Libelle (1:4) Baubericht

Guten Abend,
neben noch so einigen Tätigkeiten habe ich es nicht mehr ausgehalten und die Form geöffnet. Was soll ich sagen: Das Urmodell ist mir fast entgegengesprungen und bis jetzt kann ich keine schlimmeren Fehler entdecken.
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Da ich zum ersten Mal den Wasser verdünnbaren 2K Lack verwendet habe, hatte ich trennproblemen befürchtet. Zum Glück sind die nicht eingetreten und das Urmodell ist komplett aus der Form geschlüpft.
Ich bin zufrieden, so kann's weiter gehen :D :D :D :D :D
Schöne Grüße,
Johannes
 

Milan

User
Sehr schön Johannes.

Bin schon gespannt wie und mit was Du den Kabinenhaubenbereich freilegst.

LG

Harry
 
Vermutlich gar nicht, und die Rumpfhälften werden mit Blindklebekanten verklebt.

Oder ?
 
Hallo zusammen,
korrekt die Form ist extra so ausgeführt um mit Vakuum arbeiten zu können. Zum Verkleben plane ich momentan auf dem Urmodell das Nahtband vorzulaminieren und dann beim Verkleben der Hälften blind einzukleben.
Den Formenrand habe ich einfach mit dem Fein Multimaster abgesägt, das ging wunderbar und war ne relativ saubere Sache.
Bis bald,
Johannes
 
Jetzt schreibe ich doch noch ein paar Worte zum Aufbau der Form.
Als Formenbau Harz kommt das blau graue vom HP Textiles zum Einsatz. Es lässt sich gut verarbeiten, ist aber irgendwie ein wenig weicher wie z.B. Formenharz P vom R&G.
Nach 2 Schlichtlagen aus 104g Glas kommen 4 Lagen 300er quadax Gelege und dann wieder 2x 104g Glas aus Symmetriegründen. Das Laminat war jeweils an einem normalen Abend erledigt.
Die Form ist ausreichend stabil, sie lässt sich natürlich verwinden, was aber beim Entformen durchaus angenehm ist. Lagern muss man die Form immer im verschraubten Zustand, aber das sollte man eigentlich immer. Zum Vergleich habe ich eine Swiftform ähnlicher Größe, die ist aus 7 Lagen 390er Glas . Festigkeitsmäßig ist die Libellenform sehr ähnlich nur war sie viel schneller gebaut, kostenmäßig gleich und wiegt weniger.
Macht's gut,
Johannes
 
Einen wunder schönen guten Abend,
heute war Entformen angesagt. Es war wunderbar, Torsion brutal, Biegung o.K. und das Gewicht super:
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Oberfläche ist traumhaft, die Stösse der Segmente sind fast nicht mehr sichtbar, das geht beim ersten Spachteln weg. Die Druckfestigkeit würde ich als alltagstauglich bezeichnen. Klar, an die Robustheit einer Hartschale kommt man nicht hin aber für Stützstoff ausreichend.
Bis bald,
Johannes
 

funkle95

User
schaut spitze aus!! wie ist die nasenleiste geworden? kommst du da ohne viel schleifen auf ein schönes ergebnis? denn viel schleifen ist ja bei der bauweise nicht möglich ;)

sg simon
 
Ich hab das mit der Nase Mal versucht einzufangen, was leider nur bedingt gelingt:
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Letzte Kontrolle werden Nasenschablonen bringen, die ich aber erst noch fräsen muss. So kommt das aus dem Form wenn der Grat abgeschliffen ist. Wie du schon sagst, ist nicht viel mit schleifen. Das ist aber auch Sinn der Sache, die Nase wird so exakt wie die Form. Die 2. Hälfte ist noch besser geworden:
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Einfach nur eben, die Stösse spürt man fast nicht mehr. (Was eigentlich egal wäre, das geht beim Spachteln schon weg, aber der leichteste Spachtel ist der den man nicht braucht)
:D :D
:D:D:D
Schöne Grüße,
Johannes
 
