"Lange Flüge - Schwere Kiste" - Antares F3L Modell - Vorstellung und Baubericht

Marcel85

User
Hallo liebe Leute von heute und Schwestern von gestern,

da mir bewusst war das es mir nach meinem vorherigem Baubericht zu einem anderen F3L Modell recht schnell langweilig werden würde, hab ich schon lange im Vorfeld überlegt was mir an Modellen sonst so gefallen würde und ich gerne zu den meinen zählen würde.
Mehrere Allrounder hatte ich schon gebaut und da ich mit der "Gegenwindleistung" ohne Ballast der bei mir vorhanden Modelle nur so "semi-zufrieden" gewesen bin, wollte ich etwas was wirklich gut gegen den Wind voran geht. Blos woher nehmen wenn nicht stehlen?
Bzw. ist mir auch kein F3L Modell bekannt was bewusst als "Windflieger" auf dem freien Markt angeboten wird.

Durch meine Recherche bin ich aber schon im Frühjahr auf ein neues, vielversprechendes und meiner Meinung nach vor allem echt sexy aussehendes Modell gestoßen was aber zu seiner Zeit käuflich einfach nicht zu erwerben gewesen ist. Der Flieger hat in der heurigen Wettbewerbssaison derbe eingeschlagen und so konnten das Modell gleich seine ersten Erfolge verbuchen. Ein deutlich spürbares raunen ging durch die F3L Szene...und plötzlich wollte jeder diesen Flieger haben...

Das Modell

Die Sprache ist hier natürlich vom Antares. Aber wie schon gesagt hatte ich das für mich schnell abgehakt da ich gehört hatte, dass der Flieger wohl nur für den "inner circle" der FAG Kaltenkirchen gedacht und käuflich nicht zu erwerben ist. Schade - aber was will man machen...
Zum Xeispokal und Euro Cup in Admont - AUT habe ich den Flieger dann das erste mal in live und in Aktion gesehen. Ich erinnere mich an einen Moment zur Landung von Kruse Robin die auch in dem Wettkampfsvideo zu sehen ist. Der Flieger schlägt bei Sekunde 0 auf den Landepunkt ein wie ein Hammer und wird durch diese Wucht wieder einen halben Meter zurück nach hinten geschleudert. In meiner Vorstellung hätte hier bei jedem anderen Modell wohl irgendwas nachgegeben - aber nicht beim Antares. Der Rumpf ist schon wirklich stabil und kann einiges ab dachte ich mir. Dazu das ich eine Runde fliegen konnte ist es leider nicht mehr gekommen und sollte wie mit Kruse Robin -der die 2 oder 3 Antares dabei hatte- abgesprochen auf die DM in KaKi verschoben werden. Hier konnte ich aber wegen dem Familienurlaub nicht dabei sein...

Jedoch kommt es immer anders als das man denkt und so durfte ich dann zum Wettbewerb in Bochum den Konstrukteur @Pascal Eckert kennen lernen und den Antares zum ersten mal fliegen. Da war es dann auch sofort um mich geschehen und ich wollte auch so eine Karre!! :cool: Und so konnte ich mich dann auch direkt von Pascal auf die Warteliste setzen lassen.
Mittlerweile ist das gute Stück nun auch schon bei mir angekommen und die ersten Teile sind auch schon gebaut.
Deswegen gibt es hier an dieser Stelle auch wieder einen der typischen Bauberichte von mir.

Da ich hier aber nicht nur den Bau des Modell´s dokumentieren will, sondern mich auch der Hintergrund, also die Idee, Entstehung und Entwicklung eines so schnell "aus dem nichts" auftauchenden und gleich erfolgreichen Modell interessiert hat, habe ich nochmal zu dem Input in Bochum mit Pascal ein "kleines" Interview am Telefon geführt, was ich gerne auch mit euch teilen will. Ich finde Hintergrund Wissen immer immens spannend!

