Versuch eines F3F Nurflügels

UweH

User
Gut ausgelegte Bretter werden im Flug und beim Abfangen nur verschwindend gering auf Biegung belastet.

Moin Leute,

das ist so. Der Flügel trägt sich selbst, der Rumpf ist kleiner und seine Massen haben kleinere Hebelarme als bei einem Leitwerker und die Maximalauftrieb der Profile ist gering.
Bei der Torsionbelastung brauch man auch kein Gewebe im Außenflügel, das äußerste Drittel muss nur stabil genug fürs Bodenhandling sein. Gewicht am Außenflügel zu sparen ist wichtig, betonierte Flügel machen das Brett träge. Also Diagonalgewebe nur innen einlegen und dünne Kohle ist besser als dickes Glas. Doppeltes Gewebe nur da wo auch extreme Kräfte auftreten, z. B. Flächenverschraubung beim landen oder Ende der Flächensteckung wegen der Kraftspitze an einem Steifigkeitssprung (da ist der Holm meines Marders beim flitschen gebrochen).

Wo man aber unbedingt auf Steifigkeit bei geringem Gewicht achten sollte sind die Klappen, die wegen der S-Schlagprofile meist dünner sind als bei Leitwerkern und beim Seitenleitwerk das gerne flattert. Angelenkte Seitenruder sollten steife Anlenkungen mit starken Servos haben und einen Massen- oder Hornausgleich. Bei meiner Petoma sieht man beim flitschen deutlich wie sich das Seitenleitwerk bewegt, aber geflattert hat es noch nicht, es ist ja auch nicht angelenkt.

Gruß,

Uwe.
 

Gast_18346

User gesperrt
also Christian wenn du das "kurze Flattern" am linken Fluegel meinst dass ich nun nach dem 20ten mal anschauen entdeckt habe.... und dass das eine Flaechensteckung nicht aushalten muss... seltsam.....


bin immer mehr enttaeuscht von den Spezialisten hier....:cry:....

Nachdem ich auch eine Sequoia gebaut habe und fliege kann ich dir sagen wuerde mich wundern wenn da was flattern koennte. Aber die Flaechensteckung ist so eine Sache ;)

aber was nicht passt wird passend gemacht ....na ja....

Freitag ist und ich habe Zeit.....:rolleyes:
 

UweH

User
bin immer mehr enttaeuscht von den Spezialisten hier....:cry:....

Das was ich geschrieben habe gilt nur für Brettnurflügel

Bei Pfeilnurflügeln ist die Materie erheblich komplexer, aber da ist mir noch keiner in der Luft geplatzt, im Gegensatz zu meinem Marder-Brett an der Flitsche. Da war es wegen Steckung (und dem berühmten einen Meter der beim ausziehen noch geht:rolleyes::D) und was man da tun sollte hab ich auch geschrieben.

Gruß,

Uwe.
 
Hallo,

was Uwe zur Festigkeit und Steifigkeit geschrieben hat, kann ich bestätigen. Aber einen Massenausgleich ins Seitenruder würde ich nicht machen, wir wollen ja Gewicht sparen. Was sich bei meinen Brettern aber gut bewährt hat, das sind 2 Anlenkungen zum SR, ich verwende diese schwarzen Kunststoff"drähte", 2mm dick, geführt durch eine Bowdenzughülle. (Heißen sie Polystal?)
Da sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragen werden (von jeder der beiden Anlenkungen) wird das Spiel deutlich reduziert, das SR wird weniger zum leichten Flattern motiviert, z.B. nach rechts. Eben dieses -erst leichte- Flattern erzeugt eine Luftkraft (quer) am SLW nach links, die Dämpfungsfläche wird dadurch kurzfristig nach links weggebogen, springt aber gleich wieder zurück...
Beim Zurückspringen der Dämpfungsfläche schlägt das labile SR nun entgegengesetzt aus, und das Ganze schaukelt sich auf.
Da gab es bereits eine Abhandlung zu diesem Thema, habe aber vergessen, wo.
Was weiter hilfreich ist: wenn es die Re-Zahl verträgt, sollten dickere Profile verwendet werden, die liefern hohe Auftriebswerte, das SR soll ja Wirkung zeigen trotz dem kurzen Leitwerksträger. Durch die größere Dicke wird das SR steifer.

Klaus.
 

Chrima

User
Natürlich haben wie immer alle irgendwo recht ! :)

Ein reiner Nurflügel mit der Empfangsanlage im Flügel, wenig Trimmblei, da leicht gepfeilt, wird sicher nicht stark auf Biegung belastet.

