Der grosse Unterschied zwischen Lieferant und Kunde in unserem Hobby ...
Der grosse Unterschied zwischen Lieferant und Kunde in unserem Hobby ...
N' schönen Abend,
also dieser Thread ist ja fast schon ein wenig philosophisch. Ein bisschen Retroperspektive, aber auch sicher ein paar richtige Bemerkungen zum nicht einfachen "Business Case" Modellbau.
Ich bin eigentlich nur ein leidenschaftlicher Modellflieger und verbringe auch gerne ein paar Stunden in der Werkstatt. Und ehrlich gesagt, ich möchte besser gar nicht wissen, wieviel Geld ich für dieses Hobby schon ausgegeben habe. Nicht jede Anschaffungen war zufriedenstellend und das ganze Geld ist weg und dahin, verschwunden in der "Modellbauindustrie": Nach China (Servos), nach Taiwan (Elektronik), nach Slowenien (mein erster F3x Flieger), Tschechien (die nächsten F3xen), Polen (Holz und Voll-GFK), Deutschland und ein nicht unerheblicher Teil ist hier bei Modellbauhändlern in der Schweiz hängen geblieben. In all diesen Ländern wurde Mehrwert geschaffen, damit ich mein Geld in Spass verwandle.
Und woran wir Spass haben, das kann ja ganz unterschiedlich sein. Da wollen wir doch weiterhin ganz tolerant und respektvoll bleiben. Die einen bauen am liebsten, andere wollen nur fliegen und ganz andere kaufen, sammeln und träumen. Jedem das seine und am Hang oder bei Flugveranstaltungen oder bei Messen trifft man sich und staunt über die Leistung (bauen, fliegen, haben) des anderen. Das Soziale kommt hinzu, wenn wir Freude haben, an überschneidenden Interessen oder gemeinsamen Erlebnissen.
Um nun auf den Thread zurückzukommen: Ich habe grössten Respekt vor Herstellern, aber auch für Händler, die sich in diesem nicht einfachem und kontinuierlich wechselnden Marktumfeld behaupten können. Leidenschaft alleine genügt da nicht. Bei Uwe Gewalt war es eben auch, neben Leidenschaft, das Gespür für den Markt, der Kontakt zu Kunden und das glückliche Händchen, das anzubieten was gebraucht wird oder spannend ist.
Ich liebe es, wenn man von dieser Leidenschaft beim Einkauf, der Modellübergabe oder einem Messebesuch etwas spürt. Mein Hobby wird dadurch um ein paar Emotionen reicher und es mag dumm klingen, aber diese Emotionen sind mir tatsächlich Geld wert. Bevor nun hämische Kommentare kommen, ich bin niemanden böse, der behauptet etwas mehr Vernunft sei beim Hobby gescheiter. Aber Hand auf's Herz, die Vernunft und den logischen Verstand, das Gespür für's erfolgreiche Geschäft, überlassen wir Kunden bei diesem Hobby doch eher den Lieferanten und Herstellern. Ist es nicht so?
Noch so ein Tipp für Piloten, die das Gefühl bekommen, ein neues Modell sei nun doch zu teuer gewesen. Einfach genügend Arbeiten am Modell selber machen! Wenn man lange genug am Modell herumgebastelt hat, und ich kann ein Lied davon singen, dann will man das Modell doch nur noch endlich in der Luft sehen und weg haben von der Werkbank. Dann ist es ganz gleich, wer den Erstflug macht, ob die Bedingungen ideal sind und wieviel das Modell insgesamt gekostet hat. Und schon hat man den Schritt in die nächste Preisliga geschafft ...
Aber Achtung! Wiederholung und Suchtgefahr bei steigender Dosis!
In diesem Sinne alles Gute den Herstellern und Händlern, die sich fair diesem unvernünftigen Markt stellen.
Gruss Niklaus