Geringstes Sinken in m/s (Logs ohne Aufwind)

Gast_74695

User gesperrt
@Matthias R: 100% Zustimmung und eine kleine Ergänzung: Wenn man die Polare des Modells erfliegt und sehr langsam mit vernünftigem Sinken, also hohem Auftrieb und ohne abzukippen (tipstall) fliegen kann, ist die Wahrscheinlichkeit groß, auch gutmütig mit dem Segler eng kreisen zu können. Manche wollen gesteuert werden, andere kreisen fast von alleine, aber das Potential ist auf jeden Fall da.

Gruß Bernd
 
Trau keinem Log, dass Du nicht selbst fälscht...

Trau keinem Log, dass Du nicht selbst fälscht...

Heute neuer Antriebstest mit Heron.
Steigen stand im Mittelpunkt.

Sinken sensationell nur 0,35m/sek:eek::

Heron 0,35m-sek. PP2221-12-N25 4s1800 18x8,5 GM M60 16.04.2016.jpg

Ist natürlich völlig untauglich.
Schon beim Fliegen aufgefallen.
Trotz Bewölkung und kalten Fingern am Abend um 19°°Uhr,
tatsächlich paar Nullschieber eingefangen:D
12 Min. absegeln ist ja auch nicht normal...
Bestätigt aber, dass bei wirklich gleichmäßigem Sinken
(gleichmäßig fallende Höhenlinie)
gut sichtbar alles paßt.
Zumindest wenn dabei kein Strom fließt....;)

Zum Thema Sinken im Kreisflug:
Umso mehr Kreis, umso mehr Sinken.
Eine minimale, enge und schwache Abendthermik
so 30m über dem Maisfeld auszukurbeln
ist sicher deutlich anspruchsvoller
als einem Hotliner 4Sek. nachzuschauen.
Am leichtesten kurbelt es sich natürlich mit viel V-Form bzw. Doppel V.
2 Achs Segler haben da Ihre Vorteile.
Wer das auch ohne V Form schafft,
darf sich schon zu den Fortgeschrittenen zählen:)

@GC Hallo Gerhard,

wird Dich vielleicht interessieren:
Der Heron braucht mit der 18x8,5 knapp 20 Watt zum Höhe halten.
Wäre mit mehr Steigung sicher weniger.

@Uwe

Der Horten ist schon ein mächtiges Teil,
diese geringen Sinkwerte hätte ich bei diesem Gewicht nicht erwartet.
Die Deltaform ist meinem Hängegleiter/Drachen schon verblüffend ähnlich.
Damit hab ich bei ruhigem Abgleiten auch so 0,8m Sinken.

Lieber Gruß
Andy Reisenauer
 

UweH

User
@Uwe

Der Horten ist schon ein mächtiges Teil,
diese geringen Sinkwerte hätte ich bei diesem Gewicht nicht erwartet.
Die Deltaform ist meinem Hängegleiter/Drachen schon verblüffend ähnlich.
Damit hab ich bei ruhigem Abgleiten auch so 0,8m Sinken.

Hallo Andy, ich war damals enttäuscht über die Sinkwerte und hatte auf besseres gehofft, aber wenn ich die anderen Flieger in diesem Thread hier so sehe ist diese Leistung für eine Horten mit ihrem geringen Maximalauftrieb gar nicht mal schlecht. An einem anderen Messtag am frühen Morgen vor Sonnenaufgang habe ich ähnliche Sinkwerte gemessen, das dürfte also schon so passen.
Allerdings ist das Gleiten für 4 m Spannweite ausgesprochen schlecht, die gemessenen Werte sind wegen der Staurohrposition ein bisschen zu hoch und das beste Gleiten dürfte in Wirklichkeit unter 20 gelegen haben. Das erwarte ich eigentlich bei einem etwas mehr als halb so großen Segler :rolleyes:

Gruß,

Uwe.
 

GC

User
Hi Andy,

"Trau keinem Log, dass Du nicht selbst fälscht.." ah wußte ich gar nicht - also war Churchill auch Modellflieger.;)

Ja, hast Du völlig richtig erkannt, interessiert mich sehr. :) Wie schwer ist denn der Heron, welcher Antrieb und welcher Akku?
 
