Modellsegler kolidierte mit Paragleiter

Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich auch nichts mehr schreiben (ja, ja ich weiß; warum lässt du es denn nicht einfach...) aber eine Sache die ich nun lernen musste liegt mir einfach am Herzen. Wir alle reden immer von, mehr der weniger, Gleichberechtigung, da gebe ich euch auch uneingeschränkt Recht. Die Nummer mit der Wendigkeit stimmt auch. Auch meine Modelle sind größer und da ist das ein oder andere Manntragende "Modell" wendiger. Außerdem ist von oben die Situation besser einzuschätzen (da näher am Geschehen).
Aber wenn wir alle von Gleichberechtigung reden, wo ist ein Ausbildungsnachweis für den Betrieb von Flugmodellen. Es ist so wie CAP 232 sagt; wer klärt denn den Modellpiloten über seine Rechte (und wo Rechte sind, sind auch bekanntlich Pflichten) auf. Klar werdet ihr jetzt sagen dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Mal ehrlich, ja, das macht jeder????!!!!! Ich denke das ich in diesem Rahmen nicht über Inhalte der Manntragenden referieren muss, aber trotzdem nur mal so ein wirklich kleiner Auszug; Regeln, Vorschriften, Bekanntmachungen, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, Gesundheit und Wohlbefinden, Sehen, Erkennen, Reagieren (letzteren Punkte alle unter Menschliches Leistungsvermögen).
Ich bin kein Freund von übermäßiger Bürokratie. Und letztlich ist das schöne an unserem Hobby die relativ einfache Ausübung (bitte das Wort relativ nicht überlesen und das Ganze im Vergleich zur Manntragenden Fliegerei sehen).
Meiner Meinung nach, wenn wir uns in die Richtung Gleichstellung bewegen sollten auch der Kenntnisstand über Rechte Pflichten etc. auf einem annähernd gleichen Niveau sein; Nachweisbar!
Denn in einem habt ihr alle Recht: fliegen ist nun mal fliegen, denn es findet alles im Luftraum statt. Und damit kann nur eine Regel gelten. Nämlich für alle die Gleiche!
 
Kommunikation

Kommunikation

Hallo,

Ich persönlich entdecke große Defizite in der Kommunikation der Gletschirmflieger mit Modellfliegern, auf beiden Seiten.

Letzendlich schadet es beiden Lagern und ich kenn Gegenden, da ist ein freundlicher Umgang bereits nicht mehr vorstellbar.

Darüber hinaus sind scheinbar beide Gruppen regelmäßig von Anfeindungen heimgesucht und reagieren daher sehr gereizt auf Hinweise oder Kritik (mir gehen Jäger, Spaziergänger, Bauern und Grubenwächter auch regelmäßig auf den Pinsel).

ABER: wenn wir nicht kooperieren und vor allem Unfälle vermeiden :eek: , die in Personenschäden resultieren, leisten wir uns einen Bärendienst !!! weil dann erst Recht der Druck größer wird.

Zwischenfälle sind vermeidbar, wenn man sich besser abspricht und respektiert, teilen wir uns im Regelfall doch den Startplatz !!! (nicht so bei UL und Ballonfahrern)

Was in einem Desaster enden wird, ist das stoische Ignorieren der anderne Zunft.
 

boysel

User
wendigkeit...

wendigkeit...

Hallo nochmal
Ich bin in beiden Sportarten nicht der "Wendigere".....;)
Wie erkennt der Modellpilot, dass ich als Anfänger nicht das "Acro-Gleitschirm-Ass" bin?
Wie erkennt der Gleitschirmler, dass ich als "Anfänger-Hangflieger" nicht (genau) die Gefahr erkenne?
In beiden Fällen versuche ich nachzugeben.
Wie gesagt, auf der Alp Scheiddeg im Tösstal funktioniert es, wenn die bestehenden Regeln eingehalten werden.
Happy Landing
Thomas
 

CHP

User
@Steffen:

Mag sein, dass es keine spezielle Regelung für den Fall Modell gegenüber Paraglider gibt, aber das hilft mir zumindest auch nicht viel weiter. Ich halte es trotzdem für geboten sich weiträumig von den Gleitschirmfliegern fernzuhalten. Alles andere ist mir zu gefährlich.

Außerdem gibt es nicht nur das Luftrecht. Im Falle eines Zusammenstoßes könnte vor Gericht z.B. so argumentiert werden, dass der Modellflieger seine Sorgfaltspflicht verletzt hat. Man könnte ein Analogon zum Kraftfahrzeug heranziehen und argumentieren, dass von einem Modellflugzeug alleine durch dessen regulären Betrieb schon eine Gefahr ausgeht, unabhängig davon, ob man ein korrektes Ausweichmanöver eingeleitet hat oder nicht. Schon hat der Modellflieger ein Problem.
 

Steffen

User
CHP schrieb:
Ich halte es trotzdem für geboten sich weiträumig von den Gleitschirmfliegern fernzuhalten.
Das Problem liegt darin, was man als weiträumig empfindet und wie man überhaupt ausweicht. Da besteht durch die vermeintliche Ausweichpflicht des Modellfliegers manch Intention zu wilden Manövern, die eher das Risiko erhöhen.

Auf jeden Fall entsteht bei manchem Gleitschirmflieger das Gefühl, dass er das Recht auf Vorflug hat und es sich einfach nimmt.

Und das ist nun auch nicht der Sinn der Sache.

Ich bin nun wirklich ein echter Verfechter der Regeln, wo sich Modellflieger nicht rumzutreiben haben, aber genauso sehe ich die Rechte, die nicht einfach so weggegeben werden sollten.

Das heisst natürlich nicht, dass man sein Wegerecht erzwingen sollte ;)

Ciao, Steffen
 

femo

User
CHP schrieb:
@Steffen:
Ich halte es trotzdem für geboten sich weiträumig von den Gleitschirmfliegern fernzuhalten. Alles andere ist mir zu gefährlich.

hallo CHP,

ich bin im prinzip deiner meinung, und würde auch meinen flieger nicht einfach über die kante katapultieren, an der gerade gleitschirme unterwegs sind. auch würde ich mit eventuel am hang sitzenden gleitschirmfliegern versuchen mich abzusprechen, ABER das klappt nicht immer, guck dir mal die Videos hier an, die springen einfach vor die flieger......

so geht das doch auch nicht, egal wer recht hat.....wie schon geschrieben...kann doch nicht einfach sein recht erzwingen, sofern er eines hat.....

in diesem sinne und in einem hoffentlich in zukunft harmonischem MITEINANDER.

Grüsse
 
hallo femo,

ja, die viedeos sind wirklich toll. daß der gleitschirm da mittenreinstartet, ist wirklich nicht ok. vielleicht gabs ja entsprechende absprachen. so wie ich das auf dem video erkenne, sind die gleitis rel. schnell aus dem bereich des hanges raus, was die eigentliche idee bei dieser sportart ist: so schnell wie möglich höhe machen und auf und davon.

übrigens: beim gleitschirmfliegen wird gestartet und nicht gesprungen!

gruß
ludwig
 
Ich finde, dass sich da die Herren welche weiter oben an den Tischen sitzen sich diesem Problem annehmen sollten und vielleicht eine Rechtlich gültige Richtline zu schaffen.
Am besten so dass beide Parteien damit leben können und diese Richtline auch so verbreiten dass niemand spekulieren muß, wass ich im Falle einer begegnung in der Luft vielleicht tun hätte sollen.

Ich weiß dass das vielleicht ein bisschen dumm klingt, ist aber sicherlich der einzig sichere Weg.
 

CHP

User
Steffen Engel schrieb:
Auf jeden Fall entsteht bei manchem Gleitschirmflieger das Gefühl, dass er das Recht auf Vorflug hat und es sich einfach nimmt.

Zumindest die bei uns anzutreffenden Gleitschirmflieger scheinen davon sowieso fest überzeugt zu sein.

Wobei ich anmerken muß, dass es sowieso mehr ein Übungshügel ist, als dass man dort richtig lange mit einem Gleitschirm fliegen könnte. Unten am Hang verläuft übrigens eine Stromleitung diagonal über das Gelände. Mich würde es nicht wundern, wenn dort irgendwann mal einer hängen bleibt.
 
Ich finde das mit dem Paragleider im dem video auch nicht in ordung :mad:

Aber was, denk ich mal, auch ein großes Problem ist, ist es das man die modell nicht rechtzeitig sieht. Die rasen meistens mit einem affenzahn darum. Das problem gibt es auch beim alpen fliegen mit echten segler.

Es dauert einfach zu lange bis man das modell sieht und dann ist es meist schon wieder wo anderst.:p
 
das gilt ( soweit ich weiß ) für die großen beim Hangflug. Mit einem Modell ist das auch nicht realisierbar, weil man nicht den kompletten hang von einem bis zum anderen ende lang fliegt.
 
So, ich melde mich noch mal. Ich bin der Pilot der ASW-17 in dem oben erwähnten Video. Ich wollte es eigentlich nicht zeigen, um nicht Öl ins Feuer zu giessen, aber wenn es schon mal im Internet ist...

Erst mal Danke, dass die meisten es auch nicht in Ordnung finden. Man kommt sich ja schon blöd und kriminell vor.

Das auf dem Video ist noch harmlos - viel toller ist es bei Bangla (Riesen-Looping genau auf einen selber zu, mit Mittelpunkt vor sich in Augenhöhe und 100m Entfernung). Luftraum frei - man schiesst gerade aus der Tiefe vor sich in die Höhe, da hört man das zarte Beep-Beep-Beep eines Varios 10 Meter über sich und hinter sich...

Anfragen beim Schweizer Bundesamt für zivile Luftfahrt offenbarten ein unglaubliches Mass an Inkompetenz - die Möglichkeit solcher Interessenkonflikte wurde schlichtweg abgestritten. Viel schlimmer war, dass - falls doch noch Handlungsbedarf bestehen würde - man eine Regelung finden könne, die das verhindere. Ich weiss die genaue Formulierung nicht mehr, aber es klang wie Verbot für beide Parteien...

Ich habe Abstand davon genommen, eine Behörde bei der Klärung um Hilfe zu bitten.

Bertram
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Cap-232 schrieb:
das gilt ( soweit ich weiß ) für die großen beim Hangflug. Mit einem Modell ist das auch nicht realisierbar, weil man nicht den kompletten hang von einem bis zum anderen ende lang fliegt.

Hä? Welche Ausweichregeln gelten denn für dich am Hang??
Da gehts doch schon los mit den Problemen, viele Modellflieger haben keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollen. Die Ausweichregeln stehen in der Luftverkehrsordnung und zwar hier. Das ist doch deutlich genung -oder? Rechte Fläche am Hang kann kaum nach rechts ausweichen, hält somit die Richtung bei. Fertig und ganz einfach. Ob ich den Hang dabei nur zum Teil oder vollständig abfliege spielt doch keine Rolle. Wenn ich wenden möchte muss ich halt sehen, dass ich weder Gegenverkehr habe noch überholt werde. Gekreist wird nicht am Hang.

Bertram Radelow schrieb:
...Riesen-Looping genau auf einen selber zu, mit Mittelpunkt vor sich in Augenhöhe und 100m Entfernung). Luftraum frei - man schiesst gerade aus der Tiefe vor sich in die Höhe, da hört man das zarte Beep-Beep-Beep eines Varios 10 Meter über sich und hinter sich...

...."Luftraum frei" ist da relativ. Hast du vor deinem Looping wirklich nach hinten geschaut?? Du bewegst dein Modell mit vermutlich >200kmh relativ nah am Hang und schiesst gerade aus der Tiefe, der GS Flieger kommt 10m über der Hangkante an. Er konnte dich gar nicht sehen, höchstens hören. Warum machst du deinen Kunstflug nicht einfach weiter draussen, da siehst du wirklich, ob der Luftraum frei ist. Das gleiche gilt für das mehrfach angesprochene Video mit dem "springendem" Paraglider. Klar- er hätte das Modell sehen müssen, keine Frage. Aber, an einem Hang an dem Mischbetrieb stattfindet muss mann auch nicht ständig mit Highspeed die Kante kratzen, damit erteilt man ja quasi jedem startwilligem Startverbot.

Es wurde schon mehrfach angesprochen: Kommunikation, Disziplin und gegenseitiges Verständnis ist gefragt, das gilt vor allem dann, wenn sich Modell und Manntragend auf so einem engen Raum bewegen.

Gruß
Gregor
 
War vor einigen Wochen in Dänemark an der Steilküste bei Lokken
(http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=52035 )
fliegen. Zu Anfang, der Wind war noch stark bis mäßig, hatte ich die Kante für
mich. Mit dem das der Wind abflaute kamen die Paragleiter... Ja glaubt mal
nicht, dass die wirklich auf gegenseitige Rücksichtnahme ausgerichtet waren.
Da die „Kameraden“ ja nicht wie die Modellflieger sich mit einem kleinen Stück
der Kante zufrieden geben, sondern soweit das Auge reicht die Kante
abfliegen, waren die überall... unterhalb der Kante - über meinem Kopf - in
Augenhöhe - manchmal hinter mir! und das dann gleichzeitig da mehrer bis
viele rauf und runter flogen !!!... der Crash war somit vorprogrammiert – zumal
ich wegen der empfundenen provokativen Haltung "mein Territorium" nicht
aufgeben wollte. Bei guter Fahrt - sehr konzentriert auf das Modell und zum
Glück etwas höher, hatte ich dann mit meine Mini Elli (+ 200g Ballast), auch
einen in Bauchhöhe „“erwischt““. Die Haube flog ab, das Modell - der
Schwerkraft ausgesetzt – taumelte nach unten. Mit dem das ich wieder fahrt
hatte, konnte ich einen Einschlag dann vermeiden, und einigermaßen sauber
landen. Der Paragleiter, wohl auch ein wenig angeschlagen, lande direkt hinter
mir. Er war sehr freundlich und erkundigte sich ob mit meinem Modell alles i.O.
sei und berichtet, dass der Zusammenstoß schon leicht schmerzhaft war.


Na ja, wie dem auch sei, in Dänemark fliegen ist einfach nur g***. Die
Erfahrung mit den Paragleitern – eben na ja.. ansonsten Rücksichtnahme und
die Erfahrung, dass an solchen Kanten m.M. nach, der Paragleiter mehr
Obacht geben könnte, da der Modellflieger – bei guter Fahrt - ein doch sehr
begrenzten Tunnelblick hat, möchte er sein Modell, vor lauter versuchter
Weitsicht, nicht versenken!


Gruß
Werner
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
CHP schrieb:
Wie ist das denn zu verstehen?

Da man auch am Hang oft Thermik fliegt, dürfte das einer der Hauptflugzustände sein und auch nicht den Ausweichregeln widersprechen.

ganz einfach: So lange du an der Kante fliegst, kreist du nicht sondern fliegst quasi Achten. Mit der (hoffentlich) erreichten Startüberhöhung gehst du dann von der Kante weg, dort kannst du dann nach Thermik suchen. Findest du keine, kommst du zurück und reihst dich wieder an der Kante ein und das Spiel beginnt vom Neuen.

Klar?

Gruß
Gregor
 

ThomasE

User
hmm.....................

Also von unserem Platz wenige hundert Meter entfernt ist ein Sportflugplatz wo kleine Flugzeuge, UL und Gleitschirmflieger unterwegs sind. Wir haben mit denen keinerlei Probleme. Man kennt sich und respektiert sich. Die Gleitschirmflieger kommen sowieso nicht bis zu unserem Platz, und zwischen Modellflug und den kleinen UL besteht bei uns die mündliche Absprache das die Motorflieger unseren Platz nicht "überfliegen". Sie fliegen öfters in aureichend Entfernung vorbei, und da ist es für niemand ein Problem entsprechend sich eine andere Ecke auszusuchen wo man dann hinfliegt. Aber sie kommen auch gern man wesentlich näher vorbei um zu "Winken", das machen sie dann aber hinter dem Zaun, hinter dem Parkplatz etc, wo sowieso kein Modellflieger hin darf. Von dahe bin ich beruhigt über unser friedliches Miteinander.
 
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