Kabinenkreuzer "Sea Commander" von Aerokits

molalu

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Hallo Ralf,
Hast du keine Bedenken das die Stoesse der einzelnen Platte sich abzeichnen, bzw. an den Fugen der Platten du wieder einen Hoehenversatz bekommst?

Ja, die Bedenken habe ich. Höhenversatz macht mir keine Sorgen - wird verschliffen und gespachtelt. Abzeichnen?? Nein, wie gesagt wird verschliffen und gespachtelt. Danach wird mit 80-iger Glas belegt und vor dem Lackieren wird gefüllert. Dennoch, alles Theorie, mal schaun was mir noch für Lösungen einfallen müssen, wenn es an die Umsetzung geht.

Der Rumpfboden ist ja genagelt und Verleimt.

Man könnte glauben, der Erbauer wollte daraus einen Panzerkreuzer machen. Unglaublich, was da an Messing-Stiften drin steckt. Die meisten davon muss ich noch versenken und verspachteln, bevor es ans lackieren geht. Neben den genagelten Stellen wurde zusätzlich geleimt und geharzt.
Deine Idee ist gut und die wollte ich im ersten Step auch so umsetzen. Aber der Erbauer hat innen die Sperrholzplatten des Rumpfbodens mit einer Art Harz dermaßen stark mit den Spanten verpappt, dass ich Angst habe beim "Rausreißen" der beiden Rumpfplatten die Spanten zu zerstören, wenigstens aber zu beschädigen.

Ich weiß - das wird jetzt eine ganz heikle Mission. Mal schaun:confused::confused:
 

SB 13

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Die Harzmumpe habe ich auf den Bildern nicht gesehen. Da hast du voellig recht, das auseinander zu bekommen ohne die Spanten zu beschaedigen ist heikel!
Wuensche dir auf jeden Fall viel Erfolg bei dieser Restauration.
 

molalu

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Weiter gehts. Heute war OP-Tag. Der Rumpfboden in jeweils 3 Sektionen pro Seite wurde raus getrennt.

Die Vorbereitung = Maße nehmen und für die späteren Schnittkanten abkleben:

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Für das Aussägen des Rumpfbodens verfüge ich über ein hervorragendes Hilfsmittel. Das ist ein Kreissägenvorsatz für den Dremel. Funktioniert wie eine Kappsäge. Wird also auf das Holz plan aufgesetzt - das Sägeblatt hat einen Federmechanismus und drückt sich von allein ins Holz. Am Gehäuse befindet sich eine Markierung (Pfeil), damit man sich am vorgebenen Strich, oder in meinem Fall, an der Seite des Abklebebandes orientieren kann.
Wer viel mit Holz arbeitet, sollte sich diesen Kreissägevorsatz unbedingt zulegen. Ist eine tolle Hilfe und geht bis 5mm Einschnitttiefe.

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Ursprünglich wollte ich die 2 Stege über den Spanten stehen lassen. Ralf gab aber den richtigen Hinweis - das Risiko ist zu groß mit 3 nachträglich eingelegten Holzböden erneut Beulen und Dellen in den Rumpfboden zu bekommen.
Trotz viel Harz-Mumpe ist es mir gelugen die 2 Stege pro Seite sauber von den Spanten abzuheben, ohne die Spanten zu beschädigen. Somit kann ich ein Stück Sperrholz pro Seite einfügen.

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Im Nachgang ein Foto der 6 ausgeschnittenen Bodenbrettchen. Man sieht deutlich wie schief un krumm das Sperrholz ist.

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Der geöffnete Rumpfboden hat für mich jetzt auch noch den Vorteil, dass ich an Stellen komme, die zuvor mehr oder weniger unzugänglich waren. Ob es darum geht weitere weiße Farbe abzubeizen, oder Löcher zu verschließen, oder die Rumpfseiten grau zu streichen.

Leider hatte ich kein Sperrholz mit einer Dicke von 1,5mm in meinem Fundus. Da bei den Paketdienstleistern so kurz vor Weihnachten das pure Chaos herrscht, wird meine Holzlieferung wohl erst zwischen den Jahren eintreffen.

