F86 Jetlegend - Problem mit Bugfahrwerk

fle

User
Einen schönen Abend und danke für eure Hinweise.

@Oxymoron: Ich meinte dass die Luft eben bei den Ventilen ausströmt und nicht bei den Hauptfahrwerken bzw. deren Deckel. Falls ich die Zylinder öffnen muss werde ich sie auch einfetten, eventuell auch die O-Ringe tauschen.

@Chris: Ich werde mir die Anlenkung nochmals ansehen ob sie tatsächlich das Einziehen blockieren kann. Beim zweiten und dritten Einfahren blockiert aber offensichtlich nichts mehr.

Ich würde den Block und den Controller auch am liebsten drinnen lassen. Ich wollte eigentlich nur ein fertiges Modell kaufen wo ich nur mehr die Turbine, Akkus und Empfänger einbauen muss. Ist leider ganz anders gekommen.

Schöne Grüße
Franz
 

Oxymoron

User
Ich meinte dass die Luft eben bei den Ventilen ausströmt und nicht bei den Hauptfahrwerken bzw. deren Deckel.
Genau das passiert wenn die Zylinder intern lecken, also die Kolbendichtung (O-Ring) nicht richtig abdichtet! Ich hatte bislang noch keinen einzigen Fahrwerkszylinder, der nach außen leckte, aber bereits mehrere (auch neue) mit internen Leckagen.

Die Qualität und korrekte Montage der O-Ringe ist entscheidend für eine zuverlässige Abdichtung, sind diese gequetscht, verdreht oder verhärtet, dichten sie nicht mehr zuverlässig ab. Das kann leider auch bei neuen Produkten der Fall sein, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Mit einigen simplen Tests könntest Du den Fehler schnell lokalisieren…
 

Oxymoron

User
Hallo Franz, ich hatte ja bereits einige Tipps zur Fehlersuche gegeben.

Beim Einfahren des Bugfahrwerks fällt im Video der Luftdruck schnell ab, das lässt auf eine Undichtigkeit im System schließen.

Zunächst würde ich nur das Bugfahrwerk separat im eingebauten Zustand testen, um den Fehler zu lokalisieren. Bei der Gelegenheit auch kontrollieren, ob beim Einfahren konstruktionsbedingt ein seitlicher Druck auf den Fahrwerkszylinder ausgeübt wird, wodurch dieser möglicherweise klemmt oder schwergängiger läuft.
 

fle

User
Danke,

Heute habe ich nochmals die Dichtungen der Ventile kontrolliert. Konnte dabei aber nichts auffälliges sehen.

Ich dachte auch daran zu versuchen, das Problem einzugrenzen bevor ich das Bugfahrwerk wieder ausbaue. Werde mir morgen überlegen wie ich die Hauptfahrwerke und die Deckel am einfachsten deaktivieren kann. Der Zylinder vom Bugfahrwerk kann sich absolut frei bewegen, da gibt es keinerlei Beeinträchtigung. Auch das Lenk-Gestänge stört den Einfahr-Vorgang nicht.

Was mich bisher davon abgehalten hat war dass das ausgebaute Bugfahrwerk problemlos ein- und ausgefahren ist. Auch die Hauptfahrwerke die man ja für die Montage am Rumpf immer ausfahren muss fahren mit geringstem Druck aus und ein.

Danke nochmals, und schöne Grüße
Franz
 
EInfach die Luftschläuche zum Hauptfahrwerk mit Zangen oder Klemmen zudrücken. Dann sollte das Bugfahrwerk separat einfahren.

MfG
Karsten
 

Oxymoron

User
Was mich bisher davon abgehalten hat war dass das ausgebaute Bugfahrwerk problemlos ein- und ausgefahren ist.
Deshalb besser im eingebauten Zustand testen und kontrollieren, ob auf das Bugfahrwerk Torsions- oder Scherkräfte beim Einfahren einwirken.

