Badan Yak 55m Kiefernholme durch Kohlerohre ersetzen

Scatman

User
Hallo zusammen, ich baue bald die Tragflächen für meine Badan Yak55m.Das Modell soll extrem belastet werden und die Serien Holme sind Kiefer 10x5mm,das macht mir ein wenig Angst. Ich möchte die Kiefernleisten durch 6/4mm Kohlerohre ersetzen.Hat von euch einer das schon mal gemacht?
VG ULI
 
Hallo Uli,
du wirst kaum jemand finden, der eine Badan Yak55 gebaut hat. Ich fliege die Badan seit 5 Jahren mit einem Moki180, aber im normalen Kunstflug. Für extreme Belastung ... ? da würde ich mal Badan kontaktieren. Ist schon konstruktiv ein Leichtbau. Die Kiefernleisten sind ja auch die Auflage der vorderen Beplankung, dass durch ein Rohr ersetzen ist nicht einfach. Aber irgend wie geht immer alles :-)
Eventuell die Tragflächen und die Querruder voll beplanken, mit der Seitenruder-Dämpfungsfläche musst dich dann auch beschäftigen.
Gruß Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus
Ich baue Flächen seit 30 Jahren mit Kohlerohrholmen.
Alle meine Großen haben solche Holme drin.
Hab noch nie eine solche Fläche geknackt, auch bei extremsten Manövern.
Ohne diese Holme hätte ich bei meinen "Großen" die 25 kg nie einhalten können.
Siehe hier im Forum "Klemm 35 mit Getriebeantrieb"
Aber der Aufbau braucht sauberes Arbeiten und ein gewisses "gewusst wie"
Vor allem die Verkastung braucht ein bisschen ungewöhnliches Arbeiten.
Da sind viele skeptisch ob das hält, drum erzähle ich auch nicht gern drüber.
Wenns mal einer probiert hat wurde die Anleitung nicht eingehalten, dann ist der Flügel gebrochen,
dann heisst es "die Bauweise hält ja nicht"
Hab da auch schon Spässchen damit gebaut, einfach um die Grenzen zu Testen.
Amigo für 300 Meter Ablasser und dann Vierecklooping.
Hält auch:-))
Das Auflegen der Beplankung wird ebenfalls über die Verkastung gelöst.
Bei einfacher Verkastung halt nur 3mm für die Auflage.
Aber man kann doppelt Verkasten, sind je nach Balsagüte 40-60 Gramm Mehrgewicht.
Hab inzwischen so um die 300 Modelle so gebaut und bin überzeugt von der Bauweise.
Ist sogar in der 11 Meter Horten so gelöst, hier aber abgestufter Holm, die Rohre gibts ja nur
2 Meter lang.
Und für extreme Belastung nur Pull-windet Rohre Verwenden, sin eine Tick schwerer aber wirklich
unzerstörbar.

Gruss Franz
 

Scatman

User
Hallo Franz, und Thomas vielen Dank für eure Beschreibung. Franz,das sind schöne Worte die Du da Schreibst. Woher kommst Du?
Mehrere EMHW-Modelle wie Funtana und Katana habe auch Kohlerohre.
Der Serienholm ist 5mm Dick Der Rohrholm 6mm.Den Millimeter wird durch die Beplankung egalisiert.
Hier mal ein Bild von der Yak 55 Anleitung.
VG ULI
 

Scatman

User
Hallo Franz, ich wohne wo es noch schöner ist 79312 Emmendingen.
Schade sonst würde ich mir die Sache mal genau anschauen ,natürlich nicht ohne Einladung.
Hast Du Bilder vom Holmeinbau?
VG ULI
 
Bin nicht so der große Fotomacher.
Baue lieber :-))
Ein paar von Kohleteilen hab ich, aber keinen Holm oder wie der Holm aufgebaut wird.
Hier mal ein Seitenruder und ein bisschen Rump und Höhenruder, alles aus Kohlerohr.
IMG_1877.JPG
 

Scatman

User
Hallo Franz, ich sehe schon Du bist der CFK-Meister. Aller Achtung!!
Gerade habe ich mir die unglaublich große Horten angeschaut. Bin sehr Begeistert.
Vg ULI
 
Wenn man genau hinschaut, sieht man auch den größten Trick bei der Verklebung solcher Sachen.
Nennt sich Balsastaub, gibts in jeder Modellbauwerkstatt in rauen Mengen.
Bei mir wird das Zeug gesiebt und je nach Güte in verschiedenen Gefäßen aufbewahrt.
Es gibt unterschiedliche Arten von Balsastaub.
Querschliff ist fein aber schwerer zu verarbeiten.
Längsschliff ist fasriger kann auch über Kopf eingebracht werden.
Dann das ganze aus leichtem und schwerem Balsa
Für spezielle Sachen auch mal Apachistaub.

