Helios von aeronaut (Teil 2: Rumpf, Elektronik)

Staubli

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Liebe Kollegen
Nachdem ich am 29, Oktober den Teil 1 über den Bau des rechten Flügels des Leichtwindseglers Helios gepostet habe, folgt nun Teil 2.
01_Rumpf-Seitenwände.jpg
Der Rumpf wird auf dem Baubrett in zwei Hälften aufgebaut.
02_Rechte-Rumpfhälfte.jpg
Leimen und Festpieksen macht immer wieder Spass. Die Teile passen gut zusammen, und was dabei herauskommt, sieht schon fast wie ein Rumpf aus:
04_Geklebte-Rumpfhälften.jpg
Nach der Beplankung gilt es, die Haube vorsichtig aus dem Rumpf herauszuschneiden (bei Aeronaut lieben sie solche Operationen, siehe Querruder und Klappen). Die Haube wird mit einem Magneten versehen und sitzt satt auf dem Gegenstück. Provisorischer Einbau des Motors.
05_Rumpf-Haube-Motor.jpg
Es lohnt sich bei jedem Modell, Lüftungsschlitze einzubauen. Man hat dann kein Problem mit der Überhitzung des kleinen Elektromotors.
06_Belüftungsausschnitt.JPG
Sorgfältig verschliffen, bekommt der Helios seine schöne runde Form. Der hintere Rumpfteil besteht aus einem Rohr, in dem die Gestänge für Seiten- und Höhenruder untergebracht sind
07_Verschliffener-Rumpf.jpg
Die Kabinenhaube habe ich mit grellroter Signalfolie bezogen. So soll auch das Seitenruder aussehen. Für den Rumpf habe ich eine Folie gewählt, die aussieht wie Carbon – ziemlich elegant, wie ich finde...
08_Kabinenhaube-mit-Folie-bezogen.jpg
... oder was meint ihr?
09_Rumpf-mit-Folie-bezogen.jpgd
Soweit bereitet der Aufbau des Rumpfes eigentlich keine grösseren Probleme. Die Teile passen gut zusammen, die bebilderte Anleitung ist präzise und lässt keine Fragen offen. Auch die Lüftungsschlitze lassen sich mit Carbon-Folie schön gestalten.
10_Detailansicht-Entlüftung.jpg
Etwas schwieriger wird es dann mit den "Innereien". Der Helios bietet recht wenig Platz für die Unterbringung von Regler und Empfänger. Das gibt schon ein ziemliches Kabel-Gewurstel, aber man schafft es.
11_Anordnung-Regler-Empfänger.jpg
Aeronaut empfiehlt einen 3S-Akku. Wenn man den reinzwängt, sieht es so aus:
13_Einbau-Akku-hochkant.jpg
Mir war schon beim Einbau klar, dass das wahrscheinlich nicht die ideale Lösung sein würde. Ein Leichtwindsegler mit einem 160 Gramm schweren Akku? Ich bin gespannt aufs erste Auswiegen.
15_Verbindung-Kabel-Rumpf-Flügel.jpg
Eine besondere Knacknuss ist die Kabelführung. Ich habe den Empfänger so eingebaut, dass die Kabelanschlüsse nach hinten schauen. In die Anschlüsse von QR und LK habe ich 10 cm lange Verlängerungskabel gesteckt. Aus dem Flügel schauen 8 cm Kabel von QR und LK. Das lässt sich knapp zusammenstecken, für längere Kabel hätte es im Rumpf gar keinen Platz. Sorgen bereitete mir, dass die Kabel und die Anlenkungen einander arg ins Gehege kommen. Das habe ich mit einem kleinen "Schutzwall" gelöst: Die Anlenkungen laufen zwischen zwei Sperrholzplättchen.
16_Schutz-Anlenkungen-vor-Kabeln.jpg
Dann habe ich aus der Platznot noch eine Tugend gemacht und die Antennen durch die Entlüftungsöffnungen nach aussen geführt. Gibt besseren Empfang.
17_Antenne-durch-Entlüftung.jpg
Und so sieht der fertige Rumpf aus. Elektronik und Motor eingebaut, Funktionskontrolle gemacht. Alle Ruder funktionieren. Was noch fehlt, ist das filigrane Leitwerk, das auf dem dünnen Stab befestigt werden will.
18_Fertiger-Rumpf-ohne-Leitwerk.jpg
Zuerst gehts wieder mal ans Kleben. Hier hat Aeronaut den einzigen Fehler in der Anleitung eingebaut. Das Teilchen R33 gehört zur Dämpfungsfläche des Seitenleitwerks und ist im Baukasten enthalten. Dann kommt R33 aber nochmals vor, diesmal als Verstärkung. Dieses 8x8-Balsahölzchen fehlt. Eine solche Minisünde verzeiht man einem Anbieter aber gern. So etwas hat man ja meist in seinem Holzvorrat.
19_Verkleben-Höhen--und-Seitenleitwerk.jpg
So sieht das verschliffene Höhen- und Seitenleitwerk aus...
20_Verschliffene-Leitwerke.jpg
und so das bespannte:
21_Leitwerk-mit-Folie-bespannt.jpg
Ich habe immer ein wenig Bammel, wenn es darum geht, das Seitenleitwerk senkrecht aufs Höhenleitwerk zu kleben, aber mit einem Winkel auf der einen Seiten und einem Gewicht auf der andern geht das ganz gut und präzise.
22_Senkrechtes-Verkleben-der-Leitwerke.jpg
Jetzt begeben wir uns wieder in den Bereich der Kleinkunst. Dass die Servos Platz haben, ist schon fast ein Wunder. Die Anlenkungen müssen aber ziemlich dezimiert werden. Die Gestänge laufen knapp nebeneinander her.
24_Anlenkung-Servos.jpg
Aeronaut hat eine gute und praktische Idee für die Ausrichtung und das Aufkleben des Höhenleitwerks auf den Rumpfstab entwickelt. Eine einfache Kartonkonstruktion hält das Leitwerk waagrecht, während ein noch einfacheres Gebilde (nicht im Bild) den Rumpf senkrecht hält. So lassen sich die Teile leicht verleimen, nachdem man in ziemlich mühevoller Arbeit das passende Verbindungsstück zwischen Rumpf und Leitwerk aus Holz geschliffen hat.
25_Helling-für-H_SR.jpg
Starke Nerven braucht man für die Ruderanschlüsse am Leitwerk. Millimeterarbeit ist da gefragt.
26_Anlenkung-hinten.jpg
Aber die Mühe hat sich gelohnt. Was bis heute vorliegt, sieht schon ziemlich aus wie ein Flugmodell:
27_Fertiger-Rumpf-plus-Flügel.jpg
In zwei Wochen melde ich mich wieder mit Teil 3. Da geht es um den linken Flügel (ich habe bereits zwei schlaflose Nächte hinter mir), den Zusammenbau, die Bespannung der Flügel und das Auswiegen.
Alles in allem macht die Arbeit Spass, aber man muss mit all den feinen Teilen schon sehr präzise umgehen.
Bis bald,
René
 

