Funkstörungen (2,4Ghz) durch Telekomsender?

Liebe Fliegerkollegen,

denkt ihr ist es möglich, mit einem 2,4Ghz System (Futaba FASST) Störungen durch einen Telekomsender zu haben? Ich frage deswegen weil ich seit ungefähr zwei Jahren das Problem habe.

Kurze Vorgeschichte: bei einem meiner Modellflugplätze steht in etwa 200m Entfernung (hinter dem Pilotenstandort) ein Telekom Sendemast. Es gab dabei nie irgendwelche Probleme beim Betrieb von Modellflugzeugen.
Es wurde dann eines Tages durch ein paar Techniker einen ganzen Nachmittag an dem Sender gearbeitet. Seither habe ich mit meinem Futaba System massive Empfangsaussetzer aber nur an zwei gedachten Linien vom Sendemast ausgehend und nur in einem bestimmten Höhenband.

Man kann sich das so vorstellen: ausgehend vom Sendemast in einem horizontalen, waggrechten "V" Winkel gibt es ab einer Höhe über Grund von etwa 20m bis ca. 50, 60m massive Funkaussetzer. Bis das "Band" horizontal durchflogen ist, das dauert es 3-4 Sekunden, was eine Ewigkeit sein kann bei bestimmten Fluglagen. Fliegt man mit dem Segler in der Thermik und bewegt sich zufällig in dem Band oder fliegt man den Queranflug (in Richtung Sendemast) und befindet sich zufällig in dem Band, ist das Modell unsteuerbar, bis es unter die Höhe von etwa 20m kommt.

Dummerweise aufgrund des Sendemast V-Abstrahlungswinkels sind die Störungen jeweils im langen Endanflug beidseitig des Platzes.

Ich kann zu 99,9% einen Defekt oder Fehlerhafte Antennenverlegung in meinem Modell ausschließen! Denn es passiert immer nur an dem einen Platz an denselben Stellen mit allen! meiner Modelle. Auf allen anderen Modellflugplätzen gibt es keine Probleme.

Die Probleme bestehen auch mit einer neuen Futaba T16SZ mit FASST Empfänger.

Es gab auch an den besagten Stellen bereits einige Modell Abstürze meiner Kollegen da die Modelle nicht mehr reagierten. Alles Futaba FASST Piloten.

Ich bin daher etwas ratlos und fliege auf dem Platz fast gar nicht mehr, da mir die Sache etwas zu gefährlich geworden ist.

Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrung gemacht oder von Fliegerkollegen gehört?
 
Vorstellbar ja, aber ich möchte nicht spekulieren. Spontan fällt mir nur noch ein, dass Du Dich bei der Telekom im technischen Support nach genau diesem Sendemast erkundigst und die gemachten Erfahrungen schilderst.
Gruß Robert
 

DJBlue

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Bei uns gibts einen Mobilfunk-Sendemast direkt neben dem Flugplatz. Ist zwar nicht ideal, aber Ausfälle hatten wir bisher nur bei FrSky Accst sowie auch bei Access.
Mit Hott, Fasst, DSM, ELRS, Mulitplex hatten wir bisher noch keine Auffälligkeiten im 2,4GHz Bereich.
CRSF war genauso wenig Auffällig, aber ist natürlich eine andere Frequenz.
 

Window

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Das ältere Fasst oder das Lbt Fasstest? Oder sind beide Formen betroffen? Sind es Original Futaba Empfänger oder kompatible? - oder Fasstest Sender mit Fasst Empfänger ? Beste Wünsche, Claus
 
Es handelt sich um originale Futaba FASST, FASSTest, sowie FASST kompatible Empfänger anderer Hersteller. Meine beiden Sender sind Futaba T12FG und T16SZ. Es sind so gut wie alle meine Empfänger an dem einen Flugplatz betroffen.
Ich dachte dass Mobilfunkantennen in einem anderen Sendebereich (5G ?) senden und der Modellflug davon unbeeinträchtigt bleibt!?
 

