Hallo Motorbauer,
es freut mich, dass die Anregung aus der Brushless-Fibel so ambitioniert verwiklicht wird. Wie schon mal gesagt, sollte dies eigentlich nur ein didaktisches Beispiel werden, das aufzeigt, dass auch Innenläufer keine Hexerei sind. Ich hoffe, dass all diejenigen, die zum ersten mal so einen Motor nachbauen, mit sich selbst etwas Geduld haben.
Der Motor kann dennoch recht gut werden, wenn man einige Dinge beachtet:
Bei Motoren mit Luftspaltwicklung kommt es darauf an, den Luftspalt (dazu zählt in diesem Fall paradoxerweise hauptsächlich die Wicklung) so eng wie möglich zu halten, damit ein genügend starker Magnetfluss zustande kommt. Man sollte daher die Spulen, wie Christian schon ausgeführt hat, möglicht flach zusammendrücken. Es macht nichts, wenn sich die einzelnen Stränge seitlich berühren, (das ist übrigens bei einen einzelzahnbewickelten LRK genau so!)denn die Drähte sind ja isoliert .
Zwischenlagen aus Gfk-Streifen oder ähnlichem sind nicht nötig. Wenn, dann bringen sie nur innerhalb der Spulen (also zwischen den Wickeldornen) etwas. Ob dieser Effekt aber den dadurch erreichten schlechteren Füllfaktor aufwiegt, ist noch nicht erprobt.
Das Zusammenpressen der CuL-Draht-Stränge(auch der Köpfe) geht gut, wenn man nach dem Tränken mit Harz die Spule mit kleberesistenter Plastikfolie umwickelt und dann erst mal einen Schrumpfschlauch drüber zieht. Danach habe ich die Spule mit Schlauchbindern ganz unsensibel solange gewürgt, bis alle Luft raus war. Während des Strangulierens immer etwas nachföhnen, damit alles schön rund zusammen geht. Je runder die Spule wird, desto kleiner ist später die Polfühligkeit (und die macht Verluste!). Der Eisendraht braucht rechts und links nicht mehr als 1 mm über die Magnetlänge hinausragen, muss aber unbedingt von der dünnen Sorte (o,3 mm) sein! Gut finde ich den Vorschlag von Helmut Schenk, immer nur eine Lage zu wickeln und dann den Draht neu in den Rillen anzusetzen.
Man kann übrigens auch mit dem Motordurchmesser "spielen", indem man z.B. Magnete von größerer (z.B. 2,5 mm) Dicke verwendet. Dabei steigt das Motordrehmoment.
Klar doch, der nächste Motor wird immer besser ... aber davor muss man erst mal den jetzigen gebaut haben! Also, ran an die Muttern!
Gruß
L. Retzbach
[ 28. August 2003, 21:16: Beitrag editiert von: LRetzbach ]