Creation vs Evolution-Theory

Alle Religionen haben Gemeinsamkeiten, [....] Je mehr man hinterfragt und vergleicht, desto dünner wird die Luft für diejenigen die meinen "ihre "Religion sei "die einzig richtige".
Die größte Gemeinsamkeit der Religionen ist, dass jede einen oder mehrere Götter besitzt. Da man bei einer Vielzahl von Göttern nicht immer sicher sein kann wer der beste und wichtigste sei, wurde die Vielfalt in monotheistischen Religionen auf einen einzigen Gott kompremiert. Es ist nahezu unausweichlich, dass dieser eine Gott alle Eigenschaften aller anderen bisher existierenden Götter in sich vereinigen muß. Selbstverständlich muß er auch allen bisherigen Göttern in seiner Macht weit überlegen sein. Wenn es nur einen gibt, muß ER der beste sein.
Dummerweise ist mehr als ein Volk auf diese Idee gekommen und es gibt mehrere einzig richtige beste Götter. :rolleyes:
 

MGS

User
Dummerweise ist mehr als ein Volk auf diese Idee gekommen und es gibt mehrere einzig richtige beste Götter. :rolleyes:
Nein - es gibt nicht mehrere einzig richtige beste Götter - es wird nur so behauptet ;)

MfG Martin
 
... einige Köpfe nehmen es wahr und verstehen es, die anderen nehmen es wahr verstehen es aber nicht und nochmals andere verschließen die Augen ganz feste vor allen neuen Erkenntnissen.
Wenn etwas wahrgenommen wird heißt das leider noch lange nicht, dass diese Wahrnehmung auch im Denkapparat bearbeitet wird. Erst durch die Verarbeitung der Wahrnehmung kann man daraus logische Schlüsse ziehen. Das funktioniert aber nicht, wenn man eine Wahrnehmung von vorneherein mit dem Prädikat "falsch" versieht. Diese Filterfunktion ist im allgemeinen hilfreich um unwichtige oder falsche Wahrnehmungen auszusortieren.
Wer nur die Bibel als Filter für die Wahrheit benutzt, wird auch mit offenen Augen nichts sehen.

Du hast es nicht verstanden.
Filter verstopft! ;)
 
Nein - es gibt nicht mehrere einzig richtige beste Götter - es wird nur so behauptet ;)
Gäbe es mehrere Götter,
wie behauptet wird, so wäre die Streiterei der Religionen um den Allerbesten ja sogar verständlich. Jeder ist überzeugt daß nur sein Gott der beste ist. Ein Wettkampf ähnlich den ägyptischen Plagen könnte den Sieger bestimmen.

Gäbe es nur einen Gott
könnten sich alle Religionen unmittelbar zusammenschließen, da sie ja alle demselben Gott dienen. Leider ist jede Religion davon überzeugt, dass der Gottglaube der anderen Religion falsch ist.

Gibt es keinen Gott
so lägen alle Religionen falsch. Bei dieser Möglichkeit könnten sich alle Menschen demselben (Nicht-)Glauben anschließen.
Friede, Freude, Eierkuchen :D
Zumindest solange bis sich irgendwer wieder einen neuen Gott ausdenkt. :rolleyes:
 

Raziel

User
Gäbe es mehrere Götter,
wie behauptet wird, so wäre die Streiterei der Religionen um den Allerbesten ja sogar verständlich. Jeder ist überzeugt daß nur sein Gott der beste ist. Ein Wettkampf ähnlich den ägyptischen Plagen könnte den Sieger bestimmen.

Gäbe es nur einen Gott
könnten sich alle Religionen unmittelbar zusammenschließen, da sie ja alle demselben Gott dienen. Leider ist jede Religion davon überzeugt, dass der Gottglaube der anderen Religion falsch ist.

