Hallo,
es geht hier etwas durcheinander.
Vorab:
die Fasern im Steg sollten im 45° Winkel angeordnet sein und werden auf Zug und Schub belastet. Wie richtig erwähnt, treten bei CFK-Belegung gegenüber GFK-Belegung an der Klebung wesentlich höher Scherkräfte auf. Bei uns hat aber noch nie die Klebung bei Depronstegen versagt, auch mit CFK-Schlauch nicht. Da CFK steifer ist hält es theoretisch die Holmgurte besser auf Abstand, die Holmbiegung sollte also minimal kleiner sein.
Ein Steg aus Depron mit CFK-/GFK-Schlauch drübergezogen hat folgende Vorteile:
- einfach zu bauen (Höhe mit 1-2/10 Übermaß anzeichnen und mit Cuttermesser schneiden, Schlauch drüber, Harz auf Folie pinseln, Schlauch drin wälzen und fertig)
- durch das kleine Übermaß presst sich der Depronstege ganz allein ohne Klebeharz und Klebemumpe auf den Holmgurt, einfach vorher mit dem Harzpinsel über den Holmgurt streichen
- der Steg klebt durch den geschlossenen Schlauch auf der gesamt Stegbreite als Klebewinkel statt wie bei aus beschichteten Platten gesägten Stegen nur mit Laminatdicke und damit vorwiegend nur über die Klebewulst
Wir kleben kleine Styroporklötzchen oder Styrofoamhalbrippen als Anschlag für die Stege in die Fläche (mit PU oder UHU-Por) und stellen die Stege dazwischen. Das geht mit etwas Übung alles ratzfatz und weil es so schnell zu bauen und und sicher ohne Mumpe verklebt bauen viel so.
Die Belegung der Stegflanke muss so dick sein, dass er nicht beult, egal ob das Trägermaterial Balsa oder Depron ist. Depron ist geschlossenporig und saugt sich nicht voll. Balsa könnte theoretisch das beulen wirksamer verhindern wie Depron und ist nicht leicht ballig,
in der Praxis delaminiert sich aber mit der Zeit die Stegbeschichtung vom Balsa und aus ist es mit der Theorie, das ist unsere Erfahrung. Somit ist der Gewichtsunterschied des Stegs an sich zwischen Balsa und Depron als Stegträger zu vernachlässigen. Da man auf eine Klebraupe verzichten kann ist der Depronsteg am Ende bei uns leichter.
Wie sagte mein Sohn als Schlußfolgerung aus seiner Konstruktionslehrevorlesung: das beste Material ist das, das man konstruktiv einspart. Kostet und wiegt nix und kann nicht versagen. Ich musst da sofort an Klebeharz bzw. Mumpe als Fügemittel bei unseren Schalenflächen denken. Wenn ich das weglassen kann, hat es immer nur Vorteile. Deswegen bauen wir die Klappenstege am liebsten aus einer Form ganz ohne Trägermaterial. Lohnt sich aber nur, wenn man eine Kleinserie baut.
Hans