Blick von Außen
Blick von Außen
Eine Entwicklung zu elitärem High-Tech kann ich bei RES Modellen nicht andeutungsweise erkennen. Ein aktuelles, siegfähiges RES Modell kostet unwesentlich mehr als ein Amigo IV. Auch die Preisunterschiede zwischen Vollholz-RES-Modellen und CFK-Holm-RES-Modellen sind kaum auszumachen. Die Rohrholmbauweise verringert beim Bau den Aufwand und die Kompliziertheit im Vergleich zu einer Holz D-Box, das kommt besonders Anfängern entgegen.
Ein gutes RES Modell leidet ganz sicher nicht an mangelder Agilität. QR sind schlichtweg überflüssig, wenn der Konstukteur gut ist und der Pilot mit dem Modell umzugehen weiß. Fliegen ist eben nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Natur, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den Eigenheiten des Modells.
Vor ein paar Jahren noch hat fast jeder zuerst mit Zweiachsern fliegen gelernt und hat Dreiachsmodelle erst später dazu genommen. Mit dem Ergebnis, dass man beides fliegen konnte. Heute lernen fast alle gleich mit QR. Viele davon tun sich im Anschluss schwer, wenn sie ein Zweiachsmodell fliegen sollen.
Viele scheinen nicht zu sehen bzw. nicht sehen zu wollen, dass die Regeln einer Wettbewerbsklasse nicht unbedingt den persönlichen Vorlieben entsprechen müssen. Wenn ein wettbewerbsregelkonformes Modell den persönlichen Vorlieben nicht entspricht, muss man sich eben außerhalb dieser Klasse umsehen.
Ich persönlich habe mir die RES-Modellentwicklung gründlich angesehen und bin nach längerm Abwägen der Vor- und Nachteile dieser Modelle zum Schluss gekommen, dass sie für meinen Alltagsbedarf nicht optimal sind. So sehr ich die entspannte Fliegerei mit leichten Zweiachs-Thermikgeiern schätze, so schränkt die vergleichsweise geringe Durchsetzungsfähigkeit gegen den Wind und die Empfindlichkeit der bespannten Rippenflügel die Einsatzmöglichkeiten ein. Außerdem habe ich persönlich keine Lust auf das Gummiseilgedöns.
Das ist für mich kein Grund, die Wettbewerbsregeln zu kritisieren, sondern einfach nur ein Grund, so ein Modell eben nicht anzuschaffen. Das Extrem in die andere Richtung sind F3J Modelle, auch finde ich für meine persönlichen Bedürfnisse nicht ideal, aber es zwingt mich ja niemand zu so einem Modell. An Wettbewerben möchte ich eh nicht teilnehmen.
Das nach heutigem technischem Stand ideale RES Modell wäre meiner persönlichen Meinung nach ein PuRES , der mit dem Pendel-V der RESi verheiratet würde. Ganz einfach weil das Pendelleitwerk eine sehr feine und situationsgerecht flexible Abstimmung der EWD zulässt.
Mal ganz doof gefragt: Warum baut man eigentlich gelochte Brettchenleitwerke?
In einem Stäbchengitter-Leitwerk ist doch noch mehr Luft drin und man hat anders als bei gelochten Brettchen keine offenen Lücken im Faserverlauf. Müsste doch bei noch weniger Gewicht stabiler werden. Oder doch nicht?