Wer Angst vor reinen Netzausfällen hat, kann sich mit sehr wenig Aufwand eine Steckdose bauen, die die Spannungswiederkehr nach einem Blackout verhindert. Jede bessere Werkzeugmaschine hat sowas ("Netzausfallschutz"); und zum Nachkaufen dürfte es auch fertige Lösungen geben. Auch im Lader wäre das kein allzu großes Thema, wenn der Platz dafür da wäre. Offenbar passiert aber viel zu selten etwas, als daß da reagiert werden müßte.
Noch seltener als der Blackout ist der Brownout, das langsame Einbrechen der Netzspannung; ggf. verbunden mit starken Schwankungen. Sowas führt fast mit Sicherheit zu Totalschäden bei Wandlern und ist nur mit sehr großem Aufwand zu vermeiden. Selbst einige USVs, die ja prinzipiell für solche Fälle konstruiert sind, werden damit nicht immer fertig.
Womit wir beim Thema Kosten wären. Viele von uns sind schnell dabei, die "letzte Sicherheit" zu fordern; aber nur wenige denken daran, daß die auch bezahlt sein will, und zwar von allen, die das Gerät dann kaufen! Ich habe z.B. keinen Mitbewohner, der ohne Vorwarnung Sicherungen rausdreht, also brauche ich auch solche Vorkehrungen für den Lader nicht unbedingt. Bräuchte ich sie, wären das ca. 10 € und eine Stunde Arbeit. Ich brauche sie auch deshalb nicht, weil mein Netzteil gleich ab Werk so aufgebaut ist, daß es bei Netzausfall und -wiederkehr die Spannung nicht von alleine wieder an den Lader durchschaltet
Allerdings gibt es
einen Fall, bei dem auch ich Vorkehrungen treffe, und das ist der Firmware-Update! Wenn dabei zufällig der Saft ausfällt, ist bei vielen Geräten / Systemen der Ofen aus, und nur der Hersteller kann noch helfen (wenn überhaupt). Also hängen bei diesen kritischen Vorgängen
alle betroffenen Geräte -inkl. PC- an der USV (= unterbrechungsfreie Stromversorgung) und deren Akkus sind darauf ausgelegt, mindestens die Zeit des Updates durchzuhalten. Eine gute USV schützt übrigens auch im Normalbetrieb die angeschlossenen Geräte (bei mir i.d.R. den PC) vor Netzstörungen. Die wiederum sind häufiger, als man denkt: bei mir auf dem Dorf "zuckt" die USV im Schnitt einmal im Monat! Das ist längst noch kein "echter" Stromausfall, aber es genügt dem Gerät, um kurz auf Akku-Betrieb umzuschalten. Will sagen, die davor liegenden Netzfilter haben bereits nicht mehr ausgereicht, das Problem zu eliminieren. Ein empfindlicher Wandler im Netzteil könnte dabei schon Schaden nehmen und einen Impuls Richtung Lader losschicken, der den wiederum in die Knie zwingt!
Sooo einfach ist die ganze Geschichte mit dem Netzschutz also nicht, wenn der wirklich in allen Fällen greifen soll! Man darf sich also fragen, ob man z.B. wie heute schon 500 € für eine mäßig geschützte Netzteil-Lader-Kombi ausgeben soll oder vllt. 1.000 € und mehr für eine, die mit 99 % (und das sind auch nicht 100 %!) der Unberechenbarkeiten des Netzes inkl. Blitzschlag fertig wird.