Großsegler- Projekt

Hallo Daniel

Tränst du die abgeschnittenen Rowings mit dem Pinsel einzeln, oder wie machst du es damit du nicht zuviel Harz verwendest???

Gruss Hansruedi
 
Hallo!

@Steve:Der war gut, naja Großhandelspreise kann man das glaube ich nicht nennen...
@Hansruedi: je 3 bis 6 Sück nebeneinander getränkt, da geht am wenigsten Harz verloren und es ist alles wunderbar durchtränkt, einzeln geht bei knapp 200 oder mehr glaube ich nicht gescheit.

Die beiden großen Verbinder ( je 320g ) und die vier kleinen ( je 35g ) sind fertig, alle hochglänzend und passgenau, gestern habe ich dann noch die Taschen für die Verbinder- außen für die Urmodelle gemacht, siehe Bilder:

DSCF1468.JPG

DSCF1469.JPG

DSCF1470.JPG

Liebe Grüße

Daniel
 
Daniel,

auf die Gefahr hin dass ich etwas nicht mitbekommen habe:
Der Verbinder besteht nur aus Stützstoff und Rovings? Keine Diagonalgewebe? Hmm, wenn das so ist wie wird der Schub übertragen?

Bei den Taschen wäre ich skeptisch was die Umwicklung mit Kohlerovings bei so engen Radien betrifft. Der kleine Radius schwächt den Roving erheblich. Ich verwende zum Umwickeln Stränge aus einem dickem Aramidgewebe. Lassen sich sehr einfach verarbeiten und sind ausschließlich nur auf Zug belastet.

Gruß
Mike
 
speedy573 schrieb:
Bei den Taschen wäre ich skeptisch was die Umwicklung mit Kohlerovings bei so engen Radien betrifft. Der kleine Radius schwächt den Roving erheblich. Ich verwende zum Umwickeln Stränge aus einem dickem Aramidgewebe. Lassen sich sehr einfach verarbeiten und sind ausschließlich nur auf Zug belastet.

Gruß
Mike

die taschen sind ja bloß für das urmodell. das sollte so schon halten...

flo
 
Hallo!

Die letzten Verbinder sind fertig, nun geht ans Urmodell, gestern habe ich noch die äußeren Taschen in die Flächen eingeklebt, heute werde ich dem Kurt inneren Teile zum Ausrichten und Taschen einkleben vorbeibringen, falls du das liest -> freu dich!!!

@speedy: Der Verbinder ist für viel mehr als 15g mit großer Sicherheit ausgelegt, da ist die Biegespannung kein Problem, wenn du schon mal die Schubspannung eines Verbinders aus- oder nachgerechnet hast wird dir klar werden warum ein Gewebe ( diagonal oder 90° ) bei dieser Anwendung umsonst ist.
Nebenbei bringt ein Gewebe durch dessen Struktur ( Leinen ganz schlimm, Köper oder Atlas besser ) immense Festigkeitseinbußen in den Verbinder, da bringt ein reiner Aufbau mit Rovings ( außer dem Nachteil des Zeitaufwandes, Dicke bei einer Lage, eventuell Blasen ) um einiges mehr, so seh ich das und das lehrt mich auch die bisherige Erfahrung.
Die Taschen sind nur für die Urmodelle, die werden nie mehr als die statische Kraft beim Zusammenbauen ertragen müssen, ich weiß nicht was du für Modelle hast oder baust, früher habe ich auch mit Aramid bei den Taschen gearbeitet, aber da ist nach längerer Zeit soviel Spiel drinnen, inakzeptabel.
Der Kohleroving mit seiner geringen Dehnung ist jedoch für diese Anwendung mehr als prädestiniert, darum kommt er bei mir auch zum Einsatz.
Die Radien werden natürlich vergrößert, so wie Florian erkannte ist dies für das Urmodell.

DSCF1471.JPG

DSCF1472.JPG

DSCF1473.JPG

DSCF1474.JPG

Liebe Grüße

Daniel
 

Anhänge

  • DSCF1470.JPG
    DSCF1470.JPG
    112,3 KB · Aufrufe: 43
Großseglerprojekt

Großseglerprojekt

Hallo Daniel,

ich verfolge schon länger Deinen Beitrag und bewundere Deine Arbeit, mein Respekt.
Aber warum arbeitest Du , wenn ich das richtig erkannt habe, mit 2 Negativhälften für die Verbinderform und nicht mit einem Negativ und einem Positivstempel? Mit Stempel, meine ich, hättest Du mehr Präzision im Verbinder und immer annähernd gleiche Ergebnisse.
Kannst mich ja mal aufklären.

