Modellsegler kolidierte mit Paragleiter

Rücksichtnahme

Rücksichtnahme

Ich bin gerade erst aus dem Urlaub in Schwangau am Fuß des Tegelbergs zurückgekehrt. Und da gibt es einen offiziellen Modellflugplatz der Schwangauer Kollegen, knapp 300 Meter vom ebenfalls offiziellen Landeplatz der Gleitschirm- und Drachenflieger entfernt. Und für die ist der Tegelberg ein Eldorado. Da waren bei entsprechendem Wetter zeitweise über 20 dieser Geräte in der Luft und sind neben dem Modellflugplatz gelandet. Keine Probleme, die Modellpiloten passen auf. Denn sie wollen nicht, dass der Platz zugemacht wird.

Für uns Modellflieger: Ich bin überaus freundlich aufgenommen worden und durfte fliegen, wann immer ich wollte. Denn die Schwangauer haben die Möglichkeit eingerichtet, dass man sich im Rathaus mit Versicherungsnachweis anmelden kann, und dann steht auch dem Gastpiloten das Flugvergnügen jederzeit offen. Dass da abschließend noch ein Schein von mir in Vereinskasse wanderte, ist ja wohl klar.
Danke noch einmal an Chris und Co. für die schöne Zeit.
 
@Claus E.

zu Deinem Link mit den Modellflugregeln: Dort steht

Im unkontrollierten Luftraum gibt es nur eine Grundregel, nämlich sehen und gesehen werden. Daneben existieren Ausweichregeln, die den Modellflieger aber nur insoweit betreffen, als dass er jedem anderen Teilnehmer am Luftverkehr auszuweichen hat.

Wo steht denn diese Ausweichregel explizit?

Im Schweizer Luftrecht fallen Gleitschirmler und Modellflieger sozusagen als "Sonstige" unten durch - es ist nirgends erwähnt, dass der Gleitschirmler gegenüber den Modellern Vorfahrt hat. Selbst in Paragraph 3 steht - sozusagen "gleichberechtigt" - etwa so: Niemand darf durch seinen Flug Leben oder Sachen von anderen gefährden. Auch Gleitschirmler dürfen eindeutig nicht meine teuren Grossegler gefährden.

Bertram
 

Gast_9757

User gesperrt
Bertram Radelow schrieb:
es ist nirgends erwähnt, dass der Gleitschirmler gegenüber den Modellern Vorfahrt hat. Selbst in Paragraph 3 steht - sozusagen "gleichberechtigt" - etwa so: Niemand darf durch seinen Flug Leben oder Sachen von anderen gefährden. Auch Gleitschirmler dürfen eindeutig nicht meine teuren Grossegler gefährden.

Ich versteh ehrlich gesagt gar nicht, warum da diskutiert werden muss, wer wem ausweicht - ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?!?!?!

Bei Gefährdung von "Leben oder Sachen" steht wohl außerhalb jeder Diskussion, dass diese beiden Begriffe NICHT gleichberechtigt nebeneinanderstehen!!!!

Dabei ist es erstmal völlig egal wer wirklich Recht hat.

Alex
 

COOLMOVE

User gesperrt
Ich verstehe solche Diskussionen auch nicht. Und rücksichtslose Hobbyausüber gibt es sowohl bei der manntragenden Zunft als auch bei den Modellfliegern. Die gleichen Probleme kenne ich auch von anderen Sportarten. Ich war zuerst da, drum hab ich die meisten Rechte. So ist nun mal die Menschheit. Wenn ein Unfall passiert, weiss jeder immer gleich wer Schuld war ohne dabei gewesen zu sein.
Sollte man nicht lieber eine Lehre aus dem Unglück anderer ziehen?
Statt dessen redet sich jeder seine Meinung schön, für den Fall, dass einem was ähnliches passiert, hat man die Schuldfrage schon lange vorher geklärt.

Die Lehre die ich hier ziehe: Ein friedliches Miteinander der Menschheit kann langfristig niemals gewährleistet werden.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

es geht doch im Kern gar nicht darum, wer wem ausweichen muss, sondern wer wem ausweichen kann. Dieses grundlegende Problem wird hier zu wenig erwähnt.

