E-Motor vibriert katastrophal

kalus

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Hallo Bernd, montiere anstelle der starren Luftschraube einen (ausgewuchteten) Klapppropeller mit vergleichbarer Leistungsaufnahme und ähnlicher Dimension. Bei vielen meinen Modellen in extremer Leichtbauweise ist das z.B. notwendig. Die Klappgelenke dürfen ruhig etwas schwergängig sein, sie müssen /sollen den Prop ja nicht anklappen lassen. Vielleicht ist mit der Zeit und speziell nach dem Absturz der vordere Rumpf 'weich' geworden.
Gruß, Klaus
 
Moin.

Darf ich kurz zusammenfassen.
Ein, ich nehme mal an Kunstoffpropeller, bei dem die beiden Blätter nicht in einer Ebene laufen, wird von dir „gerichtet“…
die Blätter laufen jetzt wieder in einer Ebene …
trotzdem ist das Teil noch unwuchtig und wird folglich durch Kürzen eines Blattes „ausgewuchtet“…
Seid mir nicht böse, aber mit wieviel gefährlichem Halbwissen kann man so ein diffiziles Teil wie einen Propeller eigentlich noch behandeln?
1. Was gibt dir nach der „Verbiegeaktion“ des Propellers, um die beiden Blätter wieder in eine Laufebene zu bekommen, die Gewissheit, dass die beiden Blätter noch eine identische Steigung haben? Die Wahrscheinlichkeit dass ja ist ziemlich gering!
2. Einseitiges Kürzen des Propellers zum “Auswuchten“. Danach haben beiden Propellerhälften eine unterschiedlich große aerodynamische Grundfläche….ganz großes Kino!
3. 1. und 2. führen unweigerlich zu einer dynamischen Unwucht was …
4. ab einer gewissen Drehzahl zu “Resonanzschwingungen“ führt, was wiederum…
5. der Grund dafür ist, dass dieses Phänomen schlagartig auftritt…
Das ganze hat übrigens ..
6. nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern ist einfach nur …..

Sei froh, dass dir die Chose nicht schon lange um die Ohren oder sonstwohin geflogen ist…

Sorry, aber das musste jetzt sein.

VG,
Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Um die Blätter in eine Ebene zu kriegen, habe ich einen Hauch Material an den Auflageflächen abgeschabt. Nicht dass weitere Schlüsse aus unzutreffenden Annahmen gezogen werden.
 
Um die Blätter in eine Ebene zu kriegen, habe ich einen Hauch Material an den Auflageflächen abgeschabt. Nicht dass weitere Schlüsse aus unzutreffenden Annahmen gezogen werden.
Was dazu führt, dass die Bohrung im Propeller nicht mehr im rechten Winkel zu dessen Auflagefläche steht, was wiederum dazu führt, dass du in dem Moment, in dem du die Propellermutter anziehst und den schief geschabten Propeller an die Aufnahme presst, den ganzen Propeller „verbiegst“….
wirf das Ding doch einfach in die Tonne ;-)

Als Farbumrührer funktioniert so ein Propeller auch immer noch ganz gut.

Volker
 
Hätte ich im mm-Bereich Material abgetragen, würde ich Deine Bedenken teilen. Waren aber nur einige Hundertstel.
 

bendh

User
Vielleicht ist schon die Motorglocke unwuchtig?

Ich nehme bei meinen Antrieben immer ein Stückchen Klebeband und klebe es auf die Rückseite des Propellers. Wenn das Geschüttel stärker wird war es die falsche, also umgeklebt.
Dann wird solange die Größe des Klebebandes verändert bis alles ruhig läuft.
Dafür braucht es keine 5 Minuten und kein Auswuchtgerät.
Wenn das Klebeband mehr als die halbe Fläche bedeckt, schmeise ich den Propeller weg und nehme einen anderen.
Wird ein Erfolg erziehlt, kommt das Klebeband weg und wird durch Tesa kristallklar ersetzt, so sieht man es nicht mehr.
 

gerwi

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ich nehme an, dass die pragmatischen bis wissenschaftlichen Überlegungen hier wohl begründet sind, d.h. es geht um ein hochwertiges teures Antriebskonzept (für ein ebensolches Modell). Denn würde man die Mann-Stunden für Überlegungen/Ratschläge zusammenzählen, könnte man sich am Ende vermutlich auch einen neuen Edelantrieb dafür leisten.
Dagegen sprechen natürlich: Nachhaltigkeit, Ressourcenknappheit, Ingenieur-Wissen und dessen Anwendung, vorhandene Messgeräte (selten im Einsatz)...und nicht zuletzt der Spaß an grundlegenden Diskussionen dazu mit anderen Gleichgesinnten.
Also "nix für unguat" - weiter so! Aber bitte ein wenig sich ev. lösende Teile bei Probeläufen/Testflügen im Auge behalten und bei letzteren über Absturzfolgerisiken für Dritte bei techn./elektron. Folgeschäden nachdenken.
 
