Jeti Empfänger-Antennen kürzen?

Julez

User
Ich möchte hier nicht als Korinthenka.... auftreten, doch fachlich falsch ist einfach nur falsch.
Der Verkürzungsfaktor in der Koaxleitung ist nun einmal ein Mehrfaches größer als im Dipolbereich (schirmfreier Teil) und damit bestimmend für das Stehwellenverhältnis der Gesamtantenne. Dieses ist höchst entscheidend für den Wirkungsgrad der Antenne. Und bei zufälliger Totalreflexion (und da reichen wenige mm Unterschied) empfängt die Antenne so gut wie nichts mehr.
Der Verkürzungsfaktor von gängigen HF-Koaxkabeln beträgt bis herunter zu 0.6 und ist für das hier verwendete Kabel gleich ??? Die Entwickler der Anlagen berechnen dies sehr genau und optimieren dann dennoch aufwändig im Meßlabor.
Zum Einlesen zum VKF http://de.wikipedia.org/wiki/Verkürzungsfaktor

Wie ich oben schon "sagte", es wird oft gut gehen, muß aber nicht.

Gruß Volker

Das ist Quatsch. Bei allen 2,4GHz-Empfängern mit Koaxantenne beträgt die Länge des entmantelten Teils stets 30mm. Die Länge des Koaxteils ist mehr oder weniger beliebig und produktspezifisch. Es gibt so viele unterschiedliche Längen, dass es unmöglich ist, selbst bei gutem Willen irgendwo eine Gesetzmäßigkeit herzuleiten, dass bestimmte Längen nicht funktionieren, und bestimmte besonders gut. Es funktionieren alle. Wenn du anderer Meinung bist, dann rede nicht groß herum, sondern gib eine spezifische Länge an die nach deiner Theorie nicht funktioniert. Ich bin sicher, dass ich irgendwo auf dem Weltmarkt einen Empfänger mit genau dieser Länge finde, der ganz prächtig funktioniert.

Beispiele:

Jeti 6ch:
65mm

Jeti 5ch:
Antenne ist kürzer als beim obigen

Jeti 5ch indoor:
antenne ist noch kürzer am gleichen Empfängertyp

FlySky Satellit:
150mm

Turborix Satellit (der gleiche Typ wie oben, mit anderem Aufkleber):
140mm

Wenn die Koaxiallänge so kritisch wäre, müsste dieses ja auch bei anderen Gerätschaften zum Tragen kommen; bei WLan Routern beispielsweise. Es ist aber bemerkenswert, in was für Längen hier die Antennenkabel bei eBay als Zubehör angeboten werden.
Kleiner Auszug:

25cm
20cm
18cm
17cm
16cm
15cm
13cm
12cm


Es scheint also alles möglich zu sein. Und da unsere physikalischen Gesetze zum Glück universal sind und das Koaxialkabel nicht weiß, ob es in einem Router oder einem Empfänger arbeitet, hier nochmal die klare Ansage:

Die Länge des Koaxialteils ist egal!
 
Reflexionen usw.

Reflexionen usw.

Hallo,

misch ich mich auch mal ein.
Reflexionen und Stehwellen treten meines Wissens nur bei einer Fehlanpassung der Antenne, also des Dipols auf. Der Wellenwiderstand der Leitung ist die Wurzel aus L/C (oder so ähnlich. Ist schon lange her ) Wichtig ist , dass die Länge dabei unerheblich ist. Von der Dämpfung der Übertragung mal abgesehen. Ist aber bei wenigen cm vernachlässigbar. Entscheidend ist, dass die Anpassung stimmt. Und das bedeutet 30mm freier Innenleiter. Der Reichweitentest und Vergleich unter möglichst gleichen Voraussetzungen muss natürlich umso sorgfältiger erfolgen. Meine pers. Meinung. Ich würde nichts kürzen, weil dabei einfach zu viel passieren kann. ( Verletzung/Kurzschluss mit dem Innenleiter z.B. )

Also guten Flug

Jörg
 
Jetzt gebe ich doch auch mal meinen E-Techniker Senf dazu.

