Unendliche Weiten: Astrofotografie

BZFrank

User
Apple Apps machen anscheinend nun einen digitalen Aufhübsch-Effekt auf Bilder, damit sie mehr "punchy" aussehen.


Some of you with newer iPhones (I assume starting with iPhone 12, but can't confirm.) may notice the images become brighter than the rest of the display when viewing. Or you may notice more highlight detail in the Photos app compared to a third party app. I've noticed it.
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Ich habe mir gerade mal die letzten Bilder auf einem iPad angeschaut. Da sieht die ursprüngliche Saturn-Version lange nicht so schlimm aus, wie auf dem heimischen PC. Dafür ist die 2. Version auf dem iPad ziemlich flau.
Interessant.

Beste Grüße,

Lutz
Vielleicht hilft Dir das Filmchen weiter.
Der Patrick macht wahnsinnig tolle Aufnahmen und hier erklärt er praktischerweise am Saturn, wie er das Beste aus seinen Aufnahmen rausholt. Das habe selbst ich begriffen ☺️
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Ich hätte eine Frage.
Demnächst möchte ich mal aufs Feld, weg von der heimischen Steckdose.
Dazu werde ich mir eine Motorradbatterie kaufen.
Wie sichere ich mein Setup gegen evtl. Spannungsspitzen ab?
12 Volt und 3 Ampere?
Und wo löte ich den Sicherungsträger ein, in das rote oder das schwarze Kabel (oder ist das egal)?
Danke 🙏
 

S_a_S

User
Henry,
wenn Du bisher ein 12V Netzteil hattest, das an 2 Klemmen das System gespeist hat, ist es egal, ob die Sicherung im + oder - Zweig liegt. Beim Auto und den meisten Mopeds ist der - auf das Chassis gelegt ( und wird an vielen Punkten als - hergenommen), deshalb dort die Sicherung an +.

Falls Du mehrere Baugruppen unabhängig voneinander absichern willst, dann empfiehlt sich das (weil es so üblich ist), das einheitlich auf der + Seite zu machen,

Spannungsspitzen kommen aus Deiner Elektronik, die kannst Du mit niederohmiger Batterie oder Zusatzkondensatoren ausfiltern. Je kürzer die Strippen zur Batterie, desto besser.

Grüße Stefan
 

Henry Kirsch

Vereinsmitglied
Henry,
wenn Du bisher ein 12V Netzteil hattest, das an 2 Klemmen das System gespeist hat, ist es egal, ob die Sicherung im + oder - Zweig liegt. Beim Auto und den meisten Mopeds ist der - auf das Chassis gelegt ( und wird an vielen Punkten als - hergenommen), deshalb dort die Sicherung an +.

Falls Du mehrere Baugruppen unabhängig voneinander absichern willst, dann empfiehlt sich das (weil es so üblich ist), das einheitlich auf der + Seite zu machen,

Spannungsspitzen kommen aus Deiner Elektronik, die kannst Du mit niederohmiger Batterie oder Zusatzkondensatoren ausfiltern. Je kürzer die Strippen zur Batterie, desto besser.

Grüße Stefan
Stefan, vielen Dank 🙏
 
BZFrank: Ich hatte eher die fehlende Farbkalibrierung im Verdacht. Aber wenn Apple da noch zusätzlich an den Bildern manipuliert, wird es natürlich auch nicht einfacher, ein Ergebnis zu erzielen, das auf allen Geräten gleich gut (oder auch nicht ganz so gut, aber zumindest gleich) aussieht.
Bei "normalen" Fotos mag das noch gehen, aber Astrofotos sind da ja schon etwas speziell. Bei meinen ganzen Deep-Sky Bildern ist der Hintergrund z.B. ziemlich verrauscht. Dagegen käme man nur mit deutlich längerer (sprich nächtelanger) Belichtung an (oder vielleicht mit einer teuren, gekühlten Kamera), aber ich bin ja schon froh, wenn ich ab und zu mal eine brauchbare Nacht habe. Also habe ich (zumindest bei den späteren Bildern) versucht, den Hintergrund soweit abzudunkeln, dass man das Rauschen kaum noch wahrnimmt, ohne ihn aber komplett schwarz werden zu lassen (was ja auch wieder seltsam aussieht). Was mir jetzt bewusst geworden ist, ist dass das ganze nur auf einem Bildschirm funktioniert, der das genauso darstellt, wie meiner. Ansonsten kann es passieren, dass der Betrachter entweder mehr Rauschen sieht als ich, oder halt einen komplett schwarzen Hintergrund. Vielleicht sollte ich mich doch noch mal näher mit Masken bei der Bildbearbeitung beschäftigen, um so in den dunklen Bereichen das Rauschen aggressiver angehen zu können.

