Spannen mit Graviermatte

Ich fräse viel in PS-Material. Dazu verarbeite ich Platten von 0,5 bis 3mm Dicke. Gespannt wird alles konventionell, d.h. auf eine MDF-Platte kommt eine Opferplatte auf die wieder die PS-Platte gelegt und mit 4 Pratzen gespannt wird. Damit die kleinen Teile nicht vom Staubsauger geschluckt werden oder durch die Gegend fliegen lasse ich kleine Stege stehen und entnehme die Teile nach dem Fräsen indem ich die kleine Stege (Restbreite ca. 0,2mm) mit dem Skalpell durchschneide. Das funktioniert ohne Probleme, nur stören die Stege und müssen vor der Weiterverarbeitung weggefeilt, bzw. mit dem Messer weggeschnitten werden.
Einen Versuch mit einem Vakuumtisch habe ich bereits gemacht; war aber nicht zufrieden. Die Durchfräsfolie ist nach wenigen Schnitten kaputt.
Soweit die Ausgangslage.

Nun habe ich von jemand gehört er fräst solche Teile ohne Stege indem er die Platte einfach auf eine Graviermatte legt. Das Durchfräsen der Teile mit etwas mehr Tiefeneinstellung (1/10mm) macht der Matte angeblich nichts aus.
Hat jemand von Euch damit Erfahrung und welche Matte ist zu empfehlen?
 
Hallo Christian,

genau die beiden Produkte habe ich verwendet. Zuerst die Lochgummimatte und darauf als "Opferplatte" das Vlies. Das Vlies ist sofort zerschnitten und kaputt. Das wird richtig in die Nut raufgezogen.
 
Teppichklebeband (beidseitig)

Teppichklebeband (beidseitig)

Hallo Gerhard,

quick&dirty

eine ganz praktische Sache ist Doppelseitiges Klebeband, hiermit kannst du auf Staubfreiem Untergrund einfach Deine Platte befestigen... du darfst nur nicht das Klebeband zu lange am Bauteil lassen... das Band klebt dann wie sau und läßt sich nur zah entfernen ;-)
Gruss
Jürgen
 
Hallo Jürgen,

ich wechsle zwischen Platten verschiedener Stärke und das oft. Da macht eine Lösung mit Klebeband leider keinen Sinn.
 
Hallo Leude

Wie schaut es denn mit Vilmill aus:
http://www.sorotec.de/shop/product_info.php/info/p1412_vilmill--8482-.html

Meine irgendwo mal gelesen zu haben das da beim fräsen dann die Matte etwas mit dem Frässtück verklebt und dann kleine Teile nicht weg fliegen die dann nicht mehr vom Vakuum gehalten werden.
Ist ja auch nicht so teuer um es mal zu testen.

Gruß Michael
 
Die Matte kostet in der Größe die ich brauche um die 180,-- Euro. Zum Ausprobieren ohne hohe Wahrscheinlichkeit dass es gut funktioniert entschieden zu teuer :cry:
 
Youtube hat da ein paar Videos zu Vilmill

Was hast du denn für eine Riesenfräse???:D
Vilmill 1m² - 10€ wenn ich richtig gerechnet habe
 
Das wäre echt riesig wenn ich mit Villmill gerechnet hätte. Der Preis für die Multi mat in der Größe 600 x 300 ist 180,--
 
Die Lösungen mit Klebeband sind alle ganz nett, wenn man gelegentlich was fräst. Ich fräse mehrere Platten 500 x 300 mm in verschiedenen Stärken für ein Modell. Da brauche ich eine Spann- und Wechsellösung die schnell und sicher funktioniert.

Z.B. beim Pandur in 1:10 sind es 13 Platten

pandurbau67os0.jpg


pandurbau14mq3.jpg


slt0227246927nw1.jpg
 

Marco

User
Also die Teilegröße sollte man mit einem Vakuumtisch locker spannen können.
ggf wird da die Pumpe das limitierende Problem sein die nicht genug Luftdurchsatz hat.

Die VHF-Klebefolie ist ganz nice, lässt sich auch mehrmals verwenden. Späne mussen halt abgesaugt werden bevor die Bauteile gelöst werden

Und dann diese Vakuummatte drunter:
https://shop.vhf.de/cgi-bin/connect...le&objId=3675&targetName=articles&targetId=58

diese sollte für 13 Spannungen kein Problem darstellen.

Was ich auch schon gemacht habe war das Werkstück mit Sprühkleber eingesprüht der sich nachher abwaschen lässt. Bei PS weis ich nicht welche da verwendet werden können, müsste man prüfen. Bei CFK / GFK Alu ist das alles einfacher.

Also Opferplatte könntest du dann auch eine PS-Platte oder MDF getränkt mit Harz damit der Sprühkleber halt findet.
Die Schnittkräfte im PS sind ja nicht so besonders groß...


Grüße,
Marco
 
Marco:

Danke für Deinen Input, aber ich habe bereits - wie oben beschrieben - mit dem Vlies und Vakuumtisch gearbeitet und war nicht zufrieden.
Kleber scheidet definitiv aus.
Nachdem ich von dieser Multi-mat gehört habe wollte ich wissen ob die schon jemand einsetzt und gute Erfahrungen damit gemacht hat.
Scheinbar hat die aber noch niemand hier in Verwendung.
 

Marco

User
Funktionieren wird es sicherlich solange die Vorschübe im Rahmen bleiben. Kenne deine Maschine nicht. Bei mir würde es wohl nur zum Gravieren reichen. Meine üblichen Vorschübe wären dafür wohl zu hoch.
Wenn du damit dein PS bearbeitest ggf einen Fräser mit Linksdrall benutzen damit das Werkzeug das Werkstück nicht nach oben zieht.


alternativ fertigst du dir die Deckplatte am Vakuumtisch selbst, in dem du quasi deine Werkstücke die Kontur etwas kleiner raus fräst und innerhalb dieser Kontur absaugst. So dass diese umlaufend 3mm kleiner sind und die Werkstücke darauf liegen bleiben. Funktioniert auch prima, und hast für jedes Bauteil optimale Haltekraft. ist aber arbeit da man für jede unterschiedliche Platte eine neue Deckplatte benötigt. Den Anschlag nicht vergessen für die PS- Platten. und zum Nullen der achsen.

Für eine Serie ist das wohl die beste Möglichkeit. Und man benötigt keine Vakuumpumpen mit massiven Luftdurchsatz da das Werkstück die Öffnungen immer optimal abdeckt.

Un dann fällt mir noch eine Lösung ein wie man deine Werkstücke spannen kann, und in Sekunden eine weitere Platte eingespannt ist.
Wie gesagt, im PS sind die Schnittkräfte nicht groß. Da müsste man mal ausprobieren ob es ausreicht wenn du für dein Plattenmaß einen Rahmen machst damit diese in x-Y fixiert sind. Am Rand klemmst du nur mit einer starken Feder ( Ähnlich dem Prinzip Mausefalle, Schreibunterlagen für Papier, Wäscheklammer) dein Werkstück nach unten. mehr braucht es nicht.
Quasi deine Schrauben durch einen Spannbügel ersetzen.

Hoffe dir hilft das. Alles sehr oberflächlich beschrieben, aber das Grundprinzip ist jeweils einfach zu verstehen. Beide Prinzipien habe ich ebenfalls schon gesehen.

Grüße, Marco
 
Hallo Gerhard,

also das ist halt das Dilemma. Du kannst nunmal nicht spannen ohne den Untergrund zu beschädigen. Deswegen haben Vakuumtische ja auch eine sogenannten "Abrichtreserve"
Das sind Verschleissteile. Diese Sinterfliesmatte vom Sorotec benutze ich auch. Ich hatte bisher nie Probleme das die sich durchzieht. Kaputt geht sie, dafür ist sie aber auch gedacht.
Da es ein Pfennigsartikel ist, interessiert mich das aber auch nicht. Wichtig ist, das Dein Vakuumtisch zur Fräse richtig ausgerichtet ist und die Fräse diesen abgerichtet hat. Nur so erhältst Du eine Konstante Durchfräsung und dann kommst Du mit 5 hundertstel Durchfräsung hin. Das zerstört dann auch nicht die Matte komplett sondern kratzt diese nur an.

