Kieferleisten schäften

S_a_S

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Wollte damit nicht sagen, dass diese "alten" Leime/Klebstoffe keine Berechtigung haben.

Aber sie haben ihre technischen Grenzen bei Feuchtigkeit und Wärme - aber auch das zu verbindende Material Holz. Was nutzt es, wenn der Leim wasserfest ist, aber dafür das Holz quillt...

Daran hat die Kleberindustrie parallel mit der Entwicklung in der organischen Chemie nach der "Frühzeit der Fliegerei" fleißig weiter gearbeitet.

Aber auch an den Prozessparametern Topfzeit, Pressdauer, Verarbeitungstemperatur (z.B. unterstützt durch Hochfrequenz) - für jede Anwendung und Prozess den passenden Stoff. Und nach Verbot von gesundheitsgefährdenden Bestandteilen entsprechende Ersatzstoffe.

Aber auch an den Kosten / Verfügbarkeit. So viele Tiere können wir gar nicht essen, damit wir den Leim für unsere OSB- und Spanplatten gekocht bekommen.

Grüße Stefan
 
Spannende neue Welten tun sich mir auf! 😇

Hallo Leimspezialisten, statt Ferien hier zu geniessen bin ich nur noch im Internet am Lesen reklamiert meine Frau.
Egal, wenn ich wieder zu Hause bin, eröffne ich wohl einen Bauernhof um genügend Milch, Knochen und Haut zu erzeugen…. 🤣🤭
Vielleicht noch einen Laden für Schäftaufträge…. 🤣
VG Werner
 

myosotis

User
Liebe Holzleimer,

hier zum Lesen das technische Datenblatt des UHU Plus Endfest 300, der trotz seiner im Vergleich zu Laminierharz L285 geringen Festigkeit für sehr viele Anwendungen ein prima Produkt ist, auch für unsere Holmschäftungen (wenn es trocken bleibt):

Dort sieht man in den Diagrammen, dass bei Heißhärtung für Holz ausreichend hohe Festigkeiten erreicht werden können im Bereich von ca. 7 MPa Schubfestigkeit. Der Klebstoff muss ja nur knapp besser sein als das Lignin im Holz, damit es zu Holzbruch kommt und nicht Leimbruch. Man sieht aber auch deutlich, wie dramatisch die Tragfähigkeit eines Epoxidklebstoffs trotz Heißhärtung bis 180°C schon ab 50°C abfällt.

Ponal-Leime sind nach DIN EN 204 klassifiziert und ausdrücklich als nichttragende Klebstoffe ausgewiesen. Holzleime für tragende Strukturen (Holme, Leimbinder) sind nach DIN EN 203 klassifiziert. Solche findet man im Baumarkt leider nicht.

Ich plane, die 1:20-Schäftungen von Kieferleisten auch mit Ponal usw. zu leimen und dann einmal zu testen, damit Vergleichswerte vorliegen. Das dauert aber noch 1-2 Wochen. Die üblichen Holzleime sind nämlich ungefährlich und sehr praktisch.

Schönes Wochenende
Pattex
 

myosotis

User
Wollte damit nicht sagen, dass diese "alten" Leime/Klebstoffe keine Berechtigung haben.

Aber sie haben ihre technischen Grenzen bei Feuchtigkeit und Wärme - aber auch das zu verbindende Material Holz. Was nutzt es, wenn der Leim wasserfest ist, aber dafür das Holz quillt...

Daran hat die Kleberindustrie parallel mit der Entwicklung in der organischen Chemie nach der "Frühzeit der Fliegerei" fleißig weiter gearbeitet.

Aber auch an den Prozessparametern Topfzeit, Pressdauer, Verarbeitungstemperatur (z.B. unterstützt durch Hochfrequenz) - für jede Anwendung und Prozess den passenden Stoff. Und nach Verbot von gesundheitsgefährdenden Bestandteilen entsprechende Ersatzstoffe.

Aber auch an den Kosten / Verfügbarkeit. So viele Tiere können wir gar nicht essen, damit wir den Leim für unsere OSB- und Spanplatten gekocht bekommen.