Window

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Die sicherste Übertragung erfolgt mit Original Fasst Sender (zB FX30) ohne lbt und Original Fasst Empfängern . Die Kombination Fasst/est Sender mit Fasst Empfänger ist am störungsempfindlichsten ( war für Übergangsphase gedacht bis komplett Fasstest System ( Sender / Empfänger) sich etabliert hat. Beste Wünsche, Claus
 

DJBlue

User
Eigentlich ist es nicht möglich das es zu Störungen kommt. Was stört sind Überlagerungen der Wellen, die aber der Empfänger wieder rausrechnet, Stichwort Fehlerkorrektur. Hinzu kommt das gerade beim alten Fasst das System autonom die verfügbaren Kanäle wechselt. Die neuen Systeme können das schon auch noch, haben aber nicht mehr soviele Kanäle zur Auswahl.

Gerade das alte Fasst ist eines der zuverlässigsten und am wenigsten Störanfälligen Systemen am Markt. Darum wird es heutzutage immer noch gerne eingesetzt. Das neuere Fasstest war/ist lange nicht mehr so gut. Aber man muss auch sagen das es bei Funk nicht besseres gibt als eine Kabelverbindung. :)
 
Es sind ja jeweils originale Fasst Systeme wie sie im Handel erhältlich sind. Selbst hier gibt es Probleme. Wie gesagt, das System funktioniert definitiv ja überall problemlos. Nur eben an dem einen Flugplatz nicht mehr, seit an dem Sendemast gearbeitet wurde. Wie man hier liest, kann es ja anscheinend durchaus sein dass Störungen von dem Sendemast ausgehen. Eigentlich hätte ich angenommen, dass - wie schon erwähnt - das Modellflug Frequenzband davon unberührt bleibt.
 

Window

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Die Kombination Fasstest Sender / Fasst Empfänger ist trotz Origlnal Futaba störanfällig. Wurde so auch nachgewiesen . Viel Glück, Claus
 

swoop

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Aber man muss auch sagen das es bei Funk nicht besseres gibt als eine Kabelverbindung. :)
Nah geh, das Wlan-kabel ist aber schon uralt, genauso wie die Kolbenrückzugfeder im Motor. 😜
 

bendh

User
Es sind ja jeweils originale Fasst Systeme wie sie im Handel erhältlich sind. Selbst hier gibt es Probleme. Wie gesagt, das System funktioniert definitiv ja überall problemlos. Nur eben an dem einen Flugplatz nicht mehr, seit an dem Sendemast gearbeitet wurde. Wie man hier liest, kann es ja anscheinend durchaus sein dass Störungen von dem Sendemast ausgehen. Eigentlich hätte ich angenommen, dass - wie schon erwähnt - das Modellflug Frequenzband davon unberührt bleibt.
Es gibt kein Modellflug Frequenzband im 2,4GHz Bereich. Da sind wir, neben Mobilfunk, Militär, WLan und anderem, nur Mitbenutzer.
35MHz ist exclusiv für Modellflug.
Mehr dazu:
 
Zuletzt bearbeitet:

S_a_S

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Störungen können auch über (lange) Servokabel eingekoppelt werden, das muss gar nicht die HF-Funkstrecke sein, die gestört wird.
Innerhalb des "Strahls" können sehr hohe Feldstärken sein. Weil diese Abstrahlung in ausreichender Höhe sehr gebündelt erfolgt und mit zunehmendem Abstand geringer wird, gilt das als "ungefährlich" für Menschen - aber mit Modellflugzeugen kann man entsprechend einfliegen.

Weil das zusätzlich moduliert ist, können selbst die Servosignale (SBUS) oder die Verbindung vom Satellitenempfänger gestört werden.

Auch wenn das aus der MHz-Zeit stammt: ruhig auch mal Ferrite einschleifen und verdrillte Leitungen verwenden.