Henry: Danke für den Link zu dem Video. Das meiste davon war mir schon bekannt, nur die Strategie bei den Schärfungsreglern bei RegiStax jeweils höchstens die Hälfte des vorherigen einzustellen, war mir neu. Kann ich ja mal ausprobieren. (Wobei die Leute, deren Videos ich vorher geguckt habe, das nicht so gemacht haben, und trotzdem gute Ergebnisse erhalten haben.)
Nachdem ich mich noch ein bisschen im Internet umgesehen habe, glaube ich aber mittlerweile, dass meine Daten tatsächlich nicht viel mehr hergeben.
Wobei ich sagen muss, dass im Verhältnis zum visuellen Eindruck, den ich 3 Tage vorher mit dem gleichen Teleskop hatte (wobei das Seeing da, wenn überhaupt, eher etwas besser als schlechter war), in meinem Foto schon durchaus mehr Details zu sehen sind.
Visuell war der Saturn eine homogene Scheibe mit einem Ring. Bei mehr als ca. 80-facher Vergrößerung nahm das Seeing überhand und der Saturn waberte unscharf hin und her. Zunächst mit dem Baader Hyperion Zoom Mk IV. Bei weniger als 16 mm Brennweite wurde es unschön. Da mehr Vergrößerung keinen Sinn machte, habe ich dann auf das Festbrennweite Hyperion 17 mm gewechselt, weil das ein schöneres/angenehmeres Bild liefert. Vielleicht hätten Farbfilter noch was gebracht, aber eigentlich war ich in der Nacht ja zum Fotografieren des Schleiernebels draußen, und habe das 4" Mak spontan zur visuellen Beobachtung dazu geholt, weil es halt eine angenehm laue, dunkle und wolkenlose Sommernacht war. Und mein Farbfiltersatz stammt noch von meinem Meade ETX70 Set und ist doch von eher zweifelhafter Qualität.
Auf dem bearbeiteten Foto sind immerhin ein paar Wolkenbänder und die Cassini-Teilung des Ringsystems zu erkennen.

Beste Grüße,

Lutz
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das was Cuiv da berichtet, hört sich zum großen Teil wirklich sehr gut an. Und das sie seit der Ankündigung und Annahme von Vorbestellungen tatsächlich noch einen Dual-Narrowband-Filter ergänzt haben und einen Sonnenfilter dabeilegen, macht Hoffnung, dass sie auf die Wünsche ihrer Kundschaft hören.
Denn mit 2 Sachen bin ich noch nicht so glücklich: 1. Man muss eine Aufnahme manuell starten und dann auch manuell beenden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn man Aufnahmen planen könnte. Also das Gerät abends in den Garten stellen, programmieren von wann bis wann es was fotografieren soll und dann am nächsten Morgen wieder einsammeln.
2. Ich würde gerne die Einzelaufnahmen haben, um sie vor dem Stacken selbst zu beurteilen. Und außerdem auch die Möglichkeit bekommen, um Flats zu erstellen.
Nichtsdestotrotz hoffe ich das Gerät bald in den Händen zu halten.

Beste Grüße,

Lutz
 

BZFrank

User
Das könnte, was autarke Planung angeht, schwierig werden - was ich so (gerüchteweise, bisher konnte das mir niemand bestätigen) hörte findet die Bildbearbeitung und Stacken im Mobilgerät statt. Nur wenn das gekoppelt ist, kann der Seestar arbeiten. Man hat vieles nach dort verlagert um den Preis klein zu halten. Allerdings könnte man dort dann auch die Einzelaufnahmen speichern.
 