Hallo Johannes
Glückwunsch deine Bauweise ist echt gut für Einzelstücke. Bis jetzt habe ich in Flächen für Einzelstücke in Stüro Balsa gebaut und mit Gewbe beschichtet. Mit deiner Bauweise kann mann Einzelstücke mit gleichdünnen Profilen bauen wie in in der Form. Das Gewicht dürfte dennoch etwas hoher liegen wie eine Fläche die in der Form lakiert worden ist. Ob geschätzte 200-300g bei einem 1/4 Flieger für Spachtel und Füller , sich negativ auf die Flugleistung auswirken??????? Ich werde das bei meinem Nachsten auch probieren
 
Hallo Martin und die anderen,
vielen Dank für die Blumen aber der Korrektheit halber möchte ich sagen, dass Rudi T bei seiner Escapade 900 die Bauweise vorgestellt hat. Ich habe sie lediglich nach unten skaliert.
Das mit dem Gewicht ist ein grosses Thema, nicht zuletzt möchte ich mit der Libelle auch diese Grenze ausloten ;)
Rein theoretisch braucht man nur das Gewicht von Spachtel und Filler zusätzlich, als bei einer Fläche aus einer "richtigen" Form.
Wie man vielleicht merk bin ich total begeistert von der Bauweise. Wie du schon richtig bemerkt hast: Es ist egal ob das Profil aussen noch 5mm Dicke hat oder irgendein Steg noch 2mm hoch ist.
Ich muss auch sagen, dass das Schneiden mit GMFC den Prozess wesentlich verbessert hat.
Johannes
 
:cool: Hallo zusammen,
bei der Verklebung der Schalen habe ich wieder das blaue AS90 verwendet.
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Hinter der blauen Raupe an der Nasenleiste ist eine dicke Raupe aus Harz /Microballons und Schaumtreibmittel eingespritzt. Alles natürlich oben und unten. Das blaue sorgt für die strukturelle Verklebung der Schalen und das schäumende Harz gibt eine sehr druckfeste Nase. Das Gewicht der Raupe sind keine 20g. Jetzt noch ein Detail, von dem ich weiß dass es hält aber es würde mich dennoch interessieren ob es auch halbwegs fachgerecht ist, die Anbindung der Steckung:
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Als erstes wurden vorne und hinten 2 Lagen 100er Biax an Hülse und Schale bzw. an die 3mm überstehenden Gurte geharzt. Der Radius zum Holmgurt wurde mit Klebeharz schön ausgerundet. Dieses Laminat habe ich mit einem Gewicht beschwert gut anhärten lassen, sodass sich oben auch eine schöne Kehle bildet. Beim verkleben habe ich dann oben wieder einen Radius mit Klebeharz geformt und die Klebeflächen gut benetzt.
Nach dem Schließen kann man das Laminat wunderbar mit einem langen Pinsel andrücken.
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Wie gesagt, ich hab das bereits erprobt und es hält bis jetzt, aber über eine Meinung von jemand fachkundigen (compositas ?)würde ich mich sehr freuen.
Schöne Grüße,
Johannes
 
Hallo Johannes,
Die Anbindung ist gut! Alle wesentlichen Details hast Du ja genannt: ausrunden, benetzen und weit genug über die Steckungshülse hinaus reicht der zusätzliche Steg ja auch. Also ich sehe da jetzt keine gröbere Schwäche 😉.
 