Staubli

User
Folgendes möchte ich noch nachtragen:
- Wenn man die von Aeronaut empfohlene Servogrösse nimmt, merkt man, dass die Seiten- und Höhenruderservos unten am Boden auf der Dreikantleiste anstehen. Man muss ein Stück der Kante heraussäbeln, damit sie Platz haben. Die reduzierte Festigkeit habe ich mit Epoxy kompensiert. Man könnte aber auch weniger hohe Servos nehmen.
- Aeronaut empfiehlt, Rumpf und Leitwerk zusammenzubauen und erst dann zu bespannen. Davon möchte ich abraten. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich das filigrane Teil drehen und wenden würde, um es zu bespannen. Ich bin froh, dass ich beides separat bearbeitet und dann zusammengeleimt habe.
- Aeronaut empfiehlt einen 3S-Akku mit 1800 bis 2400 mAh. Das obige Foto zeigt einen 3S-Akku mit 2200 mAh von Multiplex. Der passt zwar haargenau in den Rumpf, scheint mir aber wie gesagt zu schwer. Ich glaube, dass ein 3S/1300 mAh vom Gewicht her besser wäre (man spart 50 Gramm), natürlich viel besser Platz hätte und für den Steigflug wohl auch genügen würde. Das Auswiegen wird es zeigen.
Gruss, René
 
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