann heißt es schnell in diese Richtung einzukreisen, wo sich der Flügel gehoben hat. Fliegt es plötzlich schneller, bist du mitten in der Ablösung drin. Da geht es meist abwärts.

In erster Linie erst mal das Modell ordentlich einstellen. Wenn der Flieger schon mal alleine nicht gerade aus fliegt, oder schnell sinkt, ist ein ordentliches Thermik-fliegen kaum möglich.
;)
Das Thermikbuch für Modellflieger von Markus Lisken und Ulf Gerber ist mit Abstand das beste Buch.
Robert Schweissgut hat auch ein interessantes Buch geschrieben, " Aufwind gibt es überall" oder "Thermaling", welches die 2. Auflage des "Aufwind gibt es überall". diese beiden Bücher kann man direkt bei www.wing-tips.at bestellen. ;)

Hier im RC-N gibt es auch eine Abhandlung über das Thermik-finden und Fliegen.

Ein Vario würde ich am Anfang noch nicht kaufen. Erst musst du dich mit dem Thema ohne Hilfsmittel befassen. Ein piepen wären des Fliegens würde dich nur verunsichern. Da kann ich nur aus Erfahrung sprechen, als ich das erste Vario gekauft hatte.
Ein Vario ist nicht der Garant für einfacheres Thermikfliegen. Beim Fliegen mit Vario gibt es natürlich auch das eine oder andere zu beachten.
Das hier zu beschreiben führt einfach zu weit.
Ich habe damals vor bald 50 Jahren diese Hilfsmittel nicht gehabt und musste mir das lesen der Luft / Umgebung selbst beibringen.

Beobachte, Fliegen, Beobachten, fliegen..........

Es ist wie mit dem Fahrradfahren, nur wer übt kann es.


Grüße aus dem Schwarzwald
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo



@Peter und Nobby_Segelflieger: Vielen Dank für die informativen und hilfreichen Antworten.

Damit hatte ich gar nicht gerechnet, umso mehr freut es mich eure Antworten aufmerksam zu lesen.

Mit besten Grüßen
Norbert
 

Papa14

User
Ein Vario würde ich am Anfang noch nicht kaufen. Erst musst du dich mit dem Thema ohne Hilfsmittel befassen.
Ein schlauer Kopf hat einmal geschrieben "der beste Weg, ohne Vario zu fliegen, ist mit Vario damit anzufangen" ... oder so ähnlich. ;)


Fliegt es plötzlich schneller, bist du mitten in der Ablösung drin. Da geht es meist abwärts.
Ich glaube, du meinst es anders rum - dann bist du eben nicht in der Ablösung drin.
Ansonst kann ich das, was du geschrieben hast, nur bestätigen.

Ich kann kreisen bis mir schwindelig wird, aber ich hab’s noch nie geschafft nach oben weg zu steigen
Nicht verzweifeln, es gibt Tage, an denen findest du ums Verrecken keine bodennahe Thermik. Mit "bodennahe" meine ich unter 150m, das ist (für mich) meistens so die Höhe, in der man leichter Anschluss findet, während es darunter nur bergab geht. Dummerweise liegt das sehr oft über der erlaubten Aufstiegshöhe.

Einen Tipp habe ich für alle, um sich die Thermiksuche zu erleichtern: sucht euch ein Gelände ganz in der Nähe einer Schottergrube o.ä. aus und startet dort, wo der Wind aus dieser Richtung kommt. Der Wind verbläst die Thermik in Bodennähe sehr oft, aber der Wind streicht meistens über diese Grube drüber. Da kann sich die Luft in der Grube ordentlich aufheizen, bevor sie dann von einem stärkeren Böe rausgeblasen wird. Das kann schon einmal eine halbe Stunde oder länger dauern, bevor so eine Ablöse (wieder) kommt, aber wenn man die einmal erwischt, dann geht es richtig rauf! Dann fliegen nämlich Waschbretter und man hat auch ein richtiges Erfolgserlebnis dabei. 👍
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo,

dann mal mein Senf dazu.
Hat man Aufwind gefunden, möglichst viel mit dem Seitenruder fliegen. Das Profil des Tragflügels nicht durch viele Querruderbewegungen „kaputt machen“. Nur kurzzeitig abstützen, um eine zu starke Drehung um die Längsachse zu vermeiden.
Ausgenommen, man will schnell die Drehrichtung wechseln, dann alle Ruder nutzen.
Viele Tragflügel werden aufwändig berechnet um optimale Leistung zu bringen und dann macht man sich mit sinnlosen Querruderausschlägen diese Leistung kaputt?
Anders sieht es natürlich bei Wölbklappen aus.

Man lernt ganz viel, wenn man am Hang den Flieger als kleinen Punkt von oben betrachtet und keinen Antrieb hat bzw. den Zeitpunkt des Antriebs einschalten gnadenlos verzögert.

Da fliegt man viel bedachter, beobachtet viel mehr was der Flieger macht, ob sich irgendwo Blätter an Bäumen bewegen, Vögel kreisen usw.
Hangfliegen möglichst ohne sofortige Antriebshilfe, ist ein guter Einstieg um sein Modell in Grenzbereichen fliegen zu lernen und Aufwinde zu finden.