Der Modellflieger hat oft vor[//b] der gefährlichen Begegnung in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit keine Chance abzuschätzen, ob er höher/niedriger oder vor/hinter dem andern Objekt ist. Das ist schon bei Modellen verschiedener Größe in wenigen 100m Entfernung sehr, sehr schwierig und bei einem Größenunterschied wie hier unmöglich.

Beim Gleitschirmflieger wurde auch dargelegt, dass er das Modell gar nicht im Auge behalten kann.

D.h. ein kontrolliertes Ausweichen ist beiden in vielen oder sogar den meisten Fällen gar nicht möglich und es geht darum, dass beide sich im Luftraum aus dem Weg gehen. Dabei zu sagen der Gleitschirm hat immer Vorfahrt weil ein Mensch daran hängt ist zu einfach (auch wenn es oft darauf hinausläuft und von vielen veranwortungsbewußten Modellfliegern so praktiziert wird), denn dann wäre die Konsequenz Modellflug überall zu verbieten. Near Misses gibt es nämlich nicht nur am Hang in den Alpen sondern theoretisch überall.

Das Problem an dem Fall ist (wie oft) die Behandlung durch die Medien, die in Unkenntnis der grundlegenden Dinge nur im Hinblick auf Quoten möglichst aufmerkskeitserregend berichten.

Unsere Medien - insbesondere TV und Radio - sind mittlerweile genauso sensationsgeil wie manche Boulevardblätter und dampfen Informationsinhalte zur Unkenntlichkeit zusammen. Aktuelles Beispiel ist das Papst Zitat zum Islam. Eingebetet in den Kontext, in dem er um die friedliche Verständigung der Religionen wirbt wird klar, dass er sich die Ausssage nicht zu eigen gemacht hat, sondern vor so plakativen Aussagen warnen will. Leider nur aus dem Kontext und nicht explizit und schon rauscht es durch die Medien und die islamische Welt, die nur die Berichterstattung aufnimmt heult auf.

Wer hier diese Aufgeregtheit mitmacht, der fördert dieses Dilemma noch. Unsere Zeit ist schnelllebig geworden, trotzdem sollten wir wo nötig uns die notwendige Zeit zur Urteilsbildung ausnehmen. Als unterhaltsame Einstiegslektüre empfehle ich das Buch "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny im nächste Urlaub z u lesen.

Hans
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Damit alle, die guten Willens sind...

Damit alle, die guten Willens sind...

...den gleichen Kenntnisstand haben:

Luftverkehrsordnung (LuftVO)

§ 12

Vermeidung von Zusammenstößen


(1) Der Luftfahrzeugführer hat zur Vermeidung von Zusammenstößen zu Luftfahrzeugen sowie anderen Fahrzeugen und sonstigen Hindernissen einen ausreichenden Abstand einzuhalten. Im Fluge, ausgenommen bei Start und Landung, ist zu einzelnen Bauwerken oder anderen Hindernissen ein Mindestabstand von 150 m einzuhalten; § 6 Abs. 1 bleibt unberührt. Satz 2 gilt nicht für Segelflugzeuge, Hängegleiter, Gleitsegel und bemannte Freiballone; für sonstige Luftfahrzeuge kann die zuständige Luftfahrtbehörde des Landes im Einzelfall Ausnahmen zulassen. Die Verpflichtung nach den Sätzen 1 und 2 wird auch dann, wenn eine Flugverkehrskontrollstelle tätig ist, nicht berührt.

(2) Luftfahrzeuge dürfen im Verband nur nach vorangegangener Vereinbarung der Luftfahrzeugführer geflogen werden.



§ 13

Ausweichregeln


(1) Luftfahrzeuge, die sich im Gegenflug einander nähern, haben, wenn die Gefahr eines Zusammenstoßes besteht, nach rechts auszuweichen.

