Mein Sommerwind fliegt
Mein Sommerwind fliegt
So, heute war es so weit. Mein Sommerwind hatte seinen Erstflug. Und ich will es gleich vorweg nehmen: Das Teil fliegt gut!
Aber von vorn: Ich hatte den Schwerpunkt bei 55-60 mm eingestellt. So auf den mm genau konnte ich das nicht verorten, weil ich keine richtige Schwerpunktwaage besitze und das Modell auf zwei schmale Brettchen gestellt habe. Die Querruderdifferenzierung hatte ich zunächst bei 60%.
Die HR standen 7 mm über der Endleiste, die Querruder im Strak. Mit voller Leistung gerade abgeworfen geht der Sommerwind ohne jedes Durchsacken weg, nimmt ca. 20 m Fahrt auf und steigt dann gut weg. Im Steigflug muss ich immer wieder mal ganz leicht nachdrücken, weil das Modell sonst zu langsam und damit sehr schwammig auf den Querrudern wird. Nach dem Abstellen des Motors habe ich ein paar Klicks Höhe getrimmt, da das Modell doch recht schnell wurde und die Nase leicht nach unten nahm. Eigentlich war bis hierher alles gar nicht so verkehrt. Aber die Richtungsstabilität war nicht überragend und die Wirkung der Querruder sehr träge. Die Wirkung der serienmäßigen Landeklappen ist enorm! Das Modell nimmt brutal die Nase nach unten und muss mit sehr viel HR (fast Vollausschlag) abgefangen werden.
Was habe ich nun verändert:
Ich habe den Akku um einen knappen cm nach hinten genommen. Die HR-Trimmung konnte ich wieder zurückstellen und sogar noch etwas verringern. So geht das Modell vom Start weg absolut gerade in einen schönen stabilen Steigflug und gleitet dann auch ganz anständig.
Dann habe ich die Querruderdifferenzierung stückweise zurückgenommen und bin jetzt bei 30% gelandet. So fliegt das Modell sehr schön in die Kurven und die Wendigkeit auf dem Querruder ist deutlich besser.
Zu den Landeklappen habe ich relativ viel HR gemischt. Das habe ich in mehreren Flügen so angepasst, dass das Modell mit voll gesetzten Segeln in einen schönen und gut kontrollierbaren Sackflug geht. Na ja, Sackflug ist vielleicht nicht das richtige Wort. Der Sommerwind nimmt die Nase schön nach unten, ohne schneller zu werden. So kann ich gut kontrolliert anfliegen, habe volle Kontrollen über die Querruder und kann vor dem Aufsetzen gut abfangen. Ich hatte echt überlegt, die Klappen vielleicht doch stillzulegen und Butterfly zu programmieren. Aber das ist gar nicht notwendig. Auch eine Vergrößerung der Klappen wäre absolut kontraproduktiv. Die Teile wirken überzeugend. Und größere Klappen bräuchten noch mehr Unterstützung durch die HR, wo ich aber schon fast den kompletten Ausschlag zum Abfangen nutze.
Ich habe heute insgesamt 4 Akkuladungen verbraten und bestimmt 30 Anflüge gemacht, um das Flugverhalten und die Landung zu verbessern. Und ich kann sagen, das Modell fliegt hervorragend. Wenn das Modell korrekt gebaut ist, kann mit den vorgegebenen Klappenstellungen geflogen werden. Der Schwerpunkt sollte gleich auf 60 mm gelegt werden, was Robert übrigens auch bestätigt. Die Angabe in der Anleitung liegt auf extrem sicherer Seite. Zu Viel Querruderdifferenzierung brachte bei mir gar nichts, das Steuerverhalten verschlechterte sich sogar deutlich. Mit ausreichend HR-Zumischung wirken die Landeklappen sehr gut, ohne dass da etwas ausgesteuert werden muss.
Beim Kurven habe ich festgestellt, dass mit QR und HR sehr feinfühlig gesteuert werden muss, um flach und trotzdem einigermaßen eng kreisen zu können. Das ist nichts für Grobmotoriker.
Robert hat mir mitgeteilt, dass auch zu mir ein neues Seitenleitwerk unterwegs ist. Ich werde das bauen und testen, was sich damit verändert. Bis dahin möchte ich mich nicht an den Diskussionen über die Größe des Teils beteiligen. Ich könnte bis hierher auch nicht sagen, dass ich da deutliche Vorteile oder Verbesserungen erwarte. Aber ich werde es ausprobieren.
Zusammenfassend würde ich für mich feststellen, dass der Sommerwind sehr gut fliegt, aber definitiv sauber eingestellt und eingeflogen werden muss. Die einzigen notwendigen Änderungen zur Anleitung sehe ich in den zu vergrößernden Ruderausschlägen und der Rückverlegung des Schwerpunktes auf mindestens 60 mm. Wenn das Modell damit nicht fliegt, ist etwas falsch gebaut oder eingestellt worden. Meine jetzt eingestellten Ruderwege und -Stellungen hier zu posten finde ich eher sinnlos, da das bei ziemlich jedem Modell anders sein wird. Ich kann nur raten, sich Zeit zum Einfliegen und Testen zu nehmen und systematisch vorzugehen. Dann fliegt der Sommerwind ziemlich perfekt. Und das Flugbild ist echt cool. Ich habe leider noch keine Flugbilder, weil es heute Vormittag sehr trübe war, das gibt keine guten Bilder. Und in der Nachmittagssession war ich allein, das fotografiert sich doof.
Hier aber noch Ansichten des Akkus zum Erstflug und dann mit zurückversetztem Schwerpunkt. Man sieht, es ist nicht viel, was da verschoben wird.
Hier mein HR im Normalflug und dann noch bei voll gesetztem Landesegel.
Ach ja, mein Sommerwind wiegt flugfertig 1475 g, und es ist kein Blei an Bord.
Gruß Mirko