Gruß
Thomas Nothdurft
 
Hallo!

@Thomas: Die Oberfläche der Verbinder wird in meinem Fall fehlerfrei, mit einem Stempel bekommst du sehr leicht Blasen in die Oberfläche, auf der Oberseite nicht so ideal.
Bezüglich der gleichen Ergebnisse kann ich dir nur sagen das ich schon viele Verbinder gebaut habe und diese ausgetauscht werden können ohne das Unterschiede in der Größe ( plötzlich Spiel oder kein Sauggeräusch ) festgestellt wurden, man muss natürlich seine Rovinganzahl, Harzmasse normieren.

Liebe Grüße

Daniel
 

kurbel

User
Also ich habe bisher nur mit 'Stempelformen' zu tun gehabt bei Verbindern.
Und die Qualität war sehr gut, vor allem Blasenfrei.
War allerdings immer ohne Stützstoffkern und daher mag es nicht vergleichbar sein.
Eine große Eintauchtiefe erleichtert hier m. E. jedenfalls das Schließen und Pressen deutlich.
Auch die Verwendung von Schubstegen aus Gewebe (diagonal) finde ich
nach wie vor nicht so abwegig (nein, habs tatsächlich nicht überschlagen).
Aber ich lasse mich da durchaus von Abweichendem überzeugen.

Kurbel
 

Arne

User
Verbinderbau

Verbinderbau

Hi,

(gefräste) Stempelformen sind eigentlich der Standard. Wenn man darin richtig arbeitet, gibt es keine Blasenprobleme und das Pressen ist darin am einfachsten wie Kurbel schon schreibt.
Die Maßhalstigkeit ist so am genauesten.

Will man den verbinder so leicht wie möglich bei gegebener Festigkeit haben, muss man mit Kern bauen.
Wenn der Kern selbst (da nur Schaum o.ä.) keine Lasten (hauptsächlich Schub sowie ein Abstützen der Gurte gegen Einknicken) übertragen kann, muss das anders gelöst werden.
Entweder man lässt seitlich noch Rovings stehen wie Daniel. Das ist ok, die Faserrichtung ist dann zwar falsch, durch die deutliche Überdimensioniereung (Breite dieser Ränder am Verbinder) können die Lasten aber gut aufgenommen werden.
Nur das geringst mögliche Gewicht bekommt man so immer noch nicht. Dafür werden (analog zum normalen Holmaufbau im Flügel) nur unten und oben Rovingsverwendet, der Kern geht als solcher bis zum Verbinderrand. Da dieser nun aber die Schubkräfte sowie den Einknickschutz leisten muss, muss er entsprechend ausgelegt sein. Das geht am sinnigsten über diagonal orientierte Fasern.
Ich werde das jetzt mit Kohleschläuchen lösen. Der Kern wird damit ummantelt, oben und unten dann die Rovings. Der Kern wird zweigeteilt und beide Kerne erst einzeln mit ein oder zwei Schläuchen und beide zusammen mit einem weiteren überzogen. Durch die Kernteilung stehen sowohl am Rand wie auch zentral in der Mitte die Schlauchfasern diagonal zur Aufnahme der schubkräfte und gegen ein Einknicken der Gurte.
Als Kerne verwende ich Conticell oder Balsa senkrecht. Letzteres ist auch auf Druck schön belastbar, dient aber in dem beschriebenen Fall eigentlich auch nur als leichter Platzhalter.

Gruß Arne
 
Hallo Arne

ich baue meiene Flächenverbinder wie du es beschrieben hast. Ich verwende eine Alu Form. Der Deckel dringt 5mm in die Form des Verbinders ein. Die Roving werden bis 1mm unter den Formenrand eingelegt und mit dem Stempel im Deckel gepresst. Der Kern besteht bei mir aus Styro. Dieser wird in einen CFK Schlauch gelegt. Die ganze Holmbrücke wird in der Form mit einem Gewebe umwickelt. Ich verwende CFK Roving mit 2400tex. Eine harzgetränkter Roving ergibt einen Querschnitt von 1.8mm2! Ich habe schon gelesen, dass man diese Roving mit 1.4mm2 zu buche schlagen. Diesen Wert habe ich noch nie erreichen können. Die Holmbrücke auf dem Bild ist für einen Salto 1:2.25. Querschnitt 28x40mm Länge 600mm.