Grüße Stefan
 
Ja aber um hier nicht zu kompliziert zu werden, überall anders funktioniert das alles mit den selben Modellen. Es baut ja niemand im Normalfall speziell abgeschirmte Servokabel ein, sofern es sich nicht um ein high-end Modell im größeren 5-stelligen Bereich handelt. Wären hier nicht optimal verlegte RC Komponenten schuld, hätte ich das ja auf den anderen Flugplätzen auch denke ich.
Ausserdem müsste ja jedes Servokabel mit einem Ferritring ausgestattet sein, oder? Die Störungen hab ich ja bei allen Modellen, vom Segler, über E-Segler, E-Motorflieger und Benziner unabhängig vom Antrieb.
Aber interessant zu hören dass es in so einem Funkstrahl doch zu einigen Eigenheiten kommen kann in Bezug zu unserem Modellflug.
Ich fliege auf dem Platz ohnehin fast gar nicht mehr seither.
 

kaio

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Das Phänomen nennt man übrigens HIRF (High Intensity Radiated Field). Das ist in der bemannten Luftfahrt ein großes Thema dem viel Aufwand zur Vermeidung auf der Geräte-, sowie auf Luftfahrzeugebene gewidmet wird.
Diesen Aufwand betreibt natürlich kein Hersteller einer Fernsteuerung, sonst könnte es keiner mehr bezahlen.
Manchmal bin ich doch erstaunt wie gut und Störungsfrei die meisten Systeme arbeiten.
Leider scheinst du hier Pech zu haben und deine Anlage reagiert recht stark auf die Richtfunkstrecke.
Eine Schirmung von Kabeln könnte etwas bringen, jedoch kann die HF auch auf Seiten des Empfängers direkt gestört sein, was ich hier eher vermute.

Just my 2 cents...

Kai
 

S_a_S

User
Chris,

eine Richtfunkstrecke in Sendernähe ist eine "spezielle" Umgebung. Wer schon mal bei einer EMV-Störfestigkeitsmessung zugesehen hat, weiß, dass es da durchaus bei einzelnen Frequenzen Ärger gibt. Ist die Feldstärke groß genug, ziehen auch Relais an und Glühlampen leuchten auf.
Und diese Störkeule gibt es an den anderen Plätzen eben nicht, darum herrscht da Ruhe. Vergleichbar mit: immer wenn ich vor der Sonne fliege, sehe ich mein Modell nicht mehr...

Bei hochfrequenten Feldern ist die Wellenlänge kurz - teilweise sind da Leiterbahnen in Empfängern schon lange genug, um eine abgestimmte Antenne zu bilden.
Gleicher Empfängertyp in allen Modellen -> gleiche Störungen.
Aber auch über die Antenne kann das herein kommen - auch da ist die "freie" Antennenlänge bei den meisten Empfängern mehr oder weniger gleich lang.

Grüße Stefan
 
Ja genauso empfinde ich das wie Du schreibst: "Störkeule"...ich hab sie mir mit der Zeit auf dem Platz ziemlich genau "erflogen". Man kann sie vermeiden, oder auch relativ gut durchfliegen, man sollte halt nur nicht in Schräglage oder sonstigen Fluglagen entlangfliegen. Trotzdem, ideal ist es nicht. Danke euch allen für die guten Infos diesbezüglich.
 
Das Phänomen nennt man übrigens HIRF (High Intensity Radiated Field). Das ist in der bemannten Luftfahrt ein großes Thema dem viel Aufwand zur Vermeidung auf der Geräte-, sowie auf Luftfahrzeugebene gewidmet wird.

Ich habe vor längerer Zeit ein 1:1 scale Modell, ah richtiges Flugzeug BX2 Cherry gebaut.
Bei diesen nach Zeichnungen gebauten Flieger hat der Konstukteur eine Querrudertrimmung mittels Trimmklappe im Querruder, abgelenkt mittels Modellfliegerservo und Servotester vorgesehen.
Die ca. 2m lange Leitung in der Tragfläche war unbeschirmt was auch lange funktionierte.
Eines Fluges irgendwo westlich von München rollte der im Reiseflug ausgetrimmte Flieger augenblicklich fast in Messerfluglage, natürlich habe ich sofort dagegengesteuert und der Spuk war auch schon vorbei, ich aber ziemlich erschrocken, was war das, eine Böe ist anders. Dies trat immer wieder in dieser Gegend auf, ich wartete schon darauf und konnte den Servo, Klappen Vollausschlag sogar sehen und nachvollziehbar nachfliegen. Am Boden ist dort auch eine klar sichtbare Funkstation mit riesigen Parapolspiegel.
Ich habe dann ein geschirmtes Kabel eingebaut und seitdem ist Ruhe.
 
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