LiPos sicher lagern

BZFrank

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Hallo zusammen,
mich würde interessieren ob die Verkausstellen oder die die Lipos herstellen auch so verfahren wie hier.
Jedes Ladengeschäft hat doch unzählige Lipos im Geschäft und macht sich auch keine Sorgen ob etwas passieren könnte.

Ob die so verfahren weiss ich nicht. Ich persönlich würde, wenn ich Händler wäre, Akkus separat und feuersicher lagern.

Es besteht immer die geringe Chance auf ein katastrophales Versagen, wenngleich nur durch Fehllagerung/Herstellungsdefekt. Auch auf dem Transportweg kann das passieren. Schau z.b.

https://de.wikipedia.org/wiki/UPS-Airlines-Flug_6

denen ist die ganze 747 im Flug vermutlich wegen Lithiumakkubrand der Ladung abgebrannt. (nur einer der Fälle die dann dazu führten, daß der Versand von Lithiumakkus nun stark beschränkt wurde).

Neue Akkus liegen meist auf 3.85V Lagerspannung und die über Dauer akkumulierten Schäden in der Zelle sind (meist) noch gering. Daher ist die Gefahr recht klein.

Die Gefahr steigt mit dem Dauer der (Fehl-)beanspruchung und der Lagerspannung deutlich an. Modellbauakkus sind dabei stärker betroffen als die aus normalen Elektrogeräten, da unsere Lasten weit höher liegen.

Nochmal - die Gefährlichkeit eines Lipos ergibt sich nicht aus der Zusammensetzung: Sie ergibt sich aus der eingeladenen Ladung. Bei 3.7V / Zelle und 15 Grad C Lagertemperatur kommt eine Zelle kaum auf die nötige Temperatur um zu brennen, weil die Energie fehlt.

Warum wird nun ein neuer Akku nicht mit 3.7V / Zelle ausgeliefert? Das soll a) die Problematik der Tiefentladung vermeiden. Oft liegen die Akkus Monate oder sogar Jahre im unklimatisierten Lager. Zellen die dabei - durch erhöhte Selbstentladung weil kleine Defekte im Separator von der Herstellung vorhanden - unter 2.8V fallen, können beim Laden dann schnell brandgefährlich werden, da sich Kupferbrücken ausbilden die einen Kurzschuss erzeugen können. Man beachte die Entladungskurve: Von 3.85 auf 3.7V ist es ein relativ weiter Weg, von 3.7 auf 3.0 ist er viel kürzer. Der Margin of Error ist damit grösser, auch wenn das Lagerrisiko ansteigt. Weiterhin ist es b) wirtschaftlicher, da weniger Zellen "sterben" und man so selbst Akkus mit Zellen höherer Selbstentladung noch verkaufen kann.
 
denen ist die ganze 747 im Flug vermutlich wegen Lithiumakkubrand

Aber nichts genaues weiß man in diesem Fall eben auch nicht.

Von Interesse wäre, wie oft Lipobrände bei korrekt gelagerten und unbeschädigten Lipos vorkommen. Hat jemand hier sowas schon erlebt oder sind die berichteten Lipobrände alle beim Laden, unmittelbar nach dem Flug oder durch (Vor-)Beschädigung entstanden, was ja mithin die Hauptrisiken sein sollen?
 

BZFrank

User
Naja, da die Boeing voller neuer Lithiumakkus aus Shenzhen war und der Brand nachweislich im Laderaum (in einem der Transportcontainer der 80000 Akkus an Bord) ausgebrochen ist, kann es wohl kaum etwas anderes gewesen sein. Es ist auch nicht der einzige Fall. Wie gesagt, die Vorgaben für den Lithiumakkutransport sind aufgrund solcher (und weiterer) Vorkommnisse verschärft worden.


(Noch fürs Video: 1100 F entsprechen 600 °C, nicht das jemand wieder auf die Mähr vom angeblichen "Metallbrand" kommt)

Ein aktuellerer Fall der anscheinend nur die Lagerung betraf:

https://www.badische-zeitung.de/modellbauladen-in-zaehringen-brennt-aus
http://fudder.de/brand-im-modellbau...-durch-akku-defekt-ausgeloest--123395356.html
 
Da wurde wohl von aussen etwas nachgeholfen?

Und wenn die Lipos mal brennen, gibt es kein zurück mehr!

Von Plastiksprengstoff ist auch die Rede!

Am 5. November 2010 übernahm der jemenitische Flügel von al-Qaida Verantwortung für den Absturz von UPS Flug 6.
 