Das Hauptfahrwerk sowie die Fahrwerksklappen durch Abtrennen der entsprechenden Ventile lahmlegen oder das Bugfahrwerk direkt über einen Empfängerkanal separat ansteuern. Falls erforderlich, Luftanschlüsse mit einem kurzen Schlauch und Stopfen abdichten.
 

fle

User
Ja das Problem dabei ist dass das Modell sehr klein ist und alles an sich recht schön verdeckt verlegt wurde. Das heißt ich müsste einiges im Rumpf wieder ausbauen um zu den Schläuchen zu kommen. Die Deckel kann man einfach deaktivieren indem man die beiden Ventile absteckt. Bei den Fahrwerken geht das nicht. Von den beiden Ventilen weg ist jeweils nur ein Schlauch gut zugänglich, der alle 3 Zylinder versorgt.

Deshalb ich den Händler vor 2 Wochen gebeten mir ein paar Schläuche und Verbinder zu senden um bei der Fehlersuche einzelne Zylinder schnell separat anschließen zu können. Leider hat er meinen Wunsch nicht erfüllt. Nachdem ich bisher noch kein Jetlegend Modell hatte habe ich auch keine Ersatzteile.

Die Schläuche zu den Hauptfahrwerken stehen etwas aus dem Rumpf heraus, vielleicht kann ich sie dort abklemmen. Wenn das nicht geht werde ich nochmals den Zylinder vom Bugfahrwerk ausbauen, in der Hoffnung dass es doch an ihm liegt. Sollte er es nicht sein ist die Arbeit nicht verloren, dann habe ich ihn zumindest geprüft und geschmiert.

Schöne Grüße
Franz
 

fle

User
Das Abklemmen der Schläuche ist leider nicht gegangen. Dazu bräuchte ich eine zweite schmale feststellbare Klemme. Ich habe nur eine und außerdem würde mir dabei der Schlauch leid tun. Also habe ich das Bugfahrwerk noch einmal herausgenommen.

20220116_073051_k.jpg

20220116_072557_k.jpg

Der Zylinder bewegt sich wie schon zuvor ohne spürbare Beeinträchtigungen. Scheint auch ausreichend geschmiert zu sein.

20220129_101331_k.jpg

Ich habe die Teile sauber gemacht und würde sie jetzt mit Vaseline schmieren. Ich hätte sonst noch ein Lithiumverseiftes Mehrzweckfett, Silikonöl oder Feinmechaniköl, die meiner Ansicht nach aber nicht in Frage kommen. Der Händler konnte mir die Frage nicht beantworten, was meint ihr ?

Danke, und schöne Grüße
Franz
 
Moin,
ich habe da schon die tollsten Sachen erlebt, seitdem fette ich nichts mehr. Bei den "auswertigen" Dichtringen ist das echt immer wieder Poker. Aber jetzt wo Du alles auseinander hast, kannst Du doch direkt gescheite Dichtringe aus old Germany einbauen.
Bei der Firma HUG https://www.hug-technik.com/dichtungstechnik.html bekommst Du wirklich alles, vor allem auch in kleinen Mengen und die sind sehr nett und verdammt schnell mit der Lieferung.
Gruß
Detlef
 

Oxymoron

User
Das Fett soll vor allem das Gummi geschmeidig halten sowie vorzeitigen Verschleiß vermeiden und nicht als zusätzliche „Dichtung“ fungieren. Vaseline oder Öle würde ich nicht verwenden.

Ich kann Detlef nur beipflichten, die Verwendung qualitativ hochwertiger O-Ringe ist definitiv die beste und dauerhafteste Lösung. Im industriellen Einsatz verwenden wir ausschließlich O-Ringe aus Viton (FPM), für den Einsatz im Modellbau sind O-Ringe aus hochwertigen Synthesekautschuk (NBR) ausreichend. Ich würde lieber jetzt präventiv die O-Ringe austauschen, als nach einer Bauchlandung infolge von Fahrwerksproblemen! Hochwertige O-Ringe brauchen auch nicht gefettet zu werden, zumindest wenn die Zylinderwände innen glatt sind.