Eigentlich kam Pascal mit ein paar Freunden darunter auch @Nilsf3k und Andre Stier aus der F3K Szene und als RES Fliegen so langsam bekannter und schlussendlich auch bei den Jungs "angekommen" ist dachte sie sich das doch mal auszuprobieren. Gesagt, getan haben 2 der Jungs sich jeweils ein Purito gebaut und waren damit auch sehr zufrieden. Pascal baute sich aber einen Fresh und zerlegte diesen gleich an zwei Wettbewerben hintereinander beim Start am Gummi.
Für die windigen Bedingungen war der Flieger wohl nicht gemacht - oder Pascal sein harter Start mit Schuss nicht für das Modell, also jenachdem. :D Danach kam dann dann ein X-Dream von Zeller Modellbau der dann gehalten hat.
Aber darum gehts ja auch nicht... fakt ist, dass hier schon der Wunsch nach einem Flieger für Wind aufkam und der diesem auch standhalten soll. Im Start und beim fliegen. Aber woher nehmen wenn nicht stehlen ?! Wenn es nichts gibt muss man halt schauen was andere machen - oder halt selber bauen.

Pascal hatte zwar schon ein paar Modelle mit CAD konstruiert, jedoch aber für den Hallenflug. Das sollte Ihn aber dennoch nicht von seiner Idee abkommen lassen ein eigenes F3L Modell zu konstruieren. Da dazu aber mehr gehört als nur ein Flieger am PC zu zeichnen (was für mich schon zu viel wäre) wissen wir alle. Viel Erfahrung gehört schon einmal dazu.
Aber die hat Pascal arbeitsbedingt als Monteur von Neumodellen für unterschiedliche Klassen beim Thermikfliegen auf jeden Fall schon ein mal im Gepäck.
So hat sich Pascal dann weiter sehr viel erlesen, mit echt vielen Leuten dazu gesprochen und sich so ein kleineren Kreis von patenten Piloten und Erbauern um sich aufgebaut, mit denen er seine Ideen besprechen, ausarbeiten und verfeinern konnte.

Darunter zählt er unter anderem @Nilsf3k, einer seiner engsten Mitstreiter + Sohn Luis (ich feier den Knirps!) und @Charly_Brown (Andre Stier), Michael Bold der sich extrem gut im Holzbau für Segler auskennt und @Hans Hoffmann, F3L Pilot erster Stunde der für Pascal quasi die letzte Instanz der "Kontrolle" dargestellt hat.
Er hat laut Pascal nicht gerade wenig Einfluss auf das Model gehabt. Hans meinte mir gegenüber dazu tiefstapelnd lediglich, dass er gefühlt kaum etwas zu dem entstehen des Models beigetragen hat. Doch so hat er laut Pascal z.B. die Rumpflänge (Nase) des Antares in die "richtige Richtung" gebracht und es konnten gleich 40 Gramm in der Nase gespart werden. Und das ist nur ein Beispiel.

Bei der Auslegung des Antares hat sich Pascal von anderen F3L Modellen ein bisschen inspirieren lassen. Darunter zählte er zum Beispiel zum großen Maß den pRESet aus der Feder von @MFG Henri (Henri Sander, F3K Weltmeister) und auch den Purito von @seppschweiger (Schweiger Modellbau). Beides absolut herausragende Modelle. Jeder auf seine eigene Art und Weise.
Viel und oft wurde und wird der Antares von Pascal mit diesen Modellen verglichen, ja gar gegengerechnet wie leicht der Antares sein müsste um auf eine Flugleistung wie bei den anderen Modellen zu kommen. Jedoch sollte hier aber ein nicht RES typischer Flieger entstehen.
Er sollte wenig Luftwiderstand haben, gut gegen den Wind penetrieren und ordentlich dick Ballast aufnehmen können.
Wenn ich mich richtig erinnere hat Pascal eine "windy" Version mit bis zu 750 Gramm Abfluggewicht - oder doch mehr?!

Das der Flieger aber auch trotz seines nicht unbedingt leichten Abfluggewicht´s auch super auf Thermik anspricht und sich nicht "nur" gut durch den Wind bohrt, hat sich deutlich in der 7.Runde am Abend bei der DM in Kaltenkirchen gezeigt.
Bei 0 Wind und fast toter Luft konnte sich Pascal mit dem Antares gegen sehr gute Konkurrenten mit deutlich leichteren Modellen beweisen und holte den 1000er der Runde. Aber auch das ist nur ein Beispiel.