Gibt es keinen Gott
so lägen alle Religionen falsch. Bei dieser Möglichkeit könnten sich alle Menschen demselben (Nicht-)Glauben anschließen.
Friede, Freude, Eierkuchen :D
Zumindest solange bis sich irgendwer wieder einen neuen Gott ausdenkt. :rolleyes:

Du meinst so wie damals Moses ? :rolleyes:
 
Friede, Freude, Eierkuchen :D
Zumindest solange bis sich irgendwer wieder einen neuen Gott ausdenkt. :rolleyes:
Du meinst so wie damals Moses ? :rolleyes:
Das ist ja gerade die Gretchenfrage:
Hat sich Moses diesen Gott, der zu ihm sprach ausgedacht?
Es gab auch in der Schilderung der Bibel keine Zeugen als sich Moses auf dem Berg mit Gott unterhielt und die zehn Gebote zu dem Volk Israels brachte.
Möglicherweise, ja sogar sehr wahrscheinlich, war die Stimme die Moses vernahm nur die Reflektion seiner Gedanken.
 
Das ist ja gerade die Gretchenfrage:
Hat sich Moses diesen Gott, der zu ihm sprach ausgedacht?
Es gab auch in der Schilderung der Bibel keine Zeugen als sich Moses auf dem Berg mit Gott unterhielt und die zehn Gebote zu dem Volk Israels brachte.
Möglicherweise, ja sogar sehr wahrscheinlich, war die Stimme die Moses vernahm nur die Reflektion seiner Gedanken.

Moses ein Scharlatan?
Einer der einfach sich gut verkaufen konnte und die gutgläubigkeit ausnutzte?
So machen es Sektenführer heute doch auch.....:confused:
Was würden wir denn heute sagen wenn einer daherkäme und behaupten würde Gott hätte zu ihm gesprochen?
Wie groß wäre seine Chance schnell wieder aus der Geschlossenen rauszukommen?
Gruß
Hias
 

Ost

User
Hatten wir doch schon, saß sogar mit Jesus an einem Tisch.
Mit der "Geschlossenen" hatte er nichts zu tun:)
Wer, was und wie jemand zu Mose gesprochen hat können wir nicht wissen.
Wenn jemand auf einen Berg klettert um zu meditieren können die "Stimmen" allen möglichen Ursprung haben.


Oliver
 

Raziel

User
Das ist ja gerade die Gretchenfrage:
Hat sich Moses diesen Gott, der zu ihm sprach ausgedacht?
Es gab auch in der Schilderung der Bibel keine Zeugen als sich Moses auf dem Berg mit Gott unterhielt und die zehn Gebote zu dem Volk Israels brachte.
Möglicherweise, ja sogar sehr wahrscheinlich, war die Stimme die Moses vernahm nur die Reflektion seiner Gedanken.

Ach wenns um daß geht hat er sich daß geh zum Pharao schon lange vor den Geboten ausgedacht, oder Moses selbst wurde erst Jahrhunderte später erfunden. Eine andere Möglichkeit ist auch daß es sich um eine Geschichte handelt die verändert und adaptiert wurde damit sie schön ins Bild passt, aber tatsächlich von jemanden ganz anderen handelt der nichtmal Jude war.

Hirtengeschichten eben..Sagen und Legenden am Lagerfeuer mündlich von einem zum anderen weitererzählt, was da dann nach dem fünften Erzähler rauskommt hat mit der Wahrheit nichts mehr gemein. Siehe auch Stille Post Spiel.

LG Martin
 
Hatten wir doch schon, saß sogar mit Jesus an einem Tisch.
Mit der "Geschlossenen" hatte er nichts zu tun:)
Wer, was und wie jemand zu Mose gesprochen hat können wir nicht wissen.
Wenn jemand auf einen Berg klettert um zu meditieren können die "Stimmen" allen möglichen Ursprung haben.


