Die richtige Flächenbelastung

Ich fliege immer häufiger DS diesen Winter, und so langsam erkenne ich, was eigentlich schon klar war: Man braucht immer die richtige Flächenbelastung für den jeweiligen Spot und den jeweiligen Wind.

Heute war ich mit dem Juno unterwegs, 2,5m mit 44,5dm².
Ich habe 3 Flächenbelastungen durchprobiert, zwischen 47 bis 70 g/dm². Das alles hinter einer ca. 10m hohen Baumreihe, die jetzt im Winter ganz schön viel Licht durchlässt.
Jedenfalls kann ich den Standardspruch, den ich hier oft lese, "schwer ist immer gut", so nicht bestätigen. Mit mehr Ballast wird die Reaktion auf alle Rudereingaben schlechter, die Beschleunigung ist schlechter, und ich denke der max Speed wird auch nur dann erreicht, wenn die tages- bzw minutenaktuelle Flächenbelastung genau paßt. Ist der Flieger zu leicht, ist er zwar sehr direkt zu Steuern, aber es fühlt sich an als würde er manchmal zu stark "gebremst", und erreicht deswegen nicht die Geschwindigkeiten, wie mit dem richtigen Ballast.
Sehr ihr das auch so?
Welche Werte sind denn nach Eurer Erfahrung üblich bzw funktionieren hinter Baumreihen gut? Ich frage mich, ob es da eine Faustformel gibt.
Danke Euch.
 

UweH

User
Helmut Quabeck hat für den Mach Ultimate Überlegungen zu DS angestellt. In wie weit das Ergebnis als Faustformel durch geht muss jeder selbst entscheiden, aber wenn ich mit den Tabellen am DS-Spot stehen würde um raus zu finden wie ich damit am schnellsten werde oder den meisten Flugspaß bekomme würde ich mir eher in die Faust beißen 😳


Das schöne am DS ist, dass Learnig by Doing oft zum Erfolg führt, also Spaß haben während man lernt Spaß zu haben😉

Gruß,

Uwe.
 
Eine Faustformel gibt es nicht.....

Für sehr schnelle Spots und gute Bedingungen ist eine sehr hohe Flächenbelastung für die Topspeed notwendig....aber auch da sind durch den strukturellen Aufbau des Modells Grenzen gesetzt....sonst verbiegen die sich irgendwann zu stark.

Wenn man auch bei schwächeren Bedingungen gerne DS fliegt und auch an nicht so guten Spots wie einer Baumreihe...dann ballstiere ich soweit auf...das der Flieger auch durch harte Turns bei nicht so hoher Geschwindigkeit das Gewicht gut tragen kann und schön agil bleibt...und das ist von Modell zu Modell unterschiedlich...und erfliege ich mir.
Dieses erflogene max Wohlfühlgewicht für den Flieger fliege ich dann aber eigentlich fast immer im Treeline DS.
Das liegt bei meiner Needle und F3f Fliegern um die 3kg...
Ein angepasstes ballastieren wie im F3f ist sicher nett...aber aus meiner Sicht für Spaß DS nicht nötig...
Und für Sturm und gute Spots ist mein Gewicht zum größten Teil in der Struktur des Fliegers....da kann ich nicht so viel variieren... 😉....aber mit dieser Flächenbelastung geht auch nur schnelles DS.
Gruß Robert
 
Bei schwächeren Bedingungen habe ich auch mittlerweile am meisten Spaß....mit den Fliegern ein wenig im Lee zu turnen und nicht die höchst mögliche Speed zu erreichen.
Da sind zu schwere Flieger dann auch nicht optimal....sondern ein gutes Handling.
Gruß Robert
 
Hahaha, die HQ Seite wird von meinem Filter blockiert, fällt in die Kategorie Waffen/Bomben 😀
Naja ist vielleicht ja sogar was wahres dran 😁

Ja mein Eindruck ist das auch, die Flächenbelastung muss passen zur Situation. Und wenn man DS mit Akro kombinieren kann, dann ist das für mich next level im Modellflug. Und das geht glücklicher Weise nicht nur an den Hammertagen, an denen man davon träumt 500 zu fliegen.

Aktuell tendiere ich eher dazu, an den Spaß Tagen lieber zu leicht als zu schwer zu fliegen, weil der Flieger dadurch wendiger ist.

Danke für Eure Rückmeldung.
 

UweH

User
Aktuell tendiere ich eher dazu, an den Spaß Tagen lieber zu leicht als zu schwer zu fliegen, weil der Flieger dadurch wendiger ist.


Kleiner Tipp von meinem 300 g Fluggewicht DS-Brett Lilloo: wenn der Flieger bei normalem Kreisen auf dem Weg von der Lee- zur Luvwende spürbar langsamer wird oder lange geradeaus fliegen muss und dabei lahm aussieht ist er selbst für Akro-DS zu leicht.