(2) Kreuzen sich die Flugrichtungen zweier Luftfahrzeuge in nahezu gleicher Höhe, so hat das Luftfahrzeug, das von links kommt, auszuweichen. Jedoch haben stets auszuweichen

1. motorgetriebene Luftfahrzeuge, die schwerer als Luft sind, den Luftschiffen, Segelflugzeugen, Hängegleitern, Gleitsegeln und Ballonen;

2. Luftschiffe den Segelflugzeugen, Hängegleitern, Gleitsegeln und Ballonen;

3. Segelflugzeuge, Hängegleiter und Gleitsegel den Ballonen;

4. motorgetriebene Luftfahrzeuge den Luftfahrzeugen, die andere Luftfahrzeuge oder Gegenstände erkennbar schleppen.

Motorsegler, deren Motor nicht in Betrieb ist, gelten bei Anwendung der Ausweichregeln als Segelflugzeuge.

(3) Überholt ein Luftfahrzeug ein anderes, so hat das überholende Luftfahrzeug, auch wenn es steigt oder sinkt, den Flugweg des anderen zu meiden und seinen Kurs nach rechts zu ändern. Ein Luftfahrzeug überholt ein anderes, wenn es sich dem anderen von rückwärts in einer Flugrichtung nähert, die einen Winkel von weniger als 70 Grad zu der Flugrichtung des anderen bildet. Bei Nacht ist dieses Verhältnis der Flugrichtungen zueinander anzunehmen, wenn die vorgeschriebenen roten und grünen Positionslichter (Anlage 1 § 2 Abs. 1 Buchstabe a und b) des Luftfahrzeugs nicht gesehen werden können.

(4) Luftfahrzeugen im Endteil des Landeanflugs und landenden Luftfahrzeugen ist auszuweichen.

(5) Von mehreren einen Flugplatz gleichzeitig zur Landung anfliegenden Luftfahrzeugen, die schwerer als Luft sind, hat das höher fliegende dem tiefer fliegenden Luftfahrzeug auszuweichen. Jedoch haben motorgetriebene Luftfahrzeuge, die schwerer als Luft sind, anderen Luftfahrzeugen in jedem Falle auszuweichen. Ein tiefer fliegendes Luftfahrzeug darf ein anderes Luftfahrzeug, das sich im Endteil des Landeanflugs befindet, nicht unterschneiden oder überholen.

(6) Ein Luftfahrzeug darf erst dann starten, wenn die Gefahr eines Zusammenstoßes nicht erkennbar ist.

(7) Ein Luftfahrzeug hat einem anderen Luftfahrzeug, das erkennbar in seiner Manövrierfähigkeit behindert ist, auszuweichen.

(8) Ein Luftfahrzeug, das nach den Absätzen 1 bis 5 und 7 nicht auszuweichen oder seinen Kurs zu ändern hat, muß seinen Kurs und seine Geschwindigkeit beibehalten, bis eine Zusammenstoßgefahr ausgeschlossen ist.

(9) Die Vorschriften über die Ausweichregeln entbinden die beteiligten Luftfahrzeugführer nicht von ihrer Verpflichtung, so zu handeln, daß ein Zusammenstoß vermieden wird. Dies gilt auch für Ausweichmanöver, die auf Empfehlungen beruhen, welche von einem bordseitigen Kollisionswarngerät gegeben werden. Ein Luftfahrzeug, das nach den Absätzen 2 bis 5 und 7 einem anderen Luftfahrzeug ausweichen oder dessen Flugweg meiden und seinen Kurs ändern muß, darf das andere Luftfahrzeug nur in einem Abstand überfliegen, unterfliegen oder vor diesem vorbeifliegen, der eine Gefährdung oder Behinderung dieses Luftfahrzeugs ausschließt.


Aber beachte: Das gilt für die Bundesrepublik Deutschland. Wie das in Österreich aussieht, weiß ich so aus dem Stegreif nicht!
 
Hallo,

ohne die Hintergründe im Detail zu kennen war dieser Vorfall leider überfällig .

Generell sind Gleitschirme und Modellflugzeug rechtlich gesehen auf einer Ebene - Luftfahrzeuge. Was mich stört ist, dass der Konflikt Gleitschirm contra Modellflug mit einer anderen Wertigkeit versehen wird. Beides ist eine Freizeitbeschäftigung. Trotzdem sind wir Modellflieger konfrontiert mit der Tatsache dass es hier um „manntragend“ contra „Spielzeug“ geht. Ich habe irgend wie das Gefühl, dass aus diesem Grund wenn immer sich der Luftraum von Modellflugzeugen und Gleitschirmen tangiert von den Modellfliegern moralisch erwartet wird sich einzuschränken. Dies wird von manchen Gleitschirmfliegern bewusst ausgenutzt. Das ist genau der Punkt der für mich nicht akzeptabel ist.