Du musst den Tisch also erstmal aufspannen und dann komplett abrichten. Dann ist er auch wieder an der gleichen Stelle aufspannbar ohne weiteres abrichten.

Wichtig ist einen Vakuumtisch zu haben der die Teile sicher hält. Ich habe mir einen in 1000x500mm gebaut und der ist eindeutig zu gross für meine Seitenkanalverdichter. Kleine Platten halten trotz Abdeckung der ungenutzten Bereich nicht. Ich werde mir jetzt wohl mal einen kleinen in 600x400 kaufen.
 
Das ist vielleicht falsch rüber gekommen; ich mache keine Serie. Meine jetzige Methode mit einer Opferplatte und Spannen der PS-Platten mit 3 bis 4 Pratzen funktioniert schnell und gut. Der Nachteil ist, daß ich bei allen Teilen Stege stehen lassen muss damit sie in der Platte festgehalten werden. Sonst würden sie entweder herumfliegen oder von der Absaugung eingesaugt werden. Die Reste der Stege auf den Bauteilen müssen dann per Feile oder Skalpell entfernt werden. Mich stört das nicht, aber ich bin schon von ein paar Leuten für die was gefräst habe gefragt worden ob es nicht ohne die Stege geht.
 
Ich habe meinen Tisch geplant, vielleicht muss ich es mit noch weniger Zustellung über die Materialstärke hinaus versuchen.
Mein Tisch ist von Sorotec. Mit meinem Kärcher Industriestaubsauger bekomme ich genügend Haltekraft.
 

Marco

User
Das ist vielleicht falsch rüber gekommen; ich mache keine Serie. Meine jetzige Methode mit einer Opferplatte und Spannen der PS-Platten mit 3 bis 4 Pratzen funktioniert schnell und gut. Der Nachteil ist, daß ich bei allen Teilen Stege stehen lassen muss damit sie in der Platte festgehalten werden. Sonst würden sie entweder herumfliegen oder von der Absaugung eingesaugt werden. Die Reste der Stege auf den Bauteilen müssen dann per Feile oder Skalpell entfernt werden. Mich stört das nicht, aber ich bin schon von ein paar Leuten für die was gefräst habe gefragt worden ob es nicht ohne die Stege geht.

Hm stimmt, hätte ggf aufmerksamer lesen sollen.

Die Multi-Mat wird sicherlich funktionieren. nur würde ich wie geschrieben einen Fräser mit Linksdrall dazu verwenden. Dieser zieht das Werkstück nicht nach oben, sondern die Schnittkräfte drücken nach unten. Nachteil ist dass der Vorschub nicht ganz so hoch gewählt werden kann als beim Rechtsdrall.
Bei meinem 2mm Linksdrall Fräser sind aber 2mm Zustellung und 1000mm/min Vorschub absolut kein Problem gewesen die Späne abzuführen.Gefräst hatte ich da Acrylglas.

Solange das Werkstück sich nicht von der Multimat löst wird es, in Abhängigkeit des Vorschubs funktionieren --> Linksdrall Fräser

Aber um einen Versuch kommt man wohl nicht drum herum.

Grüße,
Marco
 
Die Platten sind 0,5 bis 3mm dick und ich fräse bei den kleinen Modellen (z.B. Loks in 1:45) mit einem 1mm Fräser. Da sind die Kräfte gering. Die Bauteile sind von 2x2mm bis 100 x 50 mm groß. also alles im überschaubaren Bereich. Die großen "Trümmer" fräse ich auch mit kleineren Fräsern. Da habe ich früher eher größere Durchmesser verwendet.

Meine schlechten Erfahrungen mit dem Vakuumtisch passieren vor allem auf Balsaholz. Da habe ich für einen Freund ein Modell gefräst und die oben beschriebenen Probleme gehabt.
 
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