Bin zwar kein Profi was die Verbindertaschen-Anbindung angeht, aber ich wollte dich warnen den Verbinder einfach so in der Tasche stecken zu haben beim Verkleben und Schließen der Form. Ich habe es leider beim Bau meiner ersten Tragfläche geschafft, dadurch den Verbinder Dummie mit der Tragfläche dauerhaft zu verkleben. Unmöglich den Verbinder jemals wieder aus der Tasche zu bekommen sollte die Hülse nicht ganz dicht sein, bzw. wenn etwas harz von hinten hinein rinnt. Seitdem entforme ich die Hülse vor dem Einbau nicht mehr vom Verbinder-Dummie und klebe die Tasche so ein. (Butter/Frischhaltefolie)

LG Thomas
 

funkle95

User
Hallo Johannes

Sieht Spitze aus was du da machst!! Eine Frage hätte ich dazu:

Wie hast du die beiden Tragflächen beim Einbau der Verbindertaschen zueinander Ausgerichtet ? Im Grundriss betrachtet?
Also dass keine ungewollte Pfeilung entsteht?
Bei kleineren Modell kann man das ja fein mit einer langen Waaglatte am Arbeitstisch machen aber ab 3m wird das schon problematisch.

sg simon
 
Hallo Thomas,
Das Problem hat wohl jeder schon mal gehabt, der Flügel auf diese Weise baut. Verklebt Man die leere Hülse, läuft mann Gefahr dass diese nachher etwas deformiert ist und der Verbinder nicht mehr passt. Insbesondere wenn die Hülse so dünnwandig wie möglich ist (bei dünnen Profilen ein Muss).
Ich löse das durch folgende Maßnahmen:
Hülse dicht laminieren: harzreich, Abreißgewebe, vakuumsack). Dito Ende verschließen und Hülse in den holmkern einkleben (dicht gespachtelt). Gut gefetteten Verbinder beim schließen nicht ganz einschieben, sondern ca. 1-2cm Luft nach innen lassen. Stopper anbringen. Falls ein wenig Harz eingedrungen ist (kann ja auch an der Wurzelrippe passieren) , lässt sich der Verbinder mit einem Schlag mit dem Schonhammer nach innen sicher lösen.
Alternativ kann man bei geringer Presskraft die abgeschnittenen und gefetteten Endstücke des Verbinders als Dummy in die Mitte der Steckungshülse setzen.
 
Hallo zusammen,
erst mal vielen Dank für euer Feedback. Es ist immer schön eine sachkundige Bestätigung für seine Arbeit zu erhalten.
Zum Thema Steckungseinbau: Ganz richtig Thomas, ich hab auch schon verklebte Verbinder aus Flächen rausgeschnitzt.
Compositas war schneller; wollte ich auch gerade so schreiben.
Ich habe die Negative an einem langen Alu-Lineal ausgerichtet. Auch beim Einkleben der Hülsen (waren ja zuerst unten eingeklebt) wurden die Flächen an einem langen Lineal ausgerichtet. Beim Verkleben der Schalen, kann man dann die Nasenleiste als Referenz nehmen und daran ausrichten. Das ist eigentlich unkritisch. Ich hab so mal einen Ventus 3 Flügel gebaut, auch bei den vielen Knicken gabs da kein Problem.
Schöne Grüße,
Johannes
 
Einen schönen guten Abend,
heute war Rumpfbau angesagt. Ich habe das erste Mal einen Rumpf im Vakuum gemacht, es wäre schöne wenn da jetzt nix gröberes schief gelaufen wäre:
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Das schwarze ist übrigens voll durchgetränktes Klopa und Fließhilfe. Ich hoffe das geht wieder raus :cool: .
Gute Nacht,
Johannes
 
Hallo zusammen,
heute Früh war es soweit: Der erste Rumpf ist geschlüpft. Ich muss sagen, er übersteigt meine Erwartungen um ein Vielfaches. Ein paar optische Kleinigkeiten, statisch fest und mit 830g mindestens mal konkurrenzfähig.
Hier der gefräste Spantensatz:
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Und kurz vor dem Verschließen, Frage was hab ich vergessen;
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Und jetzt ist er fast da:
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Gleich Mal auf die Waage:
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Bin total Happy,
Schöne Grüße,
Johannes
 
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