Oliver

Und wozu macht ihn das?
Wer oder was war Jesus?
Wäre er wirklich Gottes Sohn auf Erden, hätte Er dann auf natürlichem Weg geboren werden müssen?
Wie war das mit Maria Magdalena?
Wäre Jesus Gottes Sohn gewesen, hätte Er dann eine Beziehung zu einer Frau unterhalten?
Beschäftigt euch auch mal mit Josef von Arimathäa.
Es wird vermutet daß Er Jesus als Lebenden vom Kreuz abgenommen und gesundgepflegt hat.
Wäre eine sehr logische Erklärung für die "Auferstehung".
Weiß man es?
Ich weiß es nicht.
Gruß
Hias
 
Wäre er wirklich Gottes Sohn auf Erden, hätte Er dann auf natürlichem Weg geboren werden müssen?
Wie war das mit Maria Magdalena?
Wäre Jesus Gottes Sohn gewesen, hätte Er dann eine Beziehung zu einer Frau unterhalten?
Auch in der griechischen Mythologie kam es immer wieder zur Zeugung von Halbgöttern, die aus der Vereinigung von Göttern mit Menschen hervorgingen. Diese Söhne der Götter hatten teils göttliche teils menschliche Eigenschaften.
Jesus ist also auch hier keine Ausnahme.

Wäre eine sehr logische Erklärung für die "Auferstehung".
Die Auferstehung von den Toten ist nicht ausschließlich an die Person Jesus Christus gebunden. Auch Lazarus ist auferstanden, und sind nicht auch Ellias und Hiob in den Himmel aufgefahren?
Eine Auferstehung ist jedoch auch schon vor Jesus ein probates Mittel gewesen, um Menschen göttliche Eigenschaften zu verleihen. Ohne die Auferstehung wäre aus Jesus kein Sohn Gottes geworden.

Jesus von Nazareth kann allerdings nicht alle Voraussetzungen Messias zu sein vorweisen.

Er muss nach verschiedenen biblischen Aussagen:
Jude sein (Dtn 17,15); (Num 24,17)
dem Stamm Juda angehören (Gen 49,10)
ein direkter männlicher Nachkomme (Sohn nach Sohn) von König David (1_Chr 17,11; Ps 89,29-38; Jer 33,17; 2_Sam 7,12-16) und König Salomon sein (1_Chr 22,10; 2_Chr 7,18)
das jüdische Volk aus dem Exil in Israel versammeln (Jes 11,12); Jes 27,12f)
den jüdischen Tempel in Jerusalem wieder aufbauen (Mi 4,1)
den Weltfrieden bringen (Jes 2,4; Jes 11,6; Mi 4,3)
die ganze Menschheit dazu bringen, den ein-einzigen Gott anzuerkennen und ihm zu dienen (Jes 11,9; Jes 40,5; Zef 3,9).
Quelle

Die beiden größten Lücken habe ich hervorgehoben.;)
 

Ost

User
Er ist nur Halbjude,
die andere Hälfte kommt von Gott :cool:
Einfach eine Eizelle auswachsen zu lassen geht nicht,
da braucht man schon etwas mehr dazu;)
Der größte Teil des Leben Jesus liegt völlig im Dunkeln,
man glaubt nur zu wissen daß er sehr häufig Synagogen besuchte um in der Tora zu lesen.
Das war sozusagen seine "Schule", so wurde er Schriftgelehrter.
Merkwürdig genug für jemanden, der Gottes Sohn ist:(

Oliver
 

Ost

User
Wenn man nur "etwas!" nachforscht dann gibt es noch 2 Möglichkeiten:
1. Vergewaltigung durch einen Römer
2. die "göttliche" Zeugung hat Geschichte, kam sehr oft vor;)

Meiner Meinung nach wurde die Geschichte um die Geburt des Messias schön im Kontext zum AT nachträglich angepasst,
konnte ja keiner nachprüfen;)
Hat was mit Legitimation usw. zu tun.
Und wenn wir schon dabei sind:
auch Jesus hat die Tora "ausgelegt",
sich mit anderen Geistlichen gestritten.......
soviel zum Thema "wortwörtlich":D