Hallo.

Dann gebe ich auch noch mal meinen Senf dazu ;).

Modell:

Multiplex E-Alpha von 1993, umgerüstet auf Brushless, 1800-1900g Abfluggewicht (je nach Akku), 2,8m Spannweite 2-Achs gesteuert mit Störklappen (sehr wichtig :cool: ;) ). Motor Himax 3522-700, Akku 3S 1800 bis 2800 (nach Bedarf), Prop ACC 14x8, Strom im Mittel 22A , Steigen 5,5m/s.
Rausgesucht habe ich ein Log mit besonders ruhigen Bedingungen, fast keine Luftbewegungen bei bedeckten Himmel am Abend. Geflogen bin ich sehr weiträumig und so ruhig wie möglich.

Wenn ich richtig gerechnet habe, Sinken 0,544 m/s (272m in genau 500 Sekunden = 8 Min 20 Sek).
Also, ich denke mal für so einen alten, immer noch etwas übergewichtigen und 2-Achsgesteuerten Flieger ist das ein ordentlicher Wert :).
Nur der Vollständigkeit halber, es war der größere 3S 2800er Akku drinn.
Und meistens liege ich mit dem E-Alpha ohne Thermikeinfluß bei 0,65m/s Sinken, dann ist es aber auch windiger und ich kurve mehr rum.

Sinken.jpg

Gruß Andreas
 
@GC

Hallo Gerhard

Verbaut:
Peggy Pepper HK-2221/12 2580KV mit Micro Edition 5:1NL/T
30g leichter als der Originalantrieb.
Deshalb kann die 9g Bleikugel im Seitenruder entfallen.
An 3s 1800 - 2200mAh 12m/sek Steigen.
An 4s 1800mAh bei 14,8V 20m/sek Steigen.
Geht beides noch mit dem originalen
(etwas schweren und sperrigen)
40 Amp. Regler.
Gewicht angeblich 1500g,
werd ich mal prüfen.

Mehr Leistung als mit 3s braucht niemand...
...da war ich mir sicher.
Bis ich sie mit 4s geflogen hab.
Boah.... macht das Ding Spaß
mit dieser unerwarteten Hammer - Dynamik:)

@ Grossiman

Hallo Andreas,
schönes klares Log
mit sehr geringem Sinken.

Ja, die Alpha ist ein Juwel.
Hatten wir in den 90ern fast immer am Hang dabei.
Die Leichtwindeigenschaften waren/sind überragend.
Mein Freund hat sich damals noch eine 2te Alpha
mit Querrudern gebaut.
Mit verringerter V-Form.
Für max. Wendigkeit am Hang.

Fazit: Absolutes Top Gerät

Lieber Gruß
Andy Reisenauer
 

Olli F

User
Hallo,

sehr interessanter Thread.

Auch ich interessiere mich sehr für die Daten. Allerdings habe ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass nicht nur das geringste Sinken zählt, sondern die Leistung eines Modells viel eher definiert wird aus dem Zusammenhang von geringstem Sinken und Gleitzahl. Das kann man ja auch immer wieder schön im praktischen Vergleich sehen – die Thermikschleiche steigt dem Voll Gfk Allrounder auf und davon, spätestens beim Vorfliegen zum nächsten Bart kehrt sich die Situation allerdings um.

Ich kann hier momentan keine Screenshots von den Logdaten liefern, werde aber in Kürze meinen Neuen Vogel, den Carbonara Xl, im praktischen Einsatz vermessen. Dazu fliege ich am besten am frühen Morgen gerade Strecken jeweils gegen und mit dem Wind ab. Für die entsprechenden Daten sorgt der GPS Logger. Ich habe mir auch überlegt mal eine Polare zu ermitteln. Dazu würde ich die Strecken mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten abfliegen, zum Beispiel Strecke 1 und 2 (mit und gegen den Wind) mit Minimalfahrt, Strecke 3 und 4 mit +10Kmh, Strecke 5+6 erneut +10kmh, usw. Das Ganze kann dann noch mit unterschiedlichen Klappenstellungen ausgeführt werden.