BZFrank

User
Die haben bisher für alle Crashes in der Region, egal aus welchen Grund, die Verantwortung übernommen. Klappern gehört zum Terrorgeschäft.

Leute - es gibt keine Zweifel das die Brände und Abstütze durch die Akkus hervorgerufen worden sind. Jeder der sich da einen anderen Grund zurechtlegt, lügt sich selbst in die Tasche. Akzeptiert einfach das geladene Lipos ein mögliches Risiko darstellen und daher mit Vorsicht zu behandeln sind. Wenn von einer Million Lipos einer vorgeschädigt aus der Fabrik kommt, wie wisst ihr das der nicht bei euch im Keller liegt?

Und wie schon gesagt: Leere Lipos sind sichere Lipos.
 
Nur damit ich Euch richtig verstehe:

Mich treibt das Thema auch um und ich gehe gerade dazu über, meine Akkus nicht mehr in der "Werkstatt" sondern im wettergeschützen Aussenbereich zu lagern.

Eine Lagerung bei 3,75V pro Zelle ist empfehlenswerter als bei 3,8V?
So weit richtig?
 

FC28

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was könnte das für Gasfilter sein?

was könnte das für Gasfilter sein?

Hallo, was könnte das für Gasfilter sein die hier verbaut sind bei 100 ?
Gruß Hermann


Ich lagere meine in einem alten umgebauten Elektroschaltschrank. Ein Rauchmelder innerhalb und zusätzlich einer außerhalb.
Oben sind 3 Gasfilter eingebaut. Ich lade aus gegebenem Anlaß generell nur wenn ich in der Nähe bin.
Akkus die geladen werden liegen unten rechts in den beiden "Röhren"


Keine besonders gute Aufnahme, trotzdem:

Name: Liposchrank.jpg Hits: 1049 Größe: 103,8 KB



Gruß Frank
 

crashi

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Rauch

Rauch

Nicht das entstehende Feuer ist der Knackpunkt-das lässt sich verhindern.
Die Rauchgase sind so aggressiv, das sie euch unter Umständen die ganze Bude versauen-und die enorme Menge kriegt Ihr nicht mit Filtern neutralisiert.
Entweder Abzug nach draussen oder gleich draussen lagern oder hoffen, das nix passiert....
 

klausk

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Ich habe im Haus in der Waschküche einen Anschluss zu einem Kamin, da war früher der holzbefeuerte Waschkessel dran.

Im Baumarkt gibt's für 150 EUR sogenannte Werkstattöfen. Wenn man da seine Akkus reinlegt und den Ofen an den Kamin anschließt sollte alles OK sein. Im Brandfall sind zwar dann alle Akkus hinüber, aber weder das Feuer sollte was ausmachen noch der Rauch (der kann ja abziehen).

Soweit mein Gedanke, wie ich meine Akkus zukünftig sicher lagern könnte.
Einwendungen oder Anregungen zu meiner Idee?
 
Ich habe im Haus in der Waschküche einen Anschluss zu einem Kamin, da war früher der holzbefeuerte Waschkessel dran.

Im Baumarkt gibt's für 150 EUR sogenannte Werkstattöfen. Wenn man da seine Akkus reinlegt und den Ofen an den Kamin anschließt sollte alles OK sein. Im Brandfall sind zwar dann alle Akkus hinüber, aber weder das Feuer sollte was ausmachen noch der Rauch (der kann ja abziehen).

Soweit mein Gedanke, wie ich meine Akkus zukünftig sicher lagern könnte.
Einwendungen oder Anregungen zu meiner Idee?

Super Idee wo die Möglichkeit besteht. Abzug ins freie und ein feuerfester geschlossener Ofen, Kamin etc. sind ziemlich ideal.

Vom Montieren von Gasmaskenfiltern an Munitionsboxen halte ich auch nicht so viel. Ob der mögliche Durchsatz und das Rückhaltevermögen wirklich beim Durchgehen eines Lipos ausreichen? Ich habe arge Zweifel. Wenn man sich anschaut wie Räume nach einem durchgegangenen Lipo aussehen glaube ich kaum, dass die üblichen Filterquerschnitte und -größen ausreichende Dimension und Rückhaltevermögen aufweisen. Das sind wenige cm2 Querschnitt und vielleicht ein paar 100ml Filtervolumen.
 

D-ULI

User
Reicht es aus, wenn ich in einem Eimer oder Tongefäß ohne Deckel mit ca. 30 Liter Extover meine 5-8 LiPos (3,75 V/Zelle) in Gefriertüten eingepackt "vergrabe", um eine sichere Lagerung zu haben?
 

