Alte Fläche wieder mit Bespannpapier reparieren

hastf1b

User †
Für Tommy würde dies bedeuten: Wenn die Papierbespannung nur mit Spannlack aufgebracht ist, das Ganze leicht anschleifen und dann mit Cover All bespannen.

Das ist, zumindest für mich, unverständlich. Soll die gesamte Bespannung angeschliffen werden und dann die gesamte Fläche mit Cover All bespannt werden oder nur die Schadfelder?

Heinz
 

purzel

User †
Ja der gesamte Flügel.

Bedeutet auf Dauer weniger Arbeit Gewicht, da der Koverall bespannte Flügel wesentlicher Robuster ist.

Markus
 

hastf1b

User †
Ja der gesamte Flügel.

Bedeutet auf Dauer weniger Arbeit Gewicht, da der Koverall bespannte Flügel wesentlicher Robuster ist.

Markus

Also im Endeffekt eine doppelte Bespannung. Ich kenne zwar das Cover All nicht und weis nicht wie schwer das ist (muss ja auch noch Lack drauf). Für mich wäre das mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Heinz
 

purzel

User †
http://www.kavanrc.com/cgi-bin/dpsmart.exe/IndexText/FCovering.html?E+Kav ist der Link zu der mir bekannten Bezugsquelle.

Falls Du noch die Möglichkeit hast, Dein Material in einem Modellbaufachgeschäft kaufen zu können, frag Ihn einfach.

Richtig, es ist eine Doppelte Bespannung, aber ich erinnere mich, vor Jahrzehnten sah ich am Ipf gelegentlich Segelflugzeuge mit Rippen Flächen, bei denen die Flügel mit Papier und die offenen Rippenfelder mit Seide bespannt waren.

Markus
 

boeto

User
Servus liebe Retrofreunde,

so, dann ich werde ich mal weiter berichten.:D
Habe mir die Tipps jetzt alles mal genau durchgelesen und habe und ich möchte sogar sagen, mit Erfolg folgende Reparaturen durchgeführt.


Mein Favorit also ist die Idee, mit einem Pinselstrich einen Strich an der Reißkante zu ziehen bzw. diese durch eine feine Wasserlinie zu kennzeichnen.
Danach vorsichtig mit beiden Händen daran ziehen, bis es reißt. (verhält sich aber bei gleicher Faserrichtung auch nicht immer ganz so gleich:rolleyes:)
Dann lege ich das Stück mit einem Übermaß von ca. 3-4mm auf die zu reparierende Stelle und sprühe mit einem feinen Wassernebel auf das Bespannpapier.
Nun sorge ich vorsichtig dafür, dass es schön gleichmäßig aufliegt und ziehe es mit meinen Fingern noch ein wenig straff, aber ganz vorsichtig da es sonst reißt.
Um es anzuheften habe ich Spannlack mit ca. 50%Nitroverdünnung aus dem Baumarkt (Patrick möge mir an dieser Stelle mal kurz verzeihen:D) vermischt und mit einem feinen Pinsel und nur immer die Spitze eingetaucht, das Papier am gerissenen oder der Schneidkante bepinselt. (s. Bilder - beides probiert)
Das Ganze dann über Nacht trocknen lassen und noch 2-3 Mal mit verdünntem Spannlack gestrichen.
Dort, wo das Bespannpapier einen weißen Schimmer zeigt, wurde nur das erste Mal mit Spannlack gestrichen und der Weissefekt verschwindet danach wieder.

Ergebnis seht ihr hier an den unterschiedlichen Bildern, wobei bei dem Bild mit dem runden Riss genau obiger Vorgang, aber noch kein erster Anstrich mit Spannlack angewendet wurde.
Das kommt heute dran.
Habe auch die Idee mit Schleifpapier an der Reiß- bzw. Schnittkante versucht und das klappt auch ganz gut.

In kurzen Worten noch einmal zusammengefasst.

1.) Bespannpapier auf Faserrichtung untersuchen und kaputten Bereich evtl. mit einem feinen Bleistift und 3-4mm Übermaß kennzeichnen. Der Bleisiftstrich muss nach dem reißen wieder verschwinden.
2.) Bespannpapier auf die zu reparierende Fläche legen, grob ausrichten, mit einem feinem Wassersprühnebel befeuchten und überschüssiges Wasser mit Zewa od. Tempo abtupfen.
3.) Noch einmal falls nötig vorsichtig mit den Fingern auf Position und leichte Vorspannung bringen. (Achtung Reißgefahr!)
4.) An der Risskante mit Spannlack (ca. 50% verdünnt mit Nitro) und einer kleinen Pinselspitze festkleben.
5.) Nach Trocknung 2-3Mal mit verdünntem Spannlack nochmal nachstreichen.

Hat bei mir super funktioniert:)

Evtl. ist ja mit diesem Beitrag auch ein paar anderen Retrofreunden geholfen.


Ich mach jetzt an dieser Stelle gleich mal weiter und benötige ein paar Tipps wie, mit welchen Wekstoffen und mit welcher Vorgehensweise ich die Fläche nun lackieren kann, nachdem hier ja anscheinend schon ein Klarlack verwendet wurde.
Ich möchte die org. Lackierung bzw. Farben aus dem Katalog aufbringen.

Schöne Grüße
Tommy;)

PS: Danke RCN und schön das es dieses Forum für uns Retroflieger gibt:)
 

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hastf1b

User †
Also liebe Leute da könnt ihr sagen was ihr wollt mir gefällt das geschnittene 10 mal besser als das gerissene. ;)

Tommy, zu 2.) besser ist es erst nach dem aufbringen der Flicken mit Spannlack und erfolgtem abtrocknen des Spannlacks zu wässern.

Heinz
 

boeto

User
Servus,

so, die kompl. Fläche ist nun wieder repariert.
Ich habe nun nochmals mit feinstem Schleifpapier versucht die Ränder zu glätten und hier sieht das Ergebnis bei der nass gerissenen Kante finde ich wieder besser aus.
Man merkt fast keinen Übergang wenn man mit dem Finger darüber fährt.

@Heinz: Das war tatsächlich ein Fehler in meiner Denkweise das Bespannpapier anzufeuchten, aufzulegen und dann erst mit Spannlack am Rand verkleben, aber es hat super funktioniert:D


So, Vielen Dank nochmal an alle und jetzt mache ich einen neuen Chat auf, denn jetzt geht es um die Lackierung und da benötige ich auch ein paar Tipps von den Profis.

Ich werde den neuen Chat einfach "Lackierung einer mit Bespannpapier bespannten Fläche" nennen, falls jemand mal danach in Zukunft sucht.

Servus
Tommy;)
 

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Hallo,
jetzt muß ich mich doch noch mal einschalten. Alles was gesagt wurde ist richtig,aaaaber!!!!!
Schon in meiner Kindheit musste ich feststellen, daß Spannlack von Spannlack wieder angelöst wird.
Was zur Folge hatte, daß meine Flicken ab und zu , wenn sie durch den Spannlack schrumpften, wieder Öffnungen hinterließen.
Die Lösung dafür, die trockenen Flicken werden rundum mit Uhu Hart angeklebt der mit dem Finger durch das Papier durchgedrückt wird und geglättet.
Nach dem Trocknen des Kleber kann man das Papier mit Wasser vorspannen und dann ganz normal mit Spannlack lackieren. Da ja das Papier auch leicht überschliffen werden muß , kann man die Ränder auch schön beischleifen.
Übrigens , die Faserrichtung des Papier hat mich bei diesen kleinen Flecken eigentlich nie interessiert.

Gruß Christian
 

hastf1b

User †
Hallo,
jetzt muß ich mich doch noch mal einschalten. Alles was gesagt wurde ist richtig,aaaaber!!!!!
Schon in meiner Kindheit musste ich feststellen, daß Spannlack von Spannlack wieder angelöst wird.
Was zur Folge hatte, daß meine Flicken ab und zu , wenn sie durch den Spannlack schrumpften, wieder Öffnungen hinterließen.
Die Lösung dafür, die trockenen Flicken werden rundum mit Uhu Hart angeklebt der mit dem Finger durch das Papier durchgedrückt wird und geglättet.
Nach dem Trocknen des Kleber kann man das Papier mit Wasser vorspannen und dann ganz normal mit Spannlack lackieren. Da ja das Papier auch leicht überschliffen werden muß , kann man die Ränder auch schön beischleifen.
Übrigens , die Faserrichtung des Papier hat mich bei diesen kleinen Flecken eigentlich nie interessiert.

Gruß Christian

Durch das aufkleben mit Spannlack sind die Ränder ja schon einige Millimeter nach innen mit Spannlack getränkt. Später muss nur noch der "Innenraum" der Felder mit Spannlack behandelt werden. Ging immer ohne Probleme. Die Papierfaserrichtung würde ich nicht außer Acht lassen da die Rippen doch weit auseinander stehen. Bei verschiedenen Laufrichtungen ergibt sich immer ein unterschiedliches Bild durch mehr oder weniger "einfallen" der Bespannung.

Heinz
 

clouse

User
Hallo in die Runde.
Finde die Frage der Faserrichtung doch wichtig. Klar müssen Ober- und Unterseite die selbe Richtung haben, aber in Holm oder in Rippen-Richtung? Baue gerade einen Niuport DD und bin vor dem Bespannen. Die Faserrichtung des Papiers finde ich indifferent, habe deshalb ein Quadrat 50x50 mm ausgeschnitten, gewässert und trocknen lassen. Danach hatte es ca. 50x48 mm. Wenn es sich wie Holz verhält, wäre es in Faserrichtung nicht geschrumpft. Frage, weil ich vor Jahren ein ähnliches Modell gebaut habe, dass sich später übelst verzogen hat und die kleine Niuport soll doch mit RC+BL in die Luft 😅
 

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Ich sehe ich war zu langsam.

Hallo,
ja das liebe Spannpapier. Jeder macht es anders und kommt zum Ziel. Also, gleiche Farbe wird man nur bekommen , wenn das Modell noch nicht an der Sonne war.
Jetzt zum reparieren selbst. Ich habe,und mache es so. Felder an den Holzkanten entlang ausschneiden. Flicken mit rundum 5mm Übermass zuschneiden. Nun den trockenen Flicken mit UHU Hart an den Rändern festkleben, und das möglichst Faltenfrei. Der Kleber sollte frisch sein, damit er sich unter dem trockenen Papier noch verreiben lässt und sich auch noch ein bisschen durchs Papier durchdrückt. Nun den Kleber gut durchtrocknen lassen.
Zum Vorspannen das Papier mit einem Schaumstoffschwamm anfeuchten.
Wenn es dann trocken ist hat es bereits eine leichte Vorspannung und ist schön glatt. Jetzt kommtder Spannlack, und zwar pur.Warum? Weil die verdünnte Plörre jegliche Klebestelle auflöst, die sie nur erreichen kann.
Nach dem dritten Spannlackanstrich können die Papierkanten vorsichtig verschliffen werden.(400dert Körnung)


Gruss aus der Bastelbude
Christian
 

aue

User
Hallo clouse,

wie du festgestellt hast, schrumpft Papier entgegen der Laufrichtung (= Faserrichtung), die Reißfestigkeit ist in der Laufrichtung am größten. Je nässer du ein Papier machst, desto mehr dehnt es sich und umso stärker schrumpft es auch wieder. Ich meine aber, dass Spannlack nicht so stark dehnt/schrumpft, wie Wasser dies tut.
In der Papierbespannung ist besonders wichtig, dass ein (durch Schrumpfung) entstehender Zug durch einen entsprechenden Gegenzug (auf der Rückseite) ausgeglichen wird - sonst hat man eben den Verzug. Beides soll gleichzeitig erfolgen, nicht also erst eine Seite fertig machen, dann erst die zweite.
Die Faserrichtung würde ich immer entgegen der Rippen ausrichten. Zum einen entstehen hier die stärksten Kräfte, deshalb ist da die höhere Reißfestigkeit angebracht. Zum anderen aber erfolgt die Papierschrumpfung in der (kleinen) Flächentiefe und nicht der (großen) Spannweite, wodurch der entstehende Zug geringer ausfällt.
 

clouse

User
Vielen Dank, das macht Sinn. Habe als Jugendlicher ausschließlich mit Spannpapier bespannt und immer die lange Seite des Papiers entlang der Holme verarbeitet. War mir aber nicht der unterschiedlichen Schrumpfung bewusst. Dass ich beide Seiten gleichzeitig bearbeiten muss, war nat immer klar.
Der kleine Flieger macht auf alle Fälle Fortschritte
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clouse

User
Vielen Dank, das macht Sinn. Habe als Jugendlicher ausschließlich mit Spannpapier bespannt und immer die lange Seite des Papiers entlang der Holme verarbeitet. War mir aber nicht der unterschiedlichen Schrumpfung bewusst. Dass ich beide Seiten gleichzeitig bearbeiten muss, war nat immer klar.
Der kleine Flieger macht auf alle Fälle Fortschritte Anhang anzeigen 11847929
 
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