Mit einer EWD von Standartmäßig 0,6°, einem BC33-77 Profil (bekannt und bewährt von der Baba-Jaga) und einer Flächentiefe an der Wurzel von knapp 185mm merkt man dem Flieger schon direkt an das er voran gehen soll. Andere Top-Modelle haben hier Werte um die 1,5° und eine Flächentiefe von 200mm und mehr. Siehe Purito oder Encanto.
Man merkt also gleich, dass die Auslegung eine ganz andere ist. Trotzdem, oder auch vielleicht gerade wegen einer anderen, "neuen, modernen" Auslegung ist der Flieger einfach was anderes und kann eigentlich nicht mit einem auf dem Markt befindlichen Modell so wirklich verglichen werden.

Produziert wird der Antares aktuell mit einer Fräse, aber so wie ich gehört habe wird da jetzt bei der Technik upgegraded, so dass der erhöhten Nachfrage einen Antares bauen zu wollen auch nachgekommen werden kann. Ich find´s super was die Jungs hier bis jetzt schon auf die Beine gestellt haben und vielleicht noch ausbauen wollen.

Ich freue mich auf jeden Fall mir jetzt auch mein Antares aufbauen zu können und hoffe gerade bei Wind mit Ihm mein Spaß haben zu können. Getreu einem alten chinesischen Sprichwort... "Lange Flüge - schwere Kiste". Das steht zu mindestens auf dem Karton vom Antares.🤣

Circa 15 Stück sollen aktuell schon im Umlauf sein, aber ich weiß nur von einem der fertig für das einfliegen ist. Da wird wohl nur auf besseres Wetter gewartet... :cool:
Gerne möchte ich auch die anderen Piloten die einen Antares bauen dazu ermutigen hier ihre Eindrücke zum Aufbau und später vielleicht auch vom fliegen zu schildern. Um so mehr, um so besser. Weil was ist besser als "Wissen"? - Mehr "Wissen"! 🥳

Der Bau

Da der Flügel auf einer Helling gebaut wird stand der Aufbau dieser vor dem Beginn des eigentlichen Modells.
Als ich das Paket bei der Post abgeholt habe hatte ich mich gefragt ob das so schwer sein muss...Zuhause angekommen und mal reingeschaut hat sich am Grund des Kartons dann auch der Grund für das Gewicht gezeigt. Viele viele schön fein säuberlichst gefräste Sperrholzplatten die mit Bauteilen für die Helling versehen waren.
6 Bauunterlagen brauchen schließlich auch Material. 😉 Gefühlt ist nur 1/3 des kompletten Kit´s für den Flieger, der Rest für die Helling.
Also auf auf, dass brauch ein bisschen Zeit dachte ich mir.
Jedoch ging das dann deutlich schneller als gedacht. Der Aufbau durch zusammenstecken der einzelnen Teile ist selbsterklärend und bedarf eigentlich keiner großen Anleitung. Mir hat es gereicht ein Foto im aufgebauten Zustand zu sehen.

Die Teile habe ich mit einem Stechbeitel schnell und sauber an den Haltenasen herausgetrennt so das kein großes nacharbeiten nötig gewesen ist. Nach dem zusammenstecken noch schnell mit einem Legostein oder anderem rechtwinkligen Gegensstand ausgerichtet und mit Seku zusammengeklebt sind die 6 Bauunterlagen und 3 "Stempel" zum Beplankung aufdrücken an einem Abend und einem Vormittag entstanden. Auch noch eine Bohrschablone und Winkel zum V-Form justieren sind mit dabei.

Ich hab mich dann dazu entschieden beim Flügel mit den Segmenten C zu beginnen. Vorab kann ich schon sagen: Der Aufbau ist total genial und macht mega Spaß!

Jetzt kommen aber erst ein mal ein paar Bilder der Bauhelling und um nächsten Beitrag berichte ich dann weiter vom Flügelbau.