Ein Brett aber benötigt ja doch schon ordentlich Gewicht in der Nase, also ist der Rumpf nicht ohne Masse.
Konkret hat mein schnellstes Brett insgesamt sogar einen schwereren Rumpf, wie mein F3B-Flieger von 3.2m Spannweite !

Also muss die Steckung bei einer scharfen Wende eben doch auch etwas aushalten können. ;)
Bleibt zu diskutieren, wie hoch die g-Beschleunigung in einer Wende wird... ?

Gruss
Chrima
 

Gast_17021

User gesperrt
Moin

In mein erstes Brett musste in die Nase soviel Bleischrot, daß selbst der Akku unter die Tragfläche verschwinden musste, nur der Empfänger liegt oberflächenbündig unter der Haube auf dem Blei! Biegung bei voll Durchreißen, gerade bevor er anfängt mit dem Abrissnicken, egal aus welcher Anstechhöhe: Null. Spannweite: 1,8m; aktuelles Gewicht: 1,83kg und vom Gefühl her könnte da noch einiges mehr rein wenn´s mal trägt.
Schaumama wie der neue jetzt geht, da ist eine Zuladung einfacher möglich dank dem abgesägten, dicken F3Bler-Rumpf :D

Gruß Christian
 
Natürlich haben wie immer alle irgendwo recht ! :)

Ein reiner Nurflügel mit der Empfangsanlage im Flügel, wenig Trimmblei, da leicht gepfeilt, wird sicher nicht stark auf Biegung belastet.

Ein Brett aber benötigt ja doch schon ordentlich Gewicht in der Nase, also ist der Rumpf nicht ohne Masse.
Konkret hat mein schnellstes Brett insgesamt sogar einen schwereren Rumpf, wie mein F3B-Flieger von 3.2m Spannweite !

Also muss die Steckung bei einer scharfen Wende eben doch auch etwas aushalten können. ;)
Bleibt zu diskutieren, wie hoch die g-Beschleunigung in einer Wende wird... ?

Gruss
Chrima

Meine berechnungen zum Thema Abfangbogen bei F3S sagen ca 30g. Ich meine aber von Q500 Piloten mehr so die richtung 10-20g gehoert zu haben. Aber eigentlich kann man das ja recht einfach aus Geschwindigkeit, Modellgewicht und Radius abschaetzen, wobei den Radius abschaetzen wohl die groessere Unsicherheiten mit sich bringt.

Allerdings versteh ich nicht ganz wo der grosse Belastungsunterschied beim Brett zum Leitwerkler sein soll? Die "Nutzlast", sprich RC-Geraffel hab ich in beiden drin und beidesmal recht mittig im Fluegel. Da bleibt fuer mich dann nur noch das geringere cA_max beim Brett, was die Belastung frueher begrenzt. Oder ueberseh ich was?
 
Massenverteilung!

Massenverteilung!

Also bei einem Brett sollte man es schaffen, die Massenvorteile auch richtig zu nutzen.
Mich wundert es immer wieder, wie schwer manche Bretter hinter dem Schwerpunkt werden. Wenn nach physikalisch richtigen Kritereien jedes Bauteil optimiert wird, dann ist ein Brett hinten deutlich leichter als ein Leitwerkler; ausgehend von der gleichen Flächengröße. Auch der Flügelaufbau muss in die Planung eingehen, also hinten leicht.
Warum könnten wir mit weniger Blei den Schwerpunkt halten?
Nun, wir haben kein HLW, das angelenkt werden muss, und eine kurze Rumpfröhre; zugegeben, das SLW muss etwas größer ausfallen.

Insgesamt braucht man somit vorne weniger Blei als beim vergleichbaren Leitwerkler, oder man übt nochmal bei der Massenverteilung.

Ich glaube, dass diese Überlegungen sehr viel wichtiger sind, als im Nanometerbereich die Profile zu hinterfragen.

Klaus.
 

UweH

User
Insgesamt braucht man somit vorne weniger Blei als beim vergleichbaren Leitwerkler, oder man übt nochmal bei der Massenverteilung.

Ich glaube, dass diese Überlegungen sehr viel wichtiger sind, als im Nanometerbereich die Profile zu hinterfragen.

Hallo Leute,

ich seh das auch so wie Klaus. Ein Brett wird nie den CA max eines Leitwerkers erreichen, auch wenn die Profile aufgeholt haben und vielleicht auch die Nasenklappen mit denen Klaus experimentiert eine CA-Erhöhung bringen.
Für mich gilt es die Vorteile des Bretts herauszuarbeiten und die liegen vor allem in der Wendigkeit aus der günstigen Masseverteilung wenn man "aus der Not" des geringen CA max "eine "Tugend macht".

Gruß,

Uwe.
 
Hoppla!