Bei mir ist es oft so, dass der Staub alle ist, dann muss ich schnell eine Nasenleiste verschleifen dass ich weiterarbeiten kann.

Vor allem bei kompletten Rümpfen aus Kohlerohr ist der Staub schnell weg.
Wird für die Kopfverklebungen vor Rohren benötigt.
Also z.B. bei T-Verklebungen.
Auf Passung schleifen und dann kleben hält nicht so richtig, später schon aber beim Arbeiten dauert das zu lange.
Wenn man das anzusetzende Rohr Also T verbindung mit Balsastaub füllt, dann passend ansetzt und dann ein Tropfen kapillaren Sekundenkleber drauf hält das sofort und man kann weiterarbeiten.

Aber Du willst ja nur Holme bauen.
Hier ein paar Triks.
Die Verkastung wird etwas zu groß eingebaut, also oben und unten 2mm überstehen lassen.
Wenn man die Verkastung exakt herstellt kann man sie auch gleich für die Ausrichtung der Rippen verwenden.
So wenn man die Verkastung an das Rohr klebt ( dicker Sekundenkleber) dann klebt ja nur ein bisschen an dem Rohr.
Das Rohr ist eben rund, die Verkastung ein Brett.
Jetzt kommt der Trick mit der überstehenden Verkastung.
Wenn man die Verkastung nun runterschleift, ganz vorsichtig bis auf die Rippen und ja nicht in das Rohr schleifen.
Dann füllt sich der Viertelkreis zwischen Rohr und Verkastung mit Balsastaub.
Diesen nicht wegpusten sondern ganz vorsichtig ein bisschen andrücken, damit er dichter wird.
Dann kapillaren Sekundenkleber drüber und Staub/Rohr und Verkastung gehen eine sehr innige Verbindung ein.
Wer der Sache nicht traut kann das na der Innenseite, also zwischen den Holmen genauso verkleben.
Ein bisschen Staub einfüllen, mit dem Finger leicht andrücken und wieder Zacki drüber.
Das Andrücken ist wichtig, der Staub fällt von allein nicht in den Viertelkreis rein, dazu ist er zu sperrig und leicht.
Durch das Andrücken wird er ganz reingedrückt und der ganze Viertelkreis wird verklebt.
Anschleifen der Rohre ist ja obligatorisch, da ist immer ein Rest Trennmittel drauf.
Beim Sekundenkleber ist es wichtig kapillaren zu nehmen, der ist superdünn und saugr sich ganz durch den Balsastaub.
Wenn der Sekundenkleber zu dick ist wird nur die obere Schicht verklebt, in der Tiefe ist noch Staub, das zerfällt.
Kann man testen, Staub fest zusammendrücken, so ein kleines Häufchen, dann den Sekundenkleber drüber und dann aufschneiden. Wenn innen noch loser Staub ist, war der Sekundenkleber zu dick.

Zu den Rohren:
Bei Strang-Rohren unbedingt am Ende ein passendes Balsa einsetzen, am besten fertiges Rundmaterial.
Dann wieder den kapillaren drüber, so kann das Rohr nicht zerdrückt werden.
Dann auch wichtig, mit feinem Roving umwickeln und wieder kapillaren drüber.
Damit wird ein Aufbrechen des Rohres verhindert.
Den feinen Roving aunfach aus einer 200er Matte rausziehen und fünf/sechs Runden rumwickeln.
Das ganze am Ende des Rohres und so in etwa alle 30 cm.
Bei Pull-windet Rohren kann man drauf verzichten, die haben ja nicht nur Längsfasern sondern auch diagonale.

Ich hab unendlich viele Verklebungsversuche gemacht, auch mit Laminierharzen, Kurzzeitharzen usw.
Es gibt nichts festeres zum Verkleben als eben kapillaren Sekundenkleber.
Und wichtig, keinen Beschleuniger, der schwächt die Verklebung gewaltig, wenn man richtig draufbläst nur noch ein drittel der Festigkeit.
Normal reicht der Balsastaub als Beschleunigung aus.