Ich hoffe das wieder zahlreiche Leute den Baubericht lesen und wünsche euch viel Spaß dabei. Jetzt wünsche ich euch allen noch frohe Weihnachten. Genießt die ruhige Zeit im Kreise eurer engsten und entspant euch für eine bald kommende, aufregende neue Saison 2024 - der Wind kann mich mal... 😛

P.s. die Leute die ich namentlich genannt habe und persönlich davor nicht angesprochen habe sollen sich bei Pascal melden. Der sagt das geht in Ordnung. 😋

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Zuletzt bearbeitet:

Marcel85

User
Guten morgen und frohe Weihnachten, 🎄

ich wollte euch auch noch ein paar Fotos des Modell´s zeigen, die ich im September zu unserer vorgezogenen Weihnachtsfeier beim Wettbewerb ich Bochum gemacht habe.

Die Fotos passen für heute ganz gut. Wie im September und auch jetzt fehlt für das richtige Weihnachtsfeeling aber der Schnee. 😅

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Hallo Marcel!
Bin auch gerade am Bau des Antares und kann auch dabei so manchen Tip abgeben.
Denn ich habe fast alle Fehler gemacht, welche man beim Bau ohne Bauplan so machen kann.
Ich habe zum Beispiel die Oberflächen der Helling mit 600er Schleifpapier geschliffen und dann
mit einer Wachskerze mehrfach abgerieben.Dann klebt da nichts an und man brauch keine Folie zum Abdecken.
Gruß Lutz
 
Das mache ich seit 40 Jahren so!
Glaube mir,da gibt es kein Problem!Ist ja auch nur eine ganz dünne Schicht Wachs!
 

Marcel85

User
Bin auch gerade am Bau des Antares
Hey Lutz, ja ich weiß. ;) Habs im Whatsappchat hinter deiner neuen/alten Geheimwaffe gesehen. 😋

Ich habe zum Beispiel die Oberflächen der Helling mit 600er Schleifpapier geschliffen und dann
mit einer Wachskerze mehrfach abgerieben.Dann klebt da nichts an und man brauch keine Folie zum Abdecken.

Auch eine gute Idee mit dem Kerzenwachs. Bei der ersten Helling hatte ich noch komplett mit Packetband quer abgeklebt und bei der zweiten dann nur direkt auf die Negativrippen und dann nach unten umgeschlagen. Wenn es komplett quer aufgeklebt wird findet der Kleber schon irgend eine Falte wo er schön in aller Ruhe aushärten kann und später mühselig weggeknibbelt werden muss. 🙈

Hier noch zur Ergänzung der ersten Teile des Bauvideo´s.
Einmal das Unboxing und der Bau der Helling. Viel Spaß beim anschauen. :cool:

Euch noch einen schönen Abend,
Beste Grüße Marcel

 

Modellflieger0

User gesperrt
Hallo Marcel,

super, endlich ein Windflieger. :)
Das hat mich immer schon abgehalten, nach dem Purito, mir noch einen zu zulegen. Eigentlich war ich ja drauf und dran
mir einen Prime III zu bauen, jedoch wenn ich das jetzt sehe, überleg ich mirs noch mal. Bin so gespannt auf Deinen Baubericht bzw. Videos zum Bauen und natürlich auch, wie er sich dann Fliegen lässt.

Komme nächstes Jahr auf jeden Fall mal zu Dir um mir das dann auch live anzusehen.

Jetzt aber erst mal die Feiertage und was da dazwischen ist hinter sich zu bringen und dann auf in die neue Saison mit neuen Modellen.

LG

Roland
 

wb53

User
Bzw. ist mir auch kein F3L Modell bekannt was bewusst als "Windflieger" auf dem freien Markt angeboten wird.

da gibt es schon einige Modelle, die auch bei Wind - dann entsprechend aufballastiert- recht ordentlich marschieren:

als Bausatz - noch für kleines Geld- z.B.:

- Baba Jaga - dessen Profil ja auch hier eingesetzt werden soll
- X-RES - mein Lieblingsflieger bei starkem Wind mit 150 gr. Ballast
- AndREaS
-
-

und Eigenbauprojekte wie den Crest von Christian, den InMediasRes von Kjel und sicherlich noch weitere andere .....

Ist aber sicherlich ein interessanter Ansatz für ein "Windmodell".

