X-99 in 1:10 im 3D Druck

Hallo Kampa26,

du hast hier ein ganz super tolles Projekt gestartet. Ich bin total begeistert!!!

Ich schließe mich Kuddel an, aber nur fast.

Alles richtig was er sagt und vor allem das mit dem Tiefgang. Du hast oben ja die Comtesse genannt und die Saphir ist auch ein guter Vergleich. Den Tiefgang solltest Du mindestens haben. Faustregel beim Scale-Segler: Tiefgang=1/3Länge der Wasserlinie

Beim Gewicht bin ich nicht bei Kuddel. Bei kleinen Booten muss man immer das Mannschaftsgewicht und das Ausrüstungsgewicht mit zum Bootsgewicht dazu zählen. Damit könnte ich mir die 3,5 kg vorstellen, was für ein 1 m langes Boot durchaus machbar ist, allerdings mit ultimativem Leichtbau und auch reduziertem Ballastanteil. Aber das hast Du beim Betrachten Deiner tollen Vergleichstabelle sicherlich auch schon selbst herausgefunden.

Machst Du die X-99 so groß wie Kuddel das vorschlägt, wird alles viel einfacher, da hat er Recht. Aber mit 1,2 m wird das dann auch schon ein genz ordentlicher Eimer, der nicht mehr beim Golf in den Kofferraum passt und auch zum See geschleppt werden will.

Größer segelt immer besser, kleiner ist praktischer. Richtig und falsch gibt es hier nicht, mach das mal wie Du denkst!

Schöne Grüße

Klaus
 
Moin Chris,

Die versprochenen Daten der Saphir:
Länge...................................950 mm
Breite....................................245 mm
Tiefgang...............................260 mm
Masthöhe über Deck..........1240 mm
Segelfläche.........................3850 cm²
Ballastanteil...........................1,7 kg
Verdrängung max..................3,3 kg

Kuddel
 
Danke für die ganzen Gedanken und Infos!!

Ich muß mal sehen, wie ich an die Gewichte usw. rankomme. Denn meine Erfahrung mit CAD ist, dass eine Änderung von Gesamtgröße oder Rumpflinien so viele Folgeänderungen nach sich ziehen (bzw. Fehler), dass man fast bei 0 neu anfangen muss.

Daher werde ich jetzt im Sinne Prototyping eine pragmatische 1m-Version mit einfacher Pendelfock fertig konstruieren und bauen und sehen, wie das ganze Paket sich anfühlt und funktioniert. Dazu werde ich sicher einen non-scale Kiel und Ruder konstruieren.

Im Moment bin ich bei den Schotten und beim RC-Einbau. Siehe hier:

Screenshot 2023-06-01 at 09.39.08.png
 
Hallo Kampai26,

das ist eine super Entscheidung bei dem Meter zu bleiben. Wie Du an den Daten der Safir siehst, geht das auch mit einem sauschweren geblasenen Rumpf. Ich bin da zuversichtlich bei Deinem Projekt.

Bei meiner Safir habe ich an der Stelle, an der Du das Ruderservo hast, ein Genuaservo mit zwei langen Hebelarmen mit jeweils einer Umlenkrolle am Ende eingebaut. Dmals gab es nur das Conrad S30 zu einem vernünftigen Preis, aber heute bekommst Du viel bessere Servos, teilweise auch mit 120° Drehbereich. Damit kannst Du zumindest eine überlappende Fock realisieren. Bei der Safir ist das der Turboboost gegenüber der Pendelfock, zumindest am WInd und auf Halbwind. Raum und vor dem Wind ist die Pendelfock besser.

Du hast doch noch reichlich Platz, setz doch einfach vor Dein Ruderservo noch ein Genuaservo. ein 70 N/cm Servo sollte reichen. Das bisschen Mehrgewicht verkraftet Deine X99 locker.

Schöne Grüße

Klaus
 
Hi Klaus,
wie funktioniert das mit dem Genuaservo? Ich hab eigentlich eine zweite Winde dafür vorgesehen, die die Schoten auf beiden Seiten über Umlenkrollen ziehen soll. Damit hätte ich ca den doppelten Weg der Umlaufschot. Ich dachte mir, lieber schnell ne segelnde Version bauen und dann nochmal verfeinern.
VG!
 
Um mein Genuaschotsystem darzustellen, bringe ich das System der ´Avanti Dilletanti´. Nebenbei, die Yacht war 9,42m lang. Hatte ich vor langer Zeit mal konstruiert. Der Eigner und der Bootsbauer hatten dann einen heftigen Streit, bei dem Boot ist nur die Hülle gebaut worden. Ich war stinkesauer und deswegen hatte das Modell den Namen bekommen. 1996 habe ich das Modell im Maßstab 1:10 gebaut und wog etwa 3,4kg. Zu dem System habe ich einen Bericht gemacht und ist in der SchiffsModell 6/2001 veröffentlich worden.

P1010021.JPG

Wie man sehen kann, ist da eine Genua vorhanden.

1685725608485.jpeg

Verwendet wurde der Servo S30 von HiTec. Bei dem Servo ist der 270° Poti gegen einen 10-Gang Poti ausgetauscht und hat deshalb etwa 3,5 Umdrehungen. Die Winde hatte eine Gewindetrommel. Oben und unten sind an der Trommel sind Teile mit wesentlich kleinerem Durchmesser angebaut.

1685724887652.jpeg

Hier eine Skizze des Systems der Genuaschot. Hinten die Winde. In der Mitte der Trommel sind die Schoten nach oben und nach unten angeknotet. Wenn die Schot oben dicht ist, ist sie unten lose. Die Schot wird auf dem großen Durchmesser dicht geholt und springt dann auf einen erheblich kleineren Durchmesser, hatte etwa noch 3/4 Umdrehungen. Die Schot ist dadurch wesentlich besser einzustellen, hat mehr Kraft und braucht wegen des kleineren Durchmesser auch nicht viel Strom. Die beiden Schotenden sind über einen Block mit einem Gummi verbunden. An jedem Schotende ist ist ein Bloch angeschlagen, um in der Schot mehr Weg zu bekommen. Die Schoten werden über Blöcke an Deck gebracht und an der Genua angeknotet. In der Schot ist noch genügend Länge vorhanden um zum Beispiel einen Schmetterling zu fahren.

Soviel zu meinem Genuaschotsystem, hat nur einen Antrieb und ist deshalb auch hinreichend leicht. Normalerweise habe ich mit dem System kein Problem.

Dann noch mal der 6er zum hingucken, bei mehr Wind, etwa 6 Beaufort. Mit dem gleichen Genuaschotsystem wie oben beschrieben.
PICT1345.JPG

Bei den Modellen gibt das nur einen Mast, wenig und viel Wind. Das ist nur die Genua 2.
 
Hallo Chris,

für die Genuaschot und die Großschot kann ich nur empfehlen, das in einem separaten System aufzubauen. Die Skizze, die ich aufgeführt habe, ist so gebaut und wurde mit 2 Schrauben im Windenbereich befestigt und kann, Schrauben los, rausgenommen werden. Dann kann das ganze System einzeln gebaut werden, getestet und wenn es funktioniert, eingebaut werden. Als Träger sind Aluvierkantrohre 10x10 aufgebaut. Denn wie kann die umlaufende Leine ganz vorne durch die festen Rollen geführt werden?
 
Hallo Chris,

für die Genuaschot und die Großschot kann ich nur empfehlen, das in einem separaten System aufzubauen. Die Skizze, die ich aufgeführt habe, ist so gebaut und wurde mit 2 Schrauben im Windenbereich befestigt und kann, Schrauben los, rausgenommen werden. Dann kann das ganze System einzeln gebaut werden, getestet und wenn es funktioniert, eingebaut werden. Als Träger sind Aluvierkantrohre 10x10 aufgebaut. Denn wie kann die umlaufende Leine ganz vorne durch die festen Rollen geführt werden?
Sehr guter Punkt! ich hatte schon überlegt, vorne ne Klappe zu machen aber so ist das ja viel besser! Thx!
 

molalu

User
Dieses Elektronik-Brettchen mit allen RC-Komponenten incl. Akku kommt mir sehr bekannt vor. Einziger Unterschied zu den von mir gefertigten RC-Brettchen - ich hatte weder CAD, noch einen Drucker. Umso beeindruckender, wie die Technik Einzug gehalten hat und wie toll es funktioniert, solche Teile am PC zu konstruieren und den Drucker über Nacht die Arbeit machen zu lassen.

Eine Frage habe ich - ist die Umlaufschot unter Spannung? Das schaut so aus, als würde die Schot von der Windentrommel über einen Block laufen.
 
Stimmt! Und das RC Brettchen ist ja nur eine Kleinigkeit. Die Vorteile sind enorm, wenn es an den Rumpfbau geht zb. Übrigens waren nicht alle RC-Brettchen bei mir gedruckt, siehe Bild.

und die Umlaufschot ist nur provisorisch eingezogen. Die wird dann per Feder auf Spannung gehalten.

hier mein zweiter Trimaran, da gab‘s noch keine Drucker für Amateure…

IMG_4561.jpeg
 
Was wiegen Deck und Rumpf? Hast Du mal nachgerechnet, was wenn die Teile laminiert sind, wiegen würden? Bei dem roten Rumpf von mir ist der Rumpf extrem dünn, nur im Kiel-/Ruderbereich verstärkt.

Am Anfang hatte ich Flosse und Ruder nach Original angebaut, und dann mit 300g Innenballast vorgegeben, der von von einer Seite zur anderen Seite bewegt werden können. An der Kreuz konnte das Boot fast waagerecht segeln- Super-, aber auf dem Vormwindkurs nicht kontrollierbar. Deswegen habe ich die Verdrehgeschichte ausgebaut und an einer 3-fachen Länger des Kiels und des Ruders angebaut. Der Kiel konnte dann das Gewicht der Verdrehgschichte dazu segeln können.

Die Oberflächen des Rumpfes bei Dir sehen Klasse aus.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Chris, Hallo Modellbauer,

Mir hat das keine Ruhe gelassen. Die originalen Daten der X-99 zeigen nur ein knapp 3t Tragvermögen
des Unterwasserschiffes. Für das Modell bedeutet das damit knapp 3kg Gesamtgewicht bei dem Maßstab 1:10.

Klaus hat eine gute Idee gehabt. Das Ausrüstungsgewicht und das Gewicht der Mannschaft mit zum
segelfertigen Boot dazurechnen. 👍

Könnte das reichen? Ein Gesamtgewicht um die 3,5kg für das Modell herauszuholen.


Chris hat mir den Spantplan der X-99 zugesandt. Nun kann ich die Yacht in Blender nachbauen. Und den Rumpf in Delftship
Importieren. Die hydrostatischen Daten sind so für mich schnell zu prüfen.
Blender ist im eigentlichen Sinne kein CAD-Programm. Der Modellierungsbereich arbeitet mit Meshoberflächen. Und DelfShip auch.
Die beiden Programme passen darum gut zusammen. Der Datenaustausch ist gewährleistet. DelftShip ist eine Marinesoftware.
Spezialisiert, Daten, die Schiffe benötigen, schnell "auszuspucken".
Darum der Umweg über DelfShip.

X-99 Perspektive1.png


X-99 Seite.png


Die Daten laut DelftShp ergaben aber nur ein Volumen des Unterwasserschiffes von ca.2,7t.
Was habe ich falsch gemacht? Ach ja ...... Die Anhänge, Kiel und Ruder fehlen noch. Die müßen zum Volumen des
Unterwasserschiffes dazugerechnet werden.
Stimmt also doch mein Nachbau ...... Mit Anhängen ergeben sich die ca. 3t Volumen.

Nun zu der Idee von Klaus.
Wieweit weicht die Schwimmlage der X-99 von der konstruierten LWL ab? Tauchen die Manntragenden X-99 wirklich
tiefer ein? Ein Bild einer originalen X-99 wäre schön. Und hier hat mir Gerd geholfen. Gerd hat immer schöne Fotos. Und natürlich auch eines
von einer X mit Seitenansicht.
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X-99_sidenew.jpg


Auf der Konstruktionszeichnung ist das Boot nicht so tief im Wasser. Deutlich ist das Ruderblatt zu sehen.
Auf dem Foto ist die Schwimmlage der X tiefer zu sehen. Das Ruderblatt ist nicht zu erkennen.

Das habe ich in DelftShip gleich angepaßt. Und ich bin schon für die Schale auf 3,4t gekommen.
Für das Modell bedeutet das 3,4kg. (Ohne Anhänge)

Bildschirmfoto vom 2023-06-15 17-56-40.png

Der Überblick zeigt. Das Model ist gut im Maßstab 1:10 zu bauen. Leichtbau ist zwar angesagt. Aber Geizen muß man auch nicht.
Die Genualösung hat sogar eine Chance. Das kleine Mehrgewicht verkraftet das Modell X-99.

Viel Spaß beim Weiterbau ........

Kuddel
 
Das sind super Neuigkeiten mit dem Gewicht! Dann baue ich entspannter weiter. Super, Kuddel. Vielen Dank!

Wegen der ganzen Lateraldruckpunkte müssen wir uns dann nochmal austauschen. Neben dem Scale-Kiel wird auch ein DF95 Kiel passen (passend gemacht) und ein IOM-Ruder. Der DF95 Kiel hat 1.100g und ist entsprechend lang, während der Scale Kiel mit Eisenschrot gefüllt nur auf 780g kommt und ca nur ein Drittel der Länge hat

Einen Gedanke hatte ich noch zur Wasserlinie. Sobald ich minimal fahre, sinkt die X-99 mit der Heckspiegelkante exakt auf Wasserlinie. Ist das wg dem Crewgewicht oder strömungstechnisch? Jedenfalls geht die Verdrängung gleich auf 4,3kg, wenn man die Wasserlinie hinten mal so hochzieht. Soooooollte also klappen mit dem Gewicht.

Micha: die akuellen Gewichte sind: Bughälfte inkl. Spanten 254g, Heckhälfte 222g, Kabine 98g = 574g. Da kommen noch Cockpitbänke dazu und ein paar andere Dinge, also ich schätze ca. 700g. Laminieren mit 2x 49g Glas bringt etwa +30% (Erfahrung vom Tri, da waren‘s 25%), also rund 900g.

Dann kommt das RC-Brett mit allem Gedöns aber noch ohne Genuawinde mit 317g. Der Kiel wie gesagt 1.100g. Das wären 2,3kg und damit knapp 1kg für Rig, Ruder und Rest-Gedöns (oder mehr Blei im Kiel). Das sollte gehen! Auch inkl. Genua-Winsch :-)

ich werde berichten!

Chris
 
Chris, weshalb tust du dir das 49er an? Eine Lage 105er Köper macht sich deutlich leichter. Diagonal geschnitten und noch etwas gezogen, passt es sich perfekt an.
 
Chris, weshalb tust du dir das 49er an? Eine Lage 105er Köper macht sich deutlich leichter. Diagonal geschnitten und noch etwas gezogen, passt es sich perfekt an.
Hm, ich dachte, so wird‘s dichter. Und ich hab‘s rumliegen. Aber 105 wär schon ne Überlegung wert. Wird ja hoffentlich durch den Lack dicht.
thx!
 
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