Ich persönlich lasse meinen Flieger am Boden, weiche großräumig aus oder lande sogar wenn sich Gleitschirme in meiner Nähe befinden. Niemals würde ich eine Konfrontation im Luftraum suchen!! Dass dies allerdings nicht immer zu meinem seelischem Wohlbefinden beiträgt sollte auch klar sein.

Eine Verbesserung der Siutation kann aus meiner Sicht nur erreicht werden wenn auf allen Ebenen, angefangen von uns Piloten bis hin zu den Verbänden ein kameradschaftlich geführter Dialog in Gang gesetzt wird.
 

Arne

User
Leben und leben lassen...

Leben und leben lassen...

Hallo,

wie hier schon geschehen, ist dieser Unfall Gelegenheit, über das Verhältnis und die gemeinsame Luftraumnutzung von Modellfliegern und Paraglidern und auch manntragenden Segelflugzeugen zu diskutieren.

Da schon viel gesagt wurde von mir nur eine kleine Anmerkung.
Ich denke, dass gerade in Deutschland die Einstellung "Leben und leben lassen" leider viel zu wenig verbreitet ist. Mit mehr gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt, würden viele Probleme garnicht erst entstehen.

Das Erlebnis eines Freundes beim Segelflugurlaub in England ist mir da immer in Erinnerung. Bei der Absprache mit den ortsansässigen Paraglidern sagte einer der dortigen Piloten sinngemäß: " Wir möchten beide hier an diesem schönen Hang fliegen. Warum sollte es dann bei gegenseitiger Rücksichtnahme irgendwelche Probleme geben?"
Das passt auch sonst zur englischen Mentalität, die z.B. den komischen Außenseitern in ihrer Gesellschaftt viel ferundlicher gesinnt sind als wir Deutschen. `Lasst sie doch leben, sie stören doch keinen`statt`was sind denn das für Spinner und Vollidioten`.

Ich selbst fliege oft an einem kleinen Hang, den auch Paraglieder nutzen. Obwohl der Luftraum und die Start- und Landewiese nicht groß sind, gibt es unter dem o.g. Motto keine Probleme.
Selbsteverständlich für mich ist, vor dem Fliegen erstmal zu den Paraglidern zu gehen (die in diesem Fall auch den Hang gepachtet haben), und da freundlich nachzufragen. Wie auch klar zu stellen, dass man immer ausweichen und genug Abstand halten wird. Seitens der Paraglider wird das auch so gehandhabt, auch wenn der Hang für sie meistens eh ein Übungshügel für kurze Talflüge ist.

Für mich ist es selbstverständlich, Paraglidern immer fern zu bleiben. Mensch und Material haben einfach einen anderen Stellenwert. Gibt es keine Rücksichtnahme der Paraglider auf die Modellfliieger ärgert mich das selbtverständlich auch. Ich habe auch den Eindruck, dass einige Paraglider auf diese Auffassung der Modellflieger bauen und diese Ausnutzen, was nicht in Ordnung ist. Und teilweise auch einfach in völliger Unkenntnis der Sachlage und Risiken fliegen.

Schwarze Schafe gibt es übrigens auf beiden Seiten. In welcher sportlichen,sozialen, gesellschaftlichen Gruppierung ist das bitte nicht so?