Grüße Stefan
Hallo Stefan,

sehr gut erkannt! Das ist nämlich genau das Problem von EP-Klebstoffen beim Kleben von Holz. Der super hochfeste EP-Klebstoff quillt nicht, das Holz schon und nach wenigen Zyklen reisst die Verbindung. Das sieht dann wie ein Adhäsionsbruch aus, als wäre das Holz schlecht vorbehandelt worden.
Der Aerodux in DÜNNER Schicht (0,1 mm) quillt dagegen genauso stark wie das Holz, weshalb bei Feuchtewechseln nichts passiert. Das ist der rein mechanisch-physikalische Grund, warum Phenolharzleime bei Holz so viel besser bei Feuchtebelastung sind als die sonst superguten EP-Klebstoffe.

Beweis: einfach voll ausgehärtete Klebstoffreste beider Klebstoffe (je ca.20-30 gr) in Wasser einlegen und nach etwa 2 Tagen die Masseänderung durch einfaches Wiegen messen. EP hat gegenüber PRF eine zehnmal geringere Wasseraufnahme.

Beste Grüße aus dem Wasserbad
Pattex
 

myosotis

User
Euer Wissen ist sehr interessant...
Bei uns ist das Stoff vom zweiten Lehrjahr....;)
Gruß hans
Hallo Hans,

Danke 😀, erklär' Du diese uralte Tatsache aber mal als Mann vom Fach den ganzen heutigen Holzflugzeugbauern, dass das eben so ist. Mir als "Metallfuzzi" glauben die das ja nicht.....der kann ja davon schonmal gar keine Ahnung haben.....

Grüße Pattex
 
Hallo Pattex,
die " Holzflugzeugbauer " haben bisher schon gut geklebt und werden das auch weiter tun, auch ohne unsere Vorlesungen...;)

Gruß hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute & weniger gute Empfehlungen 😉

Ich sehe immer wieder mal gerne in Beiträge, Baupläne und fliegende Flugmodelle rein und habe oft viele Fragen…. 🤢
Ohne Namen zu nennen, gibt es Baukastenhersteller, die empfehlen nur Zacki&Cie von dünn- (!) bis dickflüssig zu gebrauchen.
Dann solche die auf „gute„ Holzleime verweisen. In US-Baukästen wird vielfach geraten ausschliesslich zu Epoxi zu greifen (wohl in der berechtigten Annahme den Umsatz derselben drastisch zu fördern).
Kürzlich habe ich hier im rc-network den Bau und Flugbruch eines Sindbad verfolgt, der tatsächlich nur zusammengezackt war, dessen Leimungen hielten den Flugbelastungen nicht stand, der Holm ist einfach aufgespleist und der Vogel flatternd runtergefallen, die Bilder waren eindeutig.

So ist mir die Idee gekommen, dass die, die sich berufen fühlen oder ihre Unterlagen aus 2. Lehrjahr noch haben, für unser Wiki eine tabellarische Zusammenstellung machen, welche Hölzer man wie verleimt und mit welchem Leim.
Es macht ja wohl keinen Sinn hochbelastete Holme aus Kiefer mit Kleister zu verkleben oder vice versa Fachwerkstreben im historischen Modell aus Mittelhartem Balsa mit Aerodux185.
So eine ähnliche Liste gab es früher von den UHU-Werken, als die Schnüffelkleber noch gross in Mode waren.
Aus meiner Sicht genügt der Hinweis, dass man bis ca. 5kg so kleben kann, Grossmodellbauer haben wohl eh ihre eigenen Vorlieben.

VG Werner
 
In Amerika ist beim Bau von Homebuild Holzflugzeugen der T88 Epoxikleber sehr verbreitet, da er auch unempfindlich gegen niedrige Verarbeitungstemperaturen ist. Dieser wird auch bei uns von einer Firma welche Fliegende Oldtimer für gut Betuchte Auftraggeber baut, dieser Kleber kommt da transparent den Kaseninverleimungen sehr nahe, eine Foker hatte keine braunen Leimfugen.

