Eine echt steife 2m DS Fläche in positiv Bauweise soll entstehen...

Servus ...ob das klappt wir sich im Flug zeigen?
Immer wieder hat es mich gejuckt eine voll Balsa Fäche mit dicker cfk Beschichtung und hoher Präzision zu bauen.
Das Balsa sollte in stehender Richtung sein, also wie ein Holmsteg. Ja mein Wunsch eine Fläche als ganzer Holm.
Einen fetter Holm kommt aber dennoch mit rein.

Der Aufbau:

Gefräste Balsafläche untemaßig gefertigt, mit cfk beschichtet und dann nochmals auf Endmaß geschlichtet. Holmsteckung und Holmbandausschnitt mit dazu.
Der erste Teil sieht dann so aus.

Grüße Hans
 

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Moin

was soll an Vollbalsa besser sein als z.B. an einem Rohacell IG-F 51 in so einem Fall?
  • Balsa hat in der Ausrichtung null mechanische Tragfähigkeit
  • Es saugt sich schön mit Harz voll
  • es ist inhomogen und im Zweifelsfall weicher als vergleichbare Schaumstoffe
und dann noch die teure Beschichtung drauf und wieder runterschlichten????

In Summe Aufwandsmaximierung zu imho keinem sinnvollen Ergebnis

Grüsse

Gero
 
Die ( diagonale ) Glasfaser muss aber dann irgendwie in den Holm einbinden. Nur einfach zwei Lagen übertragen ja nur an ihrer Stirnseite und mit entsprechendem Aufwand vielleicht auch an einer Wange im Holmbereich. Ist das den Aufwand wert ?
Mein Statikprofessor hat zwar gesagt, man solle es vermeiden, Kräfte umzuleiten. Ganz vermeiden lässt es sich nie, wie der DoppelT-Träger im Stahlbau sinnvoll beweist, hat er doch im homogenen Material eine schöne Ausrundung. Ist hier halt nicht einfach zu realisieren. Aber der " Holmsteg " ist im stehenden Balsa ja ziemlich breit und voll, anders die hohlen Schaumholmstege mit links und rechts Gewebe.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Die Anbindung der Fasern an den Gurt halte ich für machbar mit guten strukturellen Klebstoffen. Vladimir Gavrilko hat das beim Shinto Expert auch so gemacht. Über die Art und Weise der Stegbeschichtung selbst lässt sich sicher treffend streiten. Glas wäre jedenfalls optimal hier (er verwendet verständlicherweise lieber sein eigenes Material).

Bildschirmfoto 2023-04-14 um 19.28.07.png


Quelle: Vladimir's Models

In der Tat wäre es noch besser, wie bereits oben von Mark Drela gezeigt, den Stegbereich auszutrennen, die Gurtbeschichtung unten und oben durchzuführen (er verwendet fertige UD-Streifenprofile), die Ecken abzurunden und dann die Stegbeschichtung mit einer Wicklung aus Glasgewebe unter ± 45° zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

f3d

Vereinsmitglied
Die Bauweise mit dem Vollbalsakern bringt keine Vorteile im Nasenbereich. Gerade dort treten xtreme Druckstöße auf bei sehr hohen Geschwindigkeiten.
Bei meinem Turbinenspeeder der über 750km/h schnell unterwegs ist verklebe ich die beiden Formhälften im Nasenbbereich mit einem Styroformteil in Profilkontur, das mit einem CFK Schlauch beschichtet ist. Dieses 50mm breite Nasenteil verstärkt die Nase extrem und sorgt für eine extrem gute Verklebung der Formenhälften durch die hohe Klebeoberfläche.


MFG Michael
 
Moin

wenn man den Kern auf der Fräse lässt, Harz aufträgt und nach dem Aushärten schlichtet, geht das. Was aber nicht funktioniert, das das Deckgewebe dann noch trägt. Folgende Faktoren tragen dazu bei, das die dann aufgetragene CfK Deckschicht doch unterschiedlich weggeschlichtet wird
  • unterschiedliche Harzaufnahme des Balsakernes und damit verbundenes "Quellen"
  • Fräserverschleiß
  • Ungenauigkeiten der Fräse
  • Längenänderung der Spindel durch die Erwärmung
Eine CfK Beschichtung nachträglich zu schlichten ist recht kontraproduktiv, da minimale Abtragungen an der nun beschichteten Oberfläche ja die CfK Fasern zerstören und damit verliert sie ihren eigentlichen Sinn.
Auf die Art und Weise (allerdings ohne CfK Deckschicht) macht eine MDF Urmodellerstellung vielleicht Sinn, aber nicht die Erstellung einer belasteten Fläche, wenn man die eigentlich tragende Schicht wieder halb wegfräst.

Grüsse

Gero
 
Oha.......mit soviel Fachpresse hätte ich nun nicht gerechnet.
Aber ganz toll für die vielen Beiträge, und darüber freue ich mich ehrlich!
Und ja, den Aufwand lassen wir mal beiseite. Eine Idee , die bohrt halt innerlich bevor mann sie nicht verwirklicht hat.
Kenn bestimmt ein jeder von euch.

Mein gedachter Aufbau:
Balsa mit Porenfüller etwas einlassen um die Saugfähigkeit des Stirnholzbalsa zu minimieren, wegen Gewicht, Gewicht und nochmals Gewicht.
Bevor ich aber Balast dem Flieger zufüge darf er etwas gewichtiger fürs DS werden.

