Ich hatte das Vergnügen, die "Urversion" (Zentralklappe und Leitwerke aus dem Brett gefräst) vor dem Start in Deutschland mit einem Kollegen in 2019 zu Bauen und in 2020 ausgiebig zu testen. Mein Magic wurde als F5RES mit Hacker A-10-7L, 2200kV mit 4,4:1 Getriebe und VM Spinner Pro Durchmesser 30 mm mit gekröpftem Mittelteil und VM Propeller 12“x8“ von Mahmoudi Modellsport versehen. Beim Einkleben des Rumpfrohres in das vordere Rumpfboot habe ich bei der Änderung unter Punkt 1) die EWD auf 1,9° reduziert. Berechnungen mit WINlaengs, FLZ Vortex und XFLR5 ergaben für die neue Geometrie und diese EWD und einen Schwerpunkt von 77 mm im Punkt des maximalen Gleitens, für geringstes Sinken muss das Höhenruder etwa 1,5° gezogen werden, um die Flügelanströmung auf 4° zu bringen. Ausgiebige Testflüge haben den Schwerpunkt bei 77 mm bestätigt; dabei ergibt sich ein Gesamtgewicht von 525 g. Für die Elektroversion, denke ich, ein guter Wert.
Wir haben im Laufe der Erprobung einige Änderungen vorgenommen, die wir jeweils an Salahi Tezel kommuniziert haben. Diese will ich hier kurz beschreiben (Bilder anbei):
1) das Rumpfrohr erschien mir in der Originalversion etwas biegeweich und der Hebelarm zu kurz. Ich habe für den Elektrorumpf daher ein steiferes und längeres Rohr verwendet (Eigenbau aus einer DLG Rumpfform). Der neue Leitwerkshebelarm beträgt nun 812 mm (vorher 700 mm) von Flügelnasenleiste bis HLW Nasenleiste. Das entspricht nun dem Faktor 4,2 bezogen auf die mittlere aerodynamische Flügeltiefe (vorher 3,6). Durch das Gewicht des Motors spielt das längere Rumpfrohr keine Rolle beim Einstellen des Schwerpunktes (durch Verschieben des Akkus; kein Trimmblei).
2) eine Betrachtung der Brettprofile der Leitwerke in Profili oder XFLR5 ergibt, dass schon bei Anströmwinkeln von mehr als ca. 3 bis 4° die Strömung an den Leitwerken abreist. Ich habe daher direkt hinter den Leitwerksnasen jeweils einen Zackenband Turbulator angebracht. Seitdem ist das Steuerverhalten wesentlich angenehmer, insbesondere bei höheren Windgeschwindigkeiten oder in turbulenter Luft.
3) die Leitwerke (HR und SLW) sind mit Feder/Seilzug-Anlenkung ausgeführt (0,4 mm Stahldraht U-förmig gebogen als Feder, Schmuckdraht als Seilzug, wie im DLG/F3K Forum mehrfach beschrieben). Beim SLW weicht durch den einseitigen Federdruck das Leitwerk nach einer Seite gegen das Tasa Scharnier aus. Daher habe ich ein Fusslager nachgerüstet: unten in der Nase der Klappe habe ich ein Kohlerohr (Dinnen 1mm) eingeklebt; unten an das Rumpfrohr habe ich einen L-förmig gebogenen Stahldraht geklebt, welche in das Kohlerohr greift. Das Leitwerk bleibt abnehmbar und ist nun sauber geführt. Die Folge: sauberes und präzises Steuerverhalten.
4) noch ein Hinweis zur Ballstierung: die Seglerversion hat ja die Möglichkeit im Rumpf bereits konstruktiv vorgesehen. Im Elektrorumpf ist dafür kein Platz. Bei meiner Schwerpunktlage kann ich eine Ballaststange in den Flügelholm schieben und mit Abstandhaltern gegen die Verbinder am Verrutschen sichern. Der Schwerpunkt bleibt dabei konstant oder wandert nur geringfügig nach vorne.