Gruß,

Uwe.
 
Zu leichte Flieger machen im DS wenig Spaß....so ein bißchen Energiespeicher ist schon wichtig...sonst bremst es die Karren beim Durchfliegen des Shearlayer in die Gegenwindkomponente einfach aus und man nimmt einfach zu wenig Schwung in die nächste Runde mit....
Gruß Robert
 
wenn der Flieger bei normalem Kreisen auf dem Weg von der Lee- zur Luvwende spürbar langsamer wird oder lange geradeaus fliegen muss und dabei lahm aussieht ist er selbst für Akro-DS zu leicht.
Ja da stimme ich generell zu, Wobei bei meinem Spot ich eher den Eindruck habe, das der Wind zu schwach ist, anstatt der Flieger zu leicht wenn das passiert. Bei mir im Mittelgebirge ist der WInd immer böig und eigentlich nie richtig konstant.
Jedenfalls ist die Erkenntnis für mich, das auch ein DS Flieger besser ballastierbar sein sollte, auch wenn das jetzt nicht unbedingt in 50gr Schritten sein muss.
Schönes Hobby jedenfalls, Akro DS 😀
 
Needle mit 3.5kg hinter einer Baumreihe ohne Vorhang....und nur relativ kurzer laminarer Anströhmung im Luv aber guten Bedingungen.
Meine Erfahrung ist....man muß einfach einen homogenen Kurs im DS fliegen....und den Flieger einfach laufen lassen.
Das höhere Gewicht bringt Laufruhe und die nötige Energie den Luvturn so hoch zu fliegen....das man von dort mit der maximalen Rückenwindkomponente wieder zurück ins Lee eintaucht und den Winkel für den Leeturn sauber ansetzen kann.
Wenn der Flieger sehr leicht ist...muss man den Kurs viel enger fliegen und es ist viel schwieriger den Ein-und Ausflugwinkel jedesmal sauber zu treffen. Und jeder schlechte Turn im Lee kostet Speed.
Gruß Robert
 
Ja ich verstehe was Du meinst. Ihr habt da auf jeden Fall mehr Erfahrung als ich.
Mein Problem ist, das ich das Gefühl habe, das der Flieger nicht mehr richtig beschleunigt wenn er aus dem Luv kommt. Also wenn er zu schwer ist. Wenn ich etwas Gewicht rausnehme, dann klappt das besser. Kann aber sein, das ich es nicht schaffe rund genug zu fliegen???
Ich find Baumreihen DS überigens spannend, auch Deine Videos :D. Wenn man das jetzt mit ein bisschen Akro kombinieren kann, dann machts mir richtig Laune.
 

UweH

User
Mein Problem ist, das ich das Gefühl habe, das der Flieger nicht mehr richtig beschleunigt wenn er aus dem Luv kommt. Also wenn er zu schwer ist. Wenn ich etwas Gewicht rausnehme, dann klappt das besser. Kann aber sein, das ich es nicht schaffe rund genug zu fliegen???

Das ist so, aber dafür bremst er beim Einflug ins Luv auch weniger ab und nimmt dabei mehr Energie in die näschste Runde mit. Das sieht man beim fliegen nicht so direkt, aber bei der Speedmessung merkt man das. Die Zunahme der Geschwindigkeit verteilt sich mit mehr Gewicht auf mehr Runden. Je schwerer man fliegt, umso runder sollte man fliegen um schneller zu werden.

Gruß,

Uwe.
 
Moin zusammen,

da will ich doch mal meinen Senf dazugeben. Generell würde ich erstmal sagen, jeder sollte nicht schwerer fliegen als er sich mit dem Flieger wohl fühlt. Meine Erfahrung ist, dass das dann von alleine kommt mit der steigenden Erfahrung. Man will sobald man es kapiert hat garnicht mehr zu leicht fliegen. Andererseits solange man noch nicht richtig "rund" oder "sauber" fliegt und noch relative viel korrigieren muß bleibt der Flieger auch mal stehen und das ist eben mit einem deutlich schwereren Flieger nicht gut. Da kann Dir dann die Stömung abreissen und die Kiste liegt im Dreck. Naja also mein Tip erstmal fliegen, wenn es gut funktioniert vielleicht mal langsam schwerer machen und wieder schauen....
So kommt man dann gut an sein Wohlfühlgewicht und hat Spaß beim Fliegen.
Vielleicht gehört zu dem rund fliegen noch die Info dazu, dass Ihr möglichst wenig steuern solltet. Dazu gehört eben auch, dass man die Kiste immer schön im Messer stehen läßt und nicht beim runter und hochfliegen grade stellt, weil man das angenehmer findet. Hab ich übrigens auch schwer drum kämpfen müssen, das aus meinem Kurs heraus zu bekommen. Wenn der Flieger aus dem Luv kommt, läßt man Ihn am besten im Messer fallen, bis man unten einfach nur Höhe zieht, allerdings muß dafür alles stimmen, was dann die hohe Kunst ist. So sieht das dann bei den guten Piloten total einfach aus:)