Gruß
wolfgang
 

Marcel85

User
Servus miteinander,

na habt ihr Weihnachten alle ohne große Gewichtszunahme überstanden?! Ich nicht. 😅 Jedoch habe ich mich auch immer wieder nach dem "Pflichtprogramm" ein bisschen hingesetzt und gemütlich weiter gebaut. Das setzt man an. 😋
So sind aber dennoch schon jeweils 2 Segmente C (Ohren) und Segmente B (Mittelteil) entstanden. Es lässt sich also wunderschön dahinbauen. Jedoch sind mir in unkonzentrierten Momenten 1-2 Fehler passiert und ich habe ein bisserl was anders gemacht als Original.
Dazu aber später mehr.

Ohren - Segment C

Zu Beginn habe ich erstmal die Bauhelling mit Klebeband geschützt. Es hat sich für mich gezeigt das Klebeband lieber längs auf die Negativrippen zu kleben anstatt der Qure. So sammeln sich keine größeren Kleberresteansammlungen - Stichwort Kapillarwirkung. Dann wurden die Bauteile entsprechend der Bauzeichnung beschriftet, aus den gefrästen Baubrettern gelöst und vorsichtig vom restlichen Überstand der Haltenasen des Baubrett´s gesäubert. Damit ich auch kein invasiven Eingriff in den Profilverlauf vornehme, war ich da wirklich behutsam! Um so sauberer der Profilverlauf, um so besser wird die Flugleistung am Ende dann auch sein und die Verklebungen werden es einem auch danken.

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Nachdem ich dann anschließend die Rippen sortiert und mit Aktivator an den Klebestellen eingepinselt hatte, wird anschließend der untere Holmgurt leicht angeraut, entfettet und in die Helling eingelegt um darauf alles weitere Aufbauen zu können.
Den aus 3mm starken Balsa Rippen sieht man gleich an, dass der Flügel später wohl recht stabil werden wird.
Die vorletzte und letzte Rippe (8+9) müssen durch die bauliche Schrägstellung von 20 und 40° im Segment, noch angepasst werden. Dazu habe ich die Rippen auf die´Helling gelegt und den Winkel für den Holmgurt entsprechend grob angezeichnet und es dann mit dem Messer so lange behutsam ausgenommen bis es gepasst hat. Damit Rippe 8 und 9 dann auch nebeneinander passen müssen sie an der Spitze noch zueinander angepasst werden. Nun können alle Rippen von 1 bis 9 auf die Helling positioniert werden.,
Durch die seitlichen "Stütz"-Winkel der Helling bekommen die Wurzel- und Endrippe ihre Schrägstellung für die V Form verpasst und sind dann auch gerade und nicht wellig oder der gleichen. Das garantiert später einen sauberen Übergang und es entstehen beim Bau nicht "zufällig" die ungeliebten Lücken zu den einzelnen Flügelsegmenten.


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Damit auch die ganze Zeit sichergestellt ist das die Rippen 100% profiltreu Kontakt zur Helling haben, habe ich diese mit Nadeln angepinnt nachdem ich sie vorher sauber mit dem Rippenkamm ausgerichtet hatte. Wäre vielleicht auch gar nicht nötig gewesen, aber ja...hmm. Funktioniert Klasse.
Ich erhoffe mir dadurch weniger Spannung im ganzen Bauteil und hoffe so einem späteren möglichen Verzug positiv entgegen wirken zu können. Die Endleiste ist halt sehr dünn. Bei dem dabei entstehenden "Loch" in der Rippe mach ich mir keine Sorgen wegen der Stabilität. Da hab ich schon dünnere Rippen durchbohrt und da hält auch alles bis jetzt. Dennoch werden die Löcher in den Rippen zum Schluß mit einen Ttröööpfchen" CA verschlossen um meinem inneren "Zweifeler" die Stirn zu bieten. 🙈

