Projekt V-JX

vanquish

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Bekommst Du bei einer "nur" 0,8 mm tiefen Nut keine Probleme, die Nasenleiste bis zur Senkrechten, also den Nasenradius mindestens exakt bis zu Trennebene sauber zu schleifen und zu polieren?
nein, das funktioniert ganz gut. Schleifpads oder Vlies helfen auch... Es sollte es meiner Erfahrung nach zumindest nicht weniger sein. 1mm geht auch noch gut zu entformen, aber dann muss man halt mehr am Negativ schleifen.

Eine HLW Anlenkung die ca.3mm länger als beim FS5 ist wäre aus meiner Sicht toll.
Ich weiß jetzt leider nicht wie lange der Anlenkungshebel am FS5 ist, aber ich denke, wir sind mit einer Rumpfgesamthöhe von knapp 24mm an der Stelle der Anlenkung jedenfalls nicht kürzer...

Schöne Doku!

mehr Nasenlänge - stabiler um die Hochachse!? Das habe ich anders in Erinnerung...
Glaube Drela hat ja seine Flieger auch mit kurzer Nase gebaut und Zusatzblei in Kauf genommen
für mehr Rudder-Authority und besseren Geradeauslauf...
Danke! :)
Hm, ich weiß nicht, was Drela diesbezüglich gemacht hat. Aber jedenfalls Hut ab vor seinen Errungenschaften! :) Vielleicht liege ich falsch, aber zumindest ist das so meine Beobachtung. @aubry fliegt hier etwa seinen Pitbull3. Auch wenn Pilot und Modell in diesem Video noch nicht so miteinander vertraut sind, kann man sowohl die Vor- wie auch die Nachteile der kurzen Nase ganz gut sehen. Mittlerweile ziehen andere Hersteller auch schon mit Short-Nose Varianten nach...

@Tofo freut mich zu hören. Solche Überlegungen kommen aber auch nicht von ungefähr. Profis wie dir zuzusehen und auf deine/eure praktischen Erfahrungen zurückgreifen zu können, ist Gold wert!

Liebe Grüße,
Mario
 

Tern

User
Kleiner Hinweis: Denke, es ist nicht Aubry sondern Philipp Lanes der hier mit dem Pitbull3 fliegt 😉

Die extrem kurzen Nasen (Massenkonzentration im Schwerpunkt) sind differenziert zu betrachten.
Es kommt drauf an welchen Flugstil man fliegen will.
Der Pitbull3 kann auffällig kurz gewendet werden.
Das hat sicher auch mit der kurzen Nase zu tun.
Grosser Meister diesbzgl. ist Inaki Elinzondo.
Die Zeiten beim Training in DK (bei 13m/s Wind) zeigten, dass das Prinzip funktioniert und es neben dem üblichen EM (EnergyManagement) Stil selbst an der Küste konkurenzfähig zu sein scheint.
Das hatte ich so nicht erwartet und zeugt von der super Kombi Elinzondo/Pitbull3.
Konsequenz ist aber auch , das der Flieger recht nervös im ganzen Flug wirkt.
Ein sauberer EM Stil ist dann eher schwieriger zu fliegen, oder bedarf zumindest anderer Einstellungen.
Beides mit einem Setup zu fliegen ist tendenziell eher nicht möglich.
Auch sollte man berücksichtigen, dass die Wenden dann sitzen müssen.
Die Wenden bei den kurzen Wegen sind prinzipbedingt anfälliger auf Verwender.
Der EM Pilot hat es hier einfacher und kann mit weniger Risiko die Wende anvisieren.
Bei eurem Entwurf habt ihr sicher ein gutes Mittelmass gefunden.
Danke für das Teilen eurer Überlegungen.