Ein weiterer guter Kleber ist dieser

mit Epoxi z.B. L285 mit Baumwollflocken erzielt man sehr gute Ergebnisse.

Aerodux ist der zur Zeit noch immer der einzige Luftfahrtzugelassene Holzleim und das hat auch sicher seinen Grund.
Wichtig ist bei Aerodux Leimungen beide Seiten zu bestreichen, besonders wichtig bei größeren Leimflächen wie Holmgurte da der Aerodux schnell antrocknet.

Eine 1:20 Schäftung, so gut ausgeführt, ist bei Kiefernholz in punkto Leim, Kleberfestigkeit relativ anspruchlos, für Modellflugzeuge dafür auch Weissleim geeignet.

Die hier angeführte Problematik von Feuchtigkeit, quellenden Holz, ist etwas weit hergeholt, die Langzeit Qualität eines Holzflugzeuges hängt natürlich vom trockenen Standort und Konservierung ab, da gibt es auch immer wieder Probleme, nur muss man dazu auch sagen, diese Flieger haben ein recht hohes Alter, meist 60 Jahre und älter.

Eine Gute Konstruktion, egal ob Modell oder Gross, ist auf ausreichend große Leimflächen ausgelegt um keine kritischen Stellen zu haben, da ist aber bei Modellflugzeugen meist viel in argen, denke da besonders an meine weichgeflogenen 3D Kunstfliegern chinesischen Ursprungs, da passen die Leimstellen auch gut zur extrem schlechten Sperrholz Qualität.
 
@ Weichgeflogene Verleimungen 🤢

Hallo Leopold, danke für Deinen Beitrag, Epoxi dieser Art kannte ich nicht.
Anyway, in früheren zB. Graupnerkonstruktionen hatte man sehr oft 1mm bis 2mm Sperrholz, in vielen Beiträgen wird über das Abfall-Pappelsperrholz geschnödet.
Ich für mich brauche nur noch selten 1mm Sp-holz, meistens nur noch in Seitenwandverstärkungen etc. Oder über den Knotenpunkten bei Fachwerkrümpfen.
Dagegen verbrauche ich äusserst gerne das geschnödete Pappel-Sp (von dem es erheblich Qualitätsunterschiede gibt!) meist mit dem Hintergedanken, dass ich automatisch dickere Brettchen/Spanten/etc. nehmen kann und automatisch mehr Klebeflächen habe als bei dünnen Sp, das ich mittels Vierkantleistchen im Klebebereich aufdicken müsste, besonders in rechtwinkligen Verleimungen je bekommen kann. Zudem lässt es sich extrem leicht verarbeiten und im Fall der Fälle auch mal mittels Stechbeitel heraustrennen. Klar, als zB. Motorträger kommt nur Hartholz, Buche in Frage. Aber sonst? Und bei diesen niedrigfesten Hölzern nehme im am liebsten PVA-kleber. Und im Fall der Fälle habe ich auch schon mittels Pinsel und Wasser Verklebungen gewollt aufgelöst.

Aber für hochfeste Verbindungen, zB. eben geschäftete oder „abgestufte“ Holme habe ich ja jetzt eine perfekte ausführliche Anleitung! 🤣👍
VG Werner
 

sehr gerne verwende ich im Flugmodellbau diesen Leim.

Es kommt auch auf die Anwendung an. Für eine kritische Klebestelle, Verstärkung, wie zum Beispiel erst kürzlich gemacht. Die Fahrwerkbefestigung bei einer neuen ungeflogenenen 2m Edge hab ich aufgrund der beim Vorgängermodell gemachten Erfahrung, habe ich die Eschenleisten mit Epoxi+Baumwolle+aerosil reingepappt um eine gute Verklebung herzustellen ohne pressen zu können.