Gerwi, natürlich ist es kein teurer Antrieb, wie gesagt, es geht um die Timber, neuer Motor und Propeller würden vielleicht 60 € kosten. Die Genugtuung, das Problem erkannt und behoben zu haben und nichts auf den Müll geworfen zu haben, was noch reparabel war, ist mir viel wert. Und am Ende profitieren ja vielleicht sogar andere von den Erkenntnissen. Ich mache mir keine Sorgen, dass der Propeller sich zerlegt, weil ich ein bisschen dran rumgeschliffen habe.
 
...sich ev. lösende Teile bei Probeläufen/Testflügen im Auge behalten...

Aua! :D
Sorry, das konnte ich mir nicht verkneifen.

Resonanzen entstehen, wenn die Eigenfrequenz der Bauteile und die Anregungsfrequenz des Verursachers übereinstimmen. Deshalb entsteht das Problem bei einer gewissen Geschwindigkeit.

Bauteile: jedes einzelne Stück, also Prop, Rotor, Nabe, Spinner haben eine Eigenfrequenz, die angeregt werden können.
Eigenfrequenz: mit dieser Frequenz schwingt das Teil, wenn es "angestoßen" wird. Also eine Glocke hat ihren gewissen Ton. Große Glocken einen tieferen, kleine Glocken einen höheren.
Anregungen entstehen durch statische und / oder dynamische Unwucht des Props, der Nabe, des Rotors, des Spinners...

Die Eigenfrequenz wird prinzipiell höher, je steifer das System ist. Dann ist das Problem nicht grundsätzlich behoben, aber es würde erst bei Drehzahlen entstehen, die Du im Betrieb gar nicht hast.

Zu den in den obigen Beiträgen genannten Ursachen kommt noch hinzu, dass die Motorwelle krumm sein könnte, also die 0,03 mm. Der Prop könnte "schief stehen", die 0,03 mm wirken sich an den Blattspitzen deutlich aus.

Schmeiß den Motor und den Prop weg, (also die Ursache der Anregung), und bastel eine steife Motorhalterung zu den neuen Bauteilen, (das erhöht die Eigenfrequenz).

Viel Erfolg!
Klaus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwischenstand:

der Propeller ist jetzt beidseitig gleich lang und mit einem Streifen Tesa auf der Rückseite gewuchtet. Damit läuft der Motor auf dem Prüfstand bei allen Drehzahlen weitgehend vibrationsfrei, auch, wenn ich den Motorträger in die Hand nehme, um eine weiche Aufhängung zu simulieren. Ein probeweises Aufkleben eines kurzen Stückes Klebeband auf den Propeller bewirkt eine deutliche Verschlechterung. Ein Verdrehen des Propellers auf der Welle hat keinen erkennbaren Einfluss auf die Schwingungen. Ebenso wenig, ob ein Spinner montiert ist oder nicht, obwohl der Spinner nicht perfekt rund läuft. Jetzt bin ich gespannt, ob sich dieses Verhalten auch noch zeigt, wenn der Motor wieder am Flugzeug montiert ist!

Resizer_16569358397421.jpeg
 

Waltair

User
Hallo Bernd,
ich würde die Sache mal ganz anders angehen. Ich hatte das gleiche Problem bei einer MK2 von HK.
Bei hoher Drehzahl vibrierte das Ding, obwohl es 2 Wochen vorher noch gelaufen ist. Ich glaubte an einen losen Magneten und habe nachgeklebt. Nach vielem Lesen im Forum habe ich am Regler das "Timing" verstellt. Timing ist grob gesagt die Abstimmung des Reglers auf die Stellung der Magneten beim Stromstoß (An alle: Wer´s genauer weis, soll´s genauer beschreiben). Ist der Magnet noch nicht weit genug vorgelaufen, so ist der Stromstoß wie ein Tritt auf die Bremse. Mein Regler war damals auf Automatik. Das weiß ich noch aber ich weiß nicht mehr, wohin ich ihn verstellt habe. Musst du hier im Forum mal zu lesen. Du kannst den Regler mit einer Programmierkarte einstellen oder, so nicht vorhanden, auch mit dem Gasknüppel der Fernsteuerung. Wenn du am Sender den Gasknüppel nicht auf Null stellst und den Empfänger einschaltest, dann erklingt eine Tonfolge. (Achtung: Propeller abschrauben, damit die Finger dranbleiben, wenn dein Regler das nicht so machen will wie beschrieben.) Die Tonfolge sagt dir, wo du dich im Menü befindest. Viel Spaß und Erfolg beim Suchen der passenden Anleitung. Es ist aber ein gutes Gefühl, wenn man denn den billigen Gammel mit viel Aufwand wieder zum Laufen bekommt.
Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich erst einmal einen anderen Regler auszuprobieren.
Viel Erfolg
Waltair
 