Gruss André
 

Anhänge

  • Salto Holbrücke_1.jpg
    Salto Holbrücke_1.jpg
    173,1 KB · Aufrufe: 73
Hallo Andre,
das muß in deinem Beitrag ein Schreibfehler sein. Wenn Du 2400tex Rovings hast, sollte der getränkte Roving auf einen Querschnitt von 2,1mm² kommen.
Meine verwendeten Werte:
800tex=12.000fil=0,7mm²Querschnitt
1600tex=24.000fil=1,4mm²Querschnitt
2400tex=36.000fil=2,1mm²Querschnitt
Verwendest Du einen 24k-Roving oder einen 2400tex-Roving?
 
Hallo Daniel, mach weiter so mit deinen Modellen und Beiträgen hier!
Ich lese immer mit und helfe gern, wenn ich die Fragen beantworten kann.

Andre,
habe noch eine Frage zu Deinem sauber gefertigten Stab.
Wie bekommst Du den Styroporkern so sauber zentriert? Machst Du es so wie Jörg auf seiner Homepage beim Highländer zeigt?
http://www.jw-air.de/HL12.htm

Er zieht Rovingpackete durch CFK-Schläuche und plaziert diese um den Kern.
 
Hallo Christian
es ist richtig bemerkt, dass ich die falsche tex Anzahl angegeben habe. Die verwendeten Roving sind Typ 24K 1600tex HTS. Der Querschnitt in getränktem Zustand ist trotzdem 1.78mm2. Besteht die Möglichkeit, dass man in deinem Holmberechnungsprogramm die Querschnittsfläche pro Roving anpassen kann. Du gehst von 1.4mm2 bei diesem Roving Typ aus . Diesen Wert erreiche ich leider nicht, obwohl ich jeden einzelnen Roving nach dem tränken mit Haushaltspapier abtrockne.
Die Styrokerne 24x10mm werden mit einem CFK Schlauch Typ SC-3200 trocken eingepackt. Als erstes werden 90 Roving in die Form gelegt. ( 40x4mm). Danach wird der erste getränkte Styrokern in die Form gelegt. Die nächsten Roving werden abwechslungsweise links und rechst vom Kern eingelegt. Der Kern wird dadurch gleichmässig in der Mitte gehalten. ( ca. 40 Roving pro Seite. Als nächstes wird der zweite Kern eingelegt. Die Rovings werde wiederum gleichmässig eingelegt. (Total 85 Roving pro Seite, Fläche 2x 8x20mm). Zum Schluss werden nochmals 90 Roving über die ganze Breite verteilt ( 40x4mm ). Das Kohlegewebe dass als erstes in die Form gelegt wurde kann nun überlappend über die eingelegten Roving gelegt werde. zum Schluss Form schliessen und warten. Ich hoffe die Beschreibung ist für alle Verständlich.

Gruss André
 
Recht vielen Dank, Andre!
Ja, Du kannst die Querschnittsfläche leicht ändern. Lade Dir besser die letzte Version des Programms von meiner Homepage.
Das Excel-Programm hat ja mehrere Seiten. In der neuen Version habe ich endlich die Werte auf der Seite "Materialdaten" mit der Seite "Berechnung der Werte" verbunden. Wenn Du also bei den Materialdaten in Spalte "E", Querschnittsfläche, Werte änderst, werden sie auch in der Rechnung genommen. Du kannst so ziemlich alles bei den Materialdaten ändern, auch die Namen.
Du wirst feststellen, das ich die Querschnitte schon um 0,1mm² erhöht hatte, da das für die meisten ein eher zu erreichender Querschnitt ist.
 

Arne

User
Hallo Andre,

Vielleicht etwas offtopic hier, aber gut. Styro als Kern habe ich auch schon gemacht. Mir gefiel dabei nicht, dass man letzlich keinen vernünftigen Pressdruck int der Form aufbauen kann, da man ab einem gewissen Druck nur den Styrokern weiter zusammenquetscht. So bekommt man dann doch keinen so tollen Faservolumenanteil hin.

