Holmreparatur: Methode und welche Klebstoffe?

Tk7

User
Also eine Schale, die nicht mit dem Holm verbunden ist,ist definitiv ein Konstruktiosfehler!
Woher soll der Holm denn seine Belastungen, die aus den Luftkräften auf die Schale kommen, hernehmen?Ohne Anbindung Schale-Holm funktioniert da nichts.
Man kann dann als Konstrukteur festlegen, wie gut-steif-fest diese Anbindung sein sollte, aber ohne ist der Holm in der Schale ein freies unbelastetes Teil.

Sicher hat sich für die einfache Berechnung durchgesetzt, Schale und Holm getrennt zu berechnen. Das baut aber auf Annahmen auf, die bestimmten auf Verhältnissen beruhen, aber keinesfalls ohne Verbindung zwischen Schale und Holm auskommen.

Man schaue sich nur manche Ausführungen an, wo man nach geraumer Zeit den Holm deutlich in der Schale sieht.

Gruß Tk7
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Um evtl. Mißverständnisse oder Verständnisprobleme aufzuklären: Der Holm hängt nicht frei in der Gegend rum! Er ist mittels Epoxy/Microballon mit der Innenlage der Schale verbunden. Aber halt nicht mit der Außenschale.
 
Woher soll der Holm denn seine Belastungen, die aus den Luftkräften auf die Schale kommen, hernehmen?
Wie gesagt, per Druckkräfte durch den Stützstoff. Schubfeste Anbindung ist nicht nötig.

Und das Abdrücken durch die Schale ist genau ein Grund, warum man sich das feste Verkleben mit der Aussenschale gerne verkneift.

Umgekehrt gewinnt man durch Ausnehmen des Stützstoffs am Holm Bauhöhe für diesen. Das ist wohl eher der Grund, warum Holmgurte direkt auf die Aussenschale gesetzt werden.
 

Tk7

User
Eine Aussage ..ist KEIN kontruktionsfehler ... ist defintiv falsch (dieser Satz bleibt sonst ja so hängen und kann wirklich mal Probleme bereiten)

Über die Ausführungsform kann man natürlich trefflich diskutieren, sieht man ja hier.

Gruß Tk7
 
Eine Aussage ..ist KEIN kontruktionsfehler ... ist defintiv falsch (dieser Satz bleibt sonst ja so hängen und kann wirklich mal Probleme bereiten)
Dann qualifiziere ich halt "so wie hier im Thread beschrieben."

Tatsache ist: der Holm könnte theoretisch in der Schale mit wenig Spiel klappern (ich sage ausdrücklich NICHT das das gut wäre, damit mir nicht wieder solches unterstellt wird), und es gäbe immer noch keine Probleme. Es ist DEFINITIV nicht nötig, ihn hart an die Aussenschale anzubinden. Und DAS wurde hier als Konstruktionsfehler bezeichnet.
 

shoggun

User gesperrt
Es ist DEFINITIV nicht nötig, ihn hart an die Aussenschale anzubinden. Und DAS wurde hier als Konstruktionsfehler bezeichnet.

Meine Aussage war nicht auf die Anbindung des Holmes an die Aussenschale bezogen, sondern darauf, dass der Holm falsch herum in der Fläche liegt...
 
Meine Aussage war nicht auf die Anbindung des Holmes an die Aussenschale bezogen, sondern darauf, dass der Holm falsch herum in der Fläche liegt...
Auch das ist reine Spekulation. Was man sieht ist ein Schlauch an der Oberseite, der dort durchaus gewollt liegen kann (halt über dem Gurt), und unidirektionales Material seitlich an der Gabel, dito. Wenn man einen Holm auf eine Gabel verteilen muss, gibt es viel Raum, der schlicht zu verfüllen ist.

Ich denke nicht, dass jemand, der sich die Mühe macht, eine Gabel-Zunge Flächenverbindung herzustellen, dermassen unbedarft ist, dass er eine Holmkonstruktion um 90° gedreht einlegt.
 
Hier ist der Flächenaufbau (Holm, Schale) gut dargestellt:

https://www.alexander-schleicher.de/service/technik/holm-im-fluegel/


Viele verwechseln/verstehen unter einem Holm den senkrecht stehenden Teil in der Fläche. der Holm besteht aber in der Regel aus Holmgurten oben und unten und dem Holmsteg, das ist das senkrecht stehende Teil in der Fläche.


Es wurden in den 80igern auch F3B-Flächen gebaut mit durchgehendem Hoim durch beide Flächenhälften. Der Holm war dadurch ca. 3m lang. Die Flächenschalen als GFK-Sandwichschalen wurden einfach auf den Holm geschoben. Das funktioniert genau so wie ein Verbinder der bis zum Randbogen jeder Flächenhälfte geht! Der Verbinder braucht ja auch nicht mit der Fläche verklebt werden um die Belastung zu übertragen.

Ich stimme MarkusN in allen Aussagen zu!
 

Robinhood

Vereinsmitglied
Ich habe den Holm nicht gebaut und kann leider nicht erkennen, wie der Aufbau ist.

Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, daß der Hersteller bei Seriennummer >100 eine gewisse Erfahrung hat und grundsätzlich keinen Schrott einbaut. Daß die Kräfte, die auf den Holm eingewirkt haben, zu dessen Bruch geführt haben, mag a) an einer deutlichen Überlastung über Spezifikation oder b) an einer evtl. Schwäche im Einzelfall bei der Herstellung liegen. Das ist alles reine Handarbeit und Menschen arbeiten nicht wie Roboter.
Meine Konsequenz ist, daß ich, wenn überhaupt, nur noch sanften Kunstflug mache. Aber gemeingefährlich ist das Modell nach der Reparatur bestimmt nicht!
 

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Robinhood

Vereinsmitglied
Na gottseidank ist mein Holm nicht so stark beschädigt. Den reparierten Holm habe ich ausgerichtet und mit reichlich Pattex Stabilit 12h vollständig in der Wurzelrippe verklebt. Ein erster Belastungstest war unauffällig. Jetzt muß nur noch die Flächenschale wieder verschlossen werden. Lackiert wird aber erst, wenn der Testflug gut absolviert wurde.
 
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