hi,
vielleicht hatte ich noch keinen Seglerrumpf, der edel genug gebaut war, aber bei denen die ich bisher hatte, war die Faserrichtung beim Heckausleger immer senkrecht/waagerecht - obwohl ich als Laie (die sind schlimmer als Theoretiker und Praktiker zusammen, ich weiss...) da 45°-Anordnung erwarten würde, speziell bei T-Leitwerken. Wenn ich also einen Heckausleger-Bruch ordentlich schäften will - ja dann wie? Wenn ich es perfekt so mache wie es vorher war, dann bricht er da wieder!?
Im (nicht anzustrebenden!) Idealfall repariere ich die Bruchzone mit besser ausgerichteten und geeigneten Fasern, dann bricht es beim nächsten Mal davor (evtl. dahinter), und nach ca. 2 Jahren und 30 Reparaturen später habe ich dann den ganzen Heckausleger endlich mit der richtigen Faserrichtung ersetzt. Also ich habe/hatte zwei Gigaspeed in verschiedenen Grössen, wo ich bald so weit bin/war.
Bei allem Respekt:
Warum soll ich einen wegen falschem Design bei einer eher harmlosen Landung gebrochenen Heckausleger unbedingt perfekt wieder so hinschäften wie er vorher war? Damit er beim nächsten Mal wieder genau so bricht?
Möglicherweise ist das der "praktische" Effekt der Blätzli-Technik - dass sie an Stellen, wo es zu Brüchen kam, wenigstens ein paar Fasern so ausrichtet, dass die Brüche dort in Zukunft weniger zu erwarten sind.
Ein weiterer Grund für den scheinbar unerklärlichen Erfolg der ach so stümperhaften Blätzlitechnik ist, dass sie Vorgelat-Schichten durch Fasern und Harz ersetzt.
Die Theoretiker haben in der Theorie Recht, und die praktisch arbeitenden Theoretiker erst recht - nur kann mir bisher keiner erklären, warum ich eine Schwachstelle eines Rumpfes nach dem Versagen unbedingt in den lausigen Originalzustand versetzen soll. Sonst wäre es doch nicht zum Bruch gekommen! (Gewaltslandungen mal beiseite gelassen - reden wir nur von "Schlenkerlandungen" am Hang etc.)
Wie ist denn nun der verdammte Faserverlauf an den beiden Stellen direkt vor dem SLW und direkt hinter der Tragfläche richtig? Etwa immer so wie der Rumpf gebaut war? Angenommen ich repariere "richtig", dann bricht es eben beim nächsten Mal davor - bis ich eines Tages in der Mitte des Heckauslegers angekommen bin, wo sich der Peitscheneffekt nicht mehr so auswirkt.
Bertram