aue

User
Hallo Bernd,
also zunächst einmal möchte ich dir hier meinen Respekt aussprechen, wie tapfer du hier all die Prügel einsteckst und trotzdem freundlich und beharrlich am Problem weiterarbeitest. Es geht mir dabei weniger um Vorschläge und auch (Sicherheits-)Aspekte, die hier (durchaus zurecht) aufgeführt werden, sondern vielmehr um die Absolutheit der getroffenen Aussagen, ohne dich und deine konkrete Situation wirklich zu kennen. Ich traue dir durchaus eine Gewissenhaftigkeit zu und ebenso verantwortliches Handeln. So - das musste mal gesagt werden. Viel Glück bei der weiteren Lösungsfindung!
 
Hallo Bernd,
deine Motor-, Propeller-, Unwucht-Probleme bekommst du hier sicherlich mit gemeinsamer Hilfe gelöst.
Dein größtes Problem ist aber die Befestigung des Motorspants im Schaumrumpf. Mir ist kein einziger Schaumflieger bekannt, wo das dauerhaft und zuverlässig gelöst wurde. Außer bei Impellern ist die Verankerung des Motors im Schaum immer zu weich. Dazu braucht es nicht mal Vibrationen, früher oder später fallen die alle heraus. Ich baue gelegentlich Schaumwaffeln auf Verbrennerbetrieb um.

https://www.rc-network.de/threads/d...eues-modell-bauen.728901/page-3#post-12181723

Dafür brauchst du eine richtig feste Verbindung. Hier siehst du wie das geht:




Falls Glasgewebe mit Epoxidharz nicht dein Ding ist, geht es auch mit Glas-/Kohlestäben und Sekundenkleber. Je nach Größe 10-20 Stück 10-15cm lange 1,5mm Stäbe rings um den Motorspant leicht kegelig nach hinten öffnend im Schaum versenken. Dabei müssen die Stäbe Kontakt zum Spant haben. Hier gut, am besten mit Epoxykleber, verkleben.

Die Motoraufnahme muss nur richtig steif sein, dann verträgt sie auch leichte Vibrationen.

Viel Erfolg
Andreas
 
@ Waltair: interessanter Ansatz - an diese Stellschraube hatte ich noch nicht gedacht.

@ Andreas:
Du hast recht, der ganze Rumpf ist so weich, dass an eine wirklich steife Motorhalterung nicht zu denken ist. Wenn der nächste Einbauversuch ohne Sondermaßnahmen nicht von Erfolg gekrönt ist, dann werde ich mir den Rumpf mal auf Versteifungsmöglichkeiten hin anschauen. Wenn das nicht hilft, ist Ausschlachten angesagt. Dann habe ich langsam mal genug Zeit in das Projekt investiert und wenigstens noch das eine oder andere dazugelernt.
 
Ich könnte mir vorstellen, das durch das einseitige kürzen der LS
die Strömung an den Blattspitzen unterschiedlich abreißt.
dann schwingt sich das ganze auf

Gruß Thomas
 
Habe den Motor wieder in den Rumpf eingebaut und laufen lassen. Es hat sich nichts verändert. Der gleiche Antrieb mit dem gleichen, gewuchteten Propeller, der heute Mittag auf dem Prüfstand einwandfrei lief, schüttelt wie verrückt, sobald er da eingebaut ist, wo er eigentlich hin gehört. Traurig.
Die Verstärkungsmethode mit den Kohlespiesen werde ich noch probieren, das Material muss ich aber erst besorgen. Bis dann... 😒
 

Knut

User
Hallo Bernd,

hast Du schon mal eine andere LS genommen? Wenn es der Motor/Regler zulässt, auch mal mit anderen größeren Abmessungen.
Und, wie schom einer geschrieben hat, mal das Timing des Reglers kontrollieren.
Das es an der Kürzung um 3! mm liegt, mag in der Theorie nicht optimal sein, in der Praxis aber wohl kaum diese Auswirkungen haben.
Auch die 3/100 an der Spitze der Motorwelle gemessen, bewegen sich durchaus im Bereich des Tolerierbaren. Miss doch mal direkt an dem Probadapter der da aufgeschraubt ist.

Tschüß
Knut
 
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