OS MAX-H 60 RC verhaltensauffällig

Hallo an die Methanolfreunde,
ich bin bestimmt kein blutiger Anfänger, was den Umgang mit Methanolmotoren angeht, hier habe ich jetzt aber 2 Burschen, die mich recht ordentlich ärgern. Zwei alte OS Goldköpfe, beide mit dem alten Ein-Nadel-Vergaser. Beide sind gut startwillig und lassen sich mit mittleren Kerzen gut drosseln. Die Einstellung ist schnell gefunden. Die Drehzahlen bei Vollgas liegen bei 11100 - 11400 mit der Graupner/Schulze 11x7. Der Sprit hat 5% Nitro, 10% Rizinus und 8% Molsynt150. Als Auspuff dient ein 2-Kammer miniVox.

Foto0928.jpg


Soweit alles gut, jetzt kommt aber der Flugtest: Solange ich Vollgas fliege oder nur kurz drossele bleibt das auch so. Wenn ich aber eine Platzrunde mit 3/4, 1/2 oder 1/3-Gas fliege, ist nach 30 Sekunden Schluss. Beide Motoren gehen plötzlich aus, ohne dies vorher anzukündigen. Dieses Verhalten lässt sich absolut zuverlässig beliebig oft wiederholen. Ich habe schon heiße, kalte und Stegkerzen verschiedener Hersteller getestet, die Vergasernadel sehr fett und sehr mager probiert, es bleibt immer dasselbe. Ich kann auch mit Ein-Nadel-Vergasern umgehen. LAs und FPs aller Größen habe ich schon gehabt, die kann ich bedienen. Auch ältere 15/20/30/35/40/50er OS-Motoren machen nie lange Probleme, irgendwann laufen sie gut und zuverlässig. Nur diese beiden zicken herum.
Mit SuperTigre, OPS, Webra, HP kenne ich mich besser aus, da passiert mir sowas nicht. Für OS bin ich aber kein ausgewiesener Experte, deshalb meine Frage an die Spezialisten: Wo liegt der Fehler, was ist der Trick?

Beste Grüße
Andreas
 

hholgi

User
Tippe erstmal auf die Kerzen.
Kühlen vlt. aus…. Am Boden werden die Zylinder nicht so gut gekühlt bei 1/3 und 1/2 Gas…da geht das dann noch.
 
Hi Andreas !

Ist der Motor nach der Landung eher Trocken oder eher abgesoffen ?

Würde die Leistung bei 3/4 geöffneten Vergaser zum Starten ausreichen ?
Dann mal darauf einstellen, dann siehst du, ob es evtl ein Ansaugproblem ist..

Kann wirklich alles sein...
 
Tippe auch auf eine Ursache im Bereich Saugleistung/Auspuffdruck. Versuch mal, ob du ihn ohne Druckanschluss einstellen kannst, und er bei "Nase hochhalten" durchläuft. Dann mal fliegen...

Dominik
 

rossi61

User
Der Dämpfer ist ja nicht mehr der Jüngste. Vielleicht ist er innerlich völlig verharzt und baut deshalb einen zu großen Gegendruck auf, welcher den Motor erstickt.
 
O.K.,
das geht ja schon mal kreativ los...
...einen anderen Dämpfer dranschrauben...
Mach doch mal einen Vorschlag:

n pa muffls.jpg


Tippe erstmal auf die Kerzen
Das halte ich für unwahrscheinlich. Ich habe ca. 10 verschiedene probiert. Nur 4 davon waren überhaupt flugtauglich. Bei 2 Motoren und 4 Kerzen das absolut gleiche Verhalten.

Ist der Motor nach der Landung eher Trocken oder eher abgesoffen ?

Würde die Leistung bei 3/4 geöffneten Vergaser zum Starten ausreichen ?
Nach Absteller, Gleifflug, Landung, zurück tragen zu Fuß, wiederanlassen vergeht viel Zeit, aber ich würde eher zu "trocken" tendieren.
3/4 reicht nicht für einen Start, aber vielleicht ein zu fett drehen, so ca. 800 U weniger könnte gehen.

Auf jeden Fall ein interessanter Ansatz.

...Saugleistung/Auspuffdruck. Versuch mal, ob du ihn ohne Druckanschluss einstellen kannst...
Warum soll das im Flug nachlassen beim Drosseln, am Boden aber nicht?
Der Dämpfer ist ja nicht mehr der Jüngste. Vielleicht ist er innerlich völlig verharzt und baut deshalb einen zu großen Gegendruck auf, welcher den Motor erstickt.
Den Dämpfer habe ich auch schon an Motoren mit der 1,5-fachel Leistung mit doppeltem Gasdurchsatz benutzt. Der häufige Betrieb mit Syntöl hat alle Verharzungen inzwischen herausgespült.

Wie schon von Rüdiger empfohlen, werde ich mal 2-3 andere Dämpfer probieren. Das Tank/Spritsystem halte ich auch für unwahrscheinlich. Das hat bei den ca. 150 Motoren, die ich damit schon geflogen bin, einwandfrei gearbeitet.

Ich werde berichten
Andreas
 

Dix

User
Moin.

Zwei Gedanken von mir:
1. Ist der Drucknippel/-anschluss wirklich frei? Falls nein, dann magert der Motor im Betrieb ab, bis er abstirbt.
Ich bin mir nicht mehr sicher, wie ich das vor Dutzenden von Jahren festgestellt hatte, glaube es war ein sanftes Pffft beim Abziehen des Betankungsschlauches.
2. Warum ist der Minivox Dämpfer eigentlich so blau angelaufen? Hast Du den freigebrannt oder läuft Dein Motor viel zu heiß? (Mein Minivox hat nie Anlassfarben bekommen!)
 

hholgi

User
Ok, die Kerzen sinds eher nicht.

An sich kenne ich das von zu fettem Leerlauf.... dann müsste es am Boden aber auch passieren 🤔
 

hholgi

User
Auf jeden Fall ist es erstaunlich das sich beide Motoren gleich verhalten. Also etwas systematisches.

Ich hatte aufm Stratos Delta vor Jahren einen ähnlichen Effekt. 3 verschiedene Motore drauf gehabt. Immer das gleiche Problem. Beim 2. oder spätestens 3. Flug plötzlich viel zu mager. Also Absteller oder schnell landen. Die Ursache war der Sprit.
Ich flieg das Ding fast nur wenns kalt ist und ich hatte vergessen das der Sprit aufm Platz auskühlt. Seitdem steht der im kalten :D...
Das Problem is weg.

Übrigens: Ich habe mehrere Motoren doppelt (Enya 40, OS32F, OS61FX..), aber trotzdem hat jeder seine kleinen Eigenheiten.
 
Hallo Andreas,

also ich habe hier auch den Schalldämpfer in Verdacht. Die blaue Anlassfarbe sieht nicht gesund aus. Mein Bruder kam mal mit einem RC Car zu mir und hatte das Problem, dass nach kurzer Fahrt der Motor immer aus ging. Ich habe wie Du, sicher auch schon fast jeden Motor zum laufen gebracht, aber das Auto machte mir auch wirklich Kopfzerbrechen. Dann kam ich aber durch Zufall darauf, dass der Drucktanknippel am Auspuff verstopft war. Nachdem dieser dann frei war lief der Motor wieder einwandfrei.
Es könnte in Deinem Fall so sein, dass mal versucht wurde, den Minivox Auspuff freizubrennen und sich anschliesend Rückstände im Drucktanknippel festgesetzt haben.
Also ich würde es einfach mal mit einem anderen Schalldämpfer versuchen.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:

Antares

User
Hi Andreas,

der Motor stammt ja aus einer Zeit, da war der "Schalldämpfer" recht klein - da gab es den mit der Zeppelinform. Und ohne Druckanschluss. Der ´71er 60F-GP hatte schon den größeren Dämpfer und einen TN-Vergaser.
Ich würde auch vermuten, daß er abmagert. Entweder einen kleineren Dämpfer mit mehr Gegendruck testen oder einen Zweinadel-Vergaser.

LG, Harald
 
und bei 2 baugleichen Motoren das gleiche Problem? Sind auch beide im gleichen Modell eingebaut gewesen? Wenn ja, dann scheidet für mich der Motor als Fehlerquelle weitgehend aus,es muß am Tanksystem und der Spritzufuhr liegen ,ewentuell noch die Glühkerze.
MfG. Lutz
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas

Nimm doch das Orginal liegt auf deinem Haufen
muffls.jpg

Hier mal eine Seite über den Motor aus dem Netz
OS Max-H 60 RC page 1.jpg

Ich denke der Dämpder von dir entspricht dem auf dem Bild für ein Test könnte man den Lärm aushalten:)

Gruß Bernd
 
Also von Graupner wurde der OS Max 60 H Goldkopf in den in den 70/80er Jahren mit dem OS Schalldämpfer 704 geliefert.
Das war der Schalldämpfer der mit dem schwarzen Spannband am Motor befestigt wurde. Ein Vereinskammerad hatte diesen OS 60 Goldkopf mit diesem Schalldämpfer betrieben und der lief wirklich wunderschön damit.
Leider ist dieser Schalldämpfer so gut wie nicht mehr zu bekommen, und wenn dann kann man ihn in Gold aufwiegen.:( In dem Bild mit den Schalldämpfern (auf Post #7) liegen zwei dieser Schalldämpfer unten in der Bildmitte, aber das sind so wie es aussieht die kleineren 703er die für die 5 bis 6,5ccm Motoren waren.

Gruß Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
In der Luft ist die Drehzahl, also auch der Auspuffdruck höher - Wenns am Boden Funktioniert müsste er dann in der Luft eher überfetten...
Da der Vergaser in der Luft für die gleiche Motordrehzahl weniger geöffnet sein muss, wird er da eigentlich auch fetter..
 
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