Ach ja, die Nasenabsenkklappe, das Brett heißt entsprechend "Nasenbär". Vielleicht eine Möglichkeit, die Wenden noch enger zu machen. Im Moment verwende ich sie nur, um ein schnelles Brett sehr langsam zu machen: es wird schön stumpf und macht beim Setzen der Klappe einen Hopser nach oben. Ziel: die Thermik besser auskurbeln.
Der neue Entwurf wird besser, versprochen. Ich verwende ein PW 75.
Die Teile sind vorbereitet, ich muss das Ganze nur noch zutapezieren und im Vakuumsack verheiraten.
Gut, dass Uwe mich erinnert hat! Womöglich hätte ich die Feiertage mit Erholen vergeudet....:D

Klaus.
 

UweH

User
Womöglich hätte ich die Feiertage mit Erholen vergeudet....:D

Ich will doch nicht dass Du es besser hast als ich, denn bei mir warten eine Unmenge Reparaturen, CAD-Arbeit und CDs brennen und da beruhigt es wenn man von "Leidensgenossen" weiß die auch Modellbau machen "müssen" :D

Gruß,

Uwe.
 

Chrima

User
Wenn nach physikalisch richtigen Kritereien jedes Bauteil optimiert wird, dann ist ein Brett hinten deutlich leichter als ein Leitwerkler; ausgehend von der gleichen Flächengröße.

Klaus
Du vergisst, dass der Nuri den SP im ersten Viertel der Flügeltiefe hat. Ein Hochleistungsleitwerkler hat ihn beinahe in der Mitte.
Das heisst das ca 2/3 der Flugzeugmasse (Flügel) sozusagen bereits auf dem SP liegen, im Gegensatz zum Nuri, wo einfach die komplette Zelle immer dahinter liegt.
(Spreche jetzt nicht vom Pfeil)

Gruss
Chrima
 

Chrima

User
Für mich gilt es die Vorteile des Bretts herauszuarbeiten und die liegen vor allem in der Wendigkeit aus der günstigen Masseverteilung wenn man "aus der Not" des geringen CA max "eine "Tugend macht".

Bin ja nicht so der Rechner (nur Ranis-User :D), aber wird das mögliche CAmax mit Erhöhen der RE-Zahl nicht auch noch etwas besser ?

Habe nämlich noch nie so viele Abschmierer gesehen, wie an unserer F3F-Meisterschaft bei lauen Verhältnissen. Dies im Gegensatz zu guten, französischen Verhältnissen, wo ich noch NIE Strömungsabrisse beobachten konnte.

Gruss
Chrima
 
Hi Chrima,

das Argument (Schwerpunkt im ersten Viertel) ist richtig und macht es natürlich nicht einfacher, aber es ist dennoch möglich, leicht zu bauen. Der Holm z.B. kommt auch etwas vor.
Und ja, mit zunehmender Re-Zahl wird das ca-max. besser. Ich baue lieber größere Bretter, eben aus diesem Grund. Bin aber auch kein Rechner.

Klaus.
 

UweH

User
Bin ja nicht so der Rechner (nur Ranis-User :D), aber wird das mögliche CAmax mit Erhöhen der RE-Zahl nicht auch noch etwas besser ?

Jepp, das Ca max wird mit zunehmender Re-Zahl größer und der Cw min des Profils verschiebt sich zu höheren Ca ;)


Gruß,

Uwe.
 

UweH

User
Allerdings versteh ich nicht ganz wo der grosse Belastungsunterschied beim Brett zum Leitwerkler sein soll? Die "Nutzlast", sprich RC-Geraffel hab ich in beiden drin und beidesmal recht mittig im Fluegel. Da bleibt fuer mich dann nur noch das geringere cA_max beim Brett, was die Belastung frueher begrenzt. Oder ueberseh ich was?

Der Hebelarm geht im Quadrat in die Berechnung des Massenträgheitsmoments ein.
Kurze Hebelarme bei gleichen Massen ergeben geringere Trägheitsmomente und damit eine größere Wendigkeit und geringere notwendige dynamische Steifigkeit.

Gruß,

Uwe.
 
Der Hebelarm geht im Quadrat in die Berechnung des Massenträgheitsmoments ein.
Kurze Hebelarme bei gleichen Massen ergeben geringere Trägheitsmomente und damit eine größere Wendigkeit und geringere notwendige dynamische Steifigkeit.

Gruß,

Uwe.

Ok, hier brauch ich wohl nen Zwischenschritt :confused:
Das groessere Traegheitsmoment des Leitwerklers macht Rotieren um den Holm langsamer, aber das ganze hat doch mir der Burchbiegung des Holms/Fluegels nix zu tun?
Oder versteh ich "den Fluegel auf Biegung Belasten" nicht richtig?
 
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