Gruß Bjoern
 
Das hat jetzt relativ wenig mit der Flächenbelastung zu tun...
Wir haben leider häufig nur Spots die topograhisch kein tiefes Lee haben...darum müssen wir häufig sehr flach und tief unseren Leeturn fliegen.
Den größten Fehler...der am Anfang gemacht wird...ist sich nicht zu trauen den wirklich tief anzusetzen und auch flach unter dem Shearlayer zurück zu fliegen.
Bei höher geflogen Lee-Turns sind die Turbulenzen im Shearlayer enorm und man traut sich kaum den Turn eng anzusetzen. Das bedeutet er wird unkontrolliert und man kommt meistens zu hoch in der Gegenwindkomponente aus....oder im schlechtesten Fall...zu tief und der Flieger schlägt ein.
Das reine Treeline fliegen ohne Vorhang ist da noch schlechter...da man wirklich nur die Leephase zum wirklichen Energieaufbau nutzt...da man in der Lufwende keinen zusätzlichen Energieimpuls durch den Hang bekommt.
Jochen schrieb....warum wir immer mit so großen Ausschlägen im Lee unterwegs sind....das sehe ich ähnlich.
Häufig werden die Korrekturen übersteuert und man knüppelt sich selber Unruhe in den Flieger....gerade wenn man richtig schnell fliegt.
Aber im Treeline wird man häufig nicht so schnell und hat häufig auch eher wechselnden Wind...sodass man Phasen hat...wo man auch mal langsamer unterwegs ist.
Da braucht man auch mal etwas größere Ausschläge...ich habe dafür im Treeline eine Flugphase mit normalen Frontside Ausschlägen aber ca 60% Expo auf Querruder... damit ich in den schnelleren Phasen nicht übersteuere.
Ansonsten hilft einfach nur viel Fliegen....die richtige konstante Querrlage zu finden...damit der Flieger im richtigen Winkel aus der Wende kommt und dahin fliegt.. wo man es will...das ist gar nicht so einfach....
Gruß Robert
 
Ich bin mal ne ganze Zeit mit 80% expo geflogen, weil ich meine großen Ausschläge nicht verlieren wollte (im Notfall in der Lage sein wollte auch wirklich große Korrekturen zu machen) und andererseits nicht dauernd zu übersteuern
 
Auf meinen richtig schnellen DS Fliegern habe ich auch kleine Ausschläge und etwas Expo....aber die sind auch super hart gebaut und reagieren auf die kleinen Ausschläge sehr genau ...sind mega schwer und liegen sehr stabil im Kreis....
Die biegen nicht durch Torsion ab und man zielt eigentlich nur noch bei 500kmh...Eingang Turn Ausgang Turn....
Dafür sind die für Treeline und enge Spots total ungeeignet....und auch nicht gut fürs Turnen...und die hole ich nur bei super Bedingungen raus...für richtig schnell.
Gruß Robert
 
Habe heute versucht ein paar Zahlen zu sammeln und diese mit meinen Eindrücken zu kombinieren, wobei das mit wechselnder Windstärke immer schwierig ist.
Ich habe das Jeti Staurohr im der SLW Flosse. Nach dem Flitschen habe ich versucht über der Baumreihe einzuparken um die Windstärke zu messen, es waren so ca 30-35km/h, und das stimmt ganz gut mit der Windfinder Messung ein paar Kilometer weiter überein. Böen sind dabei nicht berücksichtigt.
An meinem Spot cruise ich bei diesen Bedingungen bei ca 100-120 km/h. Wenn Böen kommen, wird es schneller. Mein Tagesrekord lag bei 160km/h.
Ich bin mit meinem Tempest geflogen. Der wiegt leer 2,4kg, Ballastieren ist möglich auf 2,65kg, 2,9kg und 3,2kg. Ich habe alle TOW ausprobiert. Und ja, mit 3,2kg war ich am schnellsten, aber nur kurz und in der Böe natürlich. Wenn der Wind nachläßt, fällt es mir so schwerer im Kreis zu bleiben. Wenn ich leichter fliege, klappt das besser. Der Unterschied sind ja nur ca 10%, aber mit 2,9kg lief es heute am besten. Da konnte ich über lange Zeit ca 150km/h halten, und wenn es abflaute, machte es immer noch riesig Spaß und es ging leicht von der Hand.

Also mein Resümee ist, man braucht nicht so krass genau Abstimmen wie bei F3K oder F3F, aber es ist schon sinnvoll, wenn man variieren kann.
 
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