Querruder als Landeklappen?

1hummel

User
Hallo,
meine 2, 60m MP Extra habe ich mit einer Dreiblattluftschraube versehen. Da diese im Landeanflug weniger als die bisherige Zweiblattluftschraube bremst, moechte ich die Querruder zur Landung etwas hoch stellen. Macht das Sinn?
 

S-G

User
Querruder als Ladeklappen

Querruder als Ladeklappen

Hallo,
aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es klappt. Die Bremswirkung der nach oben gestellten Querruder ist aber nicht zu vergleichen mit der Butterfly-Stellung beim Segler. Das Modell wird die Nase etwas nach oben nehmen und hat damit mehr Widerstand. Im Idealfall spart es das Ziehen im Landeanflug.
Gruß
Georg
P.S.: fang mal mit 1cm Ausschlag nach oben an und leg die Funktion auf einen immer gut erreichbaren Schalter
 

justme

User
Zur Landung stelle ich bei meiner 1,7m NikeEvo (Warmliner) die Querruder nach oben. Wie mein Vorschreiber schon geschrieben hat - der Nike nimmt sofort die Nase hoch, steigt aber nicht. Dabei wird er deutlich langsamer und bleibt trotzdem kontrollierbar. Ganz behutsam setzt er sich erst mit dem Heck und dann sanft mit dem ganzen Rumpf in den Rasen.
 

Malmedy

User
Schon eigenartig, dass ihr bei hochgestellten QR beobachtet, dass der Flieger die Nase hoch nimmt. Aerodynamisch betrachtet müsste das Gegenteil passieren: Hochgestellte QR verändern den Flächenanstellwinkel ins Negative => Auftriebsverminderung und Druckumkehr am betroffenen Flächenteil. Als Konsequenz zieht man reichlich HR, um den Anstellwinkel wieder ins Positive zu bringen, dabei bietet der Flieger mit der vergrößerten horizontalen Projektionsfläche von Fläche und Rumpf einen stark erhöhten Luftwiderstand => Bremse.
Ich hab diese Konfiguration bei einem Hotliner ohne Klappen und bei einem Scale-Kunstflieger (ZLIN 50, 8kg) und beobachte genau dieses Verhalten??

Grüße
Michael
 

justme

User
Deine aerodynamischen Betrachtung sind dann aus irgendeinem Grund noch nicht vollständig. Zumindest haben sie offensichtlich keine Allgemeingültigkeit für alle Modelle.
 
Hallo Michael,

Und ich hatte noch kein Modell, welches nicht die Nase nach oben genommen hat, wenn man die Querruder nach oben fährt.
Meine zeigten allesamt den zuvor beschriebenen höheren Anstellwinkel bei einer deutlich reduzierten Neigung zum Strömungsabriss, beides ist aerodynamisch gut erklärbar (Stichwort Schränkung am Außenflügel) und beim Landen oftmals hilfreich.

Viele Grüße
Axel
 
Schon eigenartig, dass ihr bei hochgestellten QR beobachtet, dass der Flieger die Nase hoch nimmt. Aerodynamisch betrachtet müsste das Gegenteil passieren ...

Ist bei Seglern nicht anders. Beim Hochstellen der QR muss Tiefe beigemischt werden. Du erzeugst mit den hochgestellten Querrudern eine nach unten gerichtete Kraft hinter dem Neutralpunkt und damit ein aufrichtendes Moment.
 
Eigentlich sollte mit einer Dreiblatt sich das Modell besser abbremsen lassen als mit Zweiblatt.
Ich hab auf allen Flugzeugen die Dreiblatt drauf um gezielt die Fahrt raus zu nehmen. Und die die mal umgerüstet haben haben den Bremseffekt auch deutlich gespürt.
Hast du da ne komplett andere Steigung dann drauf gemacht dass diese weniger bremst?

Ich habe ne Carf mit 2,6m und bin ne MP Extra mit 2,7m geflogen. Jeweils mit Dreiblatt. Die machst du im Anflug so langsam dass sie runter fallen.

Grüße Stefan
 

1hummel

User
So, ich habe es gerade ausprobiert:
-Querruder 1cm, es ändert sich überhaupt nichts.
-Querruder 2cm, das Modell hebt die. Nase etwas. 2% Tiefe zugemischt. Modell neutral.
Was mich verwundert:
Beim Kurvenflug mit Querruder geht die Fläche mit Querruder hoch nach unten.
Warum gehen mit beiden Querruder hoch, beide Flächen hoch statt runter?
 
Weil Du den Widerstand auf der Flächenoberseite hinter dem Neutralpunkt erhöhst und somit eine Rotation auslöst. Fast ein bisschen wir Höhenruder geben (an der Tragfläche) welches Du mit Tiefenruder aufhebst.
 

S-G

User
Querruder als Landeklappen

Querruder als Landeklappen

Hallo Bernd,
ich bin definitiv kein Aerodynamiker, aber ich probiers mal:
beide Querruder stehen nach oben - es entsteht um die Querachse ein leicht aufrichtendes Moment -> Nase nach oben
Kurvenflug - ein Querruder schlägt stark nach oben aus, das andere weniger stark nach unten -> es entsteht ein Moment um die Längsachse, das Modell dreht sich um die Längsachse;
das aufrichtende Moment bleibt nur erhalten, wenn auch im Kurvenflug noch beide Querruder nach oben ausschlagen;
bei einem Hotliner ist dies machbar, ein Querruder schlägt z.B. 45° nach oben aus, das andere 25° -> sehr flache/weite Kurve;
noch ausgeprägter ist das beim Nurflügler, beide Querruder nach oben = Höhenruder.
Servus
Georg
P.S.: klappts jetzt besser mit dem Landen?
 

justme

User
Oder auch mit anderen Worten:
genau wie in der Kurve geht die Fläche mit Querruder oben nach unten. Aber da das beide Tragflächen tun, kippt das Flugzeug nicht sondern fällt. Und so ist es ja auch. Das Modell hebt zwar die Nase (durch das Höhenrudermoment), aber insgesamt wird Höhe verloren.
 
Hallo Bernd,

genau das Gleiche Problem hatte ich auf unserem 2. kleinen Platz auch. Der ist zwar 100 m lang, aber auf der einen Seite steigt das Gelände stark an und zur Belohnung stehen da auch noch ein paar Obstbäume und oben kommt eine gut befahrene Straße welche absolut nicht überflogen werden darf. Da hab ich auch ewig rum probiert mit Querruder hochstellen und Tiefe zu mischen und was weis ich alles noch. Zum Schluß hab ich dann einfach den Leerlauf so gut eingestellt das ich nun zwei Trim Positionen habe.
Die erste zum Landen: Trimm kompl. nach hinten extrem niedriger Leerlauf.
Die zweite zum Fliegen: Trimm kompl. nach vorne leicht erhöhter Leerlauf.
Hatte zwischendurch auch mal den Leerlauftrimm auf einen Schalter gelegt was mir aber dann doch nicht so gut gefallen hat. Aber jeder wie er mag. Was ich aber sagen muss, wenn der Leerlauftrimm im Stand ganz hinten ist geht der Motor regelmäsig aus, im Landeanflug ist mir das bis jetzt noch nicht passiert. Deshalb hab ich auch den Schalter gegen mein Sender Trimmrad wieder getauscht. Jetzt kann ich wieder alles sauber einstellen und ich sehe auch beim Anlaufen lassen des Motor auf dem Sender wo der Trimm steht bzw. stell ihn da hin wo ich weis damit springt der Motor super an (fast ganz oben).

Gruß
Reiner
 
Was ich überhaupt nicht verstehe ist, dass Du die Klappen nach oben stellen willst. Niemand landet mit Klappen nach oben, ausser bei Seglern, aber da geht's um Höhe vernichten oder Crow. Mit Klappen nach oben drückts das Modell richtig runter, in meinen Augen komplett sinnfrei, denn die Landegeschwindigkeit wird sich nicht senken. Wenn schon dann Klappen nach unten, das erhöht den Auftrieb und erst dann kannst Du die Landegeschwindigkeit senken. Willst Du aber mit den Klappen eine Bremswirkung erzielen, dann müssen die viel mehr als 20mm runter, da geht's erst bei 45° los. Ansosten slippen, wie schon genannt. Das ist wie Fliegen mit angezogner Handbremse.
 
Was ich überhaupt nicht verstehe ist, dass Du die Klappen nach oben stellen willst. Niemand landet mit Klappen nach oben, ausser bei Seglern, aber da geht's um Höhe vernichten oder Crow. Mit Klappen nach oben drückts das Modell richtig runter, in meinen Augen komplett sinnfrei, denn die Landegeschwindigkeit wird sich nicht senken. Wenn schon dann Klappen nach unten, das erhöht den Auftrieb und erst dann kannst Du die Landegeschwindigkeit senken. Willst Du aber mit den Klappen eine Bremswirkung erzielen, dann müssen die viel mehr als 20mm runter, da geht's erst bei 45° los. Ansosten slippen, wie schon genannt. Das ist wie Fliegen mit angezogner Handbremse.

So argumentieren alle, die nicht so viel praktisch fliegen und mehr "denken".
In der Praxis passt das so schon.;) Klappen runter ist und bleibt völliger Mist, denn die Schieberei in der Landekurve ist dann extrem.
Ist einfach gesagt man muss mehr als nur von der Wand bis zur Tapete denken will man das verstehen.
Nebenbei - der Threadtitel ist schlecht. Querruder werden niemals Landeklappen.
Müsste wenn schon "Querruder als Landehilfe" lauten.

Ebenfalls ein gerne gemachter Fehler ist es "tiefe" generell bei zu mischen.
Das Modell wird etwas langsamer weil durch hochstellen der QR auf Heck getrimmt.
Mischt man tiefe zu kompensiert man den Effekt. So habe ich bei keinem meiner Segler einen Mischer bei QR rauf auf tief.
Keines meiner Modelle braucht das und den Wellenschliff den man vielerorts sehen kann beim setzen der Klappen könnte man vermeiden wenn man nicht generell sondern Bedarfsabhängig einstellt.

Warum die 3 Blatt schlechter bremst - ich vermute mal stark weil man hier wieder mal bei Umstellung die Formel plus 2" Steigung genommen hat. Richtig?;)
Ein wirklich großes Problem sind die Formeln die sich Modellbauer zurecht legen anstatt vernünftig anzupassen/abzustimmen.
Es ist nicht nur kommen und wollen, gerade das macht doch (für mich) das Hobby aus.
 
So argumentieren alle, die nicht so viel praktisch fliegen und mehr "denken".
Schaust Du mir beim Fliegen zu, dass Du das beurteilen kannst?

Klappen runter ist und bleibt völliger Mist, denn die Schieberei in der Landekurve ist dann extrem.
Erklär mir dann aber bitte warum alle Flugzeuge die Klappen runterlassen, sowohl beim Start ein wenig wie auch bei der Landung den vollen Weg?

Ebenfalls ein gerne gemachter Fehler ist es "tiefe" generell bei zu mischen.
Das Modell wird etwas langsamer weil durch hochstellen der QR auf Heck getrimmt.
Mischt man tiefe zu kompensiert man den Effekt. So habe ich bei keinem meiner Segler einen Mischer bei QR rauf auf tief.
Keines meiner Modelle braucht das und den Wellenschliff den man vielerorts sehen kann beim setzen der Klappen könnte man vermeiden wenn man nicht generell sondern Bedarfsabhängig einstellt.
Wenn ich das lese, frage ich mich, ob Du wirklich so viel fliegst. :confused: Man kann doch nicht jedes Modell im high alpha daherziehen... dafür hat man ja genau die Klappen, als Auftriebserzeuger oder Bremse...:rolleyes:
 
Nochmal - wir wollen nicht mehr Auftrieb erzeugen.
Und ja, würdest du mehr (oder anspruchsvoller) fliegen, dann könntest du aus der Praxis das von mir oben geschriebene in Bezug auf Ruder hoch bestätigen und müsstest nicht fragen.

Thema, "warum machen dann..." einfach mal im Forum suchen, das wurde nun wirklich oft genug durchgekaut.
Querruder sind keine Landeklappen und wenn das nicht eingängig ist warum fehlt es am Grundverständnis.
Dafür gibt es Bücher, sehr trockener Stoff, ein einfacher Forenbeitrag reicht da nicht aus.

Man kann jedes Modell im high Alpha herziehen, nur ist es je Modell unterschiedlich wie ausgeprägt dieser sein kann.
Offensichtlich hast du den Begriff nicht richtig verstanden. Erklär doch mal den high Alpha...;)
 

S-G

User
Querruder

Querruder

Hallo Dumbatz,
ich geb mal meinen Senf dazu.
Großflugzeuge senken alle Klappen ab, korrekt, aber die inneren viel weiter als die äußeren. Damit wird - dem Prinzip einer geometrischen Schränkung entsprechend - gewährleistet, dass im Fall der Fälle die Strömung innen am Flügel zuerst abreißt -> Steuerbarkeit mittels Querruder bleibt erhalten. Senkst du nur die äußeren Querruder ab, dann entspricht dies dem Gegenteil einer geometrischen Schränkung, d.h. die Strömung wird zuerst außen abreißen. Es sei denn, du landest im Rückenflug. Hast du am Flieger nur innen Klappen, dann vergrößert das Absenken im Prinzip eine geometrische Schränkung, d.h. das Abreißverhalten wird harmloser. Vielleicht denkst du auch an das Einstellen der Klappen beim Segler - ich meine jetzt nicht Butterfly - innere Klappen werden am stärksten gesenkt, die mittleren schon deutlich weniger, die äußeren kaum noch.
Wenn du ein passendes Modell hast, dann probiers einfach in größerer Höhe aus.
Bei Flugmodellen, die im Landeanflug gerne abschmieren, hilft es auch die Querruder etwas nach oben anzustellen -> geometrische Schränkung -> im Idealfall reißt die Strömung deutlich früher am Innenflügel ab -> das Modell sackt nur durch. So haben wir uns früher auch bei Scalemodellen beholfen (Flügel mit starker Zuspitzung), wenn beim Bau nicht auf eine genügend große Schränkung geachtet wurde.
Gruß
Georg
 
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