Du könntest natürlich auch Deinen Händler den Jet zur Mängelbeseitigung übergeben, wenn er sich so kundenorientiert verhält…
 

fle

User
Danke nochmals.

Ich habe den Zylinder inzwischen nach dem Reinigen ohne Schmierung zusammengebaut und um eine Referenz zu haben mit einer Federwaage gemessen welche Kraft für das Herausziehen erforderlich ist. Danach den O-Ring vergleichshalber mit Silikonöl geschmiert und gemessen, wieder gereinigt und dann dasselbe nochmals mit Vaseline.

Nach dem Test mit dem Silikonöl spürte man beim Herausziehen auch mit der Hand bei ca. 35% vom Weg deutlich einen stärkeren Widerstand als am Beginn, wo ja eigentlich die notwendige Kraft am größten ist. Das könnte gut zur Position passen wo das Fahrwerk immer hängengeblieben ist. Interessanterweise war das unmittelbar nach dem Herausnehmen aus dem Modell nicht spürbar. Da ist der Kolben schön weich gelaufen.

Die Kraft für das Herausziehen des Kolbens war ganz trocken am geringsten, mit Silikonöl und Vaseline gab es keinen großen Unterschied. Subjektiv hatte ich mit Vaseline das beste Gefühl und habe deshalb damit das komplette Bugfahrwerk an das System im Modell angeschlossen - noch ohne es einzubauen. Das Fahrwerk fuhr sofort ohne Probleme ein. Es scheint also der Zylinder die Ursache gewesen zu sein.

Ich werde das Bugfahrwerk noch nicht einbauen und über die nächsten Tage noch gelegentlich testen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage ob ich es so lassen soll oder gleich den guten O-Ring einbauen ? Ich werde auf jeden Fall ein paar O-Ringe bestellen, Detlef nochmals danke für den Link.

Jetzt muss ich den Zylinder natürlich nochmals zerlegen und den O-Ring vermessen, oder hat jemand von euch zufällig die Maße für die Jetlegend Zylinder ? Soll ich Viton nehmen oder NBR ?

Meinen Händler werde ich damit nicht mehr befassen. Ich freue mich auf jeden Fall über einen ersten Erfolg, ich hoffe es bleibt so.

Nochmals vielen Dank für eure Tipps.

Schöne Grüße
Franz
 
Hi Franz,
gerade mit Silikonöl hatte ich richtig Probleme. Beim 2. bewegen des Zylinders war Ende. Hat blockiert. Wie der Kollege Oxymoron schreibt, nimm einfach die besseren NBR. Ich weiß nicht, ob Du schon auf der Homepage von HUG warst. Da kannst Du direkt "O-Ringe" NBR anklicken, dann hast Du alle Möglichkeiten den passenden O-Ring auszusuchen. Die haben einfach alles ! Für mich eine SUPER Adresse.
Bevor Du wieder gescheites Wetter zum fliegen hast, bist Du mir der Aktion fertig. 😄
Gruß
Detlef
 

Oxymoron

User
Hallo Franz, die neuen O-Ringe würde ich nicht einfetten, aber alle relevanten Fahrwerksteile (Lager, Achsen, Kulissen, etc.) mit einem guten Trockenschmierstoff auf MoS2 oder PTFE Basis behandeln. Sehr gute (Langzeit-) Erfahrungen habe ich mit dem Molykote D-321 R „Anti-Friction Coating“ Spray gemacht, vergleichbare Produkte sind aber ebenso geeignet.
 

fle

User
Danke Detlef.

Möglicherweise war der Effekt den ich nach dem Test mit dem Silikonöl hatte auch vom Öl verursacht. Vorher habe ich das ja nicht gehabt. Es kann sein dass der Kolben bisher einfach zu viel Kraft gebraucht hat. Nach dem Reinigen und Fetten mit Vaseline braucht er jetzt nur mehr 2bar zum Einfahren, vorher waren es 2,5bar.

Ja ich war schon auf der Seite von HUG. Die Firma macht wirklich einen guten Eindruck. Ich würde auch Viton nehmen wenn das einen nennenswerten Vorteil bringt. Sonst natürlich auch NBR. Muss jetzt den Zylinder wieder demontieren und den O-Ring vermessen.

Danke Oxymoron.

Die neuen O-Ringe werde ich dann auch nicht mehr fetten. Bei meinem aktuellen hat es offensichtlich geholfen. Wo bekomme ich den Spray ? Ich nehme an vor dem Aufbringen muss man das aktuelle Schmiermittel mit Aceton o.ä. entfernen ?

Ich habe sowas zuhause: DryFluid Gear Lube - DRYFLUIDS (dryfluids-shop.com) - ist das auch brauchbar ?

Danke nochmals und schöne Grüße
Franz
 

Oxymoron

User
Ich nehme an vor dem Aufbringen muss man das aktuelle Schmiermittel mit Aceton o.ä. entfernen ?
Ich würde das ab Werk aufgebrachte Schmiermittel mit Waschbenzin und einen harten Pinsel entfernen.
Ich habe sowas zuhause: DryFluid Gear Lube - DRYFLUIDS (dryfluids-shop.com) - ist das auch brauchbar ?
Vermutlich ja - es ist ein überteuertes Produkt für den Hobbygebrauch und wohl qualitativ nicht mit einem Produkt für den industriellen Einsatz vergleichbar. Das Impressum dieser ominösen Handelsfirma ist auch nur „registrierten Kunden“ zugänglich…
 

fle

User
Jetzt habe ich den Zylinder nochmals geöffnet um den O-Ring zu vermessen. Bei der Gelegenheit nochmals ohne Schmierung versucht. Das funktioniert nicht gut, man spürt dass der Kolben etwas ruckelt. Also wieder mit Vaseline gefettet. Danach getestet, fährt mit 2bar schön ein. Auch am kompletten System angeschlossen passt alles.

Schöne Grüße
Franz
 

fle

User
Guten Morgen,
jetzt habe ich das Fahrwerk nochmals geprüft. Es ist mit dem Druck der noch von gestern im Tank war (55PSI) sofort problemlos eingefahren. Scheint also alles zu passen.

Das System verliert im eingeschalteten Zustand noch Druck. Das dürfte sich für einen Flug ausgehen, nach 7min wird die Schwelle von 35PSI erreicht wo dann das Fahrwerk vom Controller ausgefahren wird. Bei meinen früheren pneumatischen Fahrwerken hatte ich keine digitale Anzeige, glaube aber dass die Fahrwerke keine Luft verloren haben. Wie seht ihr das, ist das ok oder kann man das noch verbessern ?

Ich habe bei HUG passende O-Ringe aus Viton und NBR70 gefunden und würde Viton nehmen weil einige Eigenschaften soweit ich das beurteilen kann auch in unserem Fall vorteilhaft sein könnten. Spricht irgendwas dagegen ?

Danke und einen schönen Tag.
Franz
 

Oxymoron

User
Das System verliert im eingeschalteten Zustand noch Druck. Das dürfte sich für einen Flug ausgehen, nach 7min wird die Schwelle von 35PSI erreicht wo dann das Fahrwerk vom Controller ausgefahren wird.
Mit welchen Luftdruck hast Du das System zuvor befüllt? Ich fliege alle meine Modelle mit pneumatischen Fahrwerken mit 7-8 bar (~100-115 PSI) und selbst nach mehreren Ein-/Ausfahrzyklen habe ich immer noch mindestens 4 bar Restdruck. Im Flug wirst Du möglicherweise mehr Druck verlieren als beim statischen Test am Boden.

Ich habe bei HUG passende O-Ringe aus Viton und NBR70 gefunden und würde Viton nehmen weil einige Eigenschaften soweit ich das beurteilen kann auch in unserem Fall vorteilhaft sein könnten. Spricht irgendwas dagegen ?
Es spricht nichts dagegen (außer der höhere Preis), aber wie bereits geschrieben sind O-Ringe aus hochwertigen Synthesekautschuk (NBR) völlig ausreichend.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten