Auswirkung verschiedener EWD Einstellungen

Marcel85

User
😄Ja, so sehe ich das! Ich habe viele Flieger überprüft und fliege / stelle alle Flieger nach meinen Berechnungen ein.
So würde ich als Hersteller auch agieren, schön gutmütig damit viele Piloten meine Modelle fliegen können.
Z.b. Graupner Monsun-Schwerpunkt angegeben bei 73mm, ich fliege mit 92mm.
Graupner Beta - ebenso stabil ursprünglich….
usw.
Kannst dir ja den Spaß machen und selber prüfen, macht Spaß!
Jetzt gehst du erst mal fliegen 😉
Gruss
Stefan

hey stefan,

gerade wollte ich ein lieger mit v leitwerk vermessen und im winglaengs berechnen. aber wie verhällt sich das hier mit dem LW ? Vielleicht kannst du mir schnell antworten. Beste Grüße
Marcel
 

Marcel85

User
Danke nochmal Stefan, hat super funktioniert. Und Verwunderung, diesmal war der errechnete Schwerpunkt bei 12 % nur 2mm von der Herstellerangabe entfernt. Hab noch ein bisschen die EWD vergrößert und siehe da - Der Flieger "geht wie Sau".
Ich bin so begeistert von Winlaengs!

Beste Grüße
 

Marcel85

User
Hi @Fliegerstefan,

jetzt habe ich mal wieder eine Frage, weil ich ein bisschen irritiert bin was eine Rechnung betrifft. Ich hab mir einen Segler mit 2 Meter Spannweite gebaut und den Flieger mit Winlaengs vermessen. Es hat mich nicht verwundert, dass der errechnete Schwerpunkt 1-1,5 cm hinter dem vom Hersteller angegebenen lag. Jedoch habe ich jetzt das gleiche Modell mit V Leitwerk gebaut (es liegt ca 2cm weiter hinten als das Kreuzleitwerk) und jetzt sagt Winlaengs, dass der Schwerpunkt beim gleichen Stabilitätsmaß nochmal um ein 1cm weiter hinter soll. Jedoch fliegt der V Rumpf mit gleichem Schwerpunkt vom Kreuzleitwerk recht gut. Wenn ich den errechneten Schwerpunkt einstelle wird der Flieger irgendwie "instabiel" obwohl ich auf 13% Stabilitätsmaß bin. Strömungsabrisse ? :D Und kannst du mir vielleicht auf die Sprünge helfen warum der Schwerpunkt beim V weiter nach hinten geht ?Ich danke dir schon mal für deine Hilfe,

beste Grüße Marcel


V-Tail.jpg

V-Leitwerk

C-Tail.jpg

Kreuzleitwerk​
 
Zuletzt bearbeitet:

Marcel85

User
Und noch die Leitwerke. Wobei die Enden aber rund sind, wenn dass in der Berechnung einen signifikanten Unterschied machen sollte.

HLWV-Tail.jpg

V-Leitwerk

HLWC-Tail.jpg

Kreuz Leitwerk​
 
Hi Marcel, sieh dir mal die unterschiedlichen Abstände ‘Fläche Nase - HLW Nase’
Damit rechnest du mit unterschiedlichen Hebelarmen! Daraus ergeben sich unterschiedliche Neutralpunkte!!
So sind die Flieger mit verschiedenen Leitwerksformen nicht direkt vergleichbar.
Gruss
Stefan
 
Hallo,
projezierte Fläche ist nicht korrekt bei Berechnung der Längsstabilität mit V-Leitwerk. Grund ist, dass nicht nur die Fläche projeziert wird sondern auch die Anstellwinkeländerung bei Auslenkung aus der Nulllage.
Das Stabilitätsmaß ergibt sich ja gerade aus dem Moment, das das Leitwerk über seinen Leitwerksarm bei Auslenkung um die Querachse (Nicken) erzeugt um dieser Auslenkung entgegenzuwirken. Bei einem klassischen HLW sieht dieses bei Nicken um 1° auch tatsächlich 1° Anstellwinkeländerung und erzeugt dann seinen Auftrieb, der - weil normal auch das LW stehend auch zu 100% zur Rückstellung der Auslenkung zur Verfügung steht.
Bei einem V-Leitwerk von zB 90° Öffnungswinkel sehen die Leitwerke bei 1° Nicken aber nur 0.7° Anstellwinkeländerung (cos(45)). Der nun verringerte Auftrieb zeigt ausserdem nicht senkrecht zum Flieger sondern normal zur Leitwerksfläche. Die Querkomponenten heben sich auf und der projezierte Teil davon trägt zur Stabilisierung bei. Mithin also nur die Hälfte und nicht 70%.

Langer Rede kurzer Sinn. Nimm cosinus-Quadrat des Winkels zur Horizontalen und nicht cos für die Umrechnung von V in klassisch.

LG,
Matthias

P.S.: Für das SLW - also die Dämpfung um die Hochachse gilt das natürlich genau so - ist aber weniger wichtig. Und weil sin^2+cos^2==1 heisst das auch, dass man mit einem V keine Leitwerksfläche sparen kann...
 

Marcel85

User
Hallo,
projezierte Fläche ist nicht korrekt bei Berechnung der Längsstabilität mit V-Leitwerk. Grund ist, dass nicht nur die Fläche projeziert wird sondern auch die Anstellwinkeländerung bei Auslenkung aus der Nulllage.
Das Stabilitätsmaß ergibt sich ja gerade aus dem Moment, das das Leitwerk über seinen Leitwerksarm bei Auslenkung um die Querachse (Nicken) erzeugt um dieser Auslenkung entgegenzuwirken. Bei einem klassischen HLW sieht dieses bei Nicken um 1° auch tatsächlich 1° Anstellwinkeländerung und erzeugt dann seinen Auftrieb, der - weil normal auch das LW stehend auch zu 100% zur Rückstellung der Auslenkung zur Verfügung steht.
Bei einem V-Leitwerk von zB 90° Öffnungswinkel sehen die Leitwerke bei 1° Nicken aber nur 0.7° Anstellwinkeländerung (cos(45)). Der nun verringerte Auftrieb zeigt ausserdem nicht senkrecht zum Flieger sondern normal zur Leitwerksfläche. Die Querkomponenten heben sich auf und der projezierte Teil davon trägt zur Stabilisierung bei. Mithin also nur die Hälfte und nicht 70%.

Langer Rede kurzer Sinn. Nimm cosinus-Quadrat des Winkels zur Horizontalen und nicht cos für die Umrechnung von V in klassisch.

LG,
Matthias

P.S.: Für das SLW - also die Dämpfung um die Hochachse gilt das natürlich genau so - ist aber weniger wichtig. Und weil sin^2+cos^2==1 heisst das auch, dass man mit einem V keine Leitwerksfläche sparen kann...
hey matthias,

vielen dank für deine ausführliche erklärung. leider verstehe ich hier blos bahnhof. :rolleyes: was ich jetzt herausgelesen habe ist, dass ein V-Leitwerk mehr Fläche als ein Standartleitwerk braucht. Das war aber schon klar. Wenn du sagst, dass ich die projezierte Fläche zum rechnen nicht nehmen darf frage ich mich wie bzw mit welchen Maßen ich Winlaengs für das Leitwerk füttern muss, dass es mir am Ende einen "richtigen" Schwerpunkt ausspuckt. Ich glaube es wird wohl darauf hinaus laufen, dass ich mir das komplett erfliegen muss. :D

sieh dir mal die unterschiedlichen Abstände ‘Fläche Nase - HLW Nase’
macht Sinn, also für die Schwerpunktwanderung nach hinten.
So sind die Flieger mit verschiedenen Leitwerksformen nicht direkt vergleichbar.
Heisst ich kann die Werte (COG und EWD) nicht vom Kreuzleitwerk zum V übertragen. Zu min. kann ich keine gleiche Flugleistung erwarten. Das habe ich jetzt kapiert. ;) Aber wie verhält sich das ganze dann zu einander? Brauch ein V-Leitwerk dann irgendwas mehr oder weniger? Zu beobachten ist auch, dass wenn ich dem Flieger den Schwerpunkt von Winlaengs gebe (deutlich weiter hinten als Herstellerangabe) er kaum noch Seitenruderreaktion hat (Hebelarm wird ja kürzer) und einfach Wahnsinnig in der Luft rumeiert was ja auf zu geringes Stabilitätsmaß hindeutet?Aber das bei einem Stabilitätsmaß von ich glaube 12%. Oder kann man die 12% auch nicht verallgemeinern ? Also 12% Stabilitätsmaß fühlen sich bei allen Fliegern anders an bzw fühlen sich nicht gleich an?! Oder ist der Öffnungswinkel von 110° in derr Konstellation dann einfach zu groß, dass deswegen die Reaktivität des SLW darunter leidet? Heisst wenn der Winkel kleiner wäre, könnte ich mit dem Schwerpunkt auch weiter hinter? Verwunderlich ist aber auch, dass ich den Flieger jetzt eingeflogen bei einer EWD von 1,5 ein neutrales Ruder habe. Heisst ja wiederrum, dass wenn ich den weiter hinten liegenden Winlaengs Schwerpunkt einwiege eine EWD von Richhtung 0,5 oder noch kleiner einstellen müsste damit das Ruder wieder Neutral ist. Das ist doch auch komisch...