Bleibt genügend Zeit, um alle vorbereitenden Arbeiten am und im Rumpf durchzuführen.
 

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Ragnar

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Moin Ingolf,

bin gerade auf diesen Threat gestoßen.
Na da machst Du ja wieder die dollsten Sachen.
 

molalu

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So, die staade Zeit ist rum. Die Schlacht unterm Christbaum verlief verletzungsfrei, der Christstollen ist vernichtet, ebenso wie die alljährliche Weihnachtsgans.

Jetzt können wir uns wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen😂

Heute gings am Sea Commander weiter, nachdem ich fast 1 Woche lang alte Lack- und Ölreste aus dem Rumpfinneren entfernt habe.

Ich habe an den beiden freigelegten Spanten rechts und links Vierkantleisten angeleimt, um die Auflagefläche für das Sperrholzbrett zu vergrößeren.
Und weil man durch den freigelegten Rumpfboden jetz so schön an die Innereien kommt, habe ich damit angefangen, die von oben schwer zugängliche Innenseiten mit marinegrauem Ayryllack zu lackieren.

Morgen gehts weiter mit den restlichen Leisten, die schlußendlich den Hilfsrahmen für den neuen Rumpfboden bilden.

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molalu

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Bei dem Hilfsrahmen für die 2 neuen Bodenbretter musste ich mit zeitlichem Versatz arbeiten, weil ich a) nicht genügend kleine Klemmen zur Verfügung habe und b) weil die Ausschnitte nicht groß genug sind, um rundrum die Leisten mit Klemmen zu befestigen.
Jetzt ist es aber geschafft - die Hilfsrahmen sind beidseitig drin.

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Zuvor hatte ich die Maße für die 2 neuen Rumpfboden-Brettchen auf 1,5mm Flugzeug-Sperrholz abgenommen. Alles ein bisschen schief und krumm, aber das macht nichts, wenn ich die neuen Brettchen genauso krumm schneide. Zu guter Letzt wird eh alles gespachtelt und verschliffen.

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Nach dem Aussägen mit der Stichsäge:

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Bei den Fliegern, insbesondere bei denen, die viel mit Holz arbeiten, poppen immer wieder threads hoch, wo es um den "richtigen Leim" geht. Die Mehrzahl verwendet anscheinend PONAL.
Ich verwende seit Jahrzehnten den Propellerleim von BINDULIN, den BINDAN-P. Insbesondere an Stellen, wo eine hohe Festigkeit erforderlich ist. Der bindet nicht so schnell wie Ponal (ca. 6-8 Stunden), ist aber dafür nach dem aushärten (24 Stunden) deutlicher fester wie Ponal. Obendrein 100% wasserfest.

Es gibt keinen Grund Ponal schlecht zu machen. Auch ich verwende Ponal-Express für einfache Verklebungen. U.a. für das Aufbringen von Furnieren. Dennoch bleibt bei mir der Propellerleim immer erste Wahl.

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So, das wars mal wieder, zumindest für heute. Morgen gehts weiter mit der "Anprobe" der beiden Rumpfboden-Brettchen. Leimreste entfernen, nachschleifen, anpassen und dann wieder der gute Propellerleim😉
 
L + R / Links + Rechts ? Nein, das ist hier kein Vogelhaus.
Bb + Stb / Backbord + Steuerbord. Ja, das ist die SEA COMMANDER.

Mit Ponalleim wurden viele Holzboote / IOM's in Leistenbauweise geklebt.
Ein Glasgewebe auf dem Rumpf, dann sorgfältig lackiert hielt / hält, immer noch.

Doch Ekke werde in Zukunft auch den Propellerleim nehmen, weil ist einfach besser.

Bitte nicht zuviel spachteln weil der Wasserpass, dann unter geht.