Sehr gute Verklebungen liefern auch diese gängigen Kleber
 

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myosotis

User
@ Weichgeflogene Verleimungen 🤢

Hallo Leopold, danke für Deinen Beitrag, Epoxi dieser Art kannte ich nicht.
Anyway, in früheren zB. Graupnerkonstruktionen hatte man sehr oft 1mm bis 2mm Sperrholz, in vielen Beiträgen wird über das Abfall-Pappelsperrholz geschnödet.
Ich für mich brauche nur noch selten 1mm Sp-holz, meistens nur noch in Seitenwandverstärkungen etc. Oder über den Knotenpunkten bei Fachwerkrümpfen.
Dagegen verbrauche ich äusserst gerne das geschnödete Pappel-Sp (von dem es erheblich Qualitätsunterschiede gibt!) meist mit dem Hintergedanken, dass ich automatisch dickere Brettchen/Spanten/etc. nehmen kann und automatisch mehr Klebeflächen habe als bei dünnen Sp, das ich mittels Vierkantleistchen im Klebebereich aufdicken müsste, besonders in rechtwinkligen Verleimungen je bekommen kann. Zudem lässt es sich extrem leicht verarbeiten und im Fall der Fälle auch mal mittels Stechbeitel heraustrennen. Klar, als zB. Motorträger kommt nur Hartholz, Buche in Frage. Aber sonst? Und bei diesen niedrigfesten Hölzern nehme im am liebsten PVA-kleber. Und im Fall der Fälle habe ich auch schon mittels Pinsel und Wasser Verklebungen gewollt aufgelöst.

Aber für hochfeste Verbindungen, zB. eben geschäftete oder „abgestufte“ Holme habe ich ja jetzt eine perfekte ausführliche Anleitung! 🤣👍
VG Werner
Hallo Werner,

während Kiefer massiv als Zug- oder Druckelement (Holmgurt, Rumpfgurt) verwendet wird, sind dünnwandige flächige Elemente immer auf Schub belastet (Beplankungen für Torsionskästen, Schubstege bei Holmen). Daher ist dort das Schubbeulen als Stabilitätsversagen kritisch, praktisch nie die Schubfestigkeit. Daher sind hochfeste Flugzeug-Birkensperrhölzer in vielen Situationen wesentlich ungeeigneter als dickes aber leichtes Sperrholz z.B. aus Okoumé oder Pappel. Da sie geringere Festigkeiten haben als Sph-Birke, müssen sie dicker sein, haben aber bei gleichem Gewicht eine wesentlich höhere Festigkeit gegen Schubbeulen. Grund: die Beulfestigkeit steigt im Quadrat der Dicke!

Das in Deutschland verrufene "Zigarrenkistensperrholz" aus Okoumé wird von allen französischen Flugzeugkonsrukteuren oft verwendet und führt zu extrem leichten Flugzeugen (DR400, alle Jodels, MC30, Gazaile usw.). Es ist dort luftfahrtzugelassen und von hervorragender Qualität und mit Phenolharzleim verleimt. Es hat absolut GAR NICHTS zu tun mit der Qualität von Zigarrenkistchen. Hergestellt wird es z.B. von La Boisserolle in der Nähe von Lyon. Die Stämme kommen aus Asien, geschält wird das Furnier in Deutschland und gepresst werden die Platten in Frankreich mit dem aus Deutschland gelieferten Filmklebstoff auf Phenolharzbasis. So sieht's aus.

Das finnische Birkensperrholz von höchster Qualität (Flugzeugsperrholz) hat sehr viele Einsatzmöglichkeiten und hat sehr hohe Festigkeiten, nur braucht man diese nicht immer, z.B. bei Stabilitätsproblemen. Auch das in Deutschland erhältliche Buchensperrholz ist hochfest und super, aber schwer (Delignit).

Pappel hat sehr hohe Festigkeit für seine Dichte, läßt sich aber schlecht schälen, weshalb es nur sehr dicke Schichten im Sperrholz hat. Meist werden die äußeren Schichten nach dem Pressen abgeschliffen, um überhaupt auf 3mm oder 4 mm Dicke zu kommen. Dünner geht es nicht. Das ist aber für viele Anwendungen schon viel zu dick und wir schleppen trotz geringer Dichte des Pappelholzes viel Masse unnötig mit uns herum. Okoumé hat mit Pappel vergleichbare Festigkeit und Dichte, lässt sich aber sehr gut schälen. Daher sind Sperrholzplatten auch mit 1,6 mm zu bekommen bei damit halber Masse des dünnsten 3mm Pappelsperrholzes.