Die Länge des Kabels spielt dann keine Rolle, wenn Anpassung vorliegt, d.h. Impedanz der Antenne, der Schaltung im Empfänger und Wellenwiderstand des Koaxkabels übereinstimmen.
Der Wellenwiderstand eines Koaxkabels hängt i.W. vom verwendeten Material und dem Verhältnis des Kabeldurchmessers zum Innenleiterdurchmesser ab.
Bei hohen Frequenzen isr dieser ein reeller Impedanzwert, ein typischer Wert in der Messtechnik ist z.B. 50 Ohm, auch 75 Ohm sind z.B. in der TV-Antennentechnik gebräuchlich.
Es ist gerade ein Charakteristikum der Anpassung, daß das was die Schaltung elektrisch sieht unabhängig von der Kabellänge ist.
(Die mit der Länge wachsende Dämpfung ist hier außen vorgelassen.)

Wenn man nicht E-Technik studiert hat, kann man das übrigens Alles auch recht gut verständlich in Wikipedia nachlesen.

Wie gut nun die Anpassung der Antennenzuleitung bei den einzelnen Empfängertypen ist, ist natürlich die Frage.
Ist diese nicht besonders gut, kann man in der Tat durch Variieren der Länge die Verhältnisse signifikant ändern.
(Im Extremfall läßt sich z.B. ein Kurzschluß in einen Leerlauf transformieren und umgekehrt.)
Da aber die meisten Hersteller ganz unterschiedliche Antennenlängen anbieten/verwenden würde ich mal davon ausgehen, daß eine vernünftige Anpassung gegeben ist.

Somit beschränkt sich das Restrisiko vermutlich darauf, bei der filligranen Arbeit das Kabel zu beschädigen.


Gruß
Reinhardt
 
Uff, wollte grade nichts hier schreiben...

Uff, wollte grade nichts hier schreiben...

Aber Reinhardt hat es so perfekt zusammengefasst !

Könnte man nur noch den Tipp geben, die Kabellänge ( der geschirmte Teil ) ungleich Lamda/4 zu machen
um die Transformationseffekte zu minimieren.

Die abisolierten Lamda/4 Kabelenden haben nämlich nur eine leidliche Anpassung ( nein...
da hilft auch kein dicker Accu 30cm weiter als Masse ).

Praktisch eh zu vernachlässigen, ein vernünftiges Gegengewicht anzubauen wäre zwar machbar,
aber nicht nötig. ( Einige Jeti Antennen haben aber sogar die Form der Koaxialantenne = Gegengewicht
bzw. Form. des Symetrierten Dipoles ).

Für die Berechnung der elektrischen Kabellänge gilt:

Wellenlänge ( 122.4mm ) * Verkürzungsfaktor ( hier wohl 0.66 ) / 4 = 20.2 mm
( hier für Lamda/4 )

also sollte die Kabellänge ungleich dem vielfachen von 20.2 mm sein - 4-5 mm Abweichung reichen.

Also 20cm trifft die Kabelresonanz nicht - 20.2 schon.

Eine Vielfache von Lamda/2 transformiert übrigens den Eingang zum Ausgang = der Empfänger
"sieht" genau die Impedanz der Antenne - trotzdem ist davon abzuraten solch eine Länge zu nehmen.

Aber von solch Basteleien ist eher abzuraten, wenn man nicht genau weiß was man macht.


Grüße Bernd
 

milu

User
Gerd,
was du alles findest:cool:
Es fehlt "nur" ein "m". Ein wenig unfair, meldest dich erst jetzt und ich kann nicht mehr korrigieren;)

Grüße
Milan

P.S.
Ich habe Eindruck das viele Kollegen einfach nicht glauben wollen das einige cm mehr oder weniger von Koaxleitung
eine 2,4MHz Empf. Antenne keine Rolle spielt. Na ja, manche haben noch Denkweise von 35MHz....
 

danelfly

User
Fliege seit zwei Jahren einen R8 A40 mit einer auf 20cm verkürzten Antenne in einem 4M Segler bis 1KM (SM-GPS) von mir weg und konnte nicht feststellen das eine Antenne eine schlechtere Empfangsleistung hat als die andere.

So habe ich die Antenne gekürzt. (Beispiel an einem RG 58 Kabel):
30mm Mantel abisolieren.
RG 58 1.jpg

Vorsichtig mit Seitenschneider Schirm wegschneiden.
RG 58 2.jpg

Zuletzt wieder Schrumpfschlauch drüber.

Gruss Dan
 
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