Neigt sich das Motorleben dem Ende zu?

Dix

User
Ist die Tankbelüftung denn auch frei?
Die Druckabnahme an einer vernünftigen stelle?

Ich hatte mal den Fall, dass ich direkt gegenüber vom Auslass den Drucknippel am Krümmer hatte. Das Einstellen war eine Katastrophe, weil im Tank Druck aufgebaut wurde. Mehr als nötig...
 
Check mal die Nadel. Bisserl krumm vielleicht. Oder Spitze abgebrochen. Dann kannst Du drehen wie Du willst. Manche vergessen dass, bevor sie eine Nadel reindrehen, die Andere vorher rausdrehen. Kann fatale Folgen haben.
Grüsse Günter
Ganz sicher nicht. Abgesehen davon, dass ich den ganzen Vergaser zum reinigen zerlegt habe, habe ich mittlerweile sogar einen Neuen drauf.
 
Ist die Tankbelüftung denn auch frei?
Die Druckabnahme an einer vernünftigen stelle?

Ich hatte mal den Fall, dass ich direkt gegenüber vom Auslass den Drucknippel am Krümmer hatte. Das Einstellen war eine Katastrophe, weil im Tank Druck aufgebaut wurde. Mehr als nötig...
Ja, Tank ist alles frei. Überall auf Durchgang und Dichtheit überprüft. Drucknipptl ist auf dem Krümmer etwas vor den Dämpfertopf. Der ganze Auspuff ist eine Eigenkonstruktion vom Erbauer
 
Hallo,
der Motor wird es mit Synthetiköl nicht machen. Also 18% Rizinus und nach einer Weile wird er es wieder tun!?
Weniger Öl erst ab 20ccm Motor und dann auch nur Rizinus.

Gruss aus der Bastelbude
Christian
Ok. Dann tut sich direkt die nächste Frage auf: wo kriegt man denn heute noch das Rizinusöl her?
 
Na, hier sammeln sich jetzt aber eine Menge Meinungen, Fakten und Falschmeldungen an.

Große Super Tigres (≥20ccm)wollen 10-13% Öl und 0-2% Nitro. Es sollte aber unbedingt Synthetik- und kein Rizinusöl sein. Nur wenn das untere Pleuellager ein Wälzlager ist, geht auch weniger Öl.

Der ST G.21/46 ist aber etwas ganz anderes. Der größte im G.21 Gehäuse. Der braucht die angelagerte Ölkohle nicht zur Kompression, weil er eine Ringgarnitur hat. Wenn er warm zu wenig Kompression hat, wird ein neuer Kolbenring von Gaviscool Wunder wirken. Mangelnde Kompression bei Ringmotoren äußern sich eher durch grundsätzlich schlappe Leistung und ein schlechtes Drosselverhalten.
Leistungsabfall nach einer Minute Vollgas ist eher ein Indiz für Überhitzung. Das könnte hier gut am Sprit liegen. Das Rizinus nimmt bei seiner Verbrennung viel innere Hitze mit nach draußen - es kühlt gut. Synthöl kann das nicht. Vielleicht sind auch die 15% Nitro zuviel. Mit einem Anteil Synthöl wird sich die Ölkohle langsam abbauen, für nachträglichen Wiederaufbau muss es reines Rizinus sein.
Ich betreibe selbst viele alte Tiger mit einem Sprit aus 10% Rz, 8% Molsynt150, 5% Nitro. Die mögen das gern.
Ein anderer Grund für Überhitzung ist immer gern der Schalldämpfer. Ein Bild kann helfen.

Rizinusöl gibt es bei den einschlägigen Versendern von Modelltreibstoff. Nur Öl unterliegt keiner Beschränkung.

Die 11x6 finde ich nicht zu groß, die 10x6 aber etwas klein, die ist besser für einen 40er. Jedenfalls wird er deswegen noch nicht überhitzen.

Es wäre natürlich besser gewesen, den Motor vor der Inbetriebnahme mal zu öffnen und nachzusehen:
Fremdkörper, fette Harzablagerungen?
festgebackener Kolbenring?
Rost an Lagern und Kurbel?
Harzverstopfte Ölbohrungen am Pleuel?

Falls irgendetwas davon vorlag, kann der Motor jetzt allerdings schon etwas abbekommen haben.

Welchen Vergaser hattest oder hast du denn drauf Ein- oder Zweinadelvergaser. Zeig doch mal ein Bild von dem Motor.

Keinesfalls zu früh aufgeben.
Gruß Andreas
 
Na, hier sammeln sich jetzt aber eine Menge Meinungen, Fakten und Falschmeldungen an.

Große Super Tigres (≥20ccm)wollen 10-13% Öl und 0-2% Nitro. Es sollte aber unbedingt Synthetik- und kein Rizinusöl sein. Nur wenn das untere Pleuellager ein Wälzlager ist, geht auch weniger Öl.

Der ST G.21/46 ist aber etwas ganz anderes. Der größte im G.21 Gehäuse. Der braucht die angelagerte Ölkohle nicht zur Kompression, weil er eine Ringgarnitur hat. Wenn er warm zu wenig Kompression hat, wird ein neuer Kolbenring von Gaviscool Wunder wirken. Mangelnde Kompression bei Ringmotoren äußern sich eher durch grundsätzlich schlappe Leistung und ein schlechtes Drosselverhalten.
Leistungsabfall nach einer Minute Vollgas ist eher ein Indiz für Überhitzung. Das könnte hier gut am Sprit liegen. Das Rizinus nimmt bei seiner Verbrennung viel innere Hitze mit nach draußen - es kühlt gut. Synthöl kann das nicht. Vielleicht sind auch die 15% Nitro zuviel. Mit einem Anteil Synthöl wird sich die Ölkohle langsam abbauen, für nachträglichen Wiederaufbau muss es reines Rizinus sein.
Ich betreibe selbst viele alte Tiger mit einem Sprit aus 10% Rz, 8% Molsynt150, 5% Nitro. Die mögen das gern.
Ein anderer Grund für Überhitzung ist immer gern der Schalldämpfer. Ein Bild kann helfen.

Rizinusöl gibt es bei den einschlägigen Versendern von Modelltreibstoff. Nur Öl unterliegt keiner Beschränkung.

Die 11x6 finde ich nicht zu groß, die 10x6 aber etwas klein, die ist besser für einen 40er. Jedenfalls wird er deswegen noch nicht überhitzen.

Es wäre natürlich besser gewesen, den Motor vor der Inbetriebnahme mal zu öffnen und nachzusehen:
Fremdkörper, fette Harzablagerungen?
festgebackener Kolbenring?
Rost an Lagern und Kurbel?
Harzverstopfte Ölbohrungen am Pleuel?

Falls irgendetwas davon vorlag, kann der Motor jetzt allerdings schon etwas abbekommen haben.

Welchen Vergaser hattest oder hast du denn drauf Ein- oder Zweinadelvergaser. Zeig doch mal ein Bild von dem Motor.

Keinesfalls zu früh aufgeben.
Gruß Andreas
Deshalb hab ich die 11x6 montiert. Ich hatte den Eindruck, die 10x6 ist zu leicht und er dreht zu hoch.
Dass es ein Ring-Motor ist, wusste ich nicht. Das lässt natürlich die Hoffnung auf Rettung steigen.

Den ganzen Motor öffnen und zerlegen wollte/bzw konnte ich nicht. Ersten ist der Einbau eng und merkwürdig gemacht und ich laufe Gefahr, allein durch den Ausbau das Modell zu beschädigen. Zweitens war der Vorbesitzer ein pingelliger I-Tüpfel-Reiter und hat das Modell mehr als Gewissenhaft gelagert. Der Motor wurde sicher immer mit Afterrun/Petroleum konserviert und wurde sorgfältig eingepackt gelagert.
Als ich das Modell bekommen habe, war zwar Alles etwas schwergängig, aber nicht wirklich fest. Wie gesagt mit etwas Sprit hatte ich den in ner halben Stunde wieder frei. Klar, so hab ich keine Ahnung, was im Inneren ablief, aber ein Blick durch die Krümmeröffnung und Glühkerze (Endoskop) lieferten einen top Zustand.

Dämpfer selber ist ein Kunstwerk für sich. Eigenbau anno 1981: selbstgelöteter Krümmer mit angesetzen Schalldämpfer aus ner Deo-Spraydose. Das Teil ist so verschroben, das ich es dran lassen möchte falls möglich. Allein der Sound ist schon einzigartig 😂

Anbei ein paar Fotos. Der originale Zweinadel-Vergaser war top in Ordnung und die ersten Flüge drauf, bis das Problem auftrat. Dann habe ich herumgebastelt, eingestellt, auf-zu-gedreht und dabei ist mir dann die Düsennadel abgebrochen 🙈🙈. Da ich bisher keinen Ersatz finden konnte, hab ich dann von nem moderneren G.40 den ganzen Vergaser verpflanzt. Von der Größe her, Einlassöffnung etc passte er 100%. Motor läuft damit auch wieder gleich wie zuvor bzw mit genau dem identischen Verhalten.
 

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PS: Einen technischen Mängel muss ich noch anführen: habe festgestellt, dass ich den Bowdenzug für das Gas austauschen muss. Da ist aktuell so ein starres Stahlseil drinnen das zwar funktioniert, aber im Standgas hat es etwas viel Spiel, so dass der Leerlauf immer etwas schwank. Hat im Vollgas aber keinen Einfluss, da hält es die Vergaseröffnung stabil bei.
Werde ich aber diese Tage sofort machen.
 
Hallo WundererM,

ich fange einfach mal ganz vorne an:
• Der Motor ist kein G.21/46, sondern ein ca. 15 Jahre jüngerer S-46 (wenn denn 46 drauf steht).
• Dieser Motor ist nicht unbedingt auf Rizinus angewiesen, schaden kann es aber nicht.
• Die beiden Vergaser unterscheiden sich nur in der Art der Düsennadel.
• Dieser Motor dreht auch eine 11x7, 11x6 ist perfekt, die 10x6 ist zu klein.
• Die alten Düsennadeln gibt es auch als Nachbau bei Gaviscool.
• Petroleum ist kein Konservierungsmittel sondern nur zur Reinigung geeignet. Auf belüfteten Oberflächen kann es verdunsten, da schadet es nicht. In Hohlräumen führt es an Bunt- und Leichtmetallen zu Korrosion! Langfristig zerfrisst es dir die Bronzelager und das Alu! WD40 und Ballistol machen das übrigens auch!
• Der Auspuff sieht äußerlich aus, wie ein MVVS Kurzreso. Hört das Eingangangsrohr hinter dem runden Dosenende auf, oder geht es durch bis fast zum Dosenende? Das kannst du mit einem Draht erstochern. Google mal "Magic Muffler". Für den Motorlauf ist es extrem wichtig, zu wissen, ob das hier ein Expansionsdämpfer oder ein Resorohr ist.

Weiterhin viel Erfolg und Spaß mit dem Reaktivieren eines Verbrenners
Gruß Andreas
 
Hallo WundererM,

ich fange einfach mal ganz vorne an:
• Der Motor ist kein G.21/46, sondern ein ca. 15 Jahre jüngerer S-46 (wenn denn 46 drauf steht).
• Dieser Motor ist nicht unbedingt auf Rizinus angewiesen, schaden kann es aber nicht.
• Die beiden Vergaser unterscheiden sich nur in der Art der Düsennadel.
• Dieser Motor dreht auch eine 11x7, 11x6 ist perfekt, die 10x6 ist zu klein.
• Die alten Düsennadeln gibt es auch als Nachbau bei Gaviscool.
• Petroleum ist kein Konservierungsmittel sondern nur zur Reinigung geeignet. Auf belüfteten Oberflächen kann es verdunsten, da schadet es nicht. In Hohlräumen führt es an Bunt- und Leichtmetallen zu Korrosion! Langfristig zerfrisst es dir die Bronzelager und das Alu! WD40 und Ballistol machen das übrigens auch!
• Der Auspuff sieht äußerlich aus, wie ein MVVS Kurzreso. Hört das Eingangangsrohr hinter dem runden Dosenende auf, oder geht es durch bis fast zum Dosenende? Das kannst du mit einem Draht erstochern. Google mal "Magic Muffler". Für den Motorlauf ist es extrem wichtig, zu wissen, ob das hier ein Expansionsdämpfer oder ein Resorohr ist.

Weiterhin viel Erfolg und Spaß mit dem Reaktivieren eines Verbrenners
Gruß Andreas
ich auch:
- S-46 glaube ich nicht. Passt alleine schon vom Alter und Form her nicht. Ich muss in Ruhe nochmals nachsehen, aber ich glaube, ich habe die Bezeichnung direkt auf dem Motor selbst gefunden
- da der Erbauer/Vorbesitzer mittlerweile nicht mehr auf dieser Erde weilt, kann ich keine Nachfragen mehr stellen. Ich bin mir aber sicher, dass der Motor gute 20 Jahre, wenn nicht sogar länger, nicht mehr gelaufen ist. Also zu einer Zeit, wo Synthetiköl eher ein Fremdwort war. Daher klingt für mich das mit der Ölkohle durchaus plausibel
- dachte ich mir, danke für die Bestätigung
- top, Prop bleibt also vorerst mal
- Danke für den Hinweis. Da werde ich auf alle Fälle mal nachschauen. Bei uns konnte mir niemand mehr eine Quelle nennen
- wie gesagt: wie und was gemacht wurde, liegt außerhalb meines Rahmens. Ich weiss nur, dass er Vorbesitzer immer alles pingelig in Schuss hatte und immer einer der "Genauen" im verein war. Die Afterrun-Lösung mit Petroleum war da jahrelang gelebte Praxis, so erzählen es jedenfalls die Altvorderen
- aussehen schon, ist aber definitv ne alte Deo-Büchse. Auf der Oberseite, wo die Farbe etwas abgeblättert war, konnte ich sogar das Wort "deo" durchschimmern sehen 😂 Das Eingangsrohr geht nur in die Dose rein und hört direkt am Rand auf. Ist auch so eine Hausgemachte Lösung mit einem Rohr, dass von innen her umgekrempelt und festgehämmert wurde. Eindeutig ein Expansionsdämpfer um den Motor leiser zu bekommen.
mir ist mittlerweile auch die Idee gekommen, mal den Dämpfer abzunehmen. Nicht dass da einfach die Auslassöffnung zu klein ist. Sprich der Motor hat am Anfang gut Frischluft. Mit Vollgas stauen sich die Auspuffgase zurück bis irgendwann der Gegendruck zu groß wird und die Auslass nicht mehr so ist, wie er sollte. Das würde erklären, warum er "abmagert" owohl er eigentlich schon sehr fett eingestellt ist.
 
Der Auslass sollte mindestens Ø 7mm haben. Wenn es kein Kurzreso ist, kommen die Drehzahlschwankungen jedenfalls nicht daher.
Der konkave, runde, außen überstehende Zylinderkopf deutet auf die erste Generation Schnürle-gespülter S-Motor hin. Es sollte dann auch ein 45er und kein 46er sein. Nimm doch mal den Auspuffkrümmer ab, dann kann man auch den Ring und das Kolbenhemd sehen. Dann mach doch mal Fotos vom Auslass und von der anderen Seite ohne Spritschlauch.
Das mit dem aggressiven Petroleum wissen viele einfach nicht, weil sie nicht 3 Monate nach der "Konservierung" erst den Motor geöffnet und den grünen Schleim im Motor gesehen haben. Gegen Verharzen hilft es prima, leider auf Kosten der Lebensdauer.
Weiterschrauben
Andreas
 
Hallo.

Das ist definitiv KEIN G21/46! Form des Zylinders, des Kopfes und des Flansches für den Auspuff zeigen das! Der G21/46 sieht ganz anders aus.
Ich glaube aber auch nicht, daß es ein Motor der "S"-Serie ist. Man kann an der Seite des Gehäuses nicht das typische "S" erkennen.
Es gab von Super Tigre zwischen "G21" und "S" noch eine Serie von Motoren, nannte sich "Super Tigre 46 Bull Ring RC". Die 'Schwinge' unterhalb des verrippten Zylinders sieht mir stark danach aus!
Hierbei hat Super Tigre versucht auf Basis der G21-Reihe einen kräftigeren Motor zu bauen, um den Wünschen der (amerikanischen) RC-Flieger nach mehr Leistung in dieser Hubraumklasse gerecht zu werden. Diese Motoren hatten auch einen Kolbenring, waren viel schwerer als die G21 und bei der Spülung hat man etwas geändert. Ich weiß aber nicht mehr was. Außerdem steht der Zylinderkopf etwas über das Zylindergehäuse über, ist 'größer'. Leider kann man es auf den Bildern nicht erkennen, aber der Flansch für den Vergaser müßte eine rechteckige (quadratische?) äußere Form haben (G21-Serie 'rund').
Jedenfalls sieht mir dieser Motor sehr nach "Bull Ring" aus.

Und beim beschriebenen Laufverhalten würde ich auf einen festgebackenen oder defekten Kolbenring tippen! Was in jedem Fall auf ein Ausbauen des Motors hinausläuft.
Warum soll das ein Problem sein? Die beiden oberen Schrauben kann man sehen, also kommt man auch zum Lösen dran. Bei den beiden unteren wird es auch so sein, wenn der Schalldämpfer erst einmal ab ist. Die Öffnung in der Motorverkleidung sieht mir groß genug aus, um den Motor dann einwandfrei heraus nehmen zu können. Wenn der Erbauer wirklich ein solcher 'Pingel' war, dann hat er genau das auch bedacht!

Gruß
Willi
 
Zuletzt bearbeitet:

madmao

User
Hallo.

Das ist definitiv KEIN G21/46! Form des Zylinders, des Kopfes und des Flansches für den Auspuff zeigen das! Der G21/46 sieht ganz anders aus.
Ich glaube aber auch nicht, daß es ein Motor der "S"-Serie ist. Man kann an der Seite des Gehäuses nicht das typische "S" erkennen.
Es gab von Super Tigre zwischen "G21" und "S" noch eine Serie von Motoren, nannte sich "Super Tigre 46 Bull Ring RC". Die 'Schwinge' unterhalb des verrippten Zylinders sieht mir stark danach aus!
Hierbei hat Super Tigre versucht auf Basis der G21-Reihe einen kräftigeren Motor zu bauen, um den Wünschen der (amerikanischen) RC-Flieger nach mehr Leistung in dieser Hubraumklasse gerecht zu werden. Diese Motoren hatten auch einen Kolbenring, waren viel schwerer als die G21 und bei der Spülung hat man etwas geändert. Ich weiß aber nicht mehr was. Außerdem steht der Zylinderkopf etwas über das Zylindergehäuse über, ist 'größer'. Leider kann man es auf den Bildern nicht erkennen, aber der Flansch für den Vergaser müßte eine rechteckige (quadratische?) äußere Form haben (G21-Serie 'rund').
Jedenfalls sieht mir dieser Motor sehr nach "Bull Ring" aus.

Und beim beschriebenen Laufverhalten würde ich auf einen festgebackenen oder defekten Kolbenring tippen! Was in jedem Fall auf ein Ausbauen des Motors hinausläuft.
Warum soll das ein Problem sein? Die beiden oberen Schrauben kann man sehen, also kommt man auch zum Lösen dran. Bei den beiden unteren wird es auch so sein, wenn der Schalldämpfer erst einmal ab ist. Die Öffnung in der Motorverkleidung sieht mir groß genug aus, um den Motor dann einwandfrei heraus nehmen zu können. Wenn der Erbauer wirklich ein solcher 'Pingel' war, dann hat er genau das auch bedacht!

Gruß
Willi
Bingo! Ist ein Bull Ring!
Konnte ihn nun doch recht einfach ausbauen. Jetzt mal den Ring checken. Wie kann ich eventuell einen festen Kolbenring wieder frei bekommen?
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Schaut so aus, als würde der nach etwas Zuneigung bitten. Laufbuchse ist natürlich bombenfest. Wärmen mit der Heißluftpistole hat nichts gebracht. Und nun?
 
Willi hat mal wieder völlig recht gehabt.
Bullring hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, das war ja auch nur eine kurze Episode - entsprechend selten ist der Motor auch. Hier nochmal 2 Bilder zur zeitlichen Einordnung:

ST40:46r.jpg


ST40:46l.jpg


Zur Erklärung: die erste Spalte links zeigt die alten Nasenkolben/Querspüler. In der 2. sind auch Querspüler, aber meines Wissens alle ohne Nase mit PDP-Spülung. In der Mitte dann der erste "S", ein Schürle-gespülter mit rundem Zylinderkopf, etwas größer im Durchmesser - so wie der Bullring. Dann weitere "S" und "G" Motoren, im Prinzip wie der "S" davor. Ganz rechts 2 X-45, auch Schürle-gespült, aber älter als der Bullring. Im Vordergrund 2 ältere Expansionsdämpfer.
Noch 2 Sätze zum PerryDirectionalPorting: Das war eine Alternative zur Umgehung des Schnürle-Patents. Dabei dienen 4 sehr kleine Spülkanäle auf der Auslassseite der Kolbennase dazu, die Zylinderfüllung zu erhöhen. Damit werden Querströmer auf das Leistungsniveau von Schnürle-Spülern angehoben. Die Methode wurde sehr erfolgreich bei HB 40, 61, K&B 61, ST G60, V60, C35 eingesetzt. Außerdem natürlich bei Bullring/Como-Motoren.

PDPspülSTcomo.jpg


Jetzt noch kurz zur Geschichte der Bullring-Motoren. SuperTigre hatte bereits Schnürle-Motoren, die X-Seriie im Programm. Um sich von diesen drehzahlorientierten Rennmotoren abzugrenzen, brauchte es eine Nachfolgeserie für die G21/**er. Das wurde dann auf Anregung des amerikanischen Importeurs die Bullringserie. Differenzen zwischen ST und dem Importeur führten zur Trennung und von da an wurde aus den Bull Rings die amerikanische Marke COMO. ST entwickelte daraufhin die erste S-Serie. Diese Anekdote hat mich nur durch Hörensagen erreicht, daher gibt es keine Garantie für Echtheit. Falls jemand genaueres weiß, immer heraus damit...

Nun zu deinem Exemplar. Ich gehöre eigentlich nicht zu denen, die beim ersten Staubkörnchen gleich nach dem Sandstrahler ruft, aber hier ist wirklich eine Grundreinigung fällig.
als würde der nach etwas Zuneigung bitten
Ich finde er schreit schon...
Außer der halb aufgeweichten dicken Verharzung sehe ich noch keine echten Schäden an dem Maschinchen. Der hintere Gehäusedeckel muss auch ab. Ich gehe davon aus, dass Kolben mit Pleuel nicht herausgehen, ohne die Laufbuchse zu ziehen. Der Vergaser muss ab, damit die Gummiteile keinen Schaden nehmen. Es könnte helfen die Verkrustungen außen an der Laufbuchse im Auspuffkanal vorsichtig abzuschaben. Weiches Alu oder Hartholz benutzen. Auf dem Kolben die Auslassseite oben mit einem eingekratzten Pfeil markieren, die Rückseite des Pleuels markieren. Die Position der Buchse lässt sich später zwar herleiten, kann aber auch oben markiert werden.
Dann das Gehäuse erwärmen. 3-5 Minuten mit der höchsten Stufe des Heißluftföns dürfen es schon sein. Anschließend mit einem Holzdübel von unten hinten im Gehäuse die Buchse nach oben schieben. Kolben vorher auf OT stellen. Besser wäre es, die Buchse durch Aufklopfen des umgedrehten Gehäuses auf einen Holzklotz zu entfernen. Keinesfalls die Buchse oben mit einer Zange greifen!
Kolben-Pleuel muss nicht getrennt werden. Keinesfalls versuchen den Ring abzunehmen! In diesem Stadium ginge das nur in Stücken. Eventuell nach Sicht und Handdrehprüfung die Kurbelwelle herausdrücken.
Dann alle Teile in einem Ultraschallbad mit Tickopur reinigen. Geduld, das kann dauern. Besonders die Kugellager und die Ringnut hinter dem Ring brauchen Zeit. Notfalls Lager und Kolbenring tauschen.
Den Wiederzusammenbau behandeln wir später.

Viel Erfolg
Andreas
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Guten morgen
Wärmen mit der Heißluftpistole hat nichts gebracht. Und nun?
ich denk du solltest mehr Hitze verwenden dazu den Vergaser runter und die
Heißluftpistole ruhig auf 300°. Ich habe so eine Steinel mit Display (ob das wirklich 300° sind?)
Dazu dicke Lederhandschuhe und eine alte Luftschraube montieren.
Nach dem erhitzen versuchen mit einem Hartholz die Buchse nach oben drücken.
Funktoniert das nicht letzte Möglichkeit erhitzen und in den Auslaß ein Stück flaches Holz zwischen Kolben und Laufbuchse
durch das blockieren kannst du die Buchse lösen und nach oben schieben das ganze natürlich
mt Bedacht und Feingefühl beim drehen an der LS.
Danach mit einem Hartholz die Buchse weiterschieben.

Kolbenring lösen klappt vielfach im Ultraschallbad bei 70° mit Reinigungsmittel.
Auf keine Fälle versuchen am Ring zu hebeln die brechen fast wie Glas.

Gruß Bernd
 
Die Position der Buchse lässt sich später zwar herleiten, kann aber auch oben markiert werden.
Es war schon spät gestern, deshalb die Ergänzung: natürlich nicht auf der Dichtfläche markieren!

Der Tipp von Bernd zum Buchse lösen ist gut, man kann auch einen weichen Lappenzipfel statt Holz in den Auslass schieben.

Zeig doch bitte noch ein Bild von der Einlassseite des Zylinders.

Gruß Andreas
 
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