Jesus wurde NACH seinem Tode zu dem gemacht was er heute ist.
Wieviel er davon wirklich war wird wohl für immer im Dunkeln bleiben.
Man kann jetzt Glauben oder nicht,
was mich an der Geschichte stört ist eben daß bestimmte Menschen ihn zu DEM gemacht haben und Nichts,
aber auch wirklich gar nichts! von ihm selber kommt!
Er hat uns rein gar nichts hinterlassen das unumstößlich von ihm selber kommt,
es sind alles nur Überlieferungen und es ist völlig unerheblich von wem diese sind und wann diese aufgeschrieben wurden!
Ich traue keinem Menschen der ein gewisses Ziel verfolgt und alle die nachträglich was aufgeschrieben haben verfolgten dieses Ziel.
Unabhängige Geschichtsschreibung sieht ...etwas...anders aus!

Oliver
 
Auf jeden Fall ist die Zeugung durch Gott die beste Ausrede für die Folgen eines Seitensprungs, die es jemals gegeben hat.
Eine jungfräuliche Geburt ist für Götter durchaus üblich:

  • Um 2850 vor Chr. behauptete König Sargon von Akkad, Sohn einer Jungfrau zu sein, um damit als gottähnlich zu gelten.
  • Buddha soll als Sohn der unbefleckten Jungfrau Maya geboren worden sein. (6. Jh. vor Chr.)
  • Im alten Persien wurde Zarathustra als Sohn einer Jungfrau verehrt.
  • Die Göttin Hera soll ihren Sohn Hephaistos jungfräulich geboren haben.
  • Der alte mexikanische Gott Quetzalkoatl soll Sohn einer jungfräulichen Mutter gewesen sein.
  • Dionysos, der Sohn des Gottes Zeus und einer irdischen Frau namens Semele, war ebenfalls das angebliche Produkt einer unbefleckten Empfängnis.

"Heilige Jungfrau" war der Titel der Huren-Priesterinnen der Ishtar, Aschera oder Aphrodite. Dabei war mit Jungfräulichkeit nicht das gemeint, was wir heute darunter verstehen, sondern es hieß einfach "unverheiratet". ("parthenos" ist sowohl die Jungfrau als auch einfach die junge Frau.) Aufgabe der "heiligen Jungfrauen" war es, durch sexuellen Gottesdienst (später: Tempelprostitution) den Segen der Mutter zu erteilen, zu heilen, wahrzusagen, usw... Dabei wurden sie Bräute eines Gottes. Die daraus entstandenen im Tempel geborenen Kinder wurden z. B. von den Griechen "parthenioi" (jungfrau-geboren) genannt.
Quelle

Hier gibt es weitere Vorbilder der Jesus Saga
 
Wenn dann ca. 380 Jahre nach der Geburt Jesu dessen Religion auch noch zur Staatsreligion eines Weltreiches erklärt wird, und alle Andersgläubigen verfolgt werden, ist es nicht besonders verwunderlich, dass sich diese Glaube in den Köpfen der Menschen so festsetzt als seien die ganzen Geschichten Tatsachen gewesen.

Christentum wird zur Staatsreligion
Nur dadurch konnte sich der christliche Glaube überhaupt so weit verbreiten!
 

Raziel

User
Wenn dann ca. 380 Jahre nach der Geburt Jesu dessen Religion auch noch zur Staatsreligion eines Weltreiches erklärt wird, und alle Andersgläubigen verfolgt werden, ist es nicht besonders verwunderlich, dass sich diese Glaube in den Köpfen der Menschen so festsetzt als seien die ganzen Geschichten Tatsachen gewesen.

Christentum wird zur Staatsreligion
Nur dadurch konnte sich der christliche Glaube überhaupt so weit verbreiten!

Nun Religionen waren und werden immer ein probates Mittel sein um Massen zu binden und sie zu kontrollieren. Es erobert, schändet und meuchelt sich um so leichter wenn man es für Götter tut.

LG Martin
 
Evolutionäre Erkenntnistheorie und Kritik daran
Konrad Lorenz (1903-1989) ist ein österreichischer Verhaltensforscher, der auf dem Gebiet der Biologie hervorragende Forschungsergebnisse erzielt hat. Er hat sich aber nicht nur mit Verhaltensforschung bei Tieren beschäftigt, sondern er hat auch versucht die Kantsche Erkenntnistheorie weiterzuentwickeln indem er die evolutionäre Entstehung des Erkenntnisapparates erklärt. Lorenz ist somit einer der Begründer der sogenannten Evolutionären Erkenntnistheorie (im Folgenden EE), die ich hier kurz vorstellen und einschätzen möchte.

Laut der EE hat sich der Erkenntnisapparat, der aus den Sinnesorganen und dem Verstand besteht, evolutionär entwickelt und ist deswegen an die Welt, in der wir leben, angepasst. Das Denken und die Sinneswahrnehmung wird als Komplex gesehen und nicht voneinander getrennt betrachtet.
Im Laufe der Evolution musste sich unser Erkenntnisapparat mit der Welt auseinandersetzen und sich an sie anpassen. Durch die natürliche Selektion muss sich gerade solch ein Erkenntnisapparat durchgesetzt haben, der die Welt am besten erkennt und deshalb können wir davon ausgehen, dass allem, was wir erkennen, etwas Wirkliches in der außersubjektiven Welt entspricht. Die Evolution des Erkenntnisapparates bedeutet dabei, dass sich nicht nur unsere Sinnesorgane evolutionär entwickelt haben, sondern auch unser Verstand.
Die a priori unseres Denkens, die vorrausgesetzten Tatsachen ohne die wir sinnliche Erfahrungen gar nicht verarbeiten könnten, so wie Kausalität, Raum und Zeit, sind in dem neuro-biologischem Geflecht unseres Gehirns und Zentralnervensystems festgehalten. Sie sind jedoch nicht willkürlich, wobei wir nur ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit erhalten würden, sondern haben sich evolutionär so entwickelt, dass sie ein wirkliches, allerdings stark vereinfachtes Bild liefern. Stark vereinfacht ist dieses Bild, weil es nur die Teile zeigt, die zur Arterhaltung notwendig sind, für die aufgrund des Selektionsdruckes für die sich "Organe" entwickelt haben.
Das bedeutet also, das unser Erkenntnisapparat aufgrund seiner evolutionären Entstehung nicht mehr erkennen kann als für den Arterhalt von Bedeutung ist. Das, was er abbildet, muss jedoch einigermaßen korrekt sein, denn sonst hätte die Menschheit nicht bis jetzt überleben können.

Soweit zur EE selbst, nun zu meiner Kritik daran.
Der größte Fehler, den die EE meiner Meinung nach macht, ist, dass sie versucht Philosophie mit Biologie zu erklären. Es gibt in der Welt verschiedene Strukturniveaus, von denen das unterste der Subatomare Bereich ist, anschließend kommen der Atomare und der Molekulare Bereich, die Welt der Makrokörper, die Galaxis und die Metagalaxis. Jeder höhere Bereich schließt alle niederen ein, die niederen sind jedoch vom höheren unabhängig. Die Übergänge zwischen diesen Strukturniveaus sind diskontinuierlich, das heißt, dass wesentliche Beziehungen einer Ebene nicht allein durch Beziehungen in einer anderen Ebene erklärt werden können.
Genauso kann man die Wissenschaft gliedern, wobei die Wissenschaften, die sich mit der leblosen Natur beschäftigen, also Physik und Chemie, die Basis bilden, anschließend kommt die Biologie, die sich mit dem Leben beschäftigt, und als höchstes diejenigen Wissenschaften, die sich mit dem Menschen beschäftigen; sprich die Gesellschaftswissenschaften, Psychologie und Philosophie.
Diese Unterscheidung trifft die EE auch (!), will aber trotzdem den Erkenntnisprozess (der also den Menschen betrifft) mit der Evolution (Biologie !) erklären. Warum? Das Neue entsteht durch Integration von bis dahin unabhängigen Systemen zu einer höheren Einheit, wobei die Teilsysteme verändert werden, bis sie alle zusammen das Neue ergeben. Die EE schließt daraus, dass das Neue Ganze aus der nächst-niedrigen Stufe heraus erklärbar ist, weil es sich daraus ableitet. Dabei wird aber vernachlässigt, dass die Übergänge diskontinuierlich sind und genau das Wesentliche des Neuen Ganzen nicht mehr mit der nächst-niedrigen Stufe erklärbar ist.
Es versucht keiner ernsthaft das Leben mit reiner Physik oder Chemie zu erklären. Genauso wenig kann man den Menschen auf seine Biologie reduzieren, wenn man versucht den Erkenntnisprozess zu erklären.

Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, wie ein System auf Einflüsse von außen (auch irreversibel) reagieren kann: die Widerspiegelung und die Wechselwirkung. Die Widerspiegelung ist ein Prozess ohne Qualitätsänderung im System, die Wechselwirkung hingegen ein Prozess mit Qualitätsänderung.
Informationen tauchen nur in Widerspiegelungsprozessen auf, weil sie an die Entropie (Grad der "Unordnung") gebunden sind und die Entropie bei Qualitätssprüngen sprunghaft ansteigt. Das heißt, dass Informationen in Wechselwirkungsprozessen zwar vorhanden sein können, sie aber nicht steuern.
Laut EE sind Erkenntnisse, die unsere Vorfahren a posteriori (= nach der Erfahrung = aus der Erfahrung gewonnen) gewonnen haben im Laufe der Evolution zu a priori (= vor aller Erfahrung) geworden. Das heißt, dass aus der Evolution eine Anpassung folgt, die mit Information und damit mit Erkenntnisgewinn gleichgesetzt wird. Anpassung ist jedoch ein Prozess mit Qualitätsänderung und bedeutet darum nicht nur Informationsgewinn. Deswegen kann Evolution nicht einfach mit Erkenntnisgewinn gleichgesetzt werden.

Es gibt 3 bedeutende Unterschiede zwischen der tierischen und der menschlichen Erkenntnis: die Zielbewusstheit des Stoffwechsels mit der Natur, also das Herstellen und Aufheben von Dingen, der gesellschaftliche Charakter des Erkenntnisgewinns der Menschheit und die Fähigkeit mit Hilfe von Sprache Objekte zu benennen und zu abstrahieren. Das Ziel der Wissenschaft ist es, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und dabei auch die systematische Wahrnehmungsverzerrung durch den biologischen Wahrnehmungsapparat zu überwinden. Ein Beispiel für die Überwindung dieser biologischen Vorraussetzung ist unsere Raumvorstellung. Das uns angeborene Raummaß ist anisotrop, das heißt, dass die Richtungen nicht gleichberechtigt sind. 10 m in der Tiefe wirken für uns viel weiter entfernt als 10 m in der Ebene, beim Adler ist es genau anders herum. Die Raumvorstellung, mit der die Wissenschaft arbeitet, macht aber keinen Unterschied zwischen den Richtungen, sie sind alle gleichberechtigt.
Ebenso erklärt die EE, dass wir für "Wellenlängen", die für den Arterhalt unwichtig sind, kein "Organ" entwickelt haben. Wir können jedoch mit technischen Mitteln inzwischen sehr viele Dinge sichtbar machen, die für unsere Sinne verborgen sind, so wie zum Beispiel Wärme- oder UV-strahlung und mikroskopisch kleine Einzeller.
Die EE beschränkt sich auf die Erklärung der Entstehung der kognitiven Fähigkeiten. Da sie aber überhaupt nicht auf die Überwindung der biologischen Grenzen eingeht, kann sie nicht erklären und verstehen was Wissenschaft wirklich ist.

Wir sehen also, dass die EE versucht die evolutionäre Entstehung des menschlichen Erkenntnisapparates und unserer a priori zu erklären, dabei aber mehrere meiner Meinung nach gravierende Fehler macht und das Wesentliche des menschlichen Erkenntnisprozesses nicht erfasst.
aus:http://www.philosophicum.de/tanja/ee.htm
Jürgen
 
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