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Wenn die Holmstege mit leichtem Druck und vor allem formschlüssig auf den unteren Holmgurt geklebt wurden kann dann auch gleich der obere Gurt mit drauf, solange "das Eisen noch heiß" ist. :D
Jedoch kam mir dann der Gedanke in den Sinn das ich ja schon im Vorfeld auch diese Klebestellen wo der Gurt drauf kommt, mit Aktivator eingestrichen habe. Also war dickflüssiger CA keine Option. Ich hatte Angst das ich dann einfach nicht schnell genug bin. Deswegen habe ich den Gurt dann trocken eingelegt und mit Nadeln nach unten gegen den Steg gedrückt. Als dann sichergestellt war das auch alles bündig und ohne Wellen aufliegt wurde mit leichtem Druck von oben, quasi "von unten" geklebt.
Mit einer dünnen Spritzenkanüle kann man das wunderbar dosieren und regelrecht zuschauen bis ausreichen Kleber zwischen Gurt und Steg eingedrungen ist. Man kann mit der Kanüle auch unter dem Hom super etwas einspritzen. Der Aktivator tut dann nach 4-5 Sekunden sein nötiges dazu, dass das eine saubere Verklebung wird.

Als das dann erledigt gewesen ist hat die 2mm CFK Nasenleiste ihren Platz gefunden. Gefolgt von der Endleiste die ganz einfach von hinten auf die Rippen aufgeschoben und nach unten auf die Rippenenden gedrückt wird. Auf dem 1. Foto ist sie noch nicht ganz aufgeschoben. Auch hier habe ich dann erst angepunktet und anschließen als das Segment ab war komplett verklebt!

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Fehlen eigentlich nur noch die diagonalen Halberippen im vorderen Bereich. Jetzt hat @Ralf Paehl den Antares ja schon vor mir gebaut und sich zu den Halbrippen ein paar Gedanken gemacht und die Rippen dann schlussendlich nicht diagonal, sondern der längs eingebaut um den vom Konstrukteur gewollten Turbulatoreffekt in diesem Bereich weg zu bekommen. Der Hintergedanke ist der, dass der Flieger so vielleicht eine bessere Strecknleistung bekommt. Falls das nicht den gewollten Effekt bringt wird dann entsprechend dem Ergebnis der Windkanalmessung die sicher einige kennen, ein Turbulator bei 12% Flächentiefe aufgebracht.

Jetzt bin ich Doldi beim bauen in Bezug auf die Stabilität der Ohren aber noch ein Schritt weiter gegangen.
Ein darauf folgendes Gespräch mit @Pascal Eckert hat aber ergeben das die Arbeit eigentlich unnötig gewesen ist.
Mir kam das Ohr in der Torsion nicht steif genug vor. Abhilfe wollte ich mit hinteren Diagonalverstrebungen schaffen - was heisst "wollte ich", ein bisschen besser ist es auf jeden Fall geworden. Frei nach Monaco Franze " a bisserl was geht immer". :cool:
Aber halt laut Aussage von Pascal unnötig. Die Praxiserfahrungen im Vorfeld haben das ja gezeigt das die Stabilität ausreicht.
Aber dann hab ich mich optisch ein wenig von den anderen Antares abgehoben und ich finde meinen dann auf den Wettkämpfen schneller wieder. 😅
Jetzt fehlt nur noch der Randboden (also zack zack) der stumpf an das Segment angeklebt wird. Ich habe dann erst recht spät gemerkt das ich die Randbögen natürlich hätte aufdoppeln müssen. :rolleyes: Naja, auf jeden Fall ist das mittlerweile nachgeholt worden, aber das hab ich jedoch nicht mehr fotografiert... das ganze Segment C wiegt dann 9,5 Gramm - das andere 9,6 Gramm.:cool:


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Mittelteil - Segment B

Hier geht man eigentlich recht gleich vor. Außer das dabei zusätzlich "nebenher" noch eine D-Box entsteht. 😉 Danke für lesen... 🤣

Nachdem die Bauteile vorbereitet sind wird ein Sperrholzbrett für die Beplankung in der Mitte getrennt. Eins für oben eins für unten. Der unteren Beplankung wird dann noch der untere Holmgurt hinzu gefügt und bündig an der Kante aufgeklebt. In dem Moment sollte man wirklich drauf achten das man nicht zu viel Kleber verwendet und der Gurt auch komplett aufliegt. Sonst darf man bei den Rippen nacharbeiten. Ich hab dazu eine Alustange als Anschlag und eine Aluabschlußleiste zum andrücken genommen.