Viele Spaß.
Viele Grüße Gerd.
 

molalu

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molalu

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Heute war es soweit - eine Hälfte vom Rumpfboden wurde dicht gemacht. Zuvor habe ich den Hilfsrahmen von überstehendem Leim befreit, um eine glatte Auflagefläche zu bekommen. An der einen oder anderen Stelle noch ein bisschen Feinschliff und schon flutschte das Bodenbrettchen in den Hilfsrahmen.
4 Hartholzleisten zugeschnitten, damit ich für die Spannzangen eine plane Auflagefläche herstelle und damit sich der Anpress-Druck über die gesamte Breite des geleimten Holms verteilt. So sollte es klappen. Mal schaun, wie es morgen nach dem aushärten des Leims ausschaut.

@ Gerd: das war heute die Steuerbordseite:)

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Ragnar

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Supi Ingolf.
Und aud Backbord wird dann genagelt?
Da kannst ja keine Zwingen ansetzen.
 

molalu

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Da kannst ja keine Zwingen ansetzen.

doch, ich müsste nur die andere Seite (Steuerbord) wieder aufmachen)🤣🤣🤣🤣

Blödsinn - auf gar keinen Fall nageln. Da sind jetzt noch so viele Nägel in Rumpf und Aufbau, dass ich mich schon heute vor der Arbeit fürchte, wenn ich alle Nagelköpfe versenken und verspachteln muss.

An der Rumpf-Außenseite kann ich, wie schon auf der Steuerbord-Seite, sehr gut mit den Zwingen arbeiten. Kielseitig werde ich viele und schwere Gewichte einsetzen.
 

molalu

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Ich hätte geschraubt, die Schrauben entfernt und die Löcher mit Zahnstocher verschlossen

Geniale Idee Ulli, auch nach 50 Jahren Modellbau lernt man dazu. Für mein Projekt allerdings nicht mehr einsetzbar - der 2. Boden ist drin und der Leim trocknet gerade. Meine Vorgehensweise mit den Bleichgewichten hat geholfen.
 

molalu

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Der Propellerleim hat gewirkt. Beide Bodenbretter sind drin, sind fest und inzwischen plan verschliffen:

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Und weill alles so unproblematisch, zügig von der Hand ging, habe ich auch gleich noch mit dem guten Prestolith Polyester-Füllspachtel weiter gemacht:

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Nächster Schritt? Ihr kennt alle des Modellbauers Fluch? Schleifen!!!
 

molalu

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Das Schleifen hebe ich mir für morgen auf. Heute habe ich die beiden neuen Sperrholz-Böden mit 40 Minuten Epoxid geharzt und anschließend mit 80-iger Glasgewebe belegt. Damit ist das Modell innen vollständig gegen eventuell eindringende Nässe geschützt und ein Verzug im Rumpfboden ist damit und für die Zukunft ausgeschlossen.

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Sollte mir morgen die Motivation nicht verloren gehen, wird der Rumpfboden außen, nach dem gestrigen spachteln, geschliffen.

Dann kommt der Sea Commander erst einmal für ein paar Wochen ins Regal, weil ich mit meinem Parallel-Projekt, dem kompletten Neuaufbau eines Powerbootes beginne - ein 1,20mtr. Mono 2-motorig.

Es gibt offensichtlich in unserer Foren-Gemeinde auch einige Modellbauer, die sich für die richtig schnellen Boote interessieren. Das Feedback war sehr positiv. Deshalb beginne ich in Kürze mit einem neuen Bericht dazu.
 

molalu

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FERTISCH!!!!

Rumpfboden geschliffen und dem Innenraum einen ersten Grau-Anstrich verpasst. Ein paar Lunker sind beim Schleifen in der Spachtelmasse sichtbar geworden. Die müssen nachgearbeitet werden. Das passiert dann, wenn auch noch viel andere, kleine Stellen am Rumpf gespachtelt werden.

Viel wichtiger war es einen glatten Rumpfboden herzustellen. Ansonsten wäre der Sea Commander mit der Achterbahn unter Wasser unfahrbar geblieben.

Deshalb mein Tipp - kauft keine Holzboote blind😎 (z.B. ebay), in denen zuvor ein Verbrenner verbaut war.

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Die hellen Flecken vor dem Stevenrohr sind gewollt. Hier wird später der Motorträger eingeharzt.
 
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