Ich würde mich nicht wundern, wenn die praktischen Unterschiede zwischen den Klappenstellungen so gering ausfallen, dass diese Daten so manche „Erkenntnis“ (das Ding gleitet wie sau wenn man verwölbt…) aushebeln. Gleiches gilt auch für die unterschiedlichen Schwerpunktlagen…. Es gab mal einen interessanten Bericht über die perfekte Schwerpunktlage im manntragenden Segelflug – da redet man von 1-1,5 Gleitzahlpunkten. Bei Gleitzahl 50 sind das 2-3%.... Ist das eine Größenordnung, die man tatsächlich so signifikant im praktischen Betrieb eines Modellflugzeuges wahrnehmen kann? Hier mal link dazu, auch wenn es nicht direkt mit diesem Thema hier zu tun hat.

http://www.dg-flugzeugbau.de/?id=139

Folgende Werte kann ich einfach mal so nennen:

Sharon 4200:
Gleitzahl ca. 20-23 bei 45Km/h
Sinken 0,54-0,62 m/s

ASW 15, 5m
Gleitzahl ca. 2´5-26 bei 48Km/h
Sinken 0,55m/s

Viele Grüße

Olli
 

GC

User
Heute neuer Antriebstest mit Heron.
Steigen stand im Mittelpunkt.

Sinken sensationell nur 0,35m/sek:eek::

Anhang anzeigen 1588145

Ist natürlich völlig untauglich.
Schon beim Fliegen aufgefallen.
Trotz Bewölkung und kalten Fingern am Abend um 19°°Uhr,
tatsächlich paar Nullschieber eingefangen:D
12 Min. absegeln ist ja auch nicht normal...
Bestätigt aber, dass bei wirklich gleichmäßigem Sinken
(gleichmäßig fallende Höhenlinie)
gut sichtbar alles paßt.
Zumindest wenn dabei kein Strom fließt....;)
...
Lieber Gruß
Andy Reisenauer

Hi Andy,

so untauglich ist Dein Log gar nicht. Nimm doch einfach die Zeit zwischen 25.00min und 26.40min, in dem gleichmäßiges Sinken angesagt war und weswegen ich keinen Aufwind unterstelle. In diesem 100 Sekunden hast Du 60m Höhe verloren. Dies entspricht einer Sinkgeschwindigkeit von 0,6m/sek. Das ist doch ziemlich realistisch.
 
Hi

Zitat: 'Allerdings habe ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass nicht nur das geringste Sinken zählt, sondern die Leistung eines Modells viel eher definiert wird aus dem Zusammenhang von geringstem Sinken und Gleitzahl. Das kann man ja auch immer wieder schön im praktischen Vergleich sehen – die Thermikschleiche steigt dem Voll Gfk Allrounder auf und davon, spätestens beim Vorfliegen zum nächsten Bart kehrt sich die Situation allerdings um.'

Sehr treffend von Olli F geschrieben, das kann man auch bei uns sehr schön beobachten. Da schmunzelt man mit seinem Thermikschleicher nur das erste Mal beim Beobachten dieses Sachverhaltes, spätestens wenn man einen neuen Bart suchen muss, scheint es im Gegensatz zu den Gfk-Allroundern, mit dem Thermikschleicher ewig zu dauern, bis man wieder an einem anderen Ort mit Thermik angekommen ist ..

Da hilft auch die Klappenstellung beim Thermikschleicher nicht so richtig, sind halt keine Allrounder, sondern Modelle, die kompromisslos auf Thermik und Langsamflug ausgelegt sind. Die sehr guten Thermikeigenschaften und das entspannte Fliegen entschädigen dafür. Kennt man sein Fluggebiet, wird die Sache einfacher, man weiss dann aus Erfahrung, wo auf der Landkarte die meisten Bärte stehen und zu welcher Tageszeit. Eine Variable sind dann nur die Wolken, die Sonnenstellung und der Wind, die zusätzlich ein Indiz für mögliche zusätzliche Bärte sind.

Viele Grüsse,
Oliver

P.S: Bei der Jagd nach geringstem Sinken, dürften wohl Modelle, wie der Pulsar oder die Super Ava ganz vorne mit dabei sein. Diese Modelle haben allerdings ihren Preis ..
 
