NORES 2 - Ein Eigenbauprojekt

Carsten Hohls, der leider viel zu früh verstorbene "Nichtflügler", baute schon frühzeitig sehr schmale Rümpfe mit "Seiteneinstieg". Einfach zu bauen in Kastenbauweise, ohne Fräse oder Laser und sehr robust.
siehe Beitrag 3
Gruß Hans
 
Ich muss gestehen, dass ich erst einmal den Begriff Hype googlen musste um sicher zu stellen, dass ich ihn auch richtig verstanden habe.
Dass hier tatsächlich ein Hype entstanden ist hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Die Likes zeigen mir aber, dass es sich nicht nur um eine Einzelmeinung handelt sondern geteilt wird. An einer solchen Polarisierung will ich aber selbstverständlich nicht beteiligen.
Für mich ist die Schichtbauweise eher eine Nieschenbauweise im Vergleich zu Kastenrümpfen und das Forum bietet die gute Gelegenheit,
Kontakt mit anderen zu halten, die parallel an dem Projekt mitmachen. Wenn das hier so negativ gesehen wird, dann habe ich kein Problem damit, auf andere Weise zu kommunizieren.

Gruß Norbert

P.S.: Soweit ich über PN Anfragen erhalten habe werde ich die natürlich noch beantworten. Das Einpflegen der der letzten Änderungen in die Dateien ist aber noch nicht ganz fertig.
 

UweH

User
Carsten Hohls, der leider viel zu früh verstorbene "Nichtflügler", baute schon frühzeitig sehr schmale Rümpfe mit "Seiteneinstieg". Einfach zu bauen in Kastenbauweise, ohne Fräse oder Laser und sehr robust.

...und vor Carsten hat schon Gerhard Demegni solche Rümpfe gebaut und soweit ich weiß ohne Fräse.
Ich müsste mal in alten Fotos schauen wann ich das bei ihm auf einem Wettberwerb zum ersten mal gesehen habe.

Mein Rumpf vom Antist-RES in so einer Bauweise ist jedenfalls aus 2015: https://www.thermik-board.de/viewtopic.php?t=1567
Gerhard hat das Prinzip schon vorher gebaut.

Gruß,

Uwe.
 
Feder-Faden-Anlenkung betreibe ich inzwischen die zweite Saison in mehreren Modellen

Hallo Norbert,
lässt Du uns bitte an Deinem Wissen teilhaben, wie man eine ordentliche Feder-Faden Anlenkung erstellt?
Ich kenne das zwar von F3K, aber bei unserem NoRes 2 sind das ja andere Dimensionen. Ich stehe vor der Herausforderung entweder keine Kraft beim Hochstart zu haben oder verwundene Ruder durch eine zu starke Feder.
Wie lang machst Du die Feder, T, Z oder U förmig, welche Stärke? Was gibt es sonst noch wissenswertes?

Danke und viele Grüße
Karsten
 
Hallo Karsten,

die Mehrzahl meiner RES-Modelle habe ich in den letzen Jahren mit V-Leitwerk gebaut. Die Ruderflächen waren bei diesen Modellen max 4 cm tief. Zunächst hatte ich Z-Federn eingesetzt. Wegen des bekannten Problems, dass sich die Ruder mit der Zeit verziehen bin ich dann auf T-Federn umgeschwenkt und fliege einige Modelle problemlos damit. Gerade Schenkellänge von 55 bis 60 mm bei einer Drahtstärke von 0,6 mm. Zunächst hatte ich D47 bzw. H47 Servos benutzt. Später KST X06. Das lief bisher alles problemlos und ich hatte noch keinen Servoausfall in dieser Konfiguration. Mehrere Modelle fleige ich dabei mit einem 1S-LiIon Akku.

Letztes Jahr habe ich dann ein Modell mit K-Leitwerk gebaut. PURITO-Rumpf mit NORES Tagfläche. Bei starkem Wind und heftigen Turbulenzen kam ich im Herbst dann an Grenzen. Das Modell brach aus. Ich konnte es nicht abschließend verifizieren, aber ich hatte die starke Vermutung, dass insbesondere die größere Fläche des deutlich tieferen Seitenruders bei seitlichen Böen Kräfte entwickelt, die die Federkraft übersteigen.

Beim aktuellen NORES 2 habe ich daher für Höhen- und Seitenruder 0,6 mm Stahldrähte für die Anlenkung eingebaut. Für eine saubere Nullstellung des Höhenruders habe ich zusätzlich eine T-Feder, 0,5 mm Durchmesser, 65 mm lang eingebaut. Die belastet das Servo kaum, führt aber eben zu einer perfekten Nullstellung.

Zum Stahldraht: Leider sind sehr durchwachsene Qualitäten am Markt erhältlich. Nach mehrfachen Negativ-Erfahrungen mit anderen Quellen habe ich vom Höllein bisher immer eine vernünftige Qualität erhalten. Aber auch da hatte ich es schon, dass innerhalb eines Drahtes der Härtegrad schwankte. Glücklicherweise kostet es nur ein paar Cent, wenn man mehrere Versuche braucht. Ich brauche meistens etwa 3 Versuche.
Hauptproblem ist meistens der scharfe Knick am unteren Ende der T-Feder. Grund hierfür ist, dass an dieser Stelle der zulässige Umformgrad des Stahldrahtes eindeutig überschritten wird. Dadurch entsteht eine Aufhärtung und ein Bruch an dieser Stelle ist schnell passiert. Ganz wichtig ist es, diesen Knick nach Möglichkeit nicht zu scharf zu machen, sondern ein wenig rund zu bleiben. Leitwerk an dieser Stelle etwas aushöhlen. Auch sehr wichtig ist es, diesen Knick in einem Schwung zu biegen und nicht nachträglich nachzubiegen. Der Grund ist, dass die Aufhärtung an der Knickstelle erst mit einer kleinen Zeitverzögerung einsetzt. Ist die Aufhärtung also schon eingetreten und man biegt noch mal nach, dann bricht die Stelle besonders leicht. Bisher war es bei mir immer so, dass der Draht gleich beim Biegen gebrochen ist, aber nie später erst im Betrieb.

Als Faden benutze ich Schmuckdraht 0,4 mm Durchmesser, kunststoffummantelt aus dem Bastelladen. Krimphülsen aus dem Angelbedarf.
Früher hatte ich auch Fesselfluglitze probiert. Die ist aber sehr hart und glatt und ich hatte Probleme mit der Haltbarkeit beim Krimpen. Mehrfach stimmt die Rudereinstellung nicht, weil der Draht mit der Zeit minimal durchgerutscht ist.

Gruß Norbert
 

k2x

User
Zwischenzeitlich war der Thread ja schon einmal auf Seite 2 abgerutscht, deshalb ist es dringend Zeit die letzten Fortschritte zu dokumentieren. Der RC-Einbau war schnell erfolgt, solange die äußeren Deckschichten noch nicht angebracht sind hat man jede Menge Platz und der Ausbau kann quasi "im Stehen" erfolgen.
tempImageYixwTv.jpg

Bei der Materialbestellung war mir gar nicht bewusst, das es den Stahldraht auch in 1,5m gibt, dann käme man auch beim SR ohne Verlängerung aus. Ich nehme für solch eine Verlängerung immer ein passendes Kanülenröhrchen, ein CFK Röhrchen funktioniert gleichfalls.

tempImage4JQKyd.jpg


Alles ist an seinem Platz, dann können jetzt die Deckel drauf. Nach ein bisschen Kabelmanagement sieht es dann auch schon gar nicht mehr so wild aus.
tempImageczoAGr.jpg

Der Wartungsdeckel wird gegen Verlieren bzw. auf der Werkbank vergessen noch mit einem Holzfaden gesichert.

Am Sonntag war es dann endlich soweit, der Kleine konnte, auch wenn auf der linken Tragfläche und den Randbogen noch ein paar Designelemente fehlen, in seinen natürlichen Lebenraum übergeben werden.
IMG_0565.jpg


Das Ergebnis des Erstfluges ist absolut enttäuschend, ein weiterer Flieger der im Saufen nicht steigt. :D:D:D

Nein im Ernst, ich bin am Sonntag mit einem Grinsen im Gesicht nach Hause gefahren. Der NoRES 2 hat ein sehr angenehmes Handling. Norbert hatte hier, als er von seinen Eindrücken der ersten Flüge berichtete, nicht übertrieben.

Inzwischen habe ich noch 2 weitere Flugtage hinter mir und dabei auch immer mal wieder meinen Purito im direkten Vergleich geflogen bin. Da es aber an beiden Tage sehr gut ging, war das natürlich nur bedingt aussagekräftig. Der NoRES 2 fliegt in jedem Fall um einiges schneller als der Purito, was aber ja auch nicht verwunderlich ist. Ich habe jetzt erst einmal ein Altis im NoRES 2 verbaut, um an den nächsten Tagen noch etwas an der Hakenposition bzw. Hochstarttechnik zu feilen. Gefühlt komme ich mit dem Purito mit gleich eingestelltem Fluggewicht, auch bei Wind, etwas höher.

Ich hatte von meinem F3K Ausschlagsmeßgerät noch Skalenaufkleber über und habe damit in Kombination mit einer modifizierten Unterlegscheibe ein Hakometer :) gebaut:
tempImageIIRds7.jpg

Vom Schwerpunkt bin ich im Moment mit 73,5 mm in dem Bereich, den auch Norbert für sich erfolgen hat. Für die Experimente mit dem Schwerpunkt hatte ich mir ein paar Lollipops gebastelt, mit dem die Veränderung schnell und reproduzierbar erfolgen können.
tempImagerWNd5O.jpg

Die Schaumstoffstückchen sorgen dabei für ein Klemmung zwischen Akku und Seitenwand, damit die Lollipops nicht verrutschen.
 

k2x

User
Ein Fun Fact am Rande. Ich habe an einem der letzten Flugtage während meiner Anwesenheit am Platz meine Tracking App mitlaufen lassen. Ich bin an dem Tag relativ intensiv geflogen und in Summe kamen dabei innerhalb der 5,5 Stunden eine Strecke von 11,5 km zusammen. Das habe ich am Abend ganz gut gemerkt, zumal dazu auch noch 2mal 18km mit dem Rad (wenn auch mit Elektrounterstützung) für Hin- und Rückfahrt dazu kamen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim "freizeitfliegen" (wenn Kollegen dabei sind, ist aber jeder Start Wettbewerb ;) ) haben wir immer einen Fallschirm am Seil, schon bei wenig Gegenwind kommt so das Seil fast vollständig zurück, bin ich ganz alleine, verwende ich den Schirm gleich als Landepunkt.
Die enormen Ausmaße (rund um den eigentlichen Modellflugplatz) des Geländes am Mil. Flugplatz Wr.Neustadt erleichtern diese Vorgehensweise aber enorm, wird so, nicht überall anwendbar sein.
 
Ich folge ja dem Bau von Norbert mit einem Versatz. Norbert erhält jeweils den ersten Satz der Frästeile, und wenn von ihm das OK kommt, das die Konstruktion und die Toleranzen passen, fertige ich die nächsten Teile, u.a. auch für mich.
Bzgl. der Depron Bauhelling hatte Norbert ja die notwendigen Nacharbeiten angemerkt. Das habe ich zum Anlass genommen, hier noch einmal zu testen, ob sich hier noch etwas optimieren lässt. Auch wenn die Nacharbeiten kein großer Akt sind, an CNC gefertigten Teilen direkt die Schlüsselfeile anzusetzen, wirkt irgendwie widersinnig. Und ich muss ja noch einige weitere Sätze anfertigen.
Für mich war es das erste Mal, Depron auf der CNC zu verarbeiten. Die Herausforderung beim Fräsen von Depron ist es zu verhindern, das der Fräser mit dem Depron verschmilzt (woher weiß ich das? 😉), deshalb wird mit wenig Drehzahl bei max. Vorschub gefräst. Das resultiert dann in den rauen Fräskanten und diverse Fransen in den Schlitzen. Ein Wechsel von diamantverzahntem Fräser auf ein Exemplar mit geraden Nuten, was z.B. bei weichem Balsa deutlich sauberere Schnittkanten ergibt, hat keine wesentliche Veränderung ergeben. Eine deutliche Verbesserung ergab sich durch 2 zusätzliche Wiederholung beim Fräsen der Schlitze.
Anhang anzeigen 12558899

Das Foto ist direkt nach Fräsen entstanden, die dort noch erkennbaren Fransen ließen sich durch kurzes Abblasen mit Pressluft fast vollständig entfernen. Mit dem Ergebnis bin ich jetzt erst einmal zufrieden.
Sehr gute Idee hier Depron zu verwenden, muss ich auch mal an der Stelle ausprobieren. Meiner Erfahrung nach lässt sich Depron am Besten auf Depron mit Löchern fürs Vakuum fräsen, dann geht auch ein 0,8 mm diamantverzahnter Fräser schnell ohne Schäden durch und liefert ein Top Ergebnis.
vg jörg
 
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