In diesem Sinne,
Gruß Arne
 
Reden

Reden

Tach auch,

An einem der Haenge hier in Wales fliegen haeufig die 'Jellyfish' und Modeller gleichzeitig. Das erfolgt aber IMMER unter Absprache. Wir Modeller wissen, dass unsere Fluggeraete die bessere Leistung haben. Also spricht man sich ab, wo's denn aktuell 'geht', und da sind die Paraglider: "Gut, wir halten uns dann weiter rechts." Ich habe hier noch nie ein boeses Wort gehoert, obwohl natuerlich in beide Richtungen Witze gemacht werden.
Wenn sich die Fluggebiete ueberschneiden, halte ich es imme so, dass ich IMMER entweder ueber oder unter einem Paraglider bin, niemals dahinter oder davor. Das meine ich nicht in Bezug auf die Hoehe, sondern auf die Sichtlinie. Wenn ich den Flieger immer sehe, kann ich nicht kollidieren. Wenn zu viele Schirme in der Luft sind um die Uebersicht zu behalten, hole ich meinen Vogel runter. Dann finden die irgendwo einen Bart und sind weg. Der Flugstil wird der Anzahl an Quallen angepasst. Richtig geheizt wird nur, wenn kein Schirm in der Luft ist oder es so gut geht, dass man ewig weit voneinander weg ist. Es moegen manche nicht glauben, aber Fliegen macht auch Spass, wenn man nicht heizt.
All das funktioniert durch Reden. Das kommt nach meinem Geschmack in diesem thread nicht genug heraus. Allerdings hoere ich zwischen den Zeilen einiger Schreiber einen gewissen Egoismus, den sie genau den Schirmfliegern vorwerfen. Selbsterkenntnis.....
Und wer bricht sich ein Bein dabei, wenn er seinen Vogel runterholt, zu einem ignoranten Schirmneuankoemmling geht, nicht in dem Ton "was suchst Du hier" (siehe oben), sondern freundlich die jeweilige Sachlage darlegt. Geht es um Exklusivitaet fuer Modellfliegerei wegen Eigentuemerabsprachen, Sicherheit, Landen, u.s.w., macht keinen Unterschied. Das sind auch nur Menschen. Die Ignoranz der meisten in diesem thread genannten Schirmflieger ist wahrscheinlich Unwissenheit und falsche Einschaetzung der Gefahren.
 

Steffen

User
Moin,

Gregor Toedte schrieb:
VFR : Visual Flight Rules ....
Och, visible sollten die aber auch sein :D

rein rechtlich hatte der Paraglider per se "Vorflugrecht" da Manntragend vor Modell
Wieso? Meines Wissens gibt es da keinerlei Regel.

Leider ist es wenigstens bei uns so, dass der grössere Teil der Gleitschirmler sich eine feuchten Kehricht um das geltende Luftrecht kümmert, wobei oft noch eine völlige Abwesenheit von Gefahrenbewusstsein kommt.
Tja, der Weg vom Fußgänger zum Gleitschirmpil... äh Flieger ist doch recht kurz.


Ich versteh ehrlich gesagt gar nicht, warum da diskutiert werden muss, wer wem ausweicht - ist das nicht eine Selbstverständlichkeit?!?!?!
Nein, denn die meisten Modellflieger weichen leider in einer sehr unberechenbaren Art aus (zB der Sturz nach unten führt manchmal am Großen vorbei).
Ausweichregeln beinhalten daher nicht nur die Nennung des Ausweichpflichtigen, sondern auch die Art des Ausweichens! Dazu auch §13, Absatz 8 beachten!

Ciao, Steffen
 

boysel

User
Das Niveau ist ja wieder hergestellt...

Das Niveau ist ja wieder hergestellt...

Kann mich ja nun auch als "Fetzenflieger" outen. Geniesse aber auch den Hangflug in den Bergen.
Habe die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn an den Leinen beschäftigt, mit sämtlichen Lufteinflüssen, froh bin, wenn mich nicht noch was anderes kreuzt. (Toller Satz... sorry aber da reisst es schon mal das Adrenalin in die Höhe) Insbesondere da ich über keinen Motor verfüge und die Landung dann "etwas" besser einteilen muss, wenn das Gelände nicht stimmig ist...
Es ist jedem zu raten sich mal selber an einen Fetzen im Tandem zu hängen und zu erfahren was Thermik heissen kann. Mich hat dieses erleben Modellfliegerisch weiter gebracht.
Viel Spass noch und happy landing.
Thomas
 
Tag auch zusammen,

auch ich betreibe beide Sportarten (Fetzenfliegen und Modellfliegen). Wie schon mehrfach gesagt ein bisschen mehr miteinander reden hilft ungemein. Ich fliege überwiegend mit meinem "Fetzen" am Buchen- und Tegelberg. Da hats schon mal einen größeren Segler. Aber was sollen wir "Fetzen"-Flieger dann zu den Manntragenden Segelfliegern sagen? Gehts da so weiter.

