Um zur Eingangsfrage zurück zu kommen, wohin mit alten Modellflugzeugen.
In meinem Fall recht einfach - in die Luft. Klar, da rümpfen einige am Platz die Näschen, denn es ist dann weder von Extremflight noch ist es "Hightech".
Jüngstes Beispiel im eigenen Hangar ist eine alte Simprop L33 Solo mit 3,2m, HQ Profiliert und 3,45Kg Abfluggewicht dank neuerer Akkutechnik.
Das Modell, das viele keines Blickes gewürdigt hätten war zwar angeranzt, aber von guter Substanz.
Die Bausünden des Vorbesitzers wurden bereinigt, Anlenkungen teils neu gemacht, am einen Querruderservo war das Getriebe hin, am anderen das Poti. Beide wurden mit Teilen gebrauchter Servos aus "der kleinen Bucht" wieder instand gesetzt - kostete ca.30 Minuten und 12 Euro.
Freundlicher Weise bekam ich die Anleitung zum Bürstenregler innerhalb eines Tages von Simprop zugeschickt - auch das ein Service der mal lobend erwähnt werden muss, gerade bei so alten Teilen (stammt aus 1995).
Der Ultra Ultra 1300-12 verblieb im Modell, was sicher für einige ebenfalls ein No-Go sein dürfte, denn mit Bürste kann man heute nicht mehr fliegen.
Da ich den Motor jedoch ausschließlich als Heimkehrhilfe verwende ist die Nutzungsdauer derart gering dass die Bürsten wohl ewig leben.
Nebenbei - warum schreiben hier immer wieder welche Absaufhilfe? Eine Hilfe zum Absaufen braucht doch echt keiner - oder etwa doch?
Da ich bekennender Lifepo Fan, A123, bin kommt als Antrieb anstelle der Nixx kein Lipo in Betracht, 5 Zellen A123 2500mah nehmen in passender Anordnung unter dem Servobrett platz und damit wird dann auch gleich der Schwerpunkt passend eingestellt. Im Flug zeigte er sich als perfekt positioniert. Der Antriebsakku versorgt ebenfalls ein separates BEC zur RC Versorgung, der alte Bürstenregler wäre hierfür zu schwach (2 Servos, 1A) gewesen. Eine Umrüstung von MPX zu JR Steckern war ebenfalls nötig, schnell erledigt.
Was sein musste - eine neue Haube (Ulmer) und abweichend kein Tiefziehrahmen sondern ein robuster Holzrahmen mit GFK Verstärkung. Das brauchte fast am meisten (trocknungs-) Zeit und war wohl auch der größte Kostenfaktor. Aber ich mag nun mal ein ansprechendes Cockpit...
Darauf dann zum Hang - das Modell flog vom ersten Wurf an einwandfrei, hat eine beeindruckende Gleitleistung und tadelloses Handling.
Leichter Kunstflug (Rolle, Loop, Turn, Kuban, 4 und 8P-Rolle, alle Varianten von Auf-/Abschwung) ist kein Problem, auch wenn die mit Gefühl geflogen werden sollen - denn das Modell hat keinen all zu starken Holm im Flügel. Wenn man das weiß kann man sich ja entsprechend verhalten.
So hat die L33 mittlerweile die ersten 10 Flugstunden hinter sich gebracht (30 Sek. Motor bislang, nur zum Test) und wird hoffentlich die kommenden 5 Jahre auf der schwäbischen Alb unterwegs sein.
Das ist es was ich mit den
alten Modellflugzeugen mache.
Ich hab auch noch einige andere Modelle zur Überholung, mal sehen welches als nächsten dran ist.