Noch schnell das Foto von vorhin in ganz
Auch das komplette Fahrwerk in Kohlerohr.
Vorne ist ein 90 r3 drin
KVKV3867.JPG
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ganze Kohlefaserrohr Geschicht würde ein ganzes Buch fülle.
Bei mir Normalität, mach das js schon 30 Jahre.
Aber man kann so schnell Fehler einbauen
Z.B. Verkastung nicht Hochkant sondern längs, das hält nicht.
Oder die Steckung hart absetzen, also 30 cm Rohr, gerade abgeschnitten, ist auch Sollbruchstelle.
Das Hüllrohr in Kohle nehmen, min 20 cm zu lang und diese 20 cm dann V-vörmig einschneiden.
So dass die Spitzen jeweils oben und unten an den Holmen zu liegen kommen.
So entsteht keine Kerbwirkung vom Steckungsrohr.
Ich setzt den Holm bei extremen Flächen auch 1mm tiefer, so kann ich mit Rovings noch drüberwickeln
ohne später Schwierigkeiten beim Beplanken zu haben.
Hier wird am Schluss, also vor dem Beplanken noch ein mittelhartes Balsa auf das Rohr geklebt.
Mit mittlerem Sekundenkleber. Diese Streifen, sind so breit wie der Holm und werden fest angedrückt.

Der Untergrund ist ja durch den Balsastaub und ev Wicklungen mit Rovings rau, also muss man fest andrücken
Um das Balsa in die Vertiefungen zu drücken.
Dann fein verschleifen und man hat Holmbreite plus Verkastung zum Verkleben für die Beplankung.

Bei ganz extremen Flächen, oder wenn mir der Holm zu schwach erscheint (war bei meiner Flamingo in 1:2 so)
Kann man die Verkastung zwischen den Holmen auch noch mit Kehle laminieren.
Dabei den Streifen so breit schneiden dass das Laminat Holm Verkastung Holm verbindet.

Bei der Flaminge, die hat ja tragende Verspannung, ist mir mal ein Flugseil gerissen.
Hatte ich schlecht verpresst, ist nah am Rumpf die Verbressung, kam mit der großen Nicopress nicht dran
darum mit der kleinen Zange verpresst.
Bisserl heftigen Kunstflug, hatte mich in der Höhe verschätzt und musste einen Loop ein bisserl enger beenden.
Besser gesagt fast Einschlag, nur maximales ziehen, dann gings noch rum.
Ergebnis, ein Flugseil ab, normal das Ende des Vogels.
Aber dank 30er Steckungsrohr und Kohleholm flog das Teil weiter.
Hab dann aber schon die Verseilung neu gemacht :-))

Gruss Franz
 

Scatman

User
Hallo Franz, mein Serienholm ist 10x5 mm Kiefer.Ich möchte EXEL Cruise -6 Kohlerohre verwenden.Zum auffüttern des Rohres will ich Balsa 2X5 verwenden. Dann habe ich mir auch Gedanken zu der Krafteinleitung Steckungsrohrhülse-Hauptholm gemacht und will die 3 Felder nach dem Rohr von außen am Holm (Kohlerohr) verkasten. Welchen Sek. verwendest Du? Das ist eine Super Idee mit dem Balsastaub zum auffüllen. Geht auch Kohlestaub?
Hoffentlich kannst Du meinen Gedankengängen folgen.
VG ULI
 
Servus ULI
Kohlestaub geht nicht, Sekundenkleber wird nicht aufgesaugt, läuft nur drüber.
Auch das Einbringen wäre schwierig, fällt ja einfach weg.
Der Balsastaub haftet, lässt sich Formen, in Ecken drücken, geht sogar über Kopf, also unter den oberen Holm.
Und er saugt eben den Sekundenkleber auf.
Und er ist fasrig, also ein Durchbrechen geht nicht, auch mit dem Cuttermesser geht da nichts mehr.
Wenn man so eine Verklebung trennen will muss schon die Proxon her.
Das mit dem 2x5er Balsa verstehe ich nicht.
Das Wichtigste ist die Verkastung der Holme,die muss kraftschlüssig passen, stehende Faserung und sicher verklebt.
Hab ja viele Versuche gemacht, immer hat die Verkastung aufgegeben.
Das mit den EXEL ist ok, aber preislich schon heftig.
Schau mal bei der Firma mit dem R und dem G im Namen.
Hab früher auch die EXEL benutzt, aber die sind inzwischen schon schwarzes Gold.
Mein Sekundenkleber ist Industrieware, kaufe den in 500ccm Gebinden.
Wenns mal brennt nehme ich den vom Himmlischen, hat immer frische Ware.
Der Dünne wird mit der Zeit ja dicker, dann ist er für die Balsastaubsache nicht mehr zu gebrauchen.
Muss also frisch sein. Man merkt aber wenn er zu dick ist, saugt nicht mehr ein.
Geht auch nicht mehr durch die Injektionsnadel.
Ich mach mal ein paar Zeichnungen, wie so ein Holm aufgebaut wird, dann erklärt sich vieles von selbst.