Ich mache es ansonsten jetzt ähnlich wie du. Als Unterschied kommen bei mir seitlich(spätere Seitendwände) überhaupt keine Rovings mehr zum Einsatz, der Schlauch über den Kernen geht quasi in der Form bis zu deren Rand. "Lediglich" oben und unten kommen die Rovings in ihre Funktion Holmgurt im Biegeträger zum Einsatz und nehmen die Zug- und Druckkräfte auf.
Dadurch müssen die Schubkräfte rein von den senkrecht stehenden Stegen aus Kohleschlauch aufgenommen werden. Daher eine entsprechende Dimensionierung derselben und auch zwei Kerne genau wie bei dir, damit auch zentral in der Mitte ein Steg stehen bleibt.
Als Resultat ist der Verbinder so genauso aufgebaut wie der komplete Holm im Flügel (so bei diesem auch diagonal eingelegtes Gewebe im Steg die Schubkräfte überträgt).

Ich denke, dass so eine gegebene Festigkeit mit dem geringsten Gewicht realisiert werden kann. Für Kritik/Anregung zu dieser Bauweise bin ich offen.

Gruß Arne
 
Hallo!

Mein Beitrag fürs gemeinsame Projekt beschränkt sich nun bis zum Abformen und dessen Vorbereitungen auf die „Berichterstattung“, nun ist Kurti mit dem Lackieren an der Reihe.
Habe in einer 4- Tage Arbeit die kompletten Flügel angepasst, das Holz verschliffen, die Rippen für die Anschlüsse mitsamt Bolzen und Rohraufnahme hergestellt, war ein Haufen Arbeit aber musste sein, wir liegen im Zeitplan.
Kurt hat die porengefüllerten Flächen nun doppelt mit Grundierlack mit dem Pinsel schön dick gestrichen, danach fast wieder komplett den Lack bis aufs Holz geschliffen und vorgestern einmal eine schöne Schicht Grundierlack aufgesprüht, lasst die Bilder sprechen:
DSCF1473.JPG
DSCF1474.JPG
DSCF1475.JPG
DSCF1476.JPG
DSCF1477.JPG
DSCF1478.JPG
DSCF1480.JPG
DSCF1486.JPG
DSCF1487.JPG
DSCF1488.JPG
DSCF1489.JPG
DSCF1490.JPG
DSCF1491.JPG

Liebe Grüße

Daniel
 
Hallo!

In dieser Woche hat Kurt die Flächen verschliffen, lackiert, verschliffen... ihr kennt das ja, jetzt bieten sie schon eine perfekte Optik, nach den ganzen Anpassungen werden wir noch mal nass ganz fein drübergehen, dann geht’s zum Abformen.
Kurt hat die Wurzelrippe geschliffen, die Kohlerohre haben wir dann mit 5- min Epoxy aufgeklebt, den Rumpf an den Stellen wo die Buchsen reinkommen ausgehöhlt und mit 24- Stunden Harz „angegatscherlt“ und ne gute Stunde ausgerichtet, bis es überall passt vergeht schon ein Haufen Zeit.
Gestern haben wir dann noch die Auflage fürs Höhenleitwerk gemacht, natürlich wieder mit 24h- Epoxy, EWD eingemessen und komplett ausgerichtet, jetzt ist Kurt wieder alleine dran zum verschleifen und kitten, ich komme dann erst wieder zum kontrollieren und meckern ( Arbeitsteilung )...
Auf den Bildern ist die Maschine ohne die Außenteile zu sehen, also knapp 4m, bei über 6m ist dann sogar die Riesenwerkstatt von Kurt fast zu klein, wir freuen uns dann schon auf dieses Gerät, zum Handstart am Hang habe ich eh schon ein paar Leute eingeteilt...

Bis bald

Daniel
DSCF1541.JPG
DSCF1542.JPG
DSCF1544.JPG
DSCF1545.JPG
DSCF1550.JPG
DSCF1551.JPG
DSCF1552.JPG
DSCF1553.JPG
DSCF1554.JPG
 
Hi,-

Hi,-

Gestern ist Daniel wieder mal vorbeigekommen um zu kontrollieren und meckern - ich hab ihn dann gebeten sich bei der Arbeit zu beteiligen - da hat er meinen Foroapparat genommen .....

Grüße Kurt,--
 

Anhänge

  • DSCN1780.jpg
    DSCN1780.jpg
    110,4 KB · Aufrufe: 94
  • DSCN1783.jpg
    DSCN1783.jpg
    94,2 KB · Aufrufe: 47
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten