Hallo Michael,
eine andere Möglichkeit so einen Rumpf aufzublasen, wäre das umgekehrte Verfahren gegenüber dem Aufpumpen mit Überdruck, der Vorteil ist der, daß die Formwandung nur Normaldruck ausgesetzt ist.
So funktioniert dieses Verfahren:
Den Rumpf herkömmlich Naß in Naß laminieren und zusammensetzen, dann muß ein Luftballon auf einer Lanze von hinten in den Rumpf eingesetzt werden, die gesamte Form kommt dann mit Lanze in einen Vakkuumschlauch aus dem die Lanze austritt. Die Stelle mit dem Austritt der Lanze muß luftdicht verschlossen sein.
An anderer Stelle der Form muß durch die Vakuumtüte ein Absauganschluß montiert werden, um die Luft über eine Pumpe abzusaugen.Die Form muß dafür in einem Vlies als Drainage eingewickelt sein, nun strömt Luft über die Lanze in den Ballon ein, wenn vorher beispielsweise in der Wurzelrippe ein Loch für eine Entlüftung zwischen Ballon und Formwand geschaffen ist.
Vorteil:
Es herrscht quasi nur Normalluftdruck auf die Formwand, da ja über den Ballon eine Gegenkraft erzeugt wird, ist quasi wie eingeschweißte Erdnüsse.
Im Prinzip entstehen bei der Form keine höheren Kräfte als beim Vakuumieren. Allerdings sollte die Form beispielsweise eine Poraverhinterfüllung haben, um ein Überspannen der Vakuumtüte zu vermeiden, da sonst eine frühzeitige Entformung nach Abnehmen des Vakuums passieren könnte( Verformung der Formflansche über Überspannungen)
Nachteil:
Geringeres Auspressen von überschüssigem Harz.
Aufwändiger in der Belegung aller Vakuumhilfsmittel als beim Überdruckverfahren
Wo ich aber evtl. Probleme bei einem Scalerumpf mit TLW sehe, ist die Seitenleiwerksfläche, wo der Ballon evtl. sich reinquetscht und vielleicht platzt, da müßte man evtl. einen Abschottspant zwischen Röhre und Leitwerk mit einbauen.
So, das wäre meine Idee dazu.
Gruß
Thomas