Alles hat seinen Anwendungsbereich und seine Berechtigung. Man sollte nur nicht alles durcheinanderrühren.......

Beste Grüße aus dem Holzlager
Pattex
 
während Kiefer massiv als Zug- oder Druckelement (Holmgurt, Rumpfgurt) verwendet wird, sind dünnwandige flächige Elemente immer auf Schub belastet (Beplankungen für Torsionskästen, Schubstege bei Holmen). Daher ist dort das Schubbeulen als Stabilitätsversagen kritisch, praktisch nie die Schubfestigkeit. Daher sind hochfeste Flugzeug-Birkensperrhölzer in vielen Situationen wesentlich ungeeigneter als dickes aber leichtes Sperrholz z.B. aus Okoumé oder Pappel. Da sie geringere Festigkeiten haben als Sph-Birke, müssen sie dicker sein, haben aber bei gleichem Gewicht eine wesentlich höhere Festigkeit gegen Schubbeulen. Grund: die Beulfestigkeit steigt im Quadrat der Dicke!
Sehr gut erklärt! :)

Bezogen auf die spezielle Situation im Flugmodellbau sollte auch erwähnt werden dass bei Konstruktion eines I-Trägers (aka Holm) die größere Dicke eines z.B. senkrecht stehenden Pappelsteges mit größerer Wandstärke auch eine damit verbundene größere Klebefläche zu den Gurten zur Folge hat. Somit werden auch die Spannungen in der Klebefläche Gurt - Steg reduziert.

Wo gibt es oben erwähntes 1,6mm Sperrholz?
 

myosotis

User
Hallo Mike,

das genannte Sperrholz gibt es hier:


Für 1:1 Scaleflieger eine gute Quelle, für Modellbauer evtl. zu teurer Speditionstransport. Mal nachfragen ob es zerteilt kleiner geht als 1,25m x1,25m, so groß ist eine Platte.

I-Holme sind im Stahlbau die Norm, im Holzflugzeugbau sind sie fertigungstechnisch sehr ungünstig. Besser ist ein Schubsteg hinten auf beide Gurte geklebt: da kann man beide Gurthöhen als Klebfläche nehmen und einfach den Überstand abhobeln oder abschleifen. Denn jeder Flügel braucht einen geschlossenen Kasten für die Torsion, und dazu muss möglichst viel Fläche "eingeschlossen" werden. Das erreicht man über die Nasenbeplankung als D-Nase über den Rippen, die aber unbedingt hinter dem Holmgurt geschlossen sein muß. Logischerweise nimmt man dazu gleich den Steg. Dieser sollte unter +-45° aus Sperrholz sein.

Oder man baut einen Kastenholm mit zwei Stegen zwischen den Gurten, einer vorne und einer hinten. Da reicht die Klebfläche immer und man bekommt schon eine gewisse Torsionssteifigkeit. Die Stegdicke ist meist sehr klein und die Beulfelder so klein, dass auch dünnes Buchen-SpH oder Birken-SpH eingesetzt werden kann. Das sollte vom Plankonstrukteur aber berechnet bzw. abgeschätzt werden.

Bei CFK-Holmgurten in Holzflugzeugen ist die Klebfläche viel zu gering, weshalb bei Großflugzeugen der CFK-Gurt z.B. beidseitig erst mit Esche beplankt wird, um genügend seitliche Klebfläche für den Schubsteg zu bekommen (siehe MC30 von Michel Colomban).

Viele Holzflügel leiden an zu großer Torsionsweichheit, weil entweder gar kein Schubsteg eingebaut wird oder dieser 0° oder 90° Orientierung hat. Wer einmal sehen will, wie Holzflügel professionell aufgebaut sind, findet in der neu eröffneten Luftfahrtabteilung des Deutschen Museums in München einen Rohbauflügel des Heinkel He162 und einen Flügelschnitt des Scheibe A-Falken. Ganz hervorragende Anschauungsobjekte für uns Modellbauer.

