Ich habe im Mai einen Wechsel von einer alten Graupner MC24 mit Spektrum DSM2 Modul auf eine Jeti DC16 gewagt- steht auch hier im Thread.
2 Monate später würde ich gerne ein Update dazu geben.
Vorweg und bitte um Beachtung:
Natürlich ist das System was jeder selbst verwendet das absolut Beste - einen objektiven Vergleich wird man hier also nicht finde. Es geht hier auch nicht darum welches System besser ist, sondern um die Frage ob man sein System wechseln soll, wie man zur Entscheidung kam und natürlich ob man es bereut hat oder nicht.
Besonders ich bin bei solchen Grundsatzentscheidungen sehr, sehr träge und stur wie ein Esel. Gerade deswegen möchte ich berichten und vielleicht den ein oder anderen auch motivieren dass man sich einfach mal was trauen soll.
Nach zwei Monaten Jeti kann ich mal folgendes zusammenfassen:
Den ersten Flug mit der DC-16 habe ich mit einem 3D gedruckten Speed 400 Pylonracer gemacht. Wegen dem Adrenalin und so
. Seitdem bin ich mit meiner MC-24 kein einziges mal mehr geflogen. Einerseits hätte ich kein gutes Gefühl wegen den Spannungsschwankungen gehabt, andererseits wollte ich schlicht und einfach nicht mehr.
- Ich hatte bedenken wegen der Trimmtasten. Unbegründet. Die funktionieren besser und sind intuitiver als alles andere.
- Ich habe mir mittlerweile ~ 10 Sensoren selbst gebaut. Egal ob GPS und Vario, Spannungsmessung bei Doppelstromversorgung, G-Sensor oder Amp- und Voltsensor. Funktioniert alles perfekt, das basteln macht Spaß und es ist auch noch extrem güstig.
- Telemetrie ist super. Speed und Höhe sind was zum Spielen, oder einmal interessant. Vario und Kapazitätsmessungen haben jedoch einen wirklichen Vorteil im Alltag.
- Dass ich mir über logische Schalter(kaskaden) immer genau den Telemtriewert ansagen lassen kann den ich brauche finde ich genial. Oder auch damit Alarme ein- und Ausschalten kann.
- LUA ist genial. Ich hätte nicht gedacht dass ich jemals sowas sagen würde. Mittlerweile habe ich ein Programm gefunden bei dem man die Ampere des Antriebssatzes bei 0%, 25%, 50%, 75% und 100% des Gasknüppels eingibt. Es errechnet dann selbstständig die entnommene Kapazität und zeigt als Telemetriewert die noch verbleibenden % des Akkus an. Das ist für kleine Modelle wo kein Stromsensor verbaut werden kann (wie mein Pylon) ein H-A-M-M-E-R!!! Ich habe mir immer schon eine Funktion gewünscht welche die Stoppuhr je nach Gasknüppelstellung langsamer oder schneller laufen lässt, aber sowas ist genial. Gibt es das auch für andere Sender?
- Hatte am Platz den direkten Vergleich der V1 und V2. Meine Vermutung war schon richtig, bei Sonnenlicht ist das Display der V1 um längen besser ablesbar.
Finanziell tut es weh, brauchen wir nicht schönreden. Habe mittlerweile ~10 Empfänger gekauft. im Schnitt wsl. 70€ das Stück. Für meine alten ORX Empfänger kriegt man natürlich gar nichts mehr - ich behalte sie deswegen teilweise.
Mit dem 3D Drucker, einem RSat2 und einem ORX DSM2(X) Modul habe ich mir einen Jeti->Spektrum Konverter gebaut. Ich kann somit problemlos meinen mCP X weiterfliegen, aber auch viele (nicht besonders große oder wertvolle) Modelle ohne Empfängerwechsel weiterbetreiben. (bei denen dann sogar die App zur Kapazitätsberechnung funtioniert)
Mit dem 3D Drucker, einem ORX Empfänger der SBUS ausgibt, einem Übersetzermodul SBUS <-> PWM <-> PPM und einem Jeti R3L Empfänger welcher mit einer Senderfirmware läuft habe ich mir ein neues Lehrer / Schüler System aufgebaut welches genial funktioniert:
Meine DC-16 ist der Lehrer Sender und meine alte MC-24 funktioniert als Schülersender. Innerhalb kürzester Zeit kann ich jeden anderen Spektrum Sender als Schüler Sender an den ORX binden. Sollte ein Schüler ein anderes System verwenden, so muss er nur entweder eine PPM oder SBUS Ausgabe aus seinem Empfänger bereitstellen, oder man schließt die einzelnen Kanäle direkt über PWM an.
Hier beides auf einem Bild:
Fazit: Auch wenn es ein großer finanzieller Aufwand war / ist - ich bin nach wie vor froh den Wechsel durchgeführt zu haben.