Gruss
Markus
 

vanquish

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Servus,

Ja, mir kommt auch vor, das Philipp am Anfang kurz als Pilot zu sehen ist... Aus den Youtube-Kommentaren heraus schloss ich aber eher auf Aubry als Pilot. So oder so, ändert das nichts am Inhalt und deiner Beschreibung des Verhaltens. Dem ist nicht wirklich was hinzuzufügen :)

LG, Mario
PS: Ich hoffe, ich werde im Oktober in Dänemark die Gelegenheit haben, deinen Neo2 in freier Wildbahn zu beobachten!? :)
 

Tern

User
PS: Ich hoffe, ich werde im Oktober in Dänemark die Gelegenheit haben, deinen Neo2 in freier Wildbahn zu beobachten!? :)

Yep...das könnte gut passieren, obwohl ich bis gestern recht Mühe hatte die richtigen Einstellungen für den sehr dünnen Flügel vom Neo2 zu finden.
Auch habe ich rausgefunden, dass Hochmodul im Flügel nicht reicht.
Hier braucht es UHM ;)
Voll ballastiert und bei 35er Zeiten ist da doch reichlich Biegung im Spiel.
Die verdeckten normalen LDS Anlenkungen gehen auch nicht.
Musste das in einer Dremelaktion korrigieren.
Mit diesem Konzept bin ich an meinen bautechnischen Limits angelangt.
Bis Oktober lässt sich aber sicher noch ein brauchbarer Flügel bauen.
Aber...nun zurück zum V-JX
Gruss
Markus
 

vanquish

User
Guten Morgen,

Heute gibt es wieder Späne! 🙂
Das CAD-Modell vom Rumpf ist ja soweit fertig. Bei der Wahl des Materials habe ich auf vorhandene Urmodelle zurückgegriffen. Ich hatte noch ein Rumpfurmodell aus Obomodulan1000 liegen, welches ich überfräsen konnte. Dieses Material lässt sich wunderbar zerspanen, benötigt aber eine Oberflächenversiegelung. Man kann es zwar auch so schleifen und polieren und die Oberfläche selbst sieht dann nicht sooo schlecht aus, aber wenn man das direkt abformt, bekommt man eine matte Formenoberfläche. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, da ich dieses Material schon teilweise bei meinem THOR eingesetzt hab.
Wenn man bestehende Formen überfräst, kann es passieren, dass etwa vorhandene Bohrungen des alten Urmodells in der Nutzfläche des neuen liegen. Ich fülle diese Bohrungen deshalb vor dem Fräsen mit einer Mumpe aus Harz/CFK-Mehl auf (oder beim PW920 mit dem originalen Kleber). Da ich das Urmodell sowieso lackieren werde, stört mich das nicht.

So, wirklich viel zu sagen gibt´s jetzt ja nicht, weil die ganze Arbeit ja die Maschine macht... Laufzeit beim Schlichten waren übrigens 19 Stunden :D.
Geschruppt habe ich mit einem 6mm 1 Zahn-Fräser, geschlichtet wurde mit einem 1.5mm 1 Zahn bei 0.1mm Zustellung.
Hier mal ein paar Bilder:
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und einmal mit KST-X12:
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Liebe Grüße,
Mario
 
Hallo Mario und Jochen :),
hab Euch lang nicht mehr gesprochen. Ihr seid ja richtig fleißig! Bzgl. den kurzen Rümpfen kann ich noch ein Video vom Pitbull 3 beisteuern. Ich habe dazu parallel zur Diskussion hier noch einen Thread für den Pitbull 3 aufgemacht:

 

vanquish

User
Servus Dirk,

Schön wieder mal von dir zu hören! :)
Geiles Video, geiles Wetter! Wer braucht schon Wind im F3f? :cool: Aber nichtsdestotrotz kann ich Markus zustimmen: Inaki und der pit3 sind offenbar sehr gute Freunde!

Liebe Grüße,
Mario
 
Ich weiß jetzt leider nicht wie lange der Anlenkungshebel am FS5 ist, aber ich denke, wir sind mit einer Rumpfgesamthöhe von knapp 24mm an der Stelle der Anlenkung jedenfalls nicht kürzer...
Hallo Mario,
Ich habe bei meinem FS5 die Länge der VLT Anlenkung gemessen. Vom Schanierband an der Oberseite bis zur Mitte des Kugelkopfes sind es 12~12.5mm.
Lieber Gruss aus dem Grazer Norden
Volker
 

v.p.

User
Jo, mit nem T-Nuten-Fräser wäre es theoretisch auch möglich, aber eher unüblich.

Beste Grüße
Max v.P.
 

vanquish

User
Grüß euch,

Auf mögliche Hinterschnitte im CAD achte ich natürlich schon, aber wie von Max schon erwähnt, arbeite ich mit einer 3-Achs-Fräse... Da muss man sich schon sehr viel Mühe geben um Hinterschnitte zu generieren.