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Jetzt habe ich Rippe 1-13 auf die untere Beplankung gestellt und auch wieder mit dem Kamm ausgerichtet und an der Helling fest gepint. Mit Druck werden dann die Rippen im vorderen Bereich auf die untere Beplankung geklebt. Die Klebestellen hab ich vorher natürlich wieder mit Aktivator eingestrichen. Das ergibt eine wirklich saubere Verklebung, ich kanns immer wieder nur betonen. Macht Spaß so zu kleben.
Weiter gehts dann wie beim Segment C mit der Endleiste und den Holmstegen. Wenn diese dann sauber gesetzt sind kommt die 2mm Hilfsnasenleiste an die Rippen vorne dran und dann der Deckel in Form der oberen Beplankung inkl vorher aufgeklebten Holmgurt drauf. Wie jetzt beim Schreiben hätte ich auch beim bauen beinahe etwas elementares vergessen: Bevor die Beplankung drauf kommt klebt man noch ein Steg mit 2mm Abstand zum Holm bei der Endrippe ein. Diese Tasche dient später der GFK Segmentverbinder für die Flügelteile und muss vor dem verkleben noch ausgeschnitten werden.

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Zum aufkleben der Beplankung habe ich die Klebeflächen dieses mal nun nicht vorher mit Aktivator behandelt damit ich genug Zeit habe das alles perfekt drauf zu bekommen ohne das der Kleber davor schon "anzieht". Um trotzdem noch eine Hilfestellung zu haben habe ich mir ein Tesaschanier von hinten an der D-Box gemacht. Also Beplankung passgenau auflegen, am hinteren Ende an ein paar Stellen mit Tesa fixiert und schon kann man dass herrlich klappen.
So kann ich mich in "aller Ruhe" damit beschäftigen den dickflüssigen CA auf die Rippe und Holm auf zu bringen und kann anschließend die Beplankung einfach herunter klappen und danach mit dem "Stempel" exakt aufpressen. Auch das fhat super funktioniert.

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Und ab diesem Punkt hab ich noch keine abschließenden Fotos vom Segment B gemacht, jedoch werde wohl morgen noch mit dem ersten Segment A beginnen - Sturmfreie Bude muss man nutzen. :rolleyes: Dann liefere ich weitere Fotos nach. Gewichtstechnisch bin ich bei, Segment B einmal bei 41Gramm und bei anderen sind es 39 Gramm. Jedochmüssen die Nasenleisten noch verschliffen werden.

Jetzt versuche ich erstmal zu den unterschiedlichen Abschnitten hier im Text ein paar Bilder heraus zu suchen damit meine wilden Beschreibungen mit visueller Unterstützung leichter zu verstehen sind. 🙈🤣


Und hier Zeitgleich noch der Link zum ersten Teil des dazugehörigen Bauvideos vom Segment C
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend,

Beste Grüße Marcel

 

Marcel85

User
Nachtrag was ich vergessen hatte mit rein zu schreiben.

Das Segment B ist PRÜGELhart!! Wenn man nicht wüsste des es ein Flügelteil ist könnte es auch ein Baseball Schläger sein. Also wirklich Irre! Da bewegt sich nichts. So würde ich mir eine Fläche zum "Hangballern" vorstellen. :cool:

Jetzt trink ich noch schööön mein zweiten guten Morgen Kaffee und dann wird weiter gebastelt. Später werde ich dann noch die versprochenen Fotos von den fertigen Mittelteilen posten.

Beste Grüße Marcel
 

Modellflieger0

User gesperrt
Hallo Marcel,

das ist ja wirklich fantastisch, so eine stabile Fläche (Segment B) kaum zu glauben. Da wird das Segment A dem B-Segment warscheinlich kaum festigkeitsmässig im nichts nachstehen. Wie schaut es mit dem C-Teil bzw. dem Randbogen aus? Kann man da auch von einer hohen bzw. sehr hohen Festigkeit ausgehen?
Beim Rumpf hab ich auch wenig bedenken, das der nicht sehr stabil ist. Eine gelungene Konstruktion! Wenn dann noch die Flugleistungen dementsprechend sind, dann ......,
wahsinn. Fast das perfekte Modell.

Bin sehr gespannt was Du weiter berichten wirst.