Das Gerücht hat sich geklärt, war wohl ein Übersetzungsfehler. Der (oder das ?) Seestar läuft auch ohne Tablet weiter und stackt auch direkt auf dem Seestar. Also kann man das Ding zumindest allein lassen, wenn man die Aufnahme gestartet hat. (Nur im Gegensatz zum ASIAIR muss man halt zum Aufhören auch wieder raus.)
Auch das Speichern der Einzelaufnahmen ist jetzt default-mäßig eingeschaltet. (Kann also vermutlich auch ausgeschaltet werden.)
Der erste normale Vorbesteller (aus China, der eine aus Deutschland war eine Falschmeldung) hat wohl mittlerweile auch sein Gerät erhalten. Einer von den US-Händlern hat auch mittlerweile einen Zeitplan veröffentlicht, wann die vorbestellten Seestars ausgeliefert werden sollen. Je nach Datum der Vorbestellung von Mitte September bis Dezember. Mal schauen, wann ich mein Gerät bekomme…

Beste Grüße,

Lutz
 
Mein Seestar S50 ist angekommen. :D Ich habe gleich mal ein Foto von der Sonne gemacht:

Sonne_Seestar_Versuch_001.jpg


Mal schauen, was die Nacht so bringt. (Und ob die Wolken früh genug weg gehen, denn morgen muss ich wieder früh raus ... :mad: )

Beste Grüße,

Lutz

p.s. Das kam einfach so per FedEx, nachdem es einen Tag beim Zoll lag. Keine Ahnung, ob ZWO den Zoll schon bezahlt hat, oder ober von FedEx noch 'ne Rechnung kommt?
 
Nachts konnte ich mir dann ein paar DSO auf dem Tablet anschauen:
(Die folgenden Bilder kommen ohne Nachbearbeitung direkt vom Seestar.)

NGC 7380 Wizard Nebel (270 * 10s = 45 Minuten mit Ha/OIII Filter):

1695672392306.jpg


NGC 7789 Carolines Rosenhaufen (151 * 10s =25:10 Minuten mit IR/UV cut Filter):

1695676815668.jpg


NGC 6946 Feuerwerks Galaxie und NGC 6939 Geisterbusch Haufen (102 * 10s = 17 Minuten mit UV/IR cut Filter):

1695679580916.jpg


Beste Grüße,

Lutz
 
Mit ein bisschen Nachbearbeitung sieht der Wizard dann so aus:

Wizard_v_klein_web1.jpg


Dafür, dass man nur ein kleines leichtes Köfferchen nach draußen tragen muss (statt einem klobigen Stativ mit Montierung, Teleskop, Guidescope...) und angesichts des Preises gar nicht mal schlecht. Ich bin zufrieden. :cool:

Beste Grüße,

Lutz
 
Die aktuelle Firmware speichert jetzt auch alle Einzelbilder ab, so dass man sie anschließend selber stacken kann.
Zum Vergleich mal das automatisch gestackte Bild vom Seestar und eine selbst bearbeitete Version von M27, dem Hantelnebel:

1697919284476.jpg


M27.jpg


Was tatsächlich negativ auffällt ist, dass der Seestar für das live-Stacking in etwa genauso viel Zeit benötigt, wie für das Aufnehmen der Fotos. Für die 393 Aufnahmen zu je 10s = 65,5 Minuten hat das Gerät 132 Minuten benötigt.

Beste Grüße,

Lutz
 

BZFrank

User
Interessant, da wäre ja noch Verbesserungsbedarf in zuküntigen Firmwares - so eine "ab jetzt wird noch noch intern aufgezeichnet und nicht mehr Live gestackt"-Knopf oder Zähler.

Ich hab die Anschaffung erstmal ins Frühjahr verlegt. Eine grosse Mig-15 hat mein Hobbybudget für dieses Jahr abgeschossen. ;) - Vorteil dann auch, dass die Seestar Firmware dann noch besser ist
 
Schöner Vergleich Lutz, hab mir jetzt auch eine bestellt, Liefertermin momentan voraussichtlich 14.11., das Jahr lass ich mal noch offen 🤓
 
Interessant, da wäre ja noch Verbesserungsbedarf in zuküntigen Firmwares - so eine "ab jetzt wird noch noch intern aufgezeichnet und nicht mehr Live gestackt"-Knopf oder Zähler.

Ich hab die Anschaffung erstmal ins Frühjahr verlegt. Eine grosse Mig-15 hat mein Hobbybudget für dieses Jahr abgeschossen. ;) - Vorteil dann auch, dass die Seestar Firmware dann noch besser ist
Ja, zum Glück sind die bei ZWO da momentan recht rührig, wenn es darum geht Kundenwünsche umzusetzen. Von daher bin ich guter Hoffnung, dass das Aufnehmen von Bildern ohne live zu stacken Teil der mehr auf Astrofotografie zugeschnittenen Pro-Version der Software wird.

Denn ehrlich gesagt habe ich festgestellt, dass EAA nix für mich ist.
Klar, in der 1. Nacht war es schon faszinierend, da in kurzer Zeit (kürzer als ich normalerweise zum Aufsuchen mit dem Dobson brauche) „bessere“ Bilder als visuell zu bekommen. Wobei die auf den 1. Blick allein schon wegen der Farbigkeit besser aussehen. Bei der Schärfe können sie allerdings nicht mithalten. Dafür „sieht“ man aber durchaus auch Objekte, die visuell zu lichtschwach sind…
Aber vorletzte Nacht hatte ich den Seestar direkt neben dem Haus aufgestellt, so das ich das Teil mit dem Tablet von innen bedienen konnte. Für die Astrofotografie sehr angenehm. Aber nachdem ich damit durch war, habe ich mir noch ein paar Objekte per EAA (wenige Belichtungen, live gestackt und direkt auf dem Tablet betrachtet) angeschaut. Das war überhaupt nicht faszinierend, weil mir immer bewusst war, dass ich mir bessere Bilder in kürzerer Zeit auch aus dem Internet laden könnte.
Da geht schon viel vom direkten Erlebnis verloren.

Beste Grüße,

Lutz
 
Sagt mal, war das Wetter bei euch in letzter Zeit auch so mies? Oder habe ich das Pech, in einer besonders wolkenreichen Gegend zu wohnen?
Gestern war hier das erste Mal seit fast 2 Monaten endlich mal wieder sternklarer Himmel.

Eigentlich wollte ich Jupiter fotografieren. (Wobei ich den ja eigentlich eigentlich gerne zur Opposition ablichten wollte...) Dummerweise hat das Asiair gestern rumgezickt und ständig die WLAN Verbindung zum Handy unterbrochen, so dass daraus nichts geworden ist. :mad:

Zumindest hat das Seestar S50 problemlos funktioniert. Ich habe mich mal an einem etwas exotischeren Ziel versucht: Caldwell 5, auch als IC 342 sowie als "verborgene Galaxie" (weil sie hinter einer Staubwolke liegt) bekannt. Passt von der Größe ziemlich gut in den zentralen Kreis, um den die Bilder im Laufe der Nacht beim Seestar rotieren.

Nach knapp 5 Stunden hatte ich 919 Aufnahmen á 10s, also gut 2,5h Gesamtbelichtungszeit zusammen. Nachbearbeitet habe ich es mit Pixinsight:

C5_v2.jpg


Beste Grüße,

Lutz
 

BZFrank

User
Sieht gut aus, erst recht für die kleine Öffnung. Was mir allerdings auffällt, sind die relativ grossen und (ganz) leicht elliptischen Sterne?

Klar kann man das im Post kleiner machen, aber das kenn ich von vergleichbaren Öffnungen (Canon EF 200mm f/2.8 Mk II) her anders. Liegt das am relativ kleinen Sensor zusammen mit dem Effekt der Bildfelddrehung der AltAz-Montierung?
 
Hallo Lutz,

Super Bild mal wieder. Hatte das S50 am Wochenende auch zum erstenmal in Gebrauch aus dem gleichen Grund wie bei Euch, nix als Wolken oder Nebel, wobei Nebel ja nicht schlecht wäre, wenn es sich in dem Fall um galaktischen handeln würde... :D

Hier mal mein erster Versuch von NGC 2175, unbearbeitet mit 30min Belichtung und leider nicht ganz in der Bildmitte...

Aber ich muss sagen, hätte jetzt mit so einem Ergebnis erstmal nicht gerechnet mit den Lichtquelle in der Umgebung. Habe das Teil auf einem Tritt direkt am Dachfenster montiert.
 

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  • ngc2175.jpg
    ngc2175.jpg
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