Während #4 auf dem Weg nach Stuttgart ist, wurde hier die Steckhaube gefräst. Irgendwie ist da gerade Resteverwertung angesagt. Ein passendes Stück PW920 mit 30mm Dicke hat sich noch in der Grabbelkiste finden lassen.
Zuerst wurde das Urmodell im CAD fertig gestellt. Sprich Trennebene, Haubenabschluss mit Anschluss für den Druckschlauch/die Lanze und die ganzen Bohrungen und Rillen in Form simpler 2D Zeichnungen:
0239.jpg
Das CAM für Schruppen und Schlichten habe ich wie gewohnt in Fusion360 erstellt, die umlaufenden Nuten und Passstifte mit Estlcam (ginge aber natürlich auch problemlos in Fusion). Geschruppt habe ich wieder mit einem 6mm 1Z Schaftfräser von M-Tools, geschlichtet wurde mit einem 2mm 1Z von Sorotec:
0240.jpeg 0241.jpeg 0242.jpeg 0243.jpeg

Bei meinen bisherigen Haubenurmodellen habe ich den Abschluss mit dem Anschlussstück immer "fließend" gestaltet bzw. gefräst. Allerdings ist es so an der fertigen Steckhaube nicht zu sehen, wo genau sie abgeschnitten werden muss, damit die Länge exakt passt. Ich habe mir dabei bisher mit einer einfachen Schablone beholfen:

0253.jpeg

Das funktioniert zwar schon, aber ich wollte jetzt mal wieder was neues versuchen. Ich habe also die Haube um 6.2mm verlängert und erst dann die runde Ausbuchtung mit dem Druckanschluss angehängt. An der Stelle dieser 6.2mm breiten Verlängerung mit ich dann einfach mal mit dem 6er Fräser bis auf Tiefe Trennebene durchgefahren. In diesen Schlitz stecke ich jetzt ein passendes Plexiglasteil. Die Idee dabei ist, dass man in der Negativform und dann natürlich auch am fertigen Bauteil diesen Übergang sieht und man so einen perfekten Anhaltspunkt zum Kürzen der Steckhaube hat:
0244.jpeg

Liebe Grüße,
Mario
 

v.p.

User
Hey,
Interessant, wie sehr sich unsere Arbeitsschritte Grade bei der Frässtrategie ähneln.
Echt schön, wie du das Projekt durchziehst und dazu auch noch die Dokumentation so sauber durchziehst.
Bei der Stecknase haben wir in den letzten Formen den Ansatz zum aufblasen einfach 0,5mm kleiner konstruiert. Das gibt, zumindest im negativ gefräst, eine ausreichend genaue Kante, um die richtige Länge zu erwischen.
Wenn du deinen Plexiglaseinsatz minimal kleiner machst, sollte das in der Form auch einen schönen sauberen Absatz geben.
Die Idee gefällt mir gut 👍

Beste Grüße
Max v.P.
 

vanquish

User
Servus,
Danke :)
Die Idee mit dem etwas kleinerem Ansatz ist sicherlich auch ein absolut gangbarer Weg!
Das mit dem Schlitz habe ich bereits in der Vergangenheit bei Rümpfen gemacht, am Übergang Rumpfboot/Rumpf um dort rundum eine scharfe Kante zu bekommen. Gut, ich habe dort das Plexiglas-Inlay nicht mitgeschliffen, aber den Übergang bzw. die "Kante" sollte man sowohl in der Negativform wie auch am Bauteil jedenfalls sehen:
WhatsApp Image 2022-06-08 at 09.37.01.jpeg
 
Warum hatte ich das Thema "Hinterschneidungen" aufgegriffen?
Schau ich mir die Abbildung in #110 an, sieht es für mich so aus, als gäbe es entweder ein zweidimensionale Verbindungsfläche zwischen den Profiloberkanten der Wurzelrippen, oder die Gefahr von Hinterschneidungen. So jedenfalls sieht für mich der in #110 abgebildete Körper aus.

Bei meinen NITRO DP schaut die gleiche Stelle so aus, wie in der folgenden Abbildung.
Ich wollte mit meinen Äußerungen zu dem Thema NIEMAND ZU NAHE TRETEN!
 

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