Eine 50g Glasmatte zur bessere Bindung zwischen Balsa und cfk.
Dann eine 200g cfk 90 Grad und zwei 200g cfk 45 grad.
Holmband ca 2mm dick natürlich als erstes in die vorgefräste Nut
Das alles mit Abreisgewebe,Fließ und Folienschlauch abgedeckt und unter Vakuum gesetzt. So sollte alles gut anliegen und überschüssiges Harz weg.
Nach Aushärtung mit etwas Gelcoat 0.2mm oder so dünn überspachtelt.
Dann erst überfräsen und möglichst keine Fasern verletzen. A bisserl sicherlich, aber ich habe ja drei Lage bis wieder das Balsa kommt.
Klar, ist das bestimmt nicht Fräser schonend. Aber da muß der Fräser durch :-]

Es wird bis dahin alles auf der Fräse bleiben.


Zum Thema Festigkeit. Meine Gedanke.....jeder kennt sicherlich Spanten aus beidseitig cfk beschichtetem Stirnbalsaholz und deren Festigkeit.
Meiner Meinung nach sehr biege und verwindungs steif. Auch einen Holm baut man doch so. Da hat doch Schaum jeglicher Art nix verloren, da Stirnbalsa sehr druckfest ist. Ist ja bei einem Holm die Grundvoraussetzung. Eben Oberseite und Unterseite auf Abstand zu halten.
Nunja so sollte meine Fläche ein einziger "Holm" sein.

Jetzt muß ich aber an die Praxis in den Keller gehen. Ich freue mich schon wieder von euch zu lesen. Gut das mir da schon einige Mut gemacht haben. Natürlich bin ich auch sehr über Kritk, Anregungen und technische Vorschläge dankbar.

Grüße
Hans
 

Meier111

User
Das alles mit Abreisgewebe,Fließ und Folienschlauch abgedeckt und unter Vakuum gesetzt. So sollte alles gut anliegen und überschüssiges Harz weg.
Nach Aushärtung mit etwas Gelcoat 0.2mm oder so dünn überspachtelt.
Dann erst überfräsen und möglichst keine Fasern verletzen
Es gibt was besseres.
Guck Dir mal das Video an: Es ergibt eine super Oberfläche, da muss man nicht drüber fräsen.

Kannst auf dem Mylar Farbe (PU-Lack) drauf machen. (Dazwischen mach ich Trennspray von R&G.)
Statt Farbe geht auch Gelcoat? Hab ich noch nicht probiert.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hans,

ein Holmsteg (also das Teil zwischen dem Ober- und Untergurt) muss vor allem schubfest sein. Das wird Dein Stirnholzbalsa niemals von allein können. Schau Dir bitte die PDFs von Mark Drela einmal etwas genauer an. Wenn Du hierbei Hilfe benötigst, lass es uns wissen.

Dein Anspruch ist sehr hoch, Du scheinst aber nicht wirklich zu wissen, was Du hier tust, und, da das hier ein öffentliches Forum ist, musst Du Dich eben auch der geballten Kritik stellen. Mit dem ganzen Aufwand, den Du hier betreiben möchtest, kannst Du es jedenfalls in der Sache richtig machen (oder eben komplett Kernschrott produzieren). So, wie Du das vorhast, wird das jedenfalls keine „echt steife DS-Fläche“.
 
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Moin

Zum Thema Festigkeit. Meine Gedanke.....jeder kennt sicherlich Spanten aus beidseitig cfk beschichtetem Stirnbalsaholz und deren Festigkeit.
Meiner Meinung nach sehr biege und verwindungs steif. Auch einen Holm baut man doch so. Da hat doch Schaum jeglicher Art nix verloren, da Stirnbalsa sehr druckfest ist. Ist ja bei einem Holm die Grundvoraussetzung. Eben Oberseite und Unterseite auf Abstand zu halten.
Nunja so sollte meine Fläche ein einziger "Holm" sein.

Nunja, Holme baut man mit einem gewissen Querschnitt der durch seine Geometrie eine konstruktive Grösse darstellt - das Widerstandsmoment gegen Biegung. Weiterhin erfüllt er die Aufgabe, das die Oberschale und die Unterschale nicht einknicken - Beulen. Für beide Lastfälle gibt es sinnvolle Bauweisen und da ist ein CfK schlauchummantelter Schaumkern eine durchaus probate Methode. Hochkantbalsa im Kern des Holmes zu benutzen ist da als Beulsteife durchaus auch willkommen, dort wo es dünner wird, z.B. an der Endfahne vollkommen nutzlos, da bringt es nur Gewicht.
Die Biegefestigkeit kommt tutti kompletti aus der Faserverstärkung, auch hier ist Balsa nur der Halter, auf den welches Gewebe auch immer aufgetragen wird.

Wenn Die Idee mit dem Balsakern so umwerfend wäre - wie viele am Markt, im Wettbewerb genutzte Modelle gibt es denn damit??

Da der Kern schon mal da ist, Holm einziehen ok - den Rest dann wie beschreiben positiv mit Mylar machen. Wenn Du unbedingt eine DS fähige Fläche mit Vollkern bauen willst, ist dichtes Rohacell/Cascell imho die deutlich sinnvollere Wahl

Grüsse

Gero
 
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