Grüsse

Roland
 

Kamyczek_F3F

User aktuell gesperrt
Hallo Marcel
Wie immer eine schöne Arbeit, mir gefällt das Design dieses Modells mehr als das vorherige, man sieht, dass der Designer sein Handwerk versteht. Mein Tipp: Carbonträger sollten entfettet und leicht mattiert werden, um die Haftung des Klebers zu erhöhen. Bei der Herstellung werden sie mit Trennmittel und Wachs abgedeckt, sonst sind sie glatt und der Kleber haftet schlecht.
 
Hallo Marcel,

das ist ja wirklich fantastisch, so eine stabile Fläche (Segment B) kaum zu glauben. Da wird das Segment A dem B-Segment warscheinlich kaum festigkeitsmässig im nichts nachstehen. Wie schaut es mit dem C-Teil bzw. dem Randbogen aus? Kann man da auch von einer hohen bzw. sehr hohen Festigkeit ausgehen?
Beim Rumpf hab ich auch wenig bedenken, das der nicht sehr stabil ist. Eine gelungene Konstruktion!…
Moin Roland!

Marcel baut hier eine „Standard“ Variante. Das ist auch die ursprüngliche Variante mit einem möglichst leichten C Teil, damit soll die Fläche sensibler auf Thermik ansprechen und uns damit gut anzeigen.
Im laufe der Saison wurde noch ein Fläche mit D-Box im C Teil und größerem Ballastschacht gebaut, quasi eine Wind Variante 😉
Der Flugtechnische Vergleich zum regulären Modell konnte noch nicht abschließend gezogen werden, aber die Wind Variante fliegt sehr gut und wurde von mir in Bochum unter Wettbewerbsbedingungen getestet.

Grüße Pascal
 

Marcel85

User
Hallo Marcel
Wie immer eine schöne Arbeit, mir gefällt das Design dieses Modells mehr als das vorherige, man sieht, dass der Designer sein Handwerk versteht. Mein Tipp: Carbonträger sollten entfettet und leicht mattiert werden, um die Haftung des Klebers zu erhöhen. Bei der Herstellung werden sie mit Trennmittel und Wachs abgedeckt, sonst sind sie glatt und der Kleber haftet schlecht.
Hey Hey,
wie oben schon im Beitrag geschrieben mache ich das immer! ;)

wird anschließend der untere Holmgurt leicht angeraut, entfettet und in die Helling eingelegt um darauf alles weitere Aufbauen zu können.
 

Kamyczek_F3F

User aktuell gesperrt
Leider sieht das Fliegen bei Wettbewerben oft so aus, diese Modelle sind im Vergleich zu anderen Kategorien immer noch günstig, in manchen Klassen kostet das Modell 2.000 € und mehr und da tut das Desaster 10 mal mehr weh...
Ein Bruch des Modells gehört zum Risiko des Wettbewerbsfliegens.
Besonders wenn das Modell keine Querruder hat, kommt es in Bodennähe zu Turbulenzen und die Landung verläuft mehr oder weniger kontrolliert im Desaster.
 

Svener

User
Ein klasse Baubericht Marcel.
Hab ich mich im Video verguckt oder klebst du die CFK-Holme mit Sekundenkleber ein? Wäre da Harz nicht besser?
 

Marcel85

User
Ein klasse Baubericht Marcel.
Hab ich mich im Video verguckt oder klebst du die CFK-Holme mit Sekundenkleber ein? Wäre da Harz nicht besser?
Vielen Dank!
Alles ist mit CA geklebt und wie @Hans Hoffmann das auch schon geschrieben hat geht das so auch super wenn formschlüssig gearbeitet wird. Auch den RESkant XDR habe ich nur mit Seku geklebt und der hat bis jetzt alles ausgehalten! Heute Schüsse aus dem Gummi auf 125 Meter gemacht. Da war ordentlich Dampf dahinter! Und da sind es "nur" Kiefernholme. Zumal es mit Harz dann doch spürbar schwerer werden würde.

Das einzige was dann hier beim Antares eingeharzt wird sind die Flügelsegment Verbindungen aus GFK in ihre dafür gedachten Taschen.

Beste Grüße Marcel
 
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