Gut's Nächtle
Pattex
 
Daher sind hochfeste Flugzeug-Birkensperrhölzer in vielen Situationen wesentlich ungeeigneter als dickes aber leichtes Sperrholz z.B. aus Okoumé oder Pappel. Da sie geringere Festigkeiten haben als Sph-Birke, müssen sie dicker sein, haben aber bei gleichem Gewicht eine wesentlich höhere Festigkeit gegen Schubbeulen. Grund: die Beulfestigkeit steigt im Quadrat der Dicke!
Lanze Für Pappelabfallholz? 🤭😉
Hallo Ihr Holzspezialisten,
Dann habe ich ja intuitiv (fast) Alles richtig gemacht! 🤭
Will ich einen leichten Spant haben, baue ich in Pappel, via Ausnehmungen passe ich ihn intuitiv den Belastungen an, im Eck runde ich aus (meist nehme ich geeignete Unterlagscheiben zum Zeichnen) und beim Einbau verklebe ich i.d.R. nochmals die inneren Sägekanten mit Weissleim und Pinsel, damit sich die Sperrholzaussenlagen bei allenfalls schlechter Verleimung nicht auffransen können.

@ Schubstege mit 45 Grad Orientierung
Müsste ich mal ausprobieren, aber eine Pappelplatte diagonal zu sägen ist nicht gerade das, was ich liebe. Dann müsste ich halt auch die Holmstege schäften um nicht zu grosse Plattenverschnitte zu haben?

@ Eschenholz & CFK Holme
Ich habe mal gelesen, dass die Wärmedehnungskoefizienten von Holz & CFK (im Gegensatzt zu GFK) zu verschieden seien, man dann eigentlich ein Paradoxon schaffe, indem entweder das Holz oder der CFK Strang bei Wärme oder Belastung überlastet sei, somit unter Last zuerst das CFK reisse und erst später dank grösserer Elastizität auch das Holz, was denn in zeitlicher Abfolge zum „Total-Wums„ führe. Richtig so?
Viele Holzflügel leiden an zu großer Torsionsweichheit, weil entweder gar kein Schubsteg eingebaut wird oder dieser 0° oder 90° Orientierung haben
In der Tat haben viele Baupläne haben Zwischenstege nur bis ca 30 bis 50% der Halbspannweite, zB Amigo, bei Folienbespannung ist es dann wirklich sehr weich, in solchen Fällen führe ich die Holmstege bis aussen weiter.
Offenbar würde sich bei gewissen Flugzeugen auch ein Rechteckholm lohnen. Den grossen Sigg-Senior-Kadet hatte ich gemäss Baukasten nur mit Doppel-T-Holm gebaut, mit Folie bezogen und zudem Querruder eingebaut, zu allem Überfluss den Vogel auf Tiefdecker umgebaut & mit OS90 befeuert: Die Kiste flog einwandfrei, war akrotauglich, soweit ein Clark Y das zulässt, NUR nach Anstechen und Vollgas wollte sie immer in einen Spiralsturz übergehen und liess sich nur mit drosseln und Seitenruder retten: Man sah deutlich, wie sich der Flügel verwand weil torsionslabil. Beim nächsten werde ich eine 3-D-Box mit Vollbeplankung bis zum Holm verwirklichen, ev auch ein Rechteckholm oder einen CFK-Rohrholm.

Wenn jemand Zugang zum techn. Museum in München hat, wäre es interessant (wenn erlaubt?) hier solche Holmbilder zu zeigen.

Was ist ein I-Holm, ein einfaches hochkant stehendes Brett?

VG Werner
 
Danke Stefan, das mit der Serifenschrift habe ich noch nicht begriffen. Serienschrift? Und wo stellt man die ein?

Das Bild, das ich hier nun einzustellen suche, stellt meiner Ansicht nach einen völligen Murks dar, ist aber immerhin 28x180cm gross. Und stammt aus einem amerik. Baukasten. Und darüber soll nun offenbar nur Folie? Geleimt mit PVA. On verra, ob das geht
VG Werner (Was man auch noch sieht, mein geniales Chaos, aber ich finde in Sekunden Alles!)
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