Übrigens, hier der Thread im DHV-Forum: http://forum.dhv.de/showthread.php?t=15495

Dort wird aber genauso argumentiert. Manchmal glaube ich, wir sind nicht mehr in der Lage, vernünftig miteinander zu reden.

immer ne Schippe Luft unterm Flügel, Ludwig
 

wadl

User
Gleitschirmflieger immer und überall

Gleitschirmflieger immer und überall

Ich bin früher nur am Hang (15 Jahre lang) geflogen; und hatte auch meine Erlebnisse mit Paragleitern. Leider überwiegend negative. Das Problem bei den Modellfliegern ist, dass wir einen Hang brauchen bei dem wir starten und landen können. Diese Hänge sind begrenzt verfügbar. Da hat es der Gleitschirmflieger viel leichter, der braucht nur einen Startplatz, landen tut der dann im Tal. Ich kenne Hänge, da wurde schon Modellgesegelt, da gab es noch gar keine „Fetzen“. Irgendwann kam dann einer und machte die ersten Hüpfer mit dem Schirm. Flugschein brauchte man da noch keinen. Die Schirme hatten nicht viel Leistung, waren also gleich weg. Dies änderte sich schnell und plötzlich flogen Schirm und Modellsegler gemeinsam eng nebeneinander im Aufwind. Es kam was kommen musste. Es wurde ein Schulungshang daraus gemacht. Konfrontationen beider Parteien blieben nicht aus. Sätze wie: „Spinnt ihr mit euren Modellen hier zu fliegen. Da hängt ein Leben dran, wen da was passiert, wirst du zum Mörder.“ Ich habe auch keinen Spaß hier zu fliegen, wenn ich nur am ausweichen der Fetzen bin.

Also Fazit: Anderen Alternativhang suchen, und das ist ja nicht so einfach (siehe oben). Dieser Hang wurde dann auch gefunden, ca. 1Stunde von zu Hause entfernt. Aber was hilft es, Hangfliegen ist eine tolle Sache und ich wollte diese schöne Modellsportart nicht aufgeben. Es kam wie es kommen musste. Gleitschirmflieger tauchten wieder auf und das gleiche Spiel begann von vorne. Konfrontation und Zwischenfälle liesen nicht lange auf sich warten . LEIDER. Wenn ich zum Fliegen gehen will, möchte ich Spaß haben und mich erholen, aber nicht mit irgend welchen Leuten rumstreiten.

Na ja, was soll ich sagen, jetzt fliege ich überwiegend im F-Schlepp. Bei uns in Baiern sagt man Leben und Leben lassen? Vielleicht sollte man den Modellflieger an den Hängen unter Naturschutz stellen, damit ein überleben auf längere Sicht gewährleistet ist

Nichts für ungut

Wadl
 
@Wadl: Genauso isses.

In Davos waren es schon 2x die Quallen (habe ich neu gelernt), die uns Prügel angedroht haben und nicht umgekehrt. Auch noch deutsche, was manche hier gar nicht lustig fanden. So viel zur Dialogfähigkeit.

Wenn irgendwie erkennbar Anfänger oder Schüler neben uns in der Wiese liegen und auf was weiss ich warten, gehe ich meistens zu ihnen hin und sage, sie sollen vor dem Start kurz rufen, damit ich bzw. wir dann wegfliegen können (ist ja kein Problem eigentlich). Bei Flugschülern hat das gerade zwei Mal funktioniert, obwohl ich hoffte, dass das als positiv bemerkt wird und sich einbürgert. Tat es aber nicht.

Die Sorte Matrazenflieger hier ist deutlich erkennbar an einem (verbalen) Dialog nicht interessiert, leider. Und ich glaube, das regt nicht nur mich auf, sondern auch andere hier im thread.