Crizz

User
Ich hab schon seit Jahren immer wieder gepostet, das dort wo ein Kaminabzug vorhanden ist, die Möglichkeiten mit überschaubarem Aufwand ideal gelöst werden können. Und dafür braucht es keinen Ofen, da kann man sich einen Metallschrank (Aktenschrank, z.b. SchäferShop SSI , ab ca. 190.- € in 180 cm Höhe ) und selber einen Ausschnitt für eine Abzgsgarnitur oben einbohren. Mit ein wenig Mehraufwand ist es auch möglich, das ganze Lade-Gerfalle mit in den Schrank zu packen und durch feuerhemmende Platten von den Akkus zu trennen ( Lagerakkus ganz oben, Lade-Fläche darunter, unten Lade-Equipment ) und hat das ganze sogar für den Lade-Entlade-Cycle-Betrieb gleich mit in trockenen Tüchern.
Im Brandfall kann die ganze Schose durch den Kamin ausgeleitet werden, es entsteht kein gewaltiger Überdruck der Partikel in den Raum bläst und bis der Stahlschrank geschmolzen ist oder dadurch andere Teile in Flammen aufgehen muß es schon ne ganze Weile ziemlich heftig brennen....
Und das ganze kann man mit mehr oder weniger aufwändigen Brandmeldeanlagen ausstatten damit man z.b. auch im 2.OG mitbekommt wenn im Keller der Schaltschrank zu hohe Temperatur oder Rauchgas wahrnimmt.

;)
 
Reicht es aus, wenn ich in einem Eimer oder Tongefäß ohne Deckel mit ca. 30 Liter Extover meine 5-8 LiPos (3,75 V/Zelle) in Gefriertüten eingepackt "vergrabe", um eine sichere Lagerung zu haben?

Nein. Gegen Brandschäden ist das zwar ein recht guter Schutz, die tw. enorme Gas- und Rußausbreitung beim Lipobrand wird damit jedoch nicht behindert.
 
@Crizz:
Das Problem sehe da aber woanders: Wenn ich im 2. OG grade am kochen bin und die Dunstabzugshaube läuft, ziehe ich mir die Gase vom Lipo-Brand im Keller in meine Wohnung:eek:
Den Rauch aus der "Nachbarwohnung" (keine Ahnung ob über oder wohl eher unter mir) habe ich mir auf diese Weise schon in die Wohnung geholt:(

Just my2¢
Ulrich
 
Gegen den Rauch hilft extover/pyrobubbles natürlich nicht.
Aber lieber steht meine Bude noch und stinkt als dass sie ganz weg ist.
Ideal ist natürlich alles mit Abzug.

Habe meine LiPos in Munitionskisten. Diese stehen in einem Metallschaltschrank, alles soweit mit Extover Kissen aufgefüllt. Dadurch sollte zumindest eine Ausbreitung verhindert werden. Habe auch noch Granulat übrig falls jemand Bedarf hat (PN).

Im Sommer wird es dann einen neuen Lagerort mit Abluftkamin geben.
 

Crizz

User
Eine Dunstabzugshaube mit einem Kamin zu vergleichen ist aber - sorry - Nonsens.

Bei der Dunstabzugshaube erzeugst du ein Vakuum im Raum. Okay. Wenn es nebenan brennt und der Rauch nicht abziehen kann, sich in der Wohnung staut, dann kann es in ungünstigen Fällen dazu kommen, das durch den Spalt der Haustüren das Vakuum der nebenwohnung ausreicht, um den Qualm hereinzuziehen.

Wenn die WOhnung über einen ausreichenden Abzug verfügt hätte, wäre es mit Sicherheit nicht möglich gewesen, das du dir mit der Dunstabzugshaube den Qualm von nebenan hereinziehst, und genau da setzt das von mir angesprochene ja auch an :
- kurze Abzugswege
- Unterdruck durch Wärmeaufstieg ( Eigensog ) den jeder Kamin nutzt

Dazu kommt das eine solche wie von mir beschriebene Lösung ohnehin nur dann zum Einsatz kommen darf und brandschutztechnisch ihr "okay" bekommt, wenn in dem Raum eine entsprechende Zulüftung gegeben ist. In Kellerräumen hat man das i.d.r. durch Ventilationsöffnungen in den Fensterrahmen, solche kleine rechteckigen Abdeckungen unter denen sich Schlitze befinden, durch die Außenluft eingezogen wird.

Das man sich bei so etwas ohnehin mit seinem BzSFM in Verbindung setzt um das ganze abnehmen zu lassen (kostet nix ) setze ich voraus, da es ein Eingriff in Teile einer Feuerungsanlage ist - soviel Verstand sollten wir glaube ich alle haben.
 
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