Der Erstflug am Sonntag wurde sogleich zu einem ca. 40 Minuten-Flug. Es machte Spaß, aber ich hatte auch Angst, räusper, Respekt vor dem Landen, der zweite und letzte, weil ich fror, wurde zu einem ca. 1:40 h Flug! Herrliches Flugbild, außergewöhnliche Ruhe trotz ca. 20 km/h (in Böen ca. 40 km/h) Wind.
Ich denke, üblicher- und berechtigterweise ist man beim Start nervös, da die Agilität um die Querachse doch viel höher ist als bei einem Normalmodell. Auch ich musste direkt nach dem Start sofort trotz starkem Hangaufwind Höhenruher dazugeben und halten, bis ich kräftig (ca. 35 %) und hektisch nachgetrimmt hatte. QR benötigte ca. 15 %. Expo hatte und habe (!) ich auf 75 % (!) eingestellt - auf QR und HR: Mir gefällt's und ist aber auch durch die maximal Anlenkungen (immer das äußerste "Loch" bedingt).
Die 10 % HR-Dazugabe für die Störklappen waren wohl richtig geschätzt.
Ja, die Störklappen habe ich doch eingebaut. Und tatsächlich war die Montage dann doch nicht so schwierig, wie ich dachte. Gebraucht habe ich sie nur einmal: Ich kam ja nur zu zwei Landungen über gut zwei Stunden Flugzeit! ;-)
Bei der letzten, zweiten Landung habe ich - Querachsenagilität ! - dem Eyecatcher 2 einen Nasenstüber im Gras verpasst, so dass ich den Motor neu einleimen muss ... das geht in 5 Minuten und hätte ich mit Sekundenkleber sogar noch am Hang machen können, aber ich fror und war glücklich und machte noch begeistert "Werbung" für Robert Schweißgut (Danke!) und den Eyecatcher bei den "Co-"Piloten am Hang.
Oh, ich weiß, über mein Design kann man streiten und es entstand auch unter starkem Einfluss an sich verachtenswerter Faktoren: Einem Mangel an "blau-transparent" Folie und einem zugleich überstark wirkendem "Drang zum Hang". Aber jetzt bin ich damit wie vermutet, sehr zufrieden, weil, wie bekannt, ein Nuri in größerer Höhe doch schnell "Einordnungsprobleme" macht, was seine konkrete Flugposition angeht: Bei mir erscheint nun die weiße Fläche über mir am Himmel dunkel, die andere hellblau, was sich als hilfreich erwies. Der Rumpf ist mit mattem Klarlack lackiert.
Hier liegt er nach grob 2:20 h (mit einer Pause von ca. 30 Sekunden) Thermiksuche im stark tragenden Hangaufwind
erschöpft und platt im Gras:
Ein Hoch auf Meister Schweißgut, der sogar mir erlaubt ein exzellent fliegendes Nur-Holz-Modell zu bauen!
Kommentare zum Bau:
- Ich finde es äußerst schwierig, die Steckungen wirklich parallel einzuleimen, sodass sie leichtgängig sind. Meine sind sehr schwergängig, obwohl ich das zweite Messingrohr im Rumpf "aktiv" eingeharzt habe, damit meine ich: während die Flächen auf beiden Seiten steckten. Gestern bin ich der Einfachheit halber mit einem Plastikstab hinten geflogen, weil ich Angst hatte, beim Versuch den hinteren Stahlstab hineinzuzwingen, das Modell zu beschädigen. Bin eh kein "Belastungsflieger", sondern ein genussvoller ZEN-Thermiksucher. (Obwohl der Wind gestern manchmal ordentlich an den Flächen rüttelte, aber bei über 17 km/h fliege ich auch selten).
- Das nächste Mal werde ich dafür sorgen, dass es keinen QR-Spalt unten gibt. Ich meine - rein theoretisch -, dass das noch besser sein müsste.
- Ich habe die Störklappen zunächst mitbebügelt, dann ausgeschnitten und nachbebügeln (müssen), weil sie einen Hauch tiefer liegen. Dadurch hat sich die Folie natürlich dort zusammengezogen und es sind etwas unschöne Ränder auf der Störklappe sichtbar geworden. Wie verhindert man das?
- "Scharniere" habe ich mit Tesa gemacht, an kritischen Stellen, jeweils ganz außen und bei der Anlenkung beiderseitig. Wie lange hält Tesa? Ich "isoliere" meine Servokabel-Verlötungen bisher auch mit Tesa und habe den Verdacht, dass ich besser "schrumpfen" sollte, weil Tesa nach und nach schmierig wird ...
- Anlenkung abweichend von der Anleitung von der Oberfläche. Aerodynamischer (nach meiner laienhaften Einschätzung) und bei Landungen geschützter. Nachteil: Die Optik, wenn er im Gras liegt und Frauen ihn betrachten, denen man imponieren will.
- Ich Dummbatz hatte vergessen eine "Bremse" für den Motor zu programmieren, sodass wiederum die Flugleistungen etwas "gebremst" waren. Man fliegt ja quasi mit einer Art "
Autorotationslandungseffekt". Dafür war es aber schon ziemlich gut, vielleicht war's sogar gut für mich, denn ohne "Autorotationsbremse" geht er evtl. nun "ab wie ein Zäpfchen" ?