(Im ORF-thread wird ja unten auf weitere Vorfälle mit Gleitschirmfliegern hingewiesen, die sich in dieser Kombination schon verwegen anhören (30000-Volt-Leitung usw.). Ich darf ja auch regelmässig Gleitschirmpiloten wieder zusammenflicken. Einmal kamen wir zur Hangkante, da lag einer nach hartem Aufschlag mit Lähmungserscheinungen da - mit dem Wind gelandet. Der Heli war schon unterwegs, dann haben wir ihn eben eingeladen statt zu fliegen).

Bertram
 
Hallo zusammen,

habe den Thread mit Interesse verfolgt. Soweit ich weiß heißen die übrigens nicht Fetztenflieger sondern fliegende Teebeutel (O.K. ist ein blöder Scherz, ziehe den zurück...)
Bin seit Jahren Modellflieger, Großsegler, und seit diesem Jahr in der Ausbildung zum Segelflugschein.
Es gibt wie ihr ja schon reichlich geschrieben habt immer zwei Seiten. Die eine hat viel Zeit und Geld investiert, die andere hängt gerade mit ihrem Leben dran. Eine Wertung vorzunehmen ist wohl überflüssig! Ich kann nur schwer glauben, dass es Gleitschirmflieger gibt die leichtsinnig sind. Aber die Realität dürfte mich da wohl eines besseren belehren. Hingegen habe ich bei diversen Modellflug Veranstaltungen schon Piloten erlebt, die sich selber über die Risikohöhe ihrer Aktionen definieren.
Frei nach dem Motto: was ich mir zumute können die Zuschauer (oft auch Kinder) auch ab. Das ist übrigens wenig Werbung für unser Hobby!
Was uns allerdings alle nur weiterhilft ist der Dialog und das Verständnis (wie so oft im Leben). Allerdings (auch wie so oft im Leben) ist es einfacher sich aufzuregen als einfach anzufangen. Ich denke wir sollten gerade auf die Leute zugehen, die kein Verständnis für uns haben und diese versuchen auf unsere Seite zu ziehen. Dann haben wir alle wirklich Größe gezeigt. Zurück zu motzen wenn uns einer Schräg kommt ist immer einfach (JA! ich fasse mir auch an die eigene Nase und weiß das es mir auch nicht immer gelingt, aber das ist eben die Herausforderung!!)

Fliege zwischendurch mit meinem Lehrer auch mal Dimona, da lautet die Anweisung: flieg mal einfach wohin du willst. Da bin ich schon ein paar mal über den Platz meines Modellflugvereins geflogen (wenn nicht geflogen wurde und in ca. 6.000 ft.). Ich kann nur einen meiner Vorredner unterstützen; das ist gar nicht so einfach den Platz zu finden. Klar Luftraumbeobachtung ist da ganz wichtig; aber wie bereits im Thread erwähnt, in meinen Karten sind Modellflugplätze nicht eingezeichnet!!! Und da reden wir noch nicht einmal von den "wilden" Fliegern und die gibt es auch. a

Viele meiner Kollegen aus der Manntragenden Zunft sind übrigens auch Modellflieger.

Eins der größten Probleme sehe ich allerdings in der Ausbildung; ein Flugzeug zu fliegen geht nur mit Lehrer oder Pilotenschein (ja, ja oder ich klaue mir eine Maschine bla, bla, bla...)
Aber wer hindert einen daran (wenn ich das nötige Kleingeld habe) mir ein Turbinenmodell oder Heli etc. zu kaufen und den Flugversuch zu wagen. Gefährde ich dann immer nur mich selber?
 

boysel

User
es geht ...

es geht ...

Ich kenne einen Platz, da kommen Gleitschirme, Deltasegler und Modellflieger miteinander aus.....
Es kann mit den richtigen Regeln funktionieren....
Happy landing
Thomas
 
piep piep piep wir ham uns alle lieb

piep piep piep wir ham uns alle lieb

Ich muss das Thema nochmal hochholen, obwohl ich eigentlich nichts mehr dazu sagen wollte. Aber es hat mich Heute doch immer wieder beschäftigt. Dass so ein Zwischfall passiert ist war wirklich nur eine Frage der Zeit. Ein Freund von mir hatte auch schon mal einen 3 Meter Segler in den Seilen. Auch hier ging es glimpflich ab.