Winlaengs kann ja nicht "falsch rechen". Es sind falsche Daten die ich ihm gebe, oder irre ich mich da? Jedoch habe ich alles doppelt und dreifach nachgemessen und mit dem COG von Winlaengs komm ich einfach nicht zurecht. Was aber jedoch vorher bei 3 anderen Fliegern wunderbar funktioniert hat...eigentlich auch bei einem V-Leitwerk was ich in der Projektion in die Berechnung mit eingenommen hatte. Oder spüre ich die fehlende SLW Reaktivität hier nicht so stark, weil bei dem Flieger noch Querruder mit dabei sind? Ich frage mich wo hier der Wurm drin ist. Das lässt mir keine Ruhe. Beim einschlafen lag ich nach Benutzung von Winlaengs mit positiv überprüften Werten sonst zufrieden im Bett. Jetzt muss ich nochmal aufstehen und mein Gedankenkarusell niederschreiben. Ich brauche Antworten.... :D

Wie würdest du jetzt in meinem Fall vorgehen? Ich habe jetzt den Schwerpunkt so erflogen, dass das SLW eine noch hohe Reaktion für mich hat. Dementsprechend die EWD eingestellt die dann bei ca. 1,5 ist...

Das sind aber 2cm Unterscheid im Schwerpunkt bei einer Flächentiefe von 20cm.... Verwirrung macht sich breit...:confused::cry:

Ich denk morgen weiter drüber nach.
 

HaWo

User
Wenn das wirksame Höhenleitwerk offensichtlich noch kleiner ist als es die Projektion erwarten lässt, müßte dann, korrekte Eingabe und Anwendung des Programms vorausgesetzt, nicht ein weiter vorn liegendet SP errechnet werden?
 

HaWo

User
Wenn du die Geometrie eins zu eins eingibst und dazu noch 45° V-Form, dann sollte eigentlich nichts schief gehen können.
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Wie würdest du jetzt in meinem Fall vorgehen? Ich habe jetzt den Schwerpunkt so erflogen, dass das SLW eine noch hohe Reaktion für mich hat. Dementsprechend die EWD eingestellt die dann bei ca. 1,5 ist...

Wenn du damit zufrieden bist, dann lass es einfach so...
Oder ist der Öffnungswinkel von 110° in derr Konstellation dann einfach zu groß, dass deswegen die Reaktivität des SLW darunter leidet? Heisst wenn der Winkel kleiner wäre, könnte ich mit dem Schwerpunkt auch weiter hinter?

Yupp - alte Schule, viel zu groß.
Bei einem V-Leitwerk von zB 90° Öffnungswinkel sehen die Leitwerke bei 1° Nicken aber nur 0.7° Anstellwinkeländerung (cos(45)). Der nun verringerte Auftrieb zeigt ausserdem nicht senkrecht zum Flieger sondern normal zur Leitwerksfläche. Die Querkomponenten heben sich auf und der projezierte Teil davon trägt zur Stabilisierung bei. Mithin also nur die Hälfte und nicht 70%.

Rechne mal im Winlaengs mit der halben Flächengröße, und schau mal was rauskommt - oder sind es 0.7? Glaube eher ersteres...
 

Marcel85

User
Wenn du damit zufrieden bist, dann lass es einfach so...
ja das werde ich wohl machen
Yupp - alte Schule, viel zu groß.
Dann werde ich schauen, dass ichdie Bohrungen im Boom für das V beim zweiten Rumpf auf 100° oder gar 90° änder, also neu bohre?
Ich werde mich bei dem Modell einfach damit abfinden das er so konstruiert ist und versuchen das beste in den Einstellungen noch raus zu holen und beim nächsten schau ich dann im Vorfeld wo man verbessern kann. ;)

Ich hab mir nochmal den Urknall des Fluges durchgelesen, was mich dann in der Entscheidung bekräftig hat es bei dem V-Leitwerk dabei zu belassen. :D
 

pro021

User
Mach die EWD kleiner nicht Größer, wenn der Schwerpunkt nach hinten Wandert wird der Flieger langsamer und wenn du danndie EWD Größer machst wird er ja noch langsamer.
Von Zeit zu Zeit lese ich mal durch. Diese Vorgehensweise ist mir fremd. Schwerpunkt nach hinten und die EWD vergrößern ist seltsam. CG nach hinten und EWD verringern wäre die richtige Vorgehensweise und das beschleunigt den Flieger ungemein.
Gruß Heinz
 

Conny

User
CG nach hinten und EWD verringern wäre die richtige Vorgehensweise und das beschleunigt den Flieger ungemein.
Gruß Heinz
Was meinst Du? Du trimmst um auf eine höhere Geschwindigkeit?
Nun, das kannste auch ohne den CG zu verlegen.

Oder meinst Du bessere Flugleistungen? Stimmt nur sehr bedingt. Der Einfluss einer (mäßigen) CG-Verschiebung auf die Flugleistungen wird überschätzt. Eher gibt es Änderungen in den Flugeigenschaften. Das sollte das Kriterium sein.

Conny
 
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