Urmodell in Trennebene einbauen
Urmodell in Trennebene einbauen
Liebe Mitleser,
an dieser Stelle möchte ich mal etwas zu meinen Überlegungen bezüglich "Urmodell in die Trennebene einsetzen" schreiben.
Ich habe mal zwei Bilder und eine CAD-Skizze zur Verdeutlichung des Themas gemacht.
Wie Du in den vorangegangenen Beiträgen nachlesen kannst, habe ich das Urmodell als "Monoblock", also in einem Stück, konstruiert.
Hintergrundüberlegung dazu: Zum Schleifen und Polieren habe ich das komplette Urmodell in der Hand und kann es somit komplett und übergangslos ringsherum auf Hochglanz bringen. Das sollte die höchstmögliche Passgenauigkeit der fertigen Form ergeben.
Häufig werden die CNC-gefrästen Urmodelle aus zwei Hälften nebeneinanderliegend gefertigt. Diese "Halbrümpfe" werden separat geschliffen und poliert, ohne die Passgenauigkeit der beiden Teile VOR dem Formenbau kontrollieren zu können. Der Aufwand, scharfe Kanten zur Trennebene zu schleifen, ist nicht unerheblich.
Bei dem von mir gewählten Weg muss eine Trennebene gebaut werden. In diese Trennebene (oft als Trennbrett bezeichnet) wird das Urmodell genau bis zur Hälfte eingesetzt. Das ist auch der übliche Weg, wenn man von einem vorhandenen Rumpf eine Form abnimmt. Bis hierher also absolut nichts Neues!
Da ich meine Urmodelle nicht aus PU-Material sondern aus ACRYL fertige, bietet es sich geradezu an, auch die Trennebene und den dazu erforderlichen Unterbau aus dem gleichen Werkstoff herzustellen.
Unter der Trennebene befindet sich der erwähnte Unterbau. Der ist so ausgelegt, dass das sich das Urmodell darauf abstützt und damit exakt bis zur Hälfte nach oben aus der Trennebene heraus schaut.
Im Netz habe ich dann nach Werkstoffen gesucht, mit denen der geringe Spalt zwischen Urmodell und Trennebene verschlossen wird. Als Suchergebnis erhielt ich "die üblichen Verdächtigen", wie z.B.: Plastilin, Knete, Fimo, Acryl aus der Kartusche sowie verschiedene Zweikomponenten-Spachtelmassen. Einige werden zum einfacheren Auftrag angewärmt. Alle sind erprobt, und funktionieren.
Mich stört dabei allerdings der Umstand, dass ich beim Glätten der Oberfläche, z.B. mit einem Spachtel oder Stechbeitel, am hochpolierten Urmodell vorbei schaben muss.
Weil sich ACRYL nicht mit Weißleim kleben lässt, habe ich damit experimentiert. Der langen Rede kurzer Sinn:
Weißleim zu ca. 50% mit Wasser verdünnt, und mit einer Spritze in den Spalt zwischen Trennebene und Urmodell gespritzt, ergibt eine sehr gute Abdichtung.
Ca. 10 Minuten nach dem ich den Klebstoff aufgetragen habe, drehe ich das Urmodell um. Mit einem nassen Wattebausch kann ich nun den gesamten überflüssigen Klebstoff rückstandsfrei und ohne Beschädigung der Oberflächen entfernen.
Ist die erste Form fertig, soll ein minimaler Grat an der Trennebene hochstehen. Darum „wasche“ ich den Klebstoff etwas tiefer aus, als notwendig.
Bevor die gegenüberliegende Formhälfte abgenommen wird, wird dieser Grat vorsichtig plan geschliffen
Wenn das Urmodell nach dem Bau der ersten Formhälfte ausgebaut wird, lässt sich die Abdichtung problemlos und ohne jegliche Beschädigung der Oberfläche entfernen, denn der Weißleim geht keine chemische Verbindung mit Urmodell und Trennebene ein.
Mit freundlichen Grüßen
Paul