Ich bleibe jedenfalls bei meiner Meinung, dass sich die Paraglider
:( 1. Im Recht fühlen weil sie lebendig unten dran hängen,
:confused: 2. Viele die Gefährdung nicht richtig einschätzen,
:eek: 3. Es doch wider besseres Wissen riskieren weil gerade die "perfekte Welle" ( Bart ) da ist.
Erninnert mich an die "Freerider in den Lawinenhängen"
:o 4. Ein sinngerechtes Ausweichmanöver mit einem Modell in 300 Metern Entfernung unmöglich ist.

Ich finds auch etwas viel verlangt, jetzt plötzlich die heiligen, raren Hänge auch noch mit den Paraglidern zu teilen, wo sich die Platzhirsche untereinander im HFF schon zoffen. Ausserden halte ich gemeinsames Fliegen mit den Paraglidern für grob fahrlässig. Das geht villeicht noch mit einem Zagi.

Das Thema erinnert mich auch irgendwie an Mountainbiker / Wanderer, Snowboarder / Skifahrer .. Mit einem begrenzten Personenkreis kann man hier sicher vernünftige Absprachen treffen. Aber wenn ichs dem 10. erklärt habe, kommen 15 weitere.

An einer gemeinsamen Startstelle kann man sich auch noch absprechen. An manchen Hängen tauchen die Paraglider aber einfach von weiter oben irgendwo auf und fliegen mitten zwischen die Modelle. Dann wirds halt doch mal eng.
Wäre schön, wenn die Flugschulen diese Thematik in die Ausbildung aufnähmen.

Nochwas zum Schluss: Aus diversen Beiträgen kann ich den Vorwurf herauslesen, dass Modellpiloten einen Personenschaden aufgrund irgendeiner Rechtslage in Kauf nehmen würden. Derartige Unterstellungen oder Vorwürfe finde ich absolut unangemessen.

Gruss Joe
 
Das wird auch druchgenommen!!!!

Aber man müsste im prinzip den modellpiloten richtig aufklären über seine recht und pflichten.

Weil ich würde mich nie freiwillig in Gefahr begeben ( andere Piloten sicher auch nicht)

Es liegt ( denk ich mal) meistens an dem Übermut der Piloten

Und es ist nunmal so das Großflieger vorflug recht haben
 

Steffen

User
Cap-232 schrieb:
Und es ist nunmal so das Großflieger vorflug recht haben
Wie kommt ihr eigentlich darauf?

Wir haben die Regeln doch oben gesehen, da steht doch nichts von Vorflugrechten für Nichtmodelle.

Mal nebenbei: auf welcher Basis haben eigentlich Paragleiter ein Aussenstartrecht?

Ciao, Steffen
 
hi Cap-323,

mein Ausflug in das deutsche Hängegleiterforum hat Antworten gezeitigt, die man nicht einmal in unserem Paralleluniversum durchgehen lassen würde. Davon abgesehen ist dort "zu Tage gefördert" worden, was in der LuftVO schon immer stand: Der wendigere Luftfahrtteilnehmer hat dem weniger wendigen auszuweichen.

Darin liegt die Spannung: Noch vor einigen Jahren sind kleine Modelle um träge Gleitschirme herumgeflogen, und heute sieht es umgekehrt aus: träge 6-Meter-Modelle suchen ihren Weg durch Acro-fliegende Gleitschirme... Als Davoser mit ständiger Beobachtung auf die GS-Acro-Scene (die Videos von Paragliding-Davos.ch sind sozusagen der "Goldstandard" der Scene) kann ich davon ein Lied singen.

Also Cap-232: Die wer auch immer haben KEIN Vorflugrecht. Vorflugrecht haben Ballone, Luftschiffe, Schleppgespanne wenn ich mich recht erinnere, aber sonst nur die weniger wendigen!

Und dass meine 4,5m-Kestrel weniger wendig ist als einer der Acro-Schirme, die vor meiner Nase an der Hangkante herumturnen, obwohl ich seit einer Stunde in der Luft bin, kann ich mit Videos locker beweisen.

Glauben und Leute kennen, die gesagt haben, ist noch nicht wissen und noch lange nicht im Recht sein, sorry.

Bertram
 
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