In der Ebene fällt mir z.B. immer wieder mal auf, da wird mit Motor auf zwei- dreihundert Meter gestiegen, oben rumgegurkt, keine Thermik gefunden und nach kurzer Zeit in 30 - 40m Höhe mit wenig Höhenverlust ewig herumgeflogen.
Wenn dann noch mit stolz geschwellter Brust über das geringe Sinken berichtet wird, frage ich mich warum das in zweihundert Meter Höhe nicht funktionieren soll? Warum wird in größerer Höhe viel unsauberer geflogen, als weiter unten? Aus zweihundert Meter Höhe kann man bei einem Sinken von 0,5m/Sek mindestens sechseinhalb Minuten abgleiten. Selbst an einem durchwachsenen Thermiktag kann man da wahrscheinlich Aufwind finden.

Antriebe sind grundsätzlich okay. Das Ziel sollte aber immer sein, am Hang „Null-Sekunden-Motorlaufzeit“, in der Ebene möglichst nur ein Steigflug um auf Ausgangshöhe zu kommen.

Dann lernt man mit den Kräften der Natur zu fliegen. Darum geht es ja beim Segelfliegen.
 

k_wimmer

User
Vor Allem das Thema:"Nur einmal einschalten" oder am Hang "0-Sekunden Motor" ist sehr wichtig dabei.
In F5J ist das sowieso Teil der Regel, genauso beim GPS-Triangle.
Da darf nicht nochmal eingeschaltet werden, es sei denn im Anflug mit mehreren Modellen zur Crash-/Gefahrenvermeidung.

Ansonsten gilt:
Die Grundlagen lernt man aus Büchern, aber Thermikfliegen lernt man nur durch viel Fliegen!
 

swoop

User
Warum wird in größerer Höhe viel unsauberer geflogen, als weiter unten?
Sehschwäche der Piloten? Wenn das, ohnehin relativ kleine, Modell 300m über dem Piloten mit der Sehstärke eines Grottenolms zum Punkt wird, tut er sich halt mit dem erkennen der Modellbewegung schwerer, als wenn er vor seiner Nase herum gurkt.
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Ja, schon klar. Allerdings kann sich ein Punkt schneller oder langsamer bewegen. Das Gute ist, wir können die Geschwindigkeit des Punktes beeinflussen.

Besser ausgedrückt, einigermaßen sauberes Fliegen in der Höhe (oder der Tiefe ;) ) kann man durchaus üben.
 
Noch ne kleine Anmerkung von mir ...

@hellsgate fängt doch erst mit dem thermischen Segelfliegen an. Da darf man meiner Ansicht auch zwischendurch den Motor anschalten um einen zweiten, dritten, vierten, ... Anlauf zu nehmen.
Diese Mantra "Nur beim einmaligen Einschalten des Motors ist man ein echter Thermiksegler" finde ich gerade am Anfang vollkommen übertrieben und auch dezent frustrierend. Was spricht denn dagegen in der Lernphase den Motor mehrfach einzusetzen?

Klar, wenn man dann F5J oder GPS Triangle fliegt darf man den Motor nur einmal einschalten. Ich als mittelmäßiger F5J Pilot schalte beim Training der Motor auch zwischendurch mal ein, denn nicht immer gelingt der Einstieg in die Thermik bei 21m ;-)
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Kommt halt darauf an mit welcher Zielsetzung man zum Fliegen geht.
Wenn man am Anfang keinen Erfolg hat, kann das mehrere Gründe haben.

Wäre es dann nicht vernünftig, zu landen und zu überlegen warum es nicht funktioniert hat? Dann neu zu starten und mit der Erkenntnis vielleicht erfolgreich zu sein.

Ganz harte Puristen starten mit dem Hochstartgummi. Da kommt man automatisch in die „Überlegungsphase“ und versucht die Strategien zu verbessern. ;)

Aber es führen viele Wege nach Rom, sorry in die Thermik.…
 
Hinweise zum Thermik finden kriegen ist wie Sex-Tips aus der Bild und beim Hamster holen. Einer Besser und Schlauer als der Andere. Und ebenso wie Pornos nur gestellt sind, sind viele coole Flugvideos Fake oder zeigen nur die geilen 30 Sekunden. Das ist eben wie im "American Pie". Es hilft nichts, jemand etwas zu erklären, der eine Gebrauchsanleitung für sein Gerät braucht. Anstatt sich krampfhaft an Dogmen zu klammern und es zu machen "damit es gemacht ist", ist es gescheider ein Gefühl für seinen Flieger zu entwickeln. Das passiert nur in dem man viel fliegt, gute wie schlechte Erfahrungen einsteckt und auf seinen eigenen Bauch hört. Nicht immer geht es Hammer wenn es der Wetterbericht sagt und nicht immer ist es Mist, wenn der Kollege es sagt. Und nicht auf den "Geheimtipp" hoffen. Denn wie bei der anderen Sache wird der richtige Könner schweigen und genießen. Der schreibt selten auf Rcn oder macht kaum in Youtube sondern steht schon wieder am Hang und fliegt...
 
15-minütige Thermikflugvorführung.

So finde ich die Thermik und das Ergebnis von 2 Jahren Thermikfliegen mit meine 3,8 m Explorer ist:

162 – 1-stündige Thermikflüge
22- 2-stündige Thermikflüge
7- 3-stündige Thermikflüge
3- 4-stündige Thermikflüge
1- 7 Stunden Thermikflug
und einmal 9 Stunden 8 Minuten. 24 Sek. Thermikflug

Und heute hat es 500 Flugstunden in der Luft absolviert :cool:


Cheers
Soren
 

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Da ist wohl eher die Frage, welchen Empfängerakku man bei Flügen über, sagen wir drei Stunden benutzt,
Stefan
 
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