Hallo,

neben dem geringsten Sinken geht es beim Thermikfliegen auch um die Mindestgeschwindigkeit und die Kreisflugeigenschaften -
denn gerade in kleinerern Höhen sind die Bärte auch enger und das Zentrieren ist wichtig.

Wölbklappen helfen vor da vor allem, die Mindestgeschwindigkeit noch mal zu reduzieren,
eine nicht zu kleine V-Form ist ebenfalls hilfreich so wie auch ein Seitenruder.

Helmut Quabeck vergleicht in seinem Buch "Design, Leistung und Dynamik von Segelflugmodellen" mehrere F3B Modelle der frühen 90er.
F3B Modelle sind als "Allrounder" ausgelegt, da sowohl Zeit- als auch Streckenflug zählen.
Diese weisen bei einer Flächenbelastung von 40g/dm² und Profilen zwischen 1,5% und 2,5% Wölbung Sinkraten im Zeitflug von 0,58 - 0,66 m/s auf.

Viele Grüße,

Georg
 
Flugmessung mit RES-Modell :D über 3 Minuten.
Bedingungen: morgens vor 7 Uhr, Temperatur ca. 3 Grad, Wiese mit Raureif, Windstille, große ungesteuerte Kreise, Trimm leicht hoch

xres 2 test 05.05.2016.jpg


Gibt es da einen Umrechnungsfaktor auf Normalatmosphäre 20 Grad?

mfg
der Nichtflügler
 
@ Nichtflügler

Wenn ich richtig geschaut und gerechnet habe ca. 0,366m/s Sinken, nicht schlecht :cool: ;) .

Gruß Andreas
 

GC

User
Das sind doch erst einmal sehr aufschlussreiche Messwerte für die Sinkgeschwindigkeit in mehr oder weniger Geradeausflug. Bei 0,3m/sec scheint eine Schallmauer zu sein, die man nur extrem schwer durchbrechen kann. Ich vermute, dass dies auch für Super-drooper F3J Geier gilt.

Als nächstes wäre es auch interessant, wie sich die Sinkgeschwindigkeit im Kreisflug verhält. Dies ist aber ungleich schwieriger zu messen, da alle Probanten Kreise mit dem selben Durchmesser fliegen müssten.
 
Hallo grossiman,

ich rechne anders.

Anfangshöhe 66 m und Endhöhe 10 m, also 56 m Höhenverlust bei 180 s Gleitdauer

macht 0,31 m/s Sinken.:D

Deshalb die Frage, ob die "gute kalte und feuchte" Luft einen nennennennenswerten Einfluß auf die Flugleistung hatte.

Ich hatte immer etwas mit der Trimmung vor dem Flug verstellt, dabei waren 3 Flüge unter 0,35 m/s und Trimmveränderungen waren direkt an der Sinkgeschwindigkeit zu erkennen.

mfg
der Nichtflügler
 

Gast_74695

User gesperrt
Flugmessung mit RES-Modell :D über 3 Minuten.
Bedingungen: morgens vor 7 Uhr, Temperatur ca. 3 Grad, Wiese mit Raureif, Windstille, große ungesteuerte Kreise, Trimm leicht hoch
Gibt es da einen Umrechnungsfaktor auf Normalatmosphäre 20 Grad?

mfg
der Nichtflügler

Hallo, das ist ja mal eine Ansage!

Eine Umrechnung ist beim Sinken nicht erforderlich, da sich Auftriebs- und Luftwiderstandsänderung durch unterschiedliche Luftdichte neutralisieren. Nur die Gleitzahl muss auf Standardatmosphäre umgerechnet werden.

Gruß Bernd
 
Manntragende Extremsegler

Manntragende Extremsegler

Als Vergleichswerte:
Sowohl für die EB28 als auch die eta werden 0,4m/s für geringstes Sinken angegeben.
Standardsegler haben um 0,5m-0,6m/s.

Was schaffen wohl die DLGs? 60m hoch werfen und 180s sinken ohne Thermik wären 0.33m/s.
 
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