Gruss Franz
 
Servus
Hab grad den Gockel bemüht, das Teil hat 2,8 Meter Spannweite.
Da wirds nix mit 6er Rohren. Minimum hier 8mm.
6er Rohr geht sicher bis 2 Meter. Drüber 8er Rohr.
Ein Meter 6er Rohr wiegt 23,30 Gramm
Ein Meter 8er Rohr wiegt 32,20 Gramm.
Das Holmgewicht bei 6er Rohr beträgt rund 170 Gramm
Das Holmgewicht bei 8er Rohr beträgt rund 230 Gramm
Sind also 60 Gramm Mehrgewicht für die sichere Auslegung.
Kurz eine Erläuterung:
Bei reinen Holzflächen geht ja jedes Holzteil in die Berechnung mit ein.
Da in etwa gleiche Dehnung vorhanden ist.
So jetzt kommt der Kohleholm.
Da ist nichts mit Dehnung, also muss der Kohleholm alleine tragen und dazu
wirds mit dem 6er Rohr schon sehr grenzwertig.
Man könnte in den Aussenflächen 6er nehmen, aber die Verbindung frisst den Vorteil wieder auf.
Gruss Franz
 

Scatman

User
Hallo Franz, ich habe mich entschieden die 10X5 mm Kiefernholme gegen CFK-Holme 10X3mm zu tauschen. Die fehlenden 2mm will ich mit Balsa auffüttern. Das Mehrgewicht fällt nicht ins Gewicht da ich anstatt 3 Querruder-Servos nur eins verwenden will. Die Bilder sagen mehr wie Worte.
Was sagst Du dazu?
VG ULI
 

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Servus
Hab ich noch nie gemacht mit dem Flachprofil.
Das Problem sehe ich am Ausbeulen an der Druckseite.
Musst sauber verkasten, da ja nur die 3mm Klebefläche zur Verfügung stehen.
Ich würde auch das Ausgleichsbalsa oben drauf machen, die 2mm Bauhöhe des Holms
kann man verschmerzen, aber es erleichtert das Verschleifen für die Beplankung.
Ich würde den Holm von unten nach oben aufbauen und zwischen den Kohleteilen
verkasten. So ist mehr Klebefläche für die Verkastung vorhanden.Also unteren Holm, dann Verkastung und dann oberen Holm.
Dann das Ganze mit Rovings umwickeln, um ein Aufplatzen zu verhindern.
Die Rovings werden dann ja von dem Ausgleichsstreifen aus Balsa überdeckt.
So müsste es gehen.

Gruss Franz
 

Scatman

User
Hallo Franz, mit dem umwickeln ist ein guter Tip. Ich glaube die kritische Stelle ist dort wo das Steckungsrohr endet. Dort muß die kraft gut ein bzw. ausgeleitet werden.
Hast Du schon mal Holzofenasche und Sek. verwendet?
VG ULI
 

Scatman

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Hallo Franz, ich habe beide Holme eingebaut und mit Rowings verspannt. Was denkst Du, soll ich noch mehr umwickeln?
Vg ULI
 

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Servus
Na ja für'n Anfang :-))
Besser wäre die Rovings unter das Balsa, dann kann man noch verschleifen.
Rovings aus einer 200er Matte und beim Wickeln aufpassen, immer liegend verwenden.
Also nicht verdrehen,dann gibts nicht so eine Wurst.
Die Verkastung bis an den Randbogen, und die innerste Wicklung ganz an die Wurzelrippe.

Gruss Franz
 

Scatman

User
Hallo Franz, ich habe das 2mm Balsa geschlitzt der Rowing